Beiträge von Bayernspezi

    Lieber Schorsch,

    Vielen Dank für die schnelle super kompetente Auskunft. Mir war das nicht klar, aber die Regelung ist vermutlich für alle von Vorteil gewesen. Erst dachte ich, was interessiert es die bayerische Post, ob der Brief unterfrankiert ist, aber das war natürlich aus verschiedenen Gründen falsch gedacht !

    Nochmals besten Dank für deine Hilfe. Die Verordnung hierzu rauszukramen erscheint mir sehr schwierig, wäre aber natürlich toll, wenn es dir gelänge.

    Lieber Peter,


    Ich verstehe deinen Frust. Erst recht, wenn ich dich missverstanden haben sollte.
    Ich bin davon ausgegangen, dass die Prüfer nicht kategorisch dagegen sind.
    Beide fürchten aber zu große Schwierigkeiten, sowohl auf Sammler-, als auch auf Prüferseite.
    Man muss Ihnen die Furcht vor zu hohem Prüfaufwand nehmen.

    Eine schnelle Vorprüfung könnte in unserem Spezialfall beispielsweise durch die Protagonisten und Autoren kilke und/oder von mikrokern in kürzester Zeit sogar elektronisch vorgenommen werden.
    Diese beiden wären doch als Spezialprüfer für die Platten der 3 Kr. blau sicherlich unumstritten.

    Hier könnte nun die Idee von Altsax greifen, den BdPh, der ja auch Träger des BPP ist und den BPP an einen Tisch zu bringen und hier einen Weg zu öffnen, der für alle gangbar ist.

    Schließlich sind von der Problematik offenbar nicht nur die deutschen, sondern auch andere, wenn nicht sämtliche Sammelgebiete betroffen. Siehe beispielsweise die Einlassung von St.G

    Es ist bei der fortschreitenden Spezialisierung nicht verwunderlich, dass einzelne Prüfer das erweiterte Wissen nicht mehr alleine und rasch oder noch wirtschaftlich vernünftig verarbeiten können.

    Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es z.B. für die Infla-Stempelprüfung aus gutem Grund Spezialprüfer gab und wohl auch nocht gibt. Diese haben dann nur Inflastempel geprüft, waren aber Prüfer im BPP. Peschl war z.B. nur für die Inflastempel zuständig.
    Für Spezialprüfungen u.a. von Aufdrucken bei der Deutschen Feldpst 2. Weltkrieg standen immer mehrere Prüfer für insgesamt sage und schreibe 17 Briefmarken an der Phila-Front !

    Ich schließe mich hier Altsax an, dass nur eine größere Kraftanstrengung von BdPh und BPP zum Erfolg führen. Ist erst einmal verstanden, dass das ein wirklich wichtiges Problem ist, dann wird man auch eher bereit sein, die nötigen Schritte zu unternehmen. Die Lösung von Einzelfällen im Bereich der Bayernphilatelie führt hier nicht wirklich weiter. Erst muss die Einsicht gedeihen...

    Hallo St. Gallen,

    Ich kenne auch kein Patentrezept. Man wird es aber nur finden können unter Berücksichtigung der Interessenslage aller Beteiligten. Da haben die Arbeitsgemeinschaften nur dann gute Karten, wenn ihre Interessen von einer machtvollen Institution vertreten werden. Womit wir wieder beim BDPh und seiner "allen wohl und niemandem weh"-Politik wären.

    Wenn erst erkannt wird, dass ein Regelwerk, wie es Altsax vorschwebt, allen Beteiligten nützt, dann sollte sich doch niemand dieser win-win-Chance entgegenstellen.
    Die Forscher freuen sich, wenn sich die Forschungsergebnisse im Katalog wiederfinden. Die Prüfer freuen sich über zu prüfende Neufunde und für die Katalogverlage steigt die verkaufte Auflage.
    Das Sammelgebiet bleibt spannend und interessant. Mancher Sammler wird auch wieder Neufunde in seiner eigenen Sammlung machen könnnen!

