Beiträge von nordlicht

    Hallo Dieter,

    ich nehme an, dass Thurn&Taxis keine Postrechte in Westfalen hatte und daher nur die dänischen Briefe dorthin vermittelte. Also tippe ich auf eine Übergabe in Münster, das auf der taxisschen Postroute von Hamburg nach Süden gelegen haben sollte.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo,

    dieser Brief aus 1842 lief vom Herzogtum Holstein (Dänemark) in die preußische Provinz Westfalen. Es war zu dieser Zeit vertraglich festgelegt, dass solche Post von Thurn&Taxis befördert wird. Folglich lief der Brief über das taxissche Postamt in Hamburg.
    Das holsteinische Porto betrug "3" Schilling und wurde anscheinend entsprechend (gemäß des Vermerks links oben) von Thurn&Taxis in Hamburg in Auslage genommen. Desweiteren ist ein Porto von "5 1/2" und "8 1/2" notiert. Diese Zahlen passen zwar rechnerisch zusammen, aber in Westfalen wurde vermutlich nicht in Schilling Courant bezahlt, so dass als taxisscher (oder preußischer) Anteil 5 1/2 und als Gesamtporto 8 1/2 in Silbergroschen anzunehmen sind.
    Kann jemand das Porto von Hamburg nach Warendorf (Westfalen) bestätigen oder weitere Informationen geben, warum Preußen solche Briefe ab Hamburg nicht selbst befördert hat?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Das halte ich für ausgeschlossen. Dann hätte der Brief auch den Rayon-Stempel von T&T in Hamburg, den alle Briefe aus Dänemark dort erhielten. Und da der rote L1 von der Strecke Stettin-Berlin kommt, wäre der anschließende Laufweg über Hamburg ein Umweg. Außerdem ist die Taxe "8" nicht für einen Brief, der über T&T angeliefert wurde. Das wäre "9". Ggf. wurde beim Grenzübergang zu Frankreich der falsche Stempel benutzt (T&T statt Prusse).

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo allerseits,

    ich gehe davon aus, dass der Brief direkt nach Stettin lief. Das war eine der Standardrouten aus/nach Dänemark. Für einen Brief nach Frankreich sehr ungewöhnlich. Die liefen eigentlich über Hamburg und das dortige Thurn&Taxis Postamt. Eine Erklärung habe ich dafür nicht ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin Michael,

    ja, genau: Zumindest im Postverkehr mit Thurn&Taxis hat es Regelungen gegeben, dass Altona wie Hamburg behandelt wurde. Daher ist es auch nicht überraschend, wenn es nicht nur für Württemberg galt (siehe Hermanns Brief), sondern auch für Bayern und sicherlich weitere Staaten, die über Thurn&Taxis bedient wurden. Zeitlich hat sich das im Laufe der 1840er entwickelt und war vermutlich mit dem Postverein vorbei.
    M.E. nur mit Hannover gab es eine solche Regelung früher und länger (1855), aber auch dazu fehlen mir die einschlägigen Einführungsverordnungen: siehe dazu auch diesen Brief: Hannover-Altona

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Hermann,

    die "Besonderheit" Altona müsste es auch bei Briefen von/aus Bayern geben, aber dazu habe ich leider keine Postverordnungen - oder Verträge gefunden, die das dokumentieren.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Hermann,

    wieder ein toller Brief:
    Aufgrund des Aufgabestempels aus ALTONA ist es eindeutig, dass der Brief aus Dänemark kam, aber es es ist weder ein dänisches Porto/Franko noch der übliche Transitstempel DANEMARCK PAR HAMBOURG abgeschlagen.
    Das lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass der Brief keine dänische Gebühr kostete, sondern wie ein Hamburger Brief behandelt wurde. Im Postvertrag zwischen Thurn&Taxis und Dänemark ist zwar 1 Schilling für Altona notiert, aber in der Württembergischen Taxe mit Dänemark findet man tatsächlich keine Gebühr für Altona.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hello Ole,

    Congratulation, great covers.
    Although Bordesholm received the numeral postmark "155", it was not often used and the reason is unclear. The pen cancellation in combination with a later numeral cancellation is rare, especially on cover. On top your pair shows a different handling in the superior post office in Kiel. Seemingly the second cover was late in time and was delivered directly to the ship which went regularly between Kiel and Korsör. Normally such ship letters are not pre-cancelled but processed completely on board.
    Very interesting 8)

    Kind regards,
    nordlicht

    Hallo Uli,
    ich schließe mich den Vorschreibern an: sehr interessant und beeindruckend, welche Informationen zu dem Brief zusammengetragen werden konnten!
    Bestimmt nicht einfach, solche Briefe zu finden, aber gibt es vielleicht sogar eine ganze "Sammlung" solcher Astronomen-Briefe?
    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo,

    also ich halte die "6" ganz sicher für Schillinge.
    "5 3/4" in Schilling gibt es nicht als holsteinische Taxe und konnte mangels entsprechender Münzen auch gar nicht bezahlt werden. Das Porto ab Hamburg bis Kiel war 6 Schilling (Taxe für einfachen Brief = 3 Schilling) und wurde rückseitig mit korrekt umgerechneten "19" dänischen Skillingen notiert.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo liebe (Bayern-)Experten,

    nach längerer Zeit habe ich mal wieder im Krötzsch Handbuch geblättert und habe im Kapitel über Schleswig-Holstein gelesen, dass als Muster für die ersten holsteinischen Marken auch ein Entwurf der bayrischen Postverwaltung zur Verfügung gestellt wurde (aber nicht erhalten ist).

    Es wäre nicht überraschend, wenn sich die Holsteiner 1850 für die eigene Planung nach den praktischen Erfahrungen in Bayern erkundigten, weil dort bereits Marken verausgabt waren, aber was hätte Bayern zeigen können? Natürlich das am Postschalter erhältliche "Bayern-Quadrat", aber gab es für die ersten Markenausgaben weitere Entwürfe, bevor man sich letztlich für das "Quadrat" entschied?


    Ist irgendwas zu diesen Kontakten zwischen Bayern und Schleswig-Holstein in den Postunterlagen oder der Literatur in Bayern bekannt?


    Viele Grüße

    nordlicht

    Hallo,

    ... und wenn man es ganz genau nimmt, suggeriert die Karte, dass das Fürstentum Lübeck wie Oldenburg (gleiche Farbe) in den Postverein eintrat, obwohl die Posthoheit bei Holstein lag.
    Und wenn man es noch genauer nimmt, gehörte Fehmarn nicht zu Holstein.

    Aber egal, die Übersicht ist super!

    Viele Grüße
    nordlicht

    Guten Morgen,
    danke für die Unterstützung!
    Ich hatte befürchtet, dass der Stempel über einen längeren Zeitraum benutzt wurde, aber wenn es bei diesem Brief wahrscheinlich in den 1850ern war, hilft das schon mal ...
    Viele Grüße
    nordlicht