Beiträge von johelbig

    Hallo Herr Plank,

    Die Stafettenbeförderung ist eine komplexe Fragestellung:

    Man kann unterscheiden zwischen den (eigentlich) zu jeder Zeit möglichen privaten und amtlichen Stafettenanforderungen, die dann von dem jeweiligen Verursacher nach den vorgeschriebenen Rittgeldern an die Beförderer bezahlt werden mussten. Diese Kategorie bezeichne ich hier einmal unscharf als Gelegenheits-Estafette. Auch militärische gehören teilweise hierher.

    Dagegen stehen regelmäßige Postkurse, die als Stafetten befördert wurden. Dazu zählt die Beförderung der Wiener und österreichischen Briefe über das Pustertal nach Tirol. Ziel rechtzeitiger Anschluss an den von Augsburg kommenden Italienkurs. Dazu gehört der Stafettenkurs durch das Valsugana nach Venedig und die 1806 und dann wieder 1809 eingerichtete Mailänder Stafette.

    Ein einzelner Stafettenbeleg läßt sich da oft nur schwer zuordnen.

    Literatur gibt es dazu noch nicht aber einige Akten im Archiv.

    Beste Grüße Achim

    Für den Artikel über Metternichs geheimen Briefdienst ist eine Nachmeldung zu machen.

    Ich habe in der Liste der Überstempler den Brief aus Piacenza nach Paris vom 1.6.1831 vergessen, der in Mailand mit dem Stempel "Posta di Milano" überstempelt wurde. (Paolo Vollmeier: Bolli Prefilatelici di Milano, 1976, nach S. 125 und Titelfoto).

    Das hätte natürlich nicht passieren sollen. - Ich weiß nicht, in welche Sammlung der Brief gelangt ist.

    Vielen Dank Karl,

    Das führt doch immerhin insofern weiter, als offensichtlich immer wieder mal die C.F. Stempel verwendet wurden, die aus dem Postvertrag 1818 mit Sardinien herkommen. Für die Behandlung der Briefe hatte das keine Bedeutung, Hauptsache der Rayon stimmte.

    Aber was ist nun mit 1809 - bitte weiter weiterforschen.

    Beste Grüße achim

    Lieber Ralph,

    Deiner Vermutung wegen Frankreich-Sardinien kann ich nujr zustimmen. In dem Buch von Abensur sind die C.F. Stempel auf S. 18 gut zusammengestellt. Aber diese Stempel gehören eben, wie du richtig sagst in die Zeit nach 1818.

    1809 ist da weit abgeschlagen. Aber das Datum 1809 stimmt eben sowohl was den Inhalt, wie das Umfeld der gesamten Korrespondenz angeht.

    Dir vielen Dank für deine Bemühung.

    Herzliche Grüße Achim

    Hallo zusammen.

    Ich möchte den folgenden Brief aus Paris nach München vom 8.12.1809 zeigen, der den Stempel C.F.3 R. trägt. Ich dachte bisher, dass ab 1802 bis 1822

    stets die R.No ... Stempel verwendet wurden und die C.F.... Stempel erst mit dem Postvertrag von 1822 zum Einsatz kamen.

    Kann mich jemand aus meiner Ratlosigkeit führen?

    Beste Grüße achim

    Hallo zusammen,

    Es sind bereits einige Nachmeldungen zu den Brieflisten eingegangen, die ich gerne mitteile zur Notierung.

    A.v.D. schwarz: St. Petersburg 27.3.1808 nach Tübingen zusätzlich "B" (Datenbank: rus-wtt9)

    Überstempler: Roma (s) 22.6.1831 überstempelt Verona (s) nach London (kirch-gb28)

    Firenze (s) 12.5.1831 überstempelt Verona (s) nach London (tos-gb7)

    Livorno (s) 8.4.1831 überstempelt Verona (s) nach Liverpool (tos-gb5)

    Ich freue mich auf weitere Meldungen

    Beste Grüße Achim

    Hallo Karl,

    Ich verstehe das so, dass die Bezahlung an Bayern in C.M. geschehen musste, weil dies so im Transitvertrag zum 1.2.1809 festgelegt war und die Bayern keinen Grund sah die Einlösescheine zu akzeptieren, mit denen sie ja auch nichts anfangen konnten. Die C.M. waren nach wie vor eine klar auf Silber bezogene Größe, mit der man überall umgehen konnte. Zwei Währungen in gewisser Weise schon, aber für den Alltag und die Büger nur eine Währung, nämlich Einlösescheine.

    Naja wie du ja weisst haben wir solche durch Verträge festgelegte Paritäten auch in den Verträgen Bayern-Preussen in ggr bzw Sgr.

    Lieber Gruß Achim

    Lieber Hermann,

    dann hoffe ich, dass du ebenfalls neue Briefe findest, die zur Ergänzung der Artikel etwas beitragen.

    Immerhin sind bereits 5 neue Briefe gemeldet worden für England-Österreich, Metternich und England-Frankreich. Schöööön. Diese Nachmeldungen werden dann im zweiten Band verarbeitet werden.

    Es stehen auch bereits einige Themen des nächsten Bandes fest:

    Gelbfieber-Epidemie 1804/05;

    Umleitung der Italienbriefe 1805 mit dem Stempel D´Italie;

    Württemberg 1806-1810;

    Stafettenkurse in Tirol. Und ich überlege, ob ich mit dem ersten Kapitel Tirol unter bayerischer Besetzung beginnen. oder ob ich das schwierige Kapitel Thurn und Taxis - Bayern 1808-1813 angehen soll.

