Beiträge von bayern klassisch

    Hallo hasselbert,

    vielen Dank für das Einstellen dieses Traumes aus Papier. :P:P:P:P

    Wenn sich die anderen von ihrer Hyperventilation erholt haben, erlaube ich mir ein paar nette Worte zur PO des Briefes.

    Der 3.10.1862 war in Steinbühl wohl der Tag, an dem die letzten 18x gelb aus gingen und die "neuen" 18x rot zu verbrauchen waren. Eine Postablage, auch wenn sie so viel Post zu bewältigen hatte wie diese, hatte sicher keine Lust, ihre paar 18x gelb mühevoll umzutauschen, sondern verklebte sie lieber auf den wenigen Briefen, auf denen sie passend waren. Da traf es sich ganz gut, dass ein Brief über 1 Loth bis 20g (16,66-20g ist eine recht enge Spanne, gell?) nach Mailand aufgegeben wurde, welches seit Mitte Mai 1859 nicht mehr Österreich / Königreich Lombardei, sondern italienisch war. Daher war zu rechnen:

    Leitung über die Schweiz durch die Höhe der Frankatur zu erkennen:

    9x je einfacher Brief bis Lindau = 18x
    6x je einfacher Brief im Transit offen durch die CH = 12x
    6x je 10g für Italien = 12x, in summa die geklebten 42x.

    Besser wäre er nur noch, wenn statt der 6x blau eine halbierte 12x grün genommen worden wäre. :D Aber dann hätte Erivan eine "1" vor den Zuschlag zu zahlen gehabt und wohl auch gerne bewilligt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Pälzer,

    bei einem Recobrief zahlte der Absender 6x an den Expeditor. Ging das Schreiben beim Postlauf verloren, durfte derjenige, der den Postschein besass, ein Nachfrageschreiben initiieren. Das kostete 12x und das Franko eines Briefes zum Zielort. War das Schreiben abhanden gekommen, erhielt er zu den 24 1/2 Gulden diese weiteren 9x, 12x oder 15x ersetzt (bei einfachen Briefen).

    Die Postverwaltung versuchte nun, den Schuldigen zu finden. Sie trat zuerst in Vorlage und holte sich das Geld dann von dem schuldigen Postler wieder. Der Gewinner war also immer der Expeditor, denn seine 6x blieben ihm ja sowieso erhalten. Bei einem Laufzettel erhielt er dann nochmals 12x für seine Mühewaltung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    da rätselt der Laie und staunt der Fachmann - gestern gab es den neuen Rekord mit 76 Besuchern auf einen Schlag!

    Wer hätte das gedacht? Offenbar machen wir hier nicht viel falsch. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo kreuzer,

    ... davon zu geschweigen ...

    ... Aufwand hierfür, sowie überhaupt ...

    Du hast alles richtig transkribiert - bemerkenswert! Viele können das nicht.

    Die Schiffsreise war wohl die Auswanderung - ein ganz schlimmes Schicksal.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber Bayern Social,

    in Mainz wird nicht die Slg. von Erivan ausgestellt, sondern 1% davon. Es ist aber gut möglich, dass er seine Auswahl bayernfreundlich sieht und uns das Stück präsentiert. Bei einem 9stelligen Sammlungswert möchte ich auch nicht die Versicherungssumme berappen müssen - von daher wird er nur ein paar Stücke zeigen, die es aber sicher "in sich" haben werden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    1.7.1850 Eintritt in den Postverein.

    Recogebühr: 6x, bar zu zahlen. Diese blieben bei Expeditionen als Emolument beim Postexpeditor, bei Poststellen mit Beamten wurden sie diversen Kassen zugeführt, in jedem Fall erhielt der Staat nichts von ihr. Die Beamten / Expeditoren mussten die Vordruckblocks kaufen, weshalb diese Vordrucke zu den zahlbaren Vordrucken zu zählen waren.

    Dienstbriefe in den Postverein unter Recommandation sind sehr selten. Teils war die Chargégebühr zu zahlen, das Franko nicht, teil war weder die Chargégebühr, noch das Franko zu bezahlen. Am Brief selbst ist das nicht zu erkennen.

    Bei der Aufgabe war der Brief mit der Reconummer des Postscheins zu beschriften. Bei Umkartierungen wurde dies oft unterlassen - Gründe unbekannt. München vergab oft (aber nicht immer!) auch bei eingehenden Recobriefen eine eigene Nummer. Bei anderen Orten wurde dies nicht wahrgenommen. Gründe unbekannt.

    Laufzettel sind bekannt für nicht verlorene Recobriefe (werden später hier eingepflegt).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    wir alle (oder zumindest fast alle) haben recommandirte Briefe im Inland, aber auch mit Zielland Postverein oder gar Postvereinsausland.

    In diesem Thread wollen wir Primärquellen oder Erkenntnisse vorstellen, die sich auf diesen Postsonderdienst beziehen

    Hierbei bekommt jedes Postgebiet seinen eigenen Beitrag, der so weit ergänzt werden wird, bis alle Vorschriften, wenn möglich mit Belegbeispielen, darstellen können.

    Das Gerüst sollte m. E. so aussehen.

    Eintritt in den DÖPV - Datum.

    Höhe der Recogebühr - X Währung.

    Frankiert in Marken, Barzahlung oder beides möglich? - Aufzählung.

    Dienstbriefe - bekannt? Erfolgte Bezahlung?

    Wie wurden unterfrankierte, chargierte Briefe behandelt? Aufgabepost - Abgabepost.

    Reconummern vergeben - durch die Aufgabe-, Transit- oder Abgabepost?

    Laufzettel für nicht verlorene Recobriefe?

    Laufzettel für verlorene Recobriefe?

    Ab 1.1.1861 waren Portochargébriefe möglich, wobei das Porto immer mit der Recogebühr zusammen eingezogen werden mussten, also alles bezahlt der Empfänger oder der Absender, je nachdem. Zuvor hatte immder der Absender beide Gebühren zu entrichten.

    Der Versicherungsbetrag für verlustige Recobriefe betrug 24 1/2 Gulden bzw. das Äquivalent in anderen Währungen. Diesen Betrag schuldete die Postverwaltung, in deren Postgebiet die Sendung abhanden kam.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber Michael,

    gab es denn zu dieser Zeit