    Denn auch für jeden Katalogherausgeber ist es doch wichtig, möglichst jedes Jahr zündende neue Forschungsergebnisse in seinem Katalog präsentieren zu können.
    Weil beispielsweise der SCOTT USA-Katalog jedes Jahr immer wieder hervorragende neue Erkenntnisse in seinem Katalog aus den unterschiedlichen Sammelgebieten ankündigt, kaufe ich diesen öfter, als ich das sonst machen würde. Und das habe ich auch noch nie bereut.

    Ich denke dass man es dem "Michel" einfach etwas einfacher machen muss.
    Also sich erst auf Arge- und Prüferebene einigen und dann wird der "Michel" oder Zumstein oder SBK oder welcher Katalogherausgeber auch immer die neuesten Erkenntnisse bringen.

    Lieber Jürgen, lieber Ralph,

    Früher gab es meiner Erinnerung nach Spezialprüfer für ausgefallene Aspekte bestimmter Marken.
    Leider kann ich mich an Details nicht erinnern. Tut aber nichts zur Sache, denn die Einschränkung von Prüfgebieten ist sowieso Standard. Warum diese Übung nicht wieder aufgreifen?

    Man könnte aus den Reihen der jeweiligen Arge, Spezialprüfer rekrutieren, deren Prüftätigkeit sich auf die Bestimmung weniger Merkmale reduziert, unter Verzicht auf beispielsweise Echtheits, - Qualitäts,- oder postgeschichtlicher Prüfungen.

    Damit würde der Arbeitsdruck auf die derzeit tätigen Prüfer abnehmen und die jeweils besten Spezialisten wären am Werk.
    Diese könnten dann die Prüfung auch unter wirtschaftlichen Aspekten am effizientesten vornehmen.
    Denkbar wäre in Abwandlung des oben gesagten auch eine Art Vorprüfung durch den Spezialprüfer mit direkter Weiterleitung an den Gebietsprüfer, der dann den Prüfgegenstand abschließend prüft, wie bisher.

    Lieber Ralph,

    Ich kann deiner Analyse nur beipflichten. Allerdings hat der Nimbus eines Prüfers auch einen Hintergrund, der zumeist auf seiner außerordentlichen Fachkompetenz beruht und daher für den "Michel" maßgeblich ist. Schließlich müssen die Prüfer die im Michel katalogisierten Marken dann auch prüfen.
    Sie können ja wohl schlecht eine Prüfung mit der Begründung ablehnen, die im "Michel" genannten Merkmale gäbe es nicht !

    Exemplarisch sei der bereits genannte Bayernpapst und Bayern-Bibel-Herausgeber Sem genannt.
    Ich glaube nicht, dass er sich grundsätzlich neuen Erkenntnissen verschließen würde.
    Es wäre Aufgabe der Arge, das Placet des jeweiligen Prüfers einzuholen.
    Liegt dieses dann vor, würde der "Michel" automatisch eine Katalogänderung vornehmen können.
    Wenn ich Peter zitieren darf:

    Von Herrn Sem liegt einem Arge-Mitglied sogar eine schriftlich Stellungnahme vor mit der Quintessenz, dass das neue Plattensystem für die Sammler zu schwierig sei.

    Das sollte man nicht als Hinderungsgrund für eine Katalogisierung ansehen. Ich glaube, das würde auch Peter Sem so nicht sehen, denn es kann nicht darum gehen, ob es für einen Sammler schwierig ist, eine Marke zu bestimmen. Dann dürften viele Markenfarben nicht im Katalog stehen !

    Bei Herrn Stegmüller ist der Fall ähnlich, denn er sieht einen größeren Arbeitsaufwand für sich als Prüfer. Das sollte allerdings ebenfalls kein Grund sein das Placet zu verwehren.
    Immerhin kann er sicherlich mehr verlangen, wenn eine Prüfung komplizierter ist und länger dauert.
    Zumindest gehe ich davon aus, dass das die Prüfbedingungen des BPP hergeben.

    Schönen Gruß

    Lieber Ralph,

    Ich kann dich trösten, nicht jede Einzelmeinung ist falsch. Auch eine Mehrheit kann irren. ;)
    Offenbar mangelt es hier, wie Altsax schon mehrfach angemerkt hat an einem funktionierenden System, auf welchem Weg neue Erkenntnisse in den Katalog kommen.