    Was meinst du dazu?

    liebe Grüße Achim

    Hallo zusammen,

    Bis Sindelfingen wird es nun wohl doch nicht reichen, das Buch zu drucken. Ich liefere hier wenigstens schon einmal die Inhaltsangabe, damit ihr euch orientieren könnt.

    Beste Grüße Achim

    Inhalt


    Vorwort 5

    England – Österreich, Leitwege der Briefpost 1814 – 1818 9

    Heribert Kaufmann

    Metternichs System der Postüberwachung, Helbig 47

    Briefzensur während der Herrschaft der 100 Tage, Helbig 90

    Der Postkurs von Salzburg nach Triest 1787, Helbig 111

    Der Postvertrag Preußen – Reichspost 1803, Helbig 121

    Auslage von Duderstadt, Helbig 138

    Umleitung England nach Frankreich 1779 bis 1783, Helbig 146

    Umleitung der Briefe nach Sardinien 1821 bis 1824, Helbig 151

    Aus der Türkey, Helbig 165

    Kuvertgeld, Helbig 183

    Neue Literatur

    In den nächsten Wochen, vielleicht schon zu Sindelfingen, erscheint der erste Band im Schwaneberger Verlag

    Beiträge zur europäischen Transitpost


    Themen u.a. England - Österreich 1814-1818; Postvertrag Preußen-Thurn und Taxis 1803 und der Stempel A.v.D.; Umleitung der Briefe nach Italien über Bern und Sardinien 1820-1824; Aus der Türkey;

    uv.m.

    Ich denke es lohnt sich

    Beste Grüße achim

    Hallo zusammen,
    Eine interessante Quelle zu den Briefen aus Griechenland nach Bayern, die für Briefbeschreibungen brauchbar ist.


    Gesandtschaft Athen Akten Nr. 81
    Gesandtschafts Korrespondenz 1833-1862
    Gise 21. 4. 1834
    Der k Geschäftsträger v. Gasser zu Nauplia wird angewiesen in Zukunft sich zu Übersendung der dienstlichen Berichte, des Weges von Marseille zu bedienen, wo die Briefpakete nicht wie zu Triest behufs Reinigung eröffnet und durchräuchert werden und doch nicht viel länger Zeit bedürfen, um in vollkommen unversehrtem Zustande hier anzulangen, was bei der k. ö. Behörde nicht hat erwirkt werden können.

    Hallo zusammen, hier eine nicht ganz uninteressante Quelle zu den bayerischen Feldpoststempeln

    Bayer. Kriegsministerium 14. 10. 1881
    Nr. 5422 Feldpostdienstordnung, hier die Briefstempel

    Zum Vollzuge des § 24, 4 der Feldpost Dienstordnung wird bestimmt, dass im Falle einer Mobilmachung von dem in der Beilage verzeichneten Formationen Soldaten Briefstempel zu führen sind.
    Stempel rechteckig 1, 2 cm hoch nicht über 4, 5 cm lang, Buchstabe S. B. (Soldatenbrief) zweite Zeile Bezeichnung der Formationen.
    also S. B.
    Gen. Kdo I bay. A.C.
    I für die Sanitäts Detachements 1 Stück
    II. Feldlazarett 2 Stück
    III. Lazarett Reservedepots 1 Stück und dieser Bedarf bereit im Frieden bereit zuhalten
    Liste aller Formationen liegt bei.

    BayHStAMinn 67141
    Portofreiheit der Feldpost

    Hallo zusammen

    Hinweis Bei ZVAB sind drei exemplare von Josef-Karl Mayr, Metternichs geheimer Briefdienst...Wien 1938 angeboten zu günstigen Preisen.
    Wer dieses elementar wichtige Buch noch nicht hat, sollte dort nachsehen.
    LG Grüße Achim

    Nachdem euch die beiden Karten viel Freude gemacht haben, ein kleiner Nachschlag. Ich erlaube mir auch gleich auf die entsprechende Verordnung hinhzuweisen:

    Vbl 1873 S. 427 -433 Nr. 9 Wird von dem Adressaten oder Absender unmittelbar oder durch Vermittlung einer Postanstalt die Nach- oder Zurücksendung einer poste-restante-Briefpostsendung verlangt, so ist diesem verlangen, insoferne nicht ein besonderes begründetes Bedenken dagegen obwaltet, ohne weiteres zu entsprechen, und sind die bzgl Briefpostsendungen und zwar die recommandierten unter Recommandation und die gewöhnlichen in den Briefbunden für ordinäre Briefe mit nächstem Postcours nach dem im Reklamationsschreiben bezeichneten neuen Bestimmungsorte weiterzusenden.
    Für derartige Reklamationsschreiben ist ein eigenes Vormerkungsbuch zu führen und hat dasselbe nach Anleitung des beigefügten Formulars Rubriken …. Zu enthalten…
    Die Reklamationsschrieben sind auch dann, wenn zur Zeit ihres Eintreffens Briefe der bzgl Adresse nicht vorliegen, in das Vormerkungsbuch einzutragen und jedenfalls ein Jahr lang aufzubewahren usw usw
    Die schriftlich oder mündlich angebrachten Nachsendungsgesuche sind wirksam auf die Dauer von 3 Monaten.

    Die eine Karte verlangt die Weitersendung eines Geldbetrages per Postanweisung
    Die andere die Weitersendung von Handkoffer bzw Reisesack also Fahrpost

    Was es nicht alles gibt.
    Ich finde vor allem interessant, mit welchem Aufwand da Kundendienst betrieben wurde.
    Viel Freude wünscht Achim