Beiträge von nordlicht

    Hallo Michael,

    da das ein Auslandsbrief war, galt nicht der Inlandstarif, sondern 1 Silbergroschen für den einfachen Brief bis 10 Meilen. Und 2 Silbergroschen sind 2 2/3 Schilling, das nicht passend bezahlt werden konnte, also aufgerundet werden musste.
    Portofreie Korrespondenz habe ich aus dieser Zeit in keinem der Verträge gefunden und kenne auch keinen entsprechenden Brief. Aber es gibt diverse Dienstsachen nach Schleswig Holstein, die alle ab Hamburg in Porto gesetzt wurden.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Michael,

    deiner Beschreibung ist kaum etwas hinzuzufügen.
    Das Landporto (1/2 Schilling) wurde 1865 eingeführt, war an den Landbriefträger für die Beförderung im Landbestellbezirk zu bezahlen und wurde i.d.R. rückseitig notiert.
    Die Ausgabestempel wurden erst eingeführt als Schleswig-Holstein annektiert und zur preußischen Provinz wurde. Daher sind die Stempel preußisch (wie auch viele Einkreis- und Doppelkreisstempel, die zur Ablösung dänischer Stempel eingeführt wurden). Und daher musste das Stadtpostamt auch an das preußische Postamt übergeben, das erst 1867 zuständig wurde.

    Dein Brief war tatsächlich leicht überfrankiert und trotzdem konnte man mit 1 Sgr sogar bis an die dänische Grenze frankieren. Hadersleben als Beispiel lag mit knapp 200km Luftlinie eigentlich in der dritten (preußischen) Entfernungszone. Größere Strecken konnte man kaum mit 1 Sgr frankieren ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    der Brief ist ein (eingehender) Auslandsbrief, der zu dieser Zeit noch nach dem Postvertrag mit Dänemark abgerechnet wurde. D.h. die Reststrecke nach Altona kostete 1 Silbergroschen = 1 1/2 Schilling Courant.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo liball,

    die rückseitige "2" ist eine Kartennummer. Die Briefgebühr von Neustadt nach Hamburg betrug 10 Skilling (wurde aber zu dieser Zeit üblicherweise in Schilling Courant bezahlt und angeschrieben).
    Eine Notierung des Absenderortes findet man meist nicht, musste in solchen Fällen aber zwangsläufig handschriftlich erfolgen, da die meisten Orte in Schleswig und Holstein vor 1845 keine Stempel hatten.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Hermann,

    wieder mal ein sehr interessanter Brief!
    Anscheinend tat man sich anfänglich mit den neuen Regeln des Postvereins schwer. Daher wurden auch am 31.Juli 1850 Ausführungsbestimmungen veröffentlicht, in denen die Funktionsweise des Postvereinsvertrages nochmal erklärt und betont wurde, dass es eben keine Portoteilung mehr gibt.
    Aber das kam für diesen Brief knapp zu spät ;)

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo liball,

    zur französischen Zeit ist mir leider nichts bekannt und ich habe auch nichts dazu in meinen Unterlagen gefunden.
    Es könnte auch sein, dass der Absender bis Hamburg zahlen wollte, aber aufgrund eines darüber hinaus gehenden Frankozwangs weiter frankieren musste.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo liball,

    um mit dem Einfachsten anzufangen: die Herkunft des Stempels ist richtig.

    Die frühsten Taxen, die ich aus Schleswig-Holstein ins Ausland kenne, galten ab 1813 (passt also knapp nicht, ist aber vielleicht trotzdem hilfreich):
    Für Bayern waren zwei Möglichkeiten vorgesehen:
    Brief ab Hamburg franko Eisenach = 11 Schilling
    Brief ab Hamburg franko bayrische Grenze = 15 Schilling
    bis 3/8 Loth exklusiv = einfaches Porto
    3/8 Loth bis 1/2 Loth = einfaches Porto mit 2 Schilling Zuschlag


    Vielleicht sind die "7/12" auch nicht das Gewicht, sondern das in Schleswig bezahlte Franko: bis Hamburg 7, bis Eisenach 12 Schilling. Sieht man zumindest auf späteren dänischen Briefen häufiger.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo allerseits,

    das Schleswig-Holsteinische Oberpostamt (inklusive der späteren Holsteinischen Abteilung) in Hamburg und die verschiedenen Stempel ist eine meiner Spezialsammlungen. Obwohl entsprechende Belege meistens gar nicht so selten sind, wird leider kaum etwas auf Auktionen oder im Internet angeboten.

    Daher möchte ich hier mal wieder etwas zeigen: ein einfacher Brief von Hamburg nach Pinneberg, mit 1 Schilling barfrankiert am 5.12.1851 in der Holsteinischen Abteilung aufgegeben.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Hermann,

    auch ein spannender Brief, aber welche Rolle Hannover hier spielte, ist mir leider nicht klar.
    Denn eigentlich war Thurn & Taxis für die Beförderung zuständig. Dafür war mit Dänemark eine Gebühr bis Hamburg (3 Schilling ab Kiel) und ab Hamburg (5 Schilling bis Bückeburg) festgelegt. Diese Taxen kann ich nicht ansatzweise auf dem Brief erkennen, aber wenn Hannover mitmischte, waren es vermutlich ohnehin andere ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Lieber Hermann,

    dieser Brief berührt eine ganz interessante Besonderheit in der Postbeziehung zwischen Holstein und Hannover: Das hannoversche Postamt in Hamburg lieferte direkt nach Altona aus, so dass kein dänisches Porto anfiel. Die Regelung, dass Briefe zwischen Hannover und Altona als Inlandsbriefe behandelt wurden, blieb sogar bis Anfang 1855 bestehen, aber leider habe ich noch nicht herausgefunden, warum und seit wann es sie gab.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hi Ole,

    This postmark is from the route Stettin-Kopenhagen and therefore does not exist on SH stamps.
    It was used a very long time and was partly modified (e.g. "PER" removed).
    So, sorry, wrong thread ;)

    Kind regards,
    nordlicht

    Hi Ole,

    Your estimation fits perfectly to the known Visby covers: earliest June 1858 to latest August 1866.
    Do you really know a 4 RBS or DK#4 on Visby covers? At least I cannot remember that I have ever seen one ...

    Kind regards,
    nordlicht