Beiträge von nordlicht

    Hallo senziger,

    danke für die Ergänzung.

    Interessant ist, dass diese Artikel nicht vollständig konsistent zu sein scheinen. Bei Kuhlmann wird beschrieben, dass die Holsteinische Abteilung im Februar 1852 aufgelöst wurde, während sie bei Maack dann erst eingerichtet wurde !?

    Ein entsprechendes Thema zum Schleswig-Holsteinischen Ober-Postamt habe ich angelegt ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo allerseits,

    angeregt durch senziger's Beitrag im Parallelthema und nach Ermutigung durch DKKW möchte ich hiermit ein neues Thema zum Schleswig-Holsteinischen Ober-Postamt (SHOPA) in Hamburg beginnen.

    Am 28.April 1848 wurde das Königlich Dänische Ober-Postamt (KDOPA) in Hamburg von der schleswig-holsteinischen Postverwaltung übernommen und ein Schleswig-Holsteinisches Ober-Postamt eingerichtet, das für den Briefverkehr mit Dänemark und Schleswig-Holstein zuständig war.

    Es wurden verschiedene Stempeltypen benutzt, die ich leider nicht alle belegen kann.
    Zeigen kann ich den Doppelkreisstempel "S-H.O.P.A.HAMBURG" auf einem Brief nach Meldorf. Diesen Stempel gibt es in 2 Typen (mit Bindestrich und mit Punkt zwischen "S" und "H"). Die Verwendungszeit war bis Anfang 1851.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    sehr interessantes Thema!

    Diesen Artikel kannte ich bisher nicht, hatte mich aber schon mit anderen beschäftigt (z.B. aus der Arge SH).
    Ich habe auch gelesen, dass 1849 das KDOPA nur als Unterabteilung des Schleswig-Holsteinischen Oberpostamtes wieder eingerichtet wurde (und nur für den Briefverkehr mit Dänemark - ohne Schleswig-Holstein - zuständig war). Das geht aus der Veröffentlichung von Kuhlmann so nicht hervor.
    Falls es hier jemand genau weiß, würde ich mich über Klarheit freuen.

    Wenn bei uns genug Briefmaterial vorhanden ist, könnten wir auch ein eigenes Thema mit den verschiedenen Stempel des SHOPA bzw. der Holsteinischen Abteilung anfangen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Bayern-Nils,

    nachdem Preußen Anfang 1867 den gesamten Postbetrieb auf den Eisenbahnstrecken in Schleswig-Holstein übernommen hatte, wurden neue Stempeltypen nach preußischem Muster eingeführt.

    So einen Stempel zeigt deine Marke (und kann auch nur ca. 10 Monate auf SH-Marken vorkommen).
    Wenn deine Marke tatsächlich eine 18b ist, ist diese ziemlich selten ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    zur dänischen Zeit (ab 1862) gab es Süderstapel nur als Briefsammlungsstelle - ohne Stempel. Vor der Eröffnung der Postexpedition 1866 und der Zuteilung des von senziger vorgestellten Einkreisstempels, sind Briefe aus Süderstapel nur aus dem Inhalt erkennbar. Briefe aus Süderstapel sind ohnehin nicht einfach zu finden, aber die Briefsammlungsstelle zu belegen, ist noch schwieriger.

    Zum Stempelthema kann ich noch einen dänischen Bahnpoststempel zeigen, der auf der - 1854 eröffneten - Eisenbahnstrecke Tönning-Ohrstedt benutzt wurde. Solche Stempel sind (leider) auch nicht häufig, insbesondere auf Brief ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Bayern-Nils,

    in Schleswig wurden die Nummernstempel nach dem 20.Juli 1864 durch Ortsstempel abgelöst, aber in Holstein sowie Lauenburg erst nach dem 5. März 1865. Daher sind die holsteinischen Nummernstempel viel häufiger als die schleswigschen.