    Aufschlussreich ist deine Mitteilung, dass sich die Michelredaktion also der Redakteur einer "Fachzeitschrift" an die jeweiligen Prüfer, sozusagen als Gutachter wendet.

    Daher ist es meiner Meinung nach unabdingbar, dass hochkarätige Fachbeiträge nicht nur von den Autoren, meist aus den Arbeitsgemeinschaften - aber nicht nur- sondern von den Gebietsprüfern als im Ergebnis richtig beurteilt werden.

    Ich könnte mir vorstellen, dass das eine mit dem "Michel" abstimmungsfähige Vorgehensweise sein könnte, um, frei nach Altsax den philatelistischen "Wissensstand" festzustellen und in den "Michel" zu bringen. Diese Regelung ließe sich dann auch auf andere Sammelgebiete übertragen.

    Lieber Altsax,

    Natürlich kann man den Michelkatalog durchaus als maßgebliches Periodikum für die deutsche Philatelie ansehen. Die Kataloge erscheinen jedes Jahr, es gibt, soweit mir bekannt, Fachredakteure usw.
    Solange sich die "Gutachter" für das jeweilige Sammelgebiet aber nicht einig sind, kann man nicht vom Michel erwarten, dass er die jeweiligen Resultate akzeptiert.
    Ob nun die Gutachter lediglich aus 10 oder n aktiven Sammlern, wie mikrokern schreibt, bestehen oder aus einem erweiterten Kreis, der auch die Gebietsprüfer umfasst, ist nicht unwesentlich für die Frage der Akzeptanz.
    Ich denke hier liegt der Schlüssel für die weitere Vorgehensweise.
    Ob die jeweiligen Erkenntnisse wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, kann dahingestellt bleiben, allerdings sollten die relevanten Experten zumindest mit einer Sprache sprechen, auch wenn Wissenschaft nichts mit Mehrheitsmeinungen zu tun hat!

    Liebe Sammlerfreunde,

    Zur Anregung möchte ich darauf hinweisen, dass die Verfahrensweise vor Publikation in wissenschaftlichen Fachzeitschriften im Wesentlichen folgende ist:
    Die wissenschaftliche Arbeit, z.B. eine mathematische Beweisführung wird zunächst Gutachtern vorgelegt, also zumeist den maßgeblichen Professoren der jeweiligen Fachrichtung.
    Erst nach erfolgreicher Prüfung, dies kann auch schon mal 2 Jahre dauern, akzeptiert die Fachzeitschrift dann den Beitrag und veröffentlicht ihn.

    Analog wären hier die Gutachter zu bestimmen, die den (wissenschaftlichen) philatelistischen Beitrag vorweg prüfen, bevor er in einer (wissenschaftlichen) Fachzeitschrift (z.B. Schriftenreihe der Arge Bayern) veröffentlicht wird.

    Liebe Sammlerfreunde,

    Jetzt habe ich mir nochmals die Plattentafel des Arge-Papers zu den "Platten der 3 Kreuzer blau" hier auf der Webseite angesehen.
    Ich kann durchaus verstehen, dass Stegmüller und Sem hier die Platte 4 etwas weiter gefasst haben.
    Wenn man sich die aufgeführten Merkmale in dem Paper genauer ansieht, kann man eigentlich keinen nennenswerten Unterschied zwischen denen von Platte 3 und 4 erkennen.
    Vermutlich müssten die Unterschiede klarer, markanter und vor allem beweisbarer herausgearbeitet werden.

    Bitte nicht missverstehen, es ist ein hervorragendes Paper, das die Arge Bayern hier herausgebracht hat.
    Ich kann hier auch keine Rezension dazu schreiben oder ein Gutachten abgeben.

    Allerdings müssten die Vorbehalte der BPP-Prüfer oder wenn man so will, Gutachter, ernstgenommen werden.
    Wissenschaft, nicht zuletzt in der Philatelie, lebt vom Diskurs !