Beiträge von nordlicht

    Hallo,

    vielen Dank für die Hinweise!

    DKKW
    Diesen Zuschlag kannte ich bislang nicht. Wäre interessant, wenn du dazu noch weitere Informationen finden würdest.

    Altsax
    Kann es einen Einfluß auf die taxierte Währung gehabt haben, wenn Taxis noch zuständig war? Oder wurde (vermutlich) trotzdem in Neugroschen notiert?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Magdeburger,

    sehr interessant, vielen Dank für die Erläuterungen!

    In Schleswig-Holstein, das zeitweise preussisch verwaltet und schließlich preussische Provinz wurde, haben diese Vorschriften anscheinend keine Anwendung gefunden. Denn irgendwelche Packkammerstempel oder andere Stempel zum Beweis der Einlieferung oder Aushändigung der Pakete habe ich bislang auf Begleitbriefen in Schleswig-Holstein noch nicht gesehen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo DKKW,

    na, diese Marke muss sich aber auch nicht verstecken.
    Gerade von den dänischen Stempeltypen gibt es nicht so viele solcher klaren Abschläge.
    Deine Marke ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass in einigen Orten die alten dänischen Stempel nicht durch preussische ersetzt wurden.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    heute möchte ich einen Brief aus dem Jahre 1843 von Oldenburg nach Altenburg zeigen.

    Das Porto Oldenburg-Hamburg betrug 13 dänische Skilling oder 4 Schilling, das Porto Hamburg-Altenburg 8 Schilling, insgesamt 12 Schilling bzw. 9 Neugroschen in Sachsen.

    Den Vermerk links oben interpretiere ich als "al 3 3/4". Hiermit hat vermutlich Taxis die Auslage des dänischen Portos notiert, aber wenn die Angabe auf Silbergroschen lautet, wären das umgerechnet 5 Schilling !?
    Hat jemand eine plausible Erklärung für den Vermerk?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo bayern klassisch,

    es ist mir ein Rätsel wie all die schönen Briefe nach Schleswig-Holstein wieder den Weg zurück nach Bayern gefunden haben ;)

    Wie auch Altsax schon schrieb, blieben die Postvereinstaxen auch nach dem (erzwungenen) Austritt Holsteins aus dem Postverein bis zum Preußisch-Dänischen-Postvertrag von 1854 gültig. Aber viele Briefe gibt es aus dieser Zeit nicht.

    Bei deinem Brief wundere ich mich über das Porto von 6 Schilling.
    Da ich kein Bestellgeld von 1/2 Schilling in Altona kenne, vermute ich, dass einfach nur großzügig von 4 Sgr. auf 6 Schilling umgerechnet wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin Altsax,

    ich nehme an, dass die Lösung des Weiterfrankos von 1 1/4 in zwei verschiedenen Postverträgen liegt:

    Die als "provisorische Portotaxe" bezeichnete Übereinkunft regelte den Postverkehr zwischen Preußen bzw. dem Postverein und Schleswig-Holstein. Dort ist explizit festgehalten, dass frankierte Briefe "aus den Ländern der Groschen-Währung" 3 Silbergroschen kosten, die 2/3 : 1/3 geteilt werden, also 2 Silbergroschen für die Postverwaltung des Aufgabegebiets.
    In meinem Archiv von Briefen nach Schleswig-Holstein ist daher auch kein einziger Beleg, der ein Weiterfranko von 1 1/4 aufweist.
    Als Beispiel habe ich einen Brief aus dem August 1865 angehängt.

    Also vermute ich, dass es eine zweite Regelung mit Dänemark gibt (das auch nicht Vertragspartner der obigen Übereinkunft ist) und man sich in diesem separaten Vertrag auf eine andere Frankoteilung - aufgrund der größeren dänischen Strecke - geeinigt hat.

    Dazu passt auch, dass Schleswig-Holstein mit Dänemark ab 1.8.1865 ebenfalls die Briefgebühren neu geregelt hat.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    danke für die Informationen.