    Auf den Holsteiner/Lauenburger Marken 5,6 und 7 ist die Nummernstempelentwertung normal und Ortsstempel selten, da bereits am 1.Juni 1865 - also nur kurze Zeit nach der Ablösung der Nummernstempel - eine neue Marke herausgegeben wurde.

    Arnis ist tatsächlich die kleinste Stadt Deutschlands. Ein sehr schön gelegenes Städtchen an der Schlei. Muss man sich mal angucken, wenn man in der Nähe ist. Die Besichtigung dauert logischerweise auch nicht lange :D
    Der Stempel ist nicht selten, aber bei deiner Marke außergewöhnlich klar abgeschlagen ...

    Viele Grüße
    norlicht

    Hallo Bayern-Nils,

    das würde ich so nicht sagen.
    Nach meiner Meinung sind alle schleswigschen Nummernstempel relativ selten, da diese nur ca. 4 Monate benutzt wurden. Marken, die so schön gestempelt sind wie deine, gibt es nicht viele. Hätte ich auch sofort genommen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Altsax,

    "vielleicht auch hier von Interesse" ist sehr zurückhaltend beschrieben:
    das ist ein äußerst seltenes und dekoratives Sahnestück, das ich mir immer wieder gern ansehe!

    Immerhin hatte der Brief es schon bis Apenrade geschafft und wurde nicht schon vom dänischen Postamt in Hamburg zurückgeschickt. Eine Verordnung wird es dazu (vermutlich) nicht gegeben haben, so dass sich ein Holsteiner an der Bezeichnung "Schleswig-Holstein" ganz und gar nicht gestört hätte, aber ein wahrscheinlich dänischer Postbediensteter in Schleswig schon ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    das sind beides Augenweiden. So schön gestempelte Marken sieht man selten - insbesondere wenn der Stempel so zentriert ist wie bei dem Briefstück aus Hadersleben. Hoffentlich hat unser dänischer Sammlerfreund DK 6100 so ein Prachtstück schon in seiner Sammlung ;)

    Angehängt ein dänischer K1-Stempel aus Heiligenhafen, das erst nach der SH-Markenzeit mit einem preußischen Stempeltyp beliefert wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    also ich habe für die "4" auch keine Erklärung.

    Ich meine auch, dass sich die dänischen Postbediensteten an die seit 1.8.1855 in Hamburg gültigen Marken gewöhnt haben sollten. In den 5 Wochen dürften tausende Briefe von Hamburg ins Königreich verschickt worden sein.

    An einen Versand über Mecklenburg hatte ich noch gedacht, der 4 Skilling mehr kostete, aber das passt hier auch nicht.

    Vielleicht wurde mit der "4" nur das Franko vermerkt - u.U. weil nicht gleich eine Marke zur Hand war. Wäre aber sehr ungewöhnlich.
    Andererseits ist die Ziffer für einen Portobetrag eigentlich zu klein und zu weit oben.

    In jedem Fall eine sehr interessante Frühverwendung!

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin senziger,

    leider kann ich nicht viel zeigen. Denn ich interessiere mich zwar für die ESROM-Stempel, habe aber nur zwei: einen SKJBK-Stempel wie du ihn schon gezeigt hast und einen aus Reisby (REISB), den in angehängt habe.

    Aus Bredebro (BBRO) habe ich in den letzten Jahren auf SH-Marken überhaupt nur 2 Exemplare gesehen, aus Bröns (BRNS) auch nur 2 und aus Döstrup (DSTRP) sogar nur 1.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    da DKKW den Hintergrund zu diesen ESROM-Stempeln bereits gut beschrieben hat, möchte ich nur ergänzen, warum ich diese Stempel so interessant finde:

    Die Stempel sind sehr selten - wobei der SKJBK-Stempel noch der häufigste ist, aber im Stempel-Handbuch der Arge SH immerhin auch schon mit 350 Euro bewertet wird. Optimale Stempelabschläge wird man kaum finden.

    Bredebro, Bröns, Döstrup, Reisby und Scherrebeck wurde 1853 als Briefsammlungsstellen zwischen Ribe und Tondern eingerichtet und Tondern zugeordnet. Stempel gab es keine, da der Briefaustausch immer über das übergeordnete Postamt in Tondern erfolgte (teilweise auch über Ribe). Also selbst wenn ein Brief von der Briefsammlungsstelle nur ins Nachbardorf gerichtet war, musste er erstmal nach Tondern (wo dann auch die Stempelung erfolgte). Erst 1862 wurde ein Austausch untereinander erlaubt und eigene Stempel mit Buchstaben eingeführt.

    Als das Herzogtum Schleswig nicht mehr unter dänischer Postverwaltung stand, wurde für alle Poststellen verfügt, dass die dänischen Ringstempel nur noch bis zum 20.Juli 1864 verwendet werden durften und danach Ortsstempel zur Entwertung zu benutzen waren. Daran haben sich die oben genannten Briefsammlungsstellen - zumindest teilweise - nicht gehalten. Dieses kann man auch an senziger's Briefstück beweisen, da die Marke erst ab November 1865 ausgegeben wurde.

    Der Grund dafür ist unbekannt. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass diesen Briefsammlungsstellen kein Ortsstempel geliefert wurde.

    Wie DKKW schon schrieb, gibt es diese ESROM-Stempel leider fast nur auf Briefvorderseiten, die nicht datierbar sind. Interessanterweise gibt es einige weitere Briefvorderseiten an dengleichen Empfänger in Visby, die nur handschriftlich entwertet sind. Darau schließe ich, dass diese auch von den Briefsammlungsstellen stammen, die - zumindest zeitweise - keinen Stempel mehr hatten oder den ESROM-Stempel - vielleicht wegen obiger Verfügung - nicht benutzt haben.

    Hier ist also noch Forschungsarbeit zu leisten, die aber mangels entsprechender Unterlagen und Briefmaterial leider schwierig ist ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin DKKW,

    das hilft mir weiter, vielen Dank!
    Insbesondere der Passus "Brief in den Schiffsbriefkasten geworfen, daher nicht frei" macht jetzt Sinn, da er dann als Entschuldigung zu verstehen ist, dass dem Adressaten ein Portobrief zugemutet wurde. Interessant ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo 1867,

    meine Einschätzung:
    da 1866 der Deutsch-Dänische Krieg längst beendet war, hatte eine Feldpost zu dieser Zeit in Schleswig-Holstein keine Berechtigung mehr.
    Daher wurde das Porto von 4 Sgr. für unfrankierte Briefe in Ansatz gebracht (Portoteilung: 2 2/3 und 1 1/3).

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Cameo,

    ich bin nicht der Meinung, dass dieser Passus noch galt, da zu dieser Zeit bereits ausdrücklich festgelegt war, dass die 1 1/4 Schilling Marken nur zum Nennwert angerechnet werden. Deshalb wurde auch richtigerweise "unzureichend frei" notiert.

    Warum dann aber hier kein Porto und bei anderen Briefen welches erhoben wurde, war vermutlich "Ermessensache" ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Cameo,

    herzlich willkommen und vielen Dank für die Kommentierungen.
    Ich muss nochmal alles in Ruhe lesen, aber freue mich jetzt schon auf viele weitere Beiträge. Die beiden Hannover-Briefe sind klasse ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo DKKW,

    das entwickelt sich zu einem richtigen Nachschlagewerk.
    Vielen Dank für die interessanten Informationen und deine Mühe!

    Ich kann hier leider keine Belege mehr zeigen, aber ich freue mich schon auf deine nächsten Beiträge. Ein schöner Brief aus Pellworm oder von Nordstrand würde mir gefallen :D
    Aber die Nummern sind ja noch nicht dran ...

    Viele Grüße
    nordlicht