Beiträge von bayern klassisch

    Hallo Nils,

    die Chronologie, die wir beide unterschiedlich angesprochen haben, ist bei der Beschreibung und dem Verständnis des Briefes elementar wichtig. Hielte man sich nicht an die richtige, käme man zu falschen Schlüssen, auch hinsichtlich des notierten Nachportos.

    Wenn ein Brief ausgeliefert wurde (es gab ja keine Briefkästen für Private, sondern nur Häuser mit Hausnummern, wo man anklopfen musste, um den Brief abgeben zu können), der dann nicht dem Empfänger ausgehändigt werden konnte, gab man ihm dem Briefträger bei seiner nächsten Tour einfach wieder mit. Oder man brachte ihn zur Post, was gleich bedeutend war.

    Das Siegel durfte natürlich nicht erbrochen worden sein - wäre das der Fall gewesen, hätte man ihn mit 7 Kr. taxieren müssen, weil es eine völlig neue Postaufgabe gewesen wäre.

    Ich glaube auch nicht, dass man einfach dem OB einen Brief in die Hand drücken konnte - er wird seine für ihn bestimmten Poststücke durch die Stadtbriefträger erhalten haben und dürfte auch mit Hilfe anderer Behörden versucht haben, die endliche Zustellung zu bewirken.

    Zu den OB - Stempeln. Ich schrieb ja, das DER klassische Oberbriefträgerstempel der rote Einkreiser ist. Die chronologisch späteren Stempel wurden erst danach entdeckt und sind natürlich weniger populär (schwarz, unattraktive Form). Meiner Erfahrung nach sind die OB1, OB2 und OB3 - Stempel aber eher seltener, als die heißbegehrten klassischen OB - Abschläge, die es sogar hin und wieder auf Marke(n) gibt, was ich von den moderneren Stempelformen noch nicht gesehen habe.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Nils,

    ein feiner Brief, den jeder Sammler südlich von Norwegen gerne hätte (nicht nur zur Osterzeit, auch sonst sehr gerne). ^^

    Die Beschreibung würde ich aber modifizieren. Es war ein einfacher Ortsbrief, den der Briefträger mit der personalisierten Nummer 68 zustellen musste. Das tat er auch. Später gab man den Brief der Post zurück mit dem unten angebrachten Vermerk "ausgezogen unbekannt wohin".

    Dann wurde der Brief, der ja ohne Absenderangabe ist, dem Oberbriefträger Nr. 1 zugeteilt ("der" Oberbriefträgerstempel ist rot und hat ein Kreuz als Einkreisstempel). Dieser Stempel war die späte Type und es gab wohl 3 Oberbriefträger in München, jedenfalls sind die Stempel OB1, OB2 und OB3 bekannt, aber es könnten auch mehr vorhanden gewesen sein.

    Die Ermittlungen des OB1 ergaben den neuen Wohnort des Privatiers, nämlich Schongau. Der Brief war mit 1 Kr. als Ortsbrief korrekt frankiert gewesen, als Fernbrief hätte er aber 3 Kr. gekostet.
    Weil er ausgeliefert worden war, galt er nun als Fern - Portobrief, welcher 7 Kr. in der 1. Gewichtsstufe kostete und die Marke wurde angerechnet, so dass noch 6 Kr. vom Empfänger einzuheben waren (der Herr Privatier wird es sich hat leisten können).

    Wäre der Brief nicht ausgeliefert worden, hätte man nur mit 2 Kr. nachtaxiert, denn dann war die Frankotaxe anzusetzen und die betrug halt nur 3 Kr..

    München hätte als Zeichen der neuen Postaufgabe den Ortsstempel vorn abschlagen müssen, damit man den Postlauf nachvollziehen konnte. Aber das hat man dort halt oft vergessen ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo kreuzer,

    Glückwunsch zu diesem Rosinchen - viele gibt es nicht und in violett hatte ich einen Abschlag. Kostete früher mal 500 Euro, da nehme ich an, dass du ihn für einen Bruchteil schnappen konntest. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Peter,

    der Brief war dem Absender extrem wichtig. Wenn er ihn nur als Expreßbrief aufgibt, hätte er wohl keinen Postschein in Händen. Er wollte aber scheinbar unbedingt etwas in Händen halten, dass die Versendung belegte, daher die Recommandation.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    die Lösung ist ganz einfach: Der Absender der Ganzsache dachte, dass 10 Rappen = 3 Kr. für den Brief, der nur 100 km zurück zu legen hatte, ausreichte. Das war aber nicht richtig, denn Chur lag im 2. Rayon zu Bayern und somit wurden 20 Rappen allein schon für die Schweiz fällig, zu denen 10 Rappen für Bayern hätten kommen müssen.

    Also rechnete die Schweizer Post: 20 Rappen + 10 Rappen = 30 Rappen Franko. Nur 10 Rappen bezahlt, somit 20 Rappen Nachporto. Dieses teilte sich in 10 Rappen für die CH und 10 Rappen für Bayern, so dass folgerichtig 3 Kr. für die CH und 3 Kr. für Bayern in blau notiert wurden, die in Lindau mit 6 Kr. für den Empfänger belastet wurden. 3 Kr. hiervon musste Bayern später an die CH vergüten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber VorphilaBayern,

    der zweite Brief kam in den falschen Briefbeutel in Preußen und lief wie die Standardpost ins rechtsrheinische Bayern. Habe ich so ganz selten gesehen. Tolle Dokumentation!

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber VorphilaBayern,

    ein Traumbrief - phantastisch! :P:P:P

    Leider komme ich mit den Taxen nicht ganz klar - 2 1/2 Groschen für Sachsen plus X = 20 Kr. Auslage von Hof plus 4 Kr. für Bayern waren 24 Kr., die oben notiert wurden. Nur die Art der scheinbaren Zusammensetzung wundert mich etwas ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    den gM 173 aus Landau in der Pfalz der 1. Verteilung kenne ich wenige male als echt abgeschlagenen Stempel. Hier zeige ich das Los 168 der hervorragenden Wilfried-Berger-Sammlung Landau und Edenkoben, die bei Ladewig einst versteigert wurde. Der Ruf betrug 1.000 DM, den Zuschlag kenne ich leider nicht.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0002f62928f1jpg.jpg]

    Wer weiß, warum rote Stempelfarbe von Landau in den frühen 1850er Jahren überhaupt möglich war?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo bayernjäger,

    schade, dass man hier das Feuer gelöscht hat.

    Zitat

    WANN BEENDET EBAY DIESES SCHAUSPIEL ENDLICH?

    Ich fürchte, von denen liest hier keiner mit - das Niveau vermute ich woanders, als in der Bucht ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber Hans,

    die blaue 20 dürfte von Württemberg kommen, da der badische Bahnpoststempel ebenso fehlt, wie der Basler Eingangsstempel. Ab ca. 1860, wann genau kann niemand mehr sagen, liefen die Korrespondenzen auch über Württemberg direkt in die CH, nicht mehr nur über Baden und Bayern (jedenfalls ist das mein derzeitiger Forschungsstand).

    Die 20 musste der schreiben, der mit der CH in rheinischen Kreuzern verrechnete, also nicht Preußen, die ja keinen Kartenschluß zur CH hatten.

    Alle Orte der CH waren von deutschem Boden aus entfernungsmässig vermessen worden, daher gab es nur 2 Rayons für die CH: bis 10 Meilen inkl. und über 10 Meilen. Wohlen lag im 1. Rayon, daher nur 3 Kr. Inlandsporto für die CH entsprechend 10 Rappen. Die Entfernung galt aber nicht von einem Ort, sondern von Grenztaxpunkten bzw. deren Mitte, also z. B. Lindau - Konstanz oder Basel - Konstanz.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch, der deinen Brief auch nicht übel findet :P

    Hallo bayern-nerv,

    so wird man gerne bestraft ...

    Diese Kiste oder eine andere mit dem klassischen Altpapier bitte nach Memmelsdorf mitbringen und mal schauen, was die Mitglieder für ihre Sammlungen finden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch, Züchter fünfbeiniger Schafe