    Bleibt noch die Frage, wer sich um die (Transit-)Post nach Dänemark kümmerte - nachdem es das dänische Postamt nicht mehr gab.
    Hat das Stadtpostamt das auch übernommen?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Michael,

    mit dem Gasteiner Vertrag wurde die bis dahin gemeinsame Verwaltung für Schleswig-Holstein getrennt, Preußen für Schleswig und Österreich für Holstein zuständig. Da Preußen jetzt also seine Post nach Schleswig über fremdes Gebiet (Holstein) laufen lassen musste, wollte es mit einem preußischen Bahnpostwagen die Kontrolle behalten.
    Für detailliertere Infos zum Stempel hoffe ich jetzt auch auf einen Bahnpost-Experten ...

    Gab es zu dieser Zeit überhaupt noch ein dänisches Postamt in Hamburg?
    Ist doch eigentlich eine einfache Frage, aber auf die Schnelle habe ich noch keine sichere Antwort gefunden ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Magdeburger,

    danke für die schnelle Antwort.

    "1 Loth" hatte ich zuerst auch gelesen, kam mir aber etwas wenig vor für ein Paket.

    An die Versendung als gewöhnlichen Brief glaube ich allerdings nicht, da weder der Paketvermerk oben noch der Paketzettel gestrichen sind. So hätte der Brief doch für "Irritationen" beim Empfänger sorgen müssen.

    Rückseitig ist nichts und Inhalt ist auch nicht vorhanden.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Magdeburger,

    vielen Dank für die Erläuterungen und interessanten Beiträge!

    Daraufhin habe ich mal meinen bescheidenen Bestand an Paketbegleitbriefen durchgesehen und kann den anhängenden Beleg zeigen.
    Zwar nicht nach Bayern, aber mit Württemberg immerhin ziemlich weit südlich :)

    Dabei beschäftigt mich immer noch die Fahrpostmindesttaxe:
    Die Gewichtsangabe auf dem Brief kann ich zwar nicht mit Sicherheit angeben (1 Pfund ?), scheint aber jedenfalls nicht viel zu sein.
    Die Entfernung dagegen ist ziemlich groß (ca. 60 Meilen), aber trotzdem wurde nur der Minimaltarif von 6 Silbergroschen frankiert - der dann offensichtlich für alle Entfernungen größer als 32 Meilen gilt.

    Auf dem Beleg sind zwar noch weitere Notierungen (eine blaue "2", die rot gestrichen? wurde und ein kleines, blaues Tintenkreuzchen), die aber vermutlich kein Nachporto anzeigen !?

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: Gibt es irgendwo eine Übersicht der Fahrposttarife?

    Hallo Michael,

    so kommen wir uns auch nicht in die Quere: die Briefe nach Dänemark überlasse ich dir und die Briefe nach Schleswig-Holstein sind meine ;)

    Obwohl ich mir gerade die Frage stelle, ob dieser preußische Stempel auf Briefen nach Dänemark überhaupt vorkommen kann (von Norwegen mal ganz abgesehen). Wer in Hamburg vermittelte denn zu dieser Zeit (1865/66) die Post nach Dänemark? Lief diese über das Hamburger Stadtpostamt, das 1864 das dänische Postamt übernommen hatte?

    Die Preußen haben zur Veranlassung und Handhabung des Stempels doch bestimmt eine entsprechende Verfügung herausgegeben.
    Oder vielleicht kann hier auch ein Bahnpostexperte weiterhelfen. Zumindest in einem Bahnpostverzeichnis oder -katalog müsste der Stempel, eventuell mit weiterführenden Informationen, aufgeführt sein !?

    Schönen Abend
    nordlicht

    Hallo DKKW,

    stimmt, eigentlich müsste es überdurchschnittlich viele Nummernstempel aus dem nicht gerade kleinen Husum geben. Aber die schlummern dann wohl in anderen Sammlungen (ich habe leider keinen auf dänischer Marke).

    Stattdessen kann ich aber Nummer 83 aus Garding zeigen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: Danke für die Ausführungen zum Keitum-Stempel. Ich gehe auch davon aus, dass der Stempel bereits ohne Nummer ausgeliefert wurde, aber es gibt eben auch Literatur, in der von einer "entfernten" Nummer gesprochen wird.

