Beiträge von Valesia

    Werte Sammlerfreunde

    Habe nun mehrere Korrekturen bei den vorgestellten Strubelbriefen in die USA vorgenommen. Eine Frage habe ich noch;


    In der Tarifperiode vom 1.5.1857 bis 30.06.1862 galt der Überseetarif für alle Dampfschiffe (britische/amerikanische/französische und ab dem 6.9.1859 auch kanadische) .

    Falls die volle internationale Gebühr (inkl. Frankreichtransit) in New York mit dem Stempel N. YORK PAID 15 angezeigt und eine rotbraune Tintentaxe von „3“ Cents (Restatement) für das USA inländische Porto angebracht wurde, waren diese „3“ Cents eine Belastung für Frankreich?

    Danke und Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Ich habe noch einen Brief aus der selben Tarifperiode nach New York, Dennoch scheint es hier einige Unterschiede zum vorhergehenden Brief zu geben.

    1 Fr. (27Ca/27B2) und 15 Rp. (24Gc/24B4) entwertet mit „AIGLE/2 NOV. 57“ (AW 122/A-6) auf Faltbrief von Aigle nach New York. Das „P.D gibt an, dass das Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt ist (hs. „Franco“). Leitung via Lausanne und Pontarlier („3 SUISSE 3 PONTARLIER“ AW 170) und französischer Bahnpost „PARIS A CALAIS über Frankreich nach Liverpool und von am 7.11.1857 mit dem britischen Paketboot „Niagara“ der Cunard-Linie (Leitvermerk Voie d ‘Angleterre) in einer Transatlantik-Überfahrt nach New York (Ankunftsstempel „N. YORK PAID 15/ NOV 20“. Ankunft in New York demzufolge am 20.11.1857.

    Taxerklärung: Tarifperiode 1.5.1857 bis 30.06.1862

    115 Rappen Taxe für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 7,5 g) aus der Schweiz mittels französischer Leitung und via Liverpool mit Dampfschiffen bis zur amerikanischen Destination (Bestimmungsort).

    Rotbraune Tinten-Taxe „3“ Cents = Belastung des USA Inlandportos an Frankreich.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei ein Strubelbrief aus dem Jahre 1858 nach New York.

    1 Fr. (27Cb/27B2) und 15 Rp. (24Gb/24B4) entwertet mit "LOCLE/5 MARS 58 9 S" (AW 115) auf Faltbrief von Locle nach New York. Leitung via „2 SUISSE 2 MORTEAU“ und französischer Bahnpost „BESANÇON A PARIS“ und „PARIS A CALAIS“ über Frankreich nach Liverpool und von dort am 13.3.1858 mit dem britischen Paketboot „Niagara“ der Cunard-Linie (Leitvermerk Par Steamer Liverpool) in einer Transatlantik-Überfahrt nach New York (Ankunftsstempel „N. YORK PAID 30/ MARS 29“). Ankunft in New York demzufolge am 29.3.1858.

    Die frankierte Taxe von Fr. 1.10 entsprach einem Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 7,5 g) aus der Schweiz mittels französischer Leitung via England zur amerikanischen Destination. Der Brief war anscheinend über 7,5 g schwer (2. Gewichtsstufe) und wurde deshalb als ungenügend frankiert angesehen und mit dem „P.P“-Stempel im Kreis („port partiel payé“) versehen.

    Taxerklärung: Tarifperiode 1.5.1857 bis 30.06.1862

    Ungenügend frankierter Brief für die 1. Gewichtsstufe. Die Taxe für einen Brief der 2. Gewichtsstufe (über 7,5 g) aus der Schweiz mittels französischer Leitung via Liverpool mit britischen Booten bis zur amerikanischen Destination betrug 230 Rappen. Der Stempel „N. YORK PAID 30/ MARS 29“ gibt an, dass die USA den Brief als voll bezahlt angesehen haben und mit dem Taxvermerk von „6“ Cents den Briten das doppelten USA Inlandporto belastet haben.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Da es noch keinen spezifischen Thread zur Postgeschichte des Wallis gibt, habe ich diesen eröffnet. Hier können sowohl eingehende als auch aus dem Wallis ausgehende Vorphilabriefe gezeigt werden. Den Anfang mache ich mit einem Faltbrief vom heutigen 3 Königstag.

    6.1.1787. Faltbrief von Lausanne nach Monthey taxiert mit «2» Kreuzern.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei eine Hotellitho, wie sie auch für die Rechnungstellung (rückseitig) verwendet wurde.

    Litho vom Hotel & Pension Trümmelbach, Lauterbrunnen. Karte ungelaufen. Solche Hotellithos wurde oftmals auch verwendet um rückseitig die Rechnung aufzuschreiben (Note).

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei eine Hotellitho aus Lugano.

    Lito vom Hôtel Reichmann au Lac Paradiso, Lugano mit 10 Rp. Wertziffer gestempelt „PARADISO-FONTANA/4 III 01“ nach Capri (Italien).

    Sammlergruss

    Martin

    Wie eingangs erwähnt, wünsche ich mir in diesem Thread Schweizer Hotelpost. Das sind Belege aus der Schweiz auf illustrierten Hotelumschlägen oder Hotellithos usw. Aus dem Ausland eingehende Briefe an Gäste in Hotels gehören nicht dazu.

    Hallo Papnase-Andreas,

    Die Schweizerische Hotelpost wird im Standardwerk von Pierre Kottelat ausführlich behandelt. Mehrere Hotels auf der Rigi bzw. Umgebung werden hier erwähnt:

    Rigi-Kaltbad (Hotel & Pension Rigi-Kaltbad): Hotelpostmarke Rigi-Kaltbad belegt seit 1865

    Rigi-Kulm (Hôtel du Righi-Coulm): Hotelpostmarke Nr. 2 belegt seit 1870

    Rigi-Kulm (Schreiber’s Rigi-Kulm Hôtels): Hotelpostmarke belegt seit 1883

    Rigi-Scheideck (Hotel und Pension Rigi-Scheideck): Hotelpostmarke belegt seit 1869

    Rigi-Scheideck (Kurort Rigi-Scheideck, Hauser & Stierlin): Hotelpostmarke belegt seit 1879 (Bemerkung: von 1879 – 1885 existierte auf der Rigi-Scheideck keine Postablage mehr).

    Es gab demnach 3 Wege auf die Rigi:

    • Weggis bis Kaltbad
    • Arth für Klösterli, Staffel und Kulm
    • Gersau für Scheidegg/Scheideck

    Der Botendienst von Arth bediente bis 1869 Rigi-Klösterli, Staffel und Kulm.

    Einen entscheidenden Einfluss auf die Hotelpost hatte der Bahnbau: 1871 wurde die Vitznau-Rigi-Bahn eröffnet. Diese führte nach Kaltbad und dort wurde im selben Jahr eine Postablage eröffnet, was das Ende der Hotelpost im Rigi-Kaltbad bedeutete. 1874 eröffnete die Rigi-Scheidegg-Bahn einen ersten Teilabschnitt von Kaltbad bis Unterstetten und 1875 bis Scheidegg. Damit wurde auch auf der Scheidegg eine Postablage im Hotel eröffnet und die Post wurde nicht mehr von Gersau nach Scheidegg gebracht, sondern mit der Bahn. Die weitere Erschliessung der Rigi durch die Bergstrecke fand von (Arth) Goldau bis Rigi-Kulm im Jahre 1875.

    Die bedeutendsten Hotel Neubauten aus dieser Zeit waren das Grand Hotel Schreiber auf dem Kulm und das an der Bahnlinie der Rigi-Scheidegg-Bahn gelegene Hotel Rigi-First. Beide wurden 1875 eröffnet.

    Die Pension Felsentor ist eine Pension in Rigi Kaltbad (Weggis). Der Brief erreichte Bern am 8 VII.1874 und von dort via Luzern (Annahme), Weggis, Vitznau mit der Vitznau-Rigi-Bahn Kaltbad, wo schon eine Postablage bestand. Deshalb fielen auch keine weiteren Postgebühren bis zum Hotel Felsentor an.

    Dies so einige Angaben bezüglich der Rigi, was jedoch ausserhalb meines Sammelgebietes dem Wallis ist.

    Die Hotelpostmarken wurden für ausgehende Briefe verwendet, die vom Hotel eigenen Boten zur Postablage im Tal gebracht worden sind. Sicherlich hat er dann allenfalls auch Briefe, welche an Gäste gerichtet waren mitgenommen.

    Hoffe, dass ich Deine Fragen soweit beantworten konnte.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Schon im 18. Jahrhundert bereisten Ausländer v.a. Engländer die Schweiz und führten zum Beginn des Bergtourismus. Die Anbindung der Schweiz an den internationalen Bahnverkehr (Basel 1844, Genf 1858) förderte diese Entwicklung und in den touristischen Orten wurden Hotels gebaut und eröffnet. Wir finden diese dann auf Hotellithos oder auch Hotelbriefen. Da das Postwesen dieser touristischen Entwicklung in den Bergen nicht folgen konnte, mussten die Hoteliers hauseigenen postalischen Dienste (Entgegenahme von Briefen, Transport der Briefe zur Poststelle, Abgabe von Zeitungen etc.) erbringen und deshalb verlangten einige Hoteliers auch eine Entschädigung von ihren wohlhabenden Gästen. Deshalb begannen einige Hoteliers eigene Marken zu drucken, welche sie dann auf den Korrespondenzen anbrachten.

    In diesem Thema können Belege zum Thema Hotel eingebracht werden: Hotelpostmarken, Hotelbriefe, Hotellithos, Hotelmarken (Vignetten) als Werbeträger etc.

    Anfangen möchte ich mit einem illustrierten Hotelbrief aus Zermatt:

    Hotelbrief von «ZERMATT/6 VIII 97 – 10» nach Zug. Tarifgerecht frankiert mit 10 Rp. Ziffermarke (Z 61 B) für Fernbriefe im Inland bis 250 g gemäss Tarifperiode vom 1.12.1891 – 31.12.1917.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei der letzte Brief dieses Jahres zur Vorstellung.

    Brief aus dem Unterwallis[1] („SION-GENEVE-SION/31 JUIL 67/ T.8“, AW 84 C, 1863 -1867) mit der Bahnpost über Lausanne, Yverdon, Auvernier („BERN-N-PONTARLIER/31 VII 67/ T.53“ (AW 83 D, 1864 – 1870) nach le Verrières und mit Anschluss an Pontarlier (roter Grenzübergangsstempel „PONTARLIER/SUISSE 2“) auf die französische Staatsbahn. Mit weiterer Leitung über Paris, London nach Edinburgh (Schottland, Grossbritannien), wo der Brief schon am 2.8.1867 ankam. Laut dem Postvertrag vom 22.3.1865 und dem ab dem 1.10.1865 gültigen Tarif kostete ein einfacher Brief (bis 7,5 g) mit Leitung über Frankreich nach Grossbritannien 50 Rp. Die Brieftaxe wurde tarifgerecht mit Sitzenden Helvetias der 1. und 2. Ausgabe (40 Rp. grün (Z 34) und 10 Rp. rot (Z 38) abgegolten.


    [1] Die Bahnstrecke Sion – Sierre wurde erst 1868 fertiggestellt und Brig wurde erst 1878 erreicht.

    Gibt es etwas zu korrigieren oder anzufügen?

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei eine Ansichtskarte nach GB.

    Ansichtskarte von „SAAS-FEE/28 VIII 04“ nach Hampstead und von dort weitergeleitet nach Southwold in Suffolk einer nordöstlich von London an der englischen Ostküste gelegene Grafschaft. Frankiert gemäss Auslandtarif (Mitgliedstaaten UPU 1.9.1884 - 30.9.1907) mit einer 10 Rp. Wertziffer. Da die Ansichtskarte den Postkreis verlassen hatte, wurde sie mit einer ½ Penny Marke nachfrankiert.

    Was für eine englische Marke ist es und welcher britischer Tarif kam zur Anwendung?

    Danke für Eure Mithilfe.

    Sammlergruss

    Martin

    Werte Sammlerfreunde

    Anbei Incoming Brief von Paris nach St. Maurice (Wallis).


    Faltbrief von „PARIS/31 MAI 52“ über „NYON/1 JUIN 52/8 S“ nach „ST.MAURICE/2 JUIN 52“.

    Ich nehme an, 40 Centimes Auslandtaxe (Postvertrag vom 25.11.1849, gültig vom 01.07.1850 bis zum 01.10.1865) voll abgegolten („PD“) mit oranger Cérès Marke (Frankreich Nr. 5) und entwertet mit schwarzer Raute.

    Wer kann Tarif und Marke bestätigen? Gibt es sonst noch was zu ergänzen?

    Sammlergruss

    Martin