Beiträge von nordlicht

    Hallo,

    eine 2 Skilling Marke habe ich leider auch nicht - schon gar nicht so ein schönes Exemplar wie die von DK 6100 - aber einen schönen Abschlag der Nummer 124 (= Neumünster) auf einer Normalmarke kann ich zeigen ...

    @ DK 6100
    Ein Ortsbrief aus Hadersleben würde mich auch interessieren. Ich wäre aber mit einem markenlosen Brief zufrieden.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    der Nummernstempel 10 wurde an Burg auf Fehmarn vergeben.
    Das andere Burg hatte gar keinen Nummernstempel, da es erst 1864 ganz klein als Briefsammlungsstelle angefangen hat.

    Übrigens deutet auch die kleine Nummer auf einen Stempel aus Schleswig hin, da dieses Herzogtum bereits bei der ersten Verteilung der Nummern in Dänemark mit dabei gewesen ist. Nummer 1,2 und 3 waren den großen Postämtern vorbehalten (Kopenhagen, Hamburg, Lübeck) und dann ging es alphabetisch weiter.
    Holstein und Lauenburg kamen erst etwas später dazu - beginnend mit 113 für Altona ...

    Dein Brief aus Itzehoe ist sehr schön. Auf Brief sieht man klare Nummernstempel gar nicht so häufig.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Guten Morgen,


    auch im Herzogtum Schleswig (ab Mai 1851) und in den Herzogtümern Holstein sowie Lauenburg (ab Juli 1853) wurden dänische Marken ausgegeben.

    Abgesehen von den zuerst noch verwendeten stummen Vierringstempel (mit Punkt) und abgesehen von einigen anderen Sonderformen, dienten - wie im übrigen Dänemark auch - hauptsächlich Dreirringstempel mit Nummern zur Entwertung der Marken.


    Diese Nummernstempel sollen hier Thema werden und ich hoffe, dass im Laufe der Zeit möglichst viele zu sehen sein werden.

    Den Anfang mache ich mit einer Puppe aus Burg ...


    Viele Grüße

    nordlicht

    Moin,

    nachdem Dänemark ab 18.Februar 1852 wieder die Herrschaft über Holstein übernommen hatte, wurde die Mitgliedschaft Holsteins im Postverein zwar nicht fortgesetzt, aber die postalischen Regelungen blieben vorerst erhalten.

    Für den anhängenden Brief vom 21.6.1852 nach Sachsen galt also der Postvereinstarif von 4 Silbergroschen (obwohl Holstein nicht mehr Mitglied im Postverein war).

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Michael,

    nehmen wir mal an, dass der Brief aus 1852 (oder 1853) stammt:
    dann würde nach Holstein der Postvereinstarif gelten. Die preußische Portofreiheit galt in Holstein nicht, d.h. die Reststrecke musste in Porto gesetzt werden. Wenn dieses auch nach dem Postvereinstarif erfolgte, wären es 3 Sgr. für einen unfrankierten Brief der 2.Entfernungsstufe, sind umgerechnet keine 10 dänische Skilling, die es vielleicht sein könnten, da Holstein zu dieser Zeit wieder dänisch war (aber eigentlich wurde zur Gebührenrechnung noch der Schilling Courant benutzt). Auf 10 Schilling komme ich jedoch nicht.

    Tja, ich weiß es nicht ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Michael,

    wenn der Stempel rückseitig der "K.D.O.P.A. HAMBURG" ist, dann kann das Briefdatum eigentlich nicht 1848 sein, da Schleswig-Holstein im April 1848 das dänische Postamt in Hamburg übernommen und ein schleswig-holsteinisches Postamt eingerichtet hat.

    Das Porto von Hamburg nach Heide betrug 4 Schilling.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    na, das sieht mir aber doch so aus, als wenn du Schleswig-Holstein sammelst :)

    Eine genaue Datumsangabe wird man für diesen Brief nicht herleiten können. Der Stempel ist der häufigste aus Mölln und war zwischen 1814 und 1845 im Gebrauch (1834 könnte also stimmen).

    Das "rote Kreuz" interpretiere ich als gestrichene "1", d.h. vermutlich wurde ein Bestellgeld von 1 Schilling Courant in 3 dänische Skilling umgerechnet.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo,

    hier ein Schiffspostbrief aus 1860 von Altona nach Norwegen, bei dem der Absender uns den Gefallen getan hat, das entsprechende Dampfschiff als Leitvermerk anzugeben:
    Der Brief wurde mit der "Bergen" befördert. Dieses Dampfschiff wurde in England gebaut und ab 1853 von einer norwegischen Linienreederei in Bergen auf der Route Bergen-Hamburg bzw. später Trondheim-Hamburg eingesetzt.

    Ohne den Leitweg "p Bergen" wäre der Brief nicht über Hamburg, sondern über Kiel und Dänemark nach Norwegen gelaufen.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo,

    immer wieder ein interessantes Kapitel der schleswig-holsteinischen Postgeschichte ist die Beziehung zu den Staaten des Deutsch-Österreichischen Postvereins und die unterschiedlichen vertraglichen Regelungen für den Briefverkehr aus und in die Elbherzogtümer.

    Die unterschiedlichen Verträge und die Vorstellung entsprechender Briefe sollen hier das Thema werden.
    Anfangen möchte ich mit dem Postvereinsvertrag:

    Nach der Erhebung gegen Dänemark und der Bildung einer landeseigenen Regierung trat Schleswig-Holstein zu Beginn des Juli 1850 dem Postverein bei. Da jedoch zu dieser Zeit Schleswig unter preußisch-dänischer bzw. ab 13.Juli wieder unter alleiniger dänischer Verwaltung stand, beschränkte sich der Einflußbereich der schleswig-holsteinischen Regierung nur auf Holstein, so dass auch nur Holstein tatsächlich Mitglied des Postvereins wurde.

    Zu dieser Zeit galt also der Postvereinstarif für Briefe aus/nach Holstein (als Mitglied des Postvereins).
    Bei dem vorliegenden Brief (vom 29.3.1851) aus Kiel nach Bautzen in Sachsen hatte der Empfänger 4 Silbergroschen - bzw. umgerechnet 4 (sächsische) Neugroschen - für einen einfachen Portobrief über 20 Meilen Entfernung zu bezahlen.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    in Wandsbeck wurde teilweise auch rot gestempelt - allerdings noch seltener als in Preetz.
    Ansonsten gibt es noch vereinzelte rote Stempelabschläge aus anderen Orten, die aber eher als zufällig zu betrachten sind.

    Hallo DK 6100,

    der Haderslev-Brief in der aktuellen Rauhut-Auktion (Los 614) würde dir gefallen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    der Bahnpoststempel stammt vom Schleswigschen Post Speditions Bureau.
    Er wurde auf der Eisenbahnstrecke Flensburg-Tönning abgeschlagen, die bereits 1854 eröffnet wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Anbei eine kleine Chronologie der verschiedenen Markenausgaben in Schleswig-Holstein vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse:

    Als Ausgangssituation für die Ausgabe eigener Briefmarken in Schleswig-Holstein ist der Ausbruch des 2.Deutsch-Dänischen Krieges Ende 1863 zu betrachten. 

    Schleswig 1864
    Das Herzogtum Schleswig wurde durch preußisch-österreichische Truppen besetzt und gab bereits am 10.März 1864 die erste Marke (noch in dänischer Währung) mit Inschrift „HERZOGTH. SCHLESWIG“ heraus. 

    Holstein und Lauenburg 1864
    Das dem Deutschen Bund angehörende Herzogtum Holstein wurde dagegen durch Bundestruppen besetzt. Die Landesregierung übernahm auch die Postverwaltung des Herzogtums Lauenburg. Am 1.März erschien die erste Marke für Holstein sowie Lauenburg. 


    Schleswig, Holstein und Lauenburg 1865
    Im Wiener Frieden vom 30.Oktober 1864 musste Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten. Da auch das Postwesen vereinigt wurde, waren alle vorher verausgabten Marken ab 30.Dezember 1864 auch in den jeweiligen anderen Herzogtümern gültig (bis 31.Oktober 1865).
    Ab Februar 1865 wurden eigene Marken mit der Inschrift „SCHLESWIG-HOLSTEIN“ ausgegeben. 


    Nach der Gasteiner Konvention vom 14.August 1865 wurde Schleswig unter preussische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt und Lauenburg mit Preußen in Personalunion verbunden. Auch die Verwaltung des schleswig- holsteinischen Postwesens trennte sich wieder.

    Schleswig 1865
    Folglich wurden im Herzogtum Schleswig ab November 1865 wieder eigene, neue Marken mit der Inschrift „HERZOGTH. SCHLESWIG“ ausgegeben. 

    Holstein 1865/66
    Parallel dazu im Herzogtum Holstein eigene Marken (in zwei unterschiedlichen Zeichnungen) mit der Inschrift „HERZOGTH. HOLSTEIN“. 

    Lauenburg 1866-1867
    Im Herzogtum Lauenburg galten mit der Übernahme der Postverwaltung durch Preußen am 1.Januar 1866 nur noch die preußischen Marken.


    Schleswig-Holstein 1866-1867
    Die schleswig-holsteinische Frage war der Anlass des Deutschen Krieges von 1866. Im Prager Frieden vom 23.August 1866 trat Österreich seine Rechte an den Herzogtümern an Preußen ab. Das Postwesen wurde in Schleswig und Holstein wieder vereint.
    Trotzdem blieb zunächst die Gültigkeit der vorhandenen Marken auf das jeweilige Herzogtum beschränkt. Doch ab 6.November 1866 wurden alle ab 1865 verausgabten Marken in beiden Herzogtümern gültig. 

    Neue Marken erschienen nicht mehr. Lediglich der knapp gewordene Standardwert (1 1/4 Schilling) für die einfache Briefgebühr wurde in mehreren Auflagen 1867 nachgedruckt. Dabei wurde die Zeichnung einer früheren schleswigschen Ausgabe inklusive der – jetzt eigentlich falschen – Inschrift „HERZOGTH. SCHLESWIG“ wieder verwendet.

    Hallo Nils,

    der Brief lief nach Kniphagen bei Neustadt.

    Die Gültigkeit der verschiedenen Markenausgaben hing von der jeweiligen politischen Situation ab. Als Schleswig-Holstein in geteilter Verwaltung durch Österreich und Preußen war, gab es auch unterschiedliche Marken. Als die Verwaltung gemeinsam erfolgte, gab es auch eine gemeinsame Markenausgabe. Die Gültigkeit im jeweils anderen Herzogtum macht das Ganze dann noch komplizierter.

    Wenn daran Interesse besteht, würde ich dazu mal etwas Ausführlicheres vorbereiten ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    ein beneidenswert schöner Brief!
    Frankobriefe nach Norwegen sieht man auch selten.

    Die regelmäßige Dampfschifffahrt zwischen Bergen und Hamburg wurde bereits 1853 aufgenommen.
    Dein Brief wurde also nach Hamburg weitergeleitet, weil das dortige dänische Oberpostamt für die Post nach Norwegen zuständig war, und dann mit dem Dampfschiff nach Bergen befördert. Diese Fahrt dauerte nur 2 Tage und war damit auch die schnellste Verbindung.

    Die Briefgebühr setzte sich aus aus drei Teilen zusammen: jeweils 2 Schilling Courant für den dänischen Anteil, das Seeporto und den norwegischen Anteil. Insgesamt 6 Schilling Courant = 7 1/2 Schilling L.M. Würde also passen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    ich freue mich sehr, dass es mit diesem Forum geklappt hat und bedanke mich recht herzlich besonders bei Nils und allen anderen, die dieses ermöglicht haben !!! Schön, dass man hier so viele Bekannte wieder trifft ...

    Mein Sammelschwerpunkt ist eher bei Schleswig-Holstein und weniger bei Bayern oder Preussen, aber ich werde alles aufmerksam mitlesen und hoffe, hier und da auch etwas beitragen zu können. Naja, und ob euch die Postgeschichte Schleswig-Holsteins interessiert, werde ich dann natürlich noch testen ... :D

    mange hilsener fra nordlicht