    Hallo,

    neben dem oben bereits gezeigten preußischen Zweikreisstempel gab es später noch zwei weitere preußische Typen als Ortsstempel:
    den Einkreisstempel und den Rahmenstempel (mit Landesbezeichnung) für diejenigen Orte, die es nicht nur einmal im preußischen Postbezirk gab (und bei denen also der normale Stempeltyp schon vergeben war).

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Ulf,

    eine Frage zum Mindestfahrposttarif:
    galt dieser nur für die Gewichtstaxe oder musste die Gesamtgebühr, also inklusive einer ggf. zu zahlenden Brief- und Wertgebühr, niedriger sein?

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: Bei dem Beleg nach Bayern wundert mich, dass der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr. mit 21 Kreuzer gleichgesetzt ist. Galt die im Postverein sonst übliche Relation 1:3 nicht für die Fahrpost?

    Hallo Michael,

    ja, entsprechende Briefe wurden rückseitig mit dem Transitstempel "K.PR.EISENB.POST-BUR. NACH SCHLESWIG" gestempelt.

    Da Briefe nach Schleswig-Holstein ohnehin nicht sehr häufig sind und solche nach Schleswig noch viel weniger, ist der Stempel nicht leicht zu finden ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Altsax,

    interessant, dass es dann anscheinend unterschiedliche Gültigkeitszeitpunkte für die "provisorische Portotaxe" gibt.
    Die sächsischen Unterlagen kenne ich nicht, aber laut General-Verfügung des (preußischen) General-Post-Amts "... kommt vom 12.August d.J. ab für den Postverkehr mit Schleswig-Holstein und Lauenburg einer anderweite Portotaxe provisorisch in Anwendung."

    Daraus leite ich ab, dass der Brief - wenn nur mit 3 Ngr. frankiert - vor dem 12.8. spätestens in Schleswig-Holstein beanstandet und das fehlende Porto nach dem dort noch gültigen Preußisch-Dänischen-Vertrag (von 1854) verlangt worden wäre.

    Die Fremdgebühr von "1 1/4" erschließt sich mir noch nicht, da auch nach der provisorischen Portotaxe der schleswig-holsteinische Anteil für frankierte Briefe 1 Silber/Neu-Groschen betrug. Wie erklären sich dann die "1 1/4"?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo bayern_klassisch,

    vielen Dank für deine Antworten!

    Wenn Du mit den 18 Kreuzern CM für die Strecke Prag-Wien sicher bist, dann muss der Brief also franko Prag aufgegeben sein. Dann könnte die "9" rechts oben tatsächlich die entsprechende Briefgebühr sein, obwohl 9 Schilling nicht besonders viel sind. Vielleicht findet sich ja mal ein ähnlicher Brief, der diese Theorie bestätigt.

    Kennt jemand die Hintergründe, warum sich Prag für das Teilfranko anbot?
    Dann hätte man doch auch gleich bis Wien frankieren können.

    Und eine letzte Frage: wenn sich insgesamt ein Porto von 24 Kreuzern ergab, warum wurde der Betrag dann wieder gestrichen und "52" notiert?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Michael,

    der Brief lief über Hamburg, landete aber vermutlich gleich im Beutel für die Bahnpost.
    1866 war das Schiennetz von Altona bis Hadersleben bereits komplett ausgebaut, so dass der Brief während der Fahrt mit dem Bahnpoststempel gestempelt wurde. Der Stempel kommt aber auf verschiedenen Eisenbahnteilstrecken in Schleswig vor.
    Zeitweilig hatte Preußen übrigens sogar einen gesonderten Bahnpostwagen mit preußischem Personal bis Flensburg eingesetzt (aber im November 1866 nicht mehr).

    Hadersleben war das schleswigsche Grenzpostamt, wenn die Post auf dieser Route nach Dänemark transportiert wurde. Daher kommt dieser Stempel auf Briefen nach Dänemark sehr häufig vor.

    Viele Grüße
    nordlicht