Beiträge von Bayernspezi

    Hallo philabiber,

    Da so eine Kombi nicht gerade häufig ist, musst du noch etwas Geduld haben. Ich meine aber, einen Brief vor nicht allzu langer Zeit auf irgendeiner Auktion angeboten gesehen zu haben, vermutlich innerhalb der letzten 2- 3 Jahre.
    Mit einem eigenen Stück kann ich leider nicht dienen. Übrigens interessantes Stück, das du vorstellst, mit noch interessanterer Entwertung in blauer Tinte, sieht man auch nicht häufig...

    Hallo Jürgen,

    Also das ist schon schwach. Nimbus hin, Nimbus her, ohne Attest gebe ich doch nicht 160.000 Euro aus.

    Statt der Ansicht von Dresden hätte ich zumindest mal die Marke so abgebildet, dass ich sehe ob sie zumindest vollrandig ist. Das ist weder im Katalog noch im Internet zu erkennen.

    Die Auffassung, dass die Postgeschichte nur ein Anhängsel der Philatelie ist, könnte bei der Beantwortung der von dir genannten Preisunterschiede durchaus weiterhelfen.

    Wer mehr auf den Kern der Philatelie, also das Sammeln von Briefmarken sein Augenmerk richtet, für den sind größte Einheiten sicherlich wichtiger, als postgeschichtliche Überlegungen.

    Sammler, die nur wegen der Provenienz kaufen, mag es geben. Jedoch sind in den berühmtesten Sammlungen oft auch objektiv gesehen extrem gute Stücke enthalten und die Motivation ein Stück ex namesale zu erwerben dürfte daher auch für diese Käufer eher in der Klasse des jeweiligen Angebots liegen und nicht darin, wer es vorher besessen hat.
    Oft ist natürlich mit den berühmten Namen auch eine Qualitätsvermutung verbunden.
    Aber Vorsicht, auch in manch berühmter Sammlung gibt es Gurken und schlecht erhaltenen Stücke. Diese würde ich mir jedenfalls nicht zulegen, außer ich merke es nicht. :)

    Nun hast du zum Vergleich die Oldenburg Supereinheiten herangezogen. Wenn ich davon ausgehe, dass der Ersttagsbrief von Sachsen 100.000 Euro erzielen könnte, wenn wirklich Bieter gegeneinander antreten, dann liegen wir mit den Supereinheiten beim 3-fachen Preis. Was sagt uns nun dieser Vergleich. Für deinen Maßstab rangiert der Sachsenbrief in seiner Bedeutung weit über den Oldenburg-Supereinheiten, wertet aber preislich vielleicht nur bei einem Drittel. Das erscheint hochgradig widersprüchlich, wird aber erklärbar, wenn man an die Gilde der Altdeutschlandsammler denkt, die sich nicht auf die extreme Spezialisierung über das gesamte Gebiet inklusive postgeschichtlicher Superraritäten einlassen können, außer sie haben den Geldbeutel von Erivan, Boker, Burrus oder Ferrary de la R.
    Dass in diesem Bereich die Luft dünn und die Sammler rarer werden, ist klar.

    Für einen Sachsen- Spezialsammler wäre der Brief natürlich das höchste der Gefühle. Insofern ist es schon überraschend, dass er liegen geblieben ist, denn die Kosten für eine tolle Sachsensammlung sind vergleichsweise überschaubar, selbst wenn man diese Rarität mit einbauen wollte.

    Möglicherweise stimmt aber mit dem Brief doch etwas nicht. Das erscheint mir die naheliegendste Erklärung. Auch qualitativ schlechte Stücke der Weber-Sammlung blieben liegen, Topstücke brachten teils Rekordpreise.

    Lieber Peter,

    dein Beitrag zur E.-Weber-Auktion hat mich sehr erstaunt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass gerade bei solchen Spezialauktinen der Saal rappelvoll ist. Und du schreibst von nur 5 Sammlern, die anwesend waren (Ralph hat sich ja schon ähnlich geäussert.) Wie sieht das denn bei anderen Bayern-Auktionen aus? Ich denke hier an z.B. an Deider oder Kirstein in München.

    Hat sich in der Zwischenzeit - auch wegen Corona - neben den üblichen schriftlichen und telefonischen Geboten alles auf das Bieten übers Internet verlagert?

    Viele Grüße

    Wolfgang

    Hallo Wolfgang,

    Ich glaube, wenn die Coronahysterie einmal wieder aufhört, dann kommen auch wieder mehr Leute zu den Auktionen. Also ich hatte gar keine Lust irgendwo hin zu fahren, um dann mit einer lächerlichen wirkungslosen Maske herumzusitzen. Wer mit der Bahn fahren will und nicht mit einem Bundeswehrflieger oder als Politikerbonze auf Steuerzahlerkosten ohne Maske durch die Gegend fliegen kann, der wird sich das Bahnfahren nach wie vor auch nicht antun wollen.
    Zur Deider-Auktion fahre ich mit dem Auto, da ich geschäftlich in München zu tun habe. Das Geschäftstreffen ist natürlich nicht zufällig einen Tag vor der Auktion. :)

    Lieber Franz,

    ob 120.000 € oder 20.000 € oder gar 180.000 € "angemessen" sind für ein solches Stück, wird immer Ansichtssache bleiben. Ungeachtet der Mängel ist das Stück einmalig.

    Ich persönlich habe eine sehr genaue Vorstellung davon, was in einer Sachsen-Ländersammlung vertreten sein sollte und worauf man verzichten kann. Dieser Beleg ist einer von den wenigen "großen Stücken", den ich meiner Sammlung gerne einverleiben würde. Er hat mehr Aussagekraft, als alle "größten Einheiten" zusammen.

    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo Jürgen,
    Sicher kann man sich ein solches Stück einverleiben. Als Startpreis würde ich einfach mal mit 20.000 Euro beginnen. Opitz hat sicher weniger dafür investiert und für Erivan war er relativ zu seinen finanziellen Möglichkeiten sicher noch günstiger. Wenn der Brief mehr wert ist, dann finden sich schon entsprechende Mitstreiter.
    Zunächst ist der Brief schlicht und einfach ein Ersttagsbrief von Sachsen. Und damit sicherlich extrem begehrenswert für einen Sachsensammler. Dass der Ersttag von Sachsen mit dem Postvereinsersttag zusammenfällt finde ich nicht besonders werterhöhend, sondern lediglich als Kuriosität am Rande zu vermerken. Warum bei Köhler im online-Katalog kein Attest abgebildet war ist mir unerklärlich oder gibt es da etwas zu verbergen?

    Hallo Altsax,

    Ausruf 120.000 Euro ist auch nicht gerade ein Schnäppchen. Optisch macht der noch dazu fleckige und bügige Beleg auch nicht viel her. Vermutlich ist die Marke auch angeschnitten und mit einem gewaltigen Federzug entwertet, ein Attest war nicht mit abgebildet.
    Für eine Stempelspezialität wäre das dann schon ein ganz schöner Batzen, wie die Frankfurter sagen...

    Hallo bayernjäger,

    Es ist erfreulich, dass es bei dir zu keinen Komplikationen kam.

    Ich saß hier mit einem Sammlerfreund, der genauso wie ich mitbekam, dass meine abgegebenen Gebote nicht ankamen. Ich musste sie mehrfach eingeben, das führte zu erheblicher Unsicherheit hier auf meiner Seite. Ich wusste bis zuletzt nicht, ob ich das Los ersteigert habe oder nicht. Erst als keine Gegenbieter mehr da waren, war klar, dass ich der Höchstbietende war und meine Gebote durchgegangen waren. Aber so ein Softwarefehler ist nervenaufreibend, zermürbend und einfach unprofessionell. Möglicherweise tritt der Fehler dann auf, wenn mehrere Bieter gleichzeitig ein Gebot abgeben. Nur so kann ich mir das erklären....

    Hallo Dieter,

    Bleiben wir beim Thema Köhler. Es geht nicht darum, ob du schon einmal irgendwo online geboten hast. Ich sprach nur von der Köhler-Software. Wenn dort mehrere gleichzeitig auf ein Los bieten kommt es zu einem ordentlichen Durcheinander auf der Bieterseite. Man weiß nicht, ob man nun selbst gerade der Höchstbietende ist oder ein anderer und ob das eigene Gebot dort überhaupt angekommen ist. Das feedback stimmt absolut nicht. Weitere Mängel will ich hier nicht aufzählen, schließlich bin ich nicht für die Software von Köhler zuständig....
    Hinzu kommt, dass es Köhler immer sehr eilig hat. Siehe Zuschläge, die dann wieder zurückgenommen werden. Also wenn das kein Murks ist, dann weiß ich auch nicht. Leider musst du bis zur nächsten Köhlerauktion warten, um eventuell selbst in den Genuss dieser Unzulänglichkeiten kommen zu dürfen, vorausgesetzt du bietest auf ein Los mit genügend Gegenbietern. :)

    Hallo Dieter,

    Ich empfehle dir einmal einfach online mitzubieten, dann wirst du verstehen, dass man kein Programmierer sein muß, um das ganze kritisch zu sehen. Ein Zuschlag ist im Übrigen rechtsverbindlich. Wer glaubt sich darüber hinwegsetzen zu können wird seine Lizenz verlieren.

    Hallo Peter,

    Die von dir geschilderte Unsitte kann ich bestätigen.ich habe selbst mitgeboten, war aber nicht betroffen. Der Zeitverzug ist äußerst ärgerlich. Die Software von Köhler ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Zuschlag ist Zuschlag, daher sollte Köhler entweder etwas weniger hudeln oder seine Technik verbessern. Auf dem Rücken seiner Kunden sollte man das Problem nicht austragen! :(

    Hallo zusammen,

    Zum dritten Teil der Weber-Sammlung hier ein Kurzbericht zu den schwarzen Einsern.


    Soweit ich das beobachten konnte, wurde das Material insgesamt sehr gut aufgenommen und es wurden teils sehr hohe Preise bewilligt.

    Wie ich schon im Beitrag 132 schrieb, ist natürlich auch der Sammelstil und Qualitätsbewusstsein des Sammlers entscheidend dafür, wie das Material aufgenommen wird. Ist es selten, begehrt und einwandfrei werden euphorische Preise erzielt.

    Weber neigte aber bei der Qualität zu Zugeständnissen, wenn es sich ansonsten um eine Spezialität handelte. Was diese Einstellung für die Versteigerung der Schwarzen Einser bedeutete, sei hier kurz berichtet.

    Bereits der erste gestempelte Einser Mi. Nr. 1Ia ist mit Fingerhutstempel Weiden entwertet und natürlich eine Bombe.

    Blöd nur, wenn ein Prüferzeichen vorne in rot durchscheint. Dieser Umstand wurde zwar weder im Attest noch vom Versteigerer erkannt. Ich vermute, dass Weber diesen Mangel bewusst in Kauf nahm. Bei einem Ausruf von 2000 Euro hätte ich die Marke gerne genommen, allerdings nicht mit Rotverfärbung der Vorderseite. Die Marke ging im Nachverkauf dennoch zum Ausruf weg. Ob sie bald wieder auftaucht, wer weiß. Die Unsitte Marken zu signieren hat schon viele Signaturschäden hervorgebracht.


    Gleiches gilt auch für das erste Los der Versteigerung, einen ungebrauchten 4-er -Block der Mi. Nr.1a mit Plattenfehler der mehrfach rückseitig mit Signaturen verunziert wurde. Beim Betrachten der Rückseite besteht die Gefahr, sich Augenkrebs zu holen und nicht nur beim Betrachten des Jacketts von Dieter Michelson.;) an PeJa Das und auch die Büge durch zwei Marken nahm Weber wohl in Kauf wegen des markanten Plattenfehlers. Der Block brachte 4.150€ bei einem Ausruf von 3000€.

    Ein schwarzer Einser als Einzelfrankatur mit vielen Briefbügen brachte immerhin für mich erstaunliche 3600. Vermutlich hatte ihn Weber einmal billig erworben, denn ansonsten ist es ein Allerweltsbrief ohne Besonderheiten.

    Dagegen blieb ein Brief mit 3 schwarzen Einsern der Mi.Nr.1a als seltene Spätverwendung mit 15.000 ausgerufen, liegen. Auch hier war wohl die Seltenheit für Weber ausschlaggebend den Brief zu erwerben. Der Ausrufpreis war allerdings wohl etwas zu hoch und nicht die Qualitätseinschränkungen.

    Ähnliches gilt für einen innerpfälzischen Brief mit 3-er-Streifen der Platte 2. Dieser blieb mit 10.000 Euro für mich doch leicht überraschend liegen. Auch hier mögen die unerwähnten Briefbüge und fehlender Ankunftsstempel eine Rolle gespielt haben, denn diese fielen sofort ins Auge.

    Zu guter Letzt noch der Bayern-Kracher der Auktion, zwei Dreierstreifen der 1IIa auf Brief von Straubing auf attraktivem Brief. Auch hier wieder jede Menge Unzulänglichkeiten, so dass der Brief lediglich 30.000 Euro Zuschlag erreichte, bei einem Ausruf von 20.000.

    Hallo Altsax,

    Man muss unterscheiden zwischen dem offiziellen Ersttag einer Ausgabe - das ist die philatelistische Definition - und einer Erstverwendung.

    Mir ist nicht bekannt, dass der offizielle Ersttag der 31.10. gewesen wäre, außer mir ist diese Kleinigkeit entgangen.
    Man spricht ja auch nicht von Erstverwendungstagsbriefen sondern von Ersttagsbriefen.

    Dass der Postler schon einen Tag vorher die Marken vorrätig hatte, liegt nahe. Daher glaube ich auch nicht an einen Stempelirrtum. Ergolsbach ist übrigens der Ankunftsstempel. Was du mit Kartierungsstempel meinst, verstehe ich nicht.