Beiträge von liball

    Hallo,

    bei Taxis dürfte es mit ziemlicher Sicherheit die 3. Gewichtsstufe gewesen sein.

    Ich war vor Jahren einmal im Archiv in Regensburg und habe mir verschiedene Dokumente kopiert. Im Anhang habe ich einen Ausschnitt einer Aufstellung angehängt, die leider nicht datiert war. Sie müsste jedoch von ca. 1816 sein. Daraus kann man entnehmen, dass die Strecke von Hamburg nach Bayern 22 Kr. gekostet hat (3. Spalte). Die 2. Spalte kann ich leider nicht entziffern. Dort stehen 20 Kr.

    Zu klären wäre noch, welches Postamt für Castell zuständig war, da es dort kein Postamt zu dieser Zeit gab. Ich vermute, es war Kitzingen.

    Grüße von liball

    Hallo Ralph,

    auch Briefe aus Preußen nach Frankreich über Bayern sind rar, obwohl in Art. 9 des PV Bayern-Preußen 1816 diese Möglichkeit erwähnt wurde, wobei diese Briefe bis Hof zu frankieren waren.

    Dies ist bei diesem Brief aus Treuenbriezen nach Colmar vom 28.12.1820 der Fall. Der Absender schrieb "frei bis Hoff" und bezahlte bis dorthin 5 gGr.

    Die Weiterspedition erfolgte im direkten Paketschluss über Württemberg und Baden nach Straßburg. Da der Brief über 15 g schwer war, betrug die Portobelastung 23 Decimes (9 x 2,5). Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem Auslandsanteil von 18 Dec. (7 x 2,5) und dem Inlandsporto von 5 Dec. (2 x 2,5).

    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,

    vielen Dank für deine Bemerkungen.

    Wo glaubst du, wurden die Auslagestempel abgeschlagen. In Frage kommen wohl Nürnberg und Hof. Zunächst dachte ich, blaue Taxierung in Nürnberg und rote Taxierung in Hof. Doch das wäre des Guten zu viel. Ich gehe davon aus, dass es sich um den identischen Stempel handelt, der in Hof gestempelt wurde.

    Grüße

    Karl

    Hallo,

    Briefe aus Frankreich, die über Bayern nach Preußen spediert wurden, kommen nur sehr selten vor.

    Interessant ist hierbei, dass der Auslagestempel auf diesem Brief aus Loriol nach Burau vom 13.8.1839 zweimal abgeschlagen wurde. Im oberen wurden 40 Kr. in rot für das fremde Porto und im unteren 12 Kr. für den bayerischen Transit notiert. Obwohl 52 Kr. nur 15 Sgr. entsprachen, wurden 17 1/2 Sgr. angeschrieben. Mit dem preußischen Porto von 6 Sgr. (30-40 Meilen) errechnete sich ein Gesamtporto von 23 1/2 Sgr.

    Die rückseitig abgeschlagenen Stempel Zeiz und Porto v. Hof belegen, dass der Brief nicht über Leipzig (Leitwegsangabe des Absenders), sondern mit dem direkten Paketschluss Hof-Zeitz nach Preußen gelangte.

    Grüße von liball

    Hallo Papiertiger,

    dieses Blatt ist in meiner Sammlung "Bayern-Preußen - Grenzüberschreitender Postverkehr von 1816 - 1867".

    In Anlage B zum Postvertrag Bayern-Preußen von 1834 wurde festgelegt, dass Briefe aus dem Königreich Württemberg nach Pinne mit dem Kartenschluss Nr. 4 Nürnberg-Berlin zu befördern waren. Der angeschriebene Leitvermerk "über Berlin" passte hier, hatte jedoch keinen Einfluss auf den Speditionsweg.

    Das Weiterfranko an Preußen von 5 Sgr. wurde in Nürnberg in blau angeschrieben und in Berlin in rot wiederholt.

    Der Herkunftsstempel BAYERN diente zur Berechnung des Portos in Preußen. Bei Frankobriefen kommt es öfters vor, dass dieser Stempel nicht angeschlagen wurde.

    Grüße von liball

    Hallo,

    da passt dieses Blatt aus meiner Sammlung gut dazu. Der 1. Brief wurde vor der Portomoderation zum 1.1.1845 geschrieben und der 2. Brief danach.

    Vor dem 1.1.1845 lag das Porto in Preußen bei 8 Sgr. und danach bei 5 Sgr. 7 1/2 Sgr. würde bedeuten, dass der Brief in Preußen in der 2. Gewichtsstufe gesehen wurde.

    Grüße von liball

    Hallo,

    einen Brief nach England mit einem Muster ohne Wert, hier aus Würzburg nach London v. 22.10.1827, hatte ich bisher noch nicht.

    Da das Muster inliegend war, kam keine Portomoderation zum Tragen. Der Brief muss mit dem Muster in Bayern in der 2. Gewichtsstufe gelegen haben. Nur so lässt sich das Franko von 51 Kr. erklären.

    Bayer. Inlandsporto: 4 Kr. x 1,5 = 6 Kr. + Transit bis Koblenz: 8 Kr. x 1,5 = 12 Kr. = 18 Kr.

    Preußen erhielt ein Weiterfranko von 7 1/4 gGr. (=33 Kr.) bis zur holländischen Küste.

    Dank der Einlage wurde der Brief in London als "treble letter", also dreifach taxiert: 20 d x 3 = 60 d oder 5 sh.

    Grüße von liball

    Hallo Hermann,

    der direkte Paketschluss Mellrichstadt-Erfurt mit den Briefen in die Gegend von Magdeburg wurde in Mellrichstadt jeweils am Sonntag und Mittwoch früh abgefertigt.

    Der 8.3.1848 war ein Mittwoch. Der Brief dürfte daher erst nach der Abfertigung des Paketschlusses bei der Post eingegangen sein. Daher wurde er nach Hof geleitet.

    Grüße

    Karl

    Hallo,

    hier ein Reiseschein nach Augsburg aus Lindau von 1847.

    Von 1824 bis 1853 fuhr täglich ein Eilwagen von Lindau über Kempten nach Augsburg. Die Abfahrt erfolgte stets um 1 Uhr mittags. Am nächsten Tag um 11.25 Uhr vormittags kam der Wagen in Augsburg an.

    Grüße von liball

    Hallo Ralph,

    ich nehme an, dass es zwischen Taxis und Bayern eine Vereinbarung gab, was die Korrespondenz der grenznahen Orte angeht.

    Bei diesem Brief in umgekehrter Richtung aus Hof nach Zeulenroda vom 5.6.1813 ist auch nur eine Taxierung aufgeführt, nämlich 1 Gutegroschen. Vermutlich sind die Bayern in das taxissche Gebiet und Taxis nach Hof gefahren und bei Portobriefen verblieb das ganze Porto beim Abgabepostamt.

    Wären die Briefe aus Preußen wären es bei allen Briefen eindeutig Gutegroschen. Preußen hat zwar zum 1.1.1822 auf Silbgergroschen umgestellt. Dies galt jedoch zunächst nur im Inlandsverkehr. Im Postverkehr mit Bayern gab es erst zum Postvertrag 1834 Silbergroschen. Wie Taxis gehandelt hat, ist mir leider nicht bekannt.

    Hallo Ralph,

    Gera lag im Nördlichen Taxisschen Postgebiet. Dort war die Thaler-Währung im Umlauf.

    Auch der anhängende Brief aus Schleitz, ebenfalls im Thaler-Gebiet von Taxis, an die selbe Adresse vom 24.10.1833 wurde in Hof mit 5 Kr. belastet. Zudem hat hier Taxis seinen Anteil von 1 Sgr. angeschrieben. Bayern verblieb somit ca. 1,5 Kr.

    Grüße

    Karl

    Liebe Freunde,

    vielen Dank für eure Kommentare.

    Wenn es sich beim folgenden Brief vom 26.11.1867 auch um keinen Postwechselbrief handelt, zeige ich ihn hier, da auch er mit der preußischen Post nach Bayern befördert wurde und sehr gut zu obigem Brief passt. Damit kann ich auf einer Seite den kompletten Satz der Adlerzeichnung in Groschenwährung zeigen.

    Grüße von liball

    Hallo,

    dieser Brief vom 19.10.1867 nach Mittenwald wurde auf dem Stadtpostamt aufgegeben und dem preußischen Postamt Postamt in Bremen übergeben, da das bis zum 30.6.1867 für die Briefe nach Bayern zuständige taxissche Postamt von Preußen übernommen wurde.

    Was hat der Vermerk oben auf dem Brief zu bedeuten (20/10)? Ein Ankunftsvermerk kann es eigentlich nicht sein, da der Brief erst am 21.10. in Mittenwald eingegangen ist.

    Grüße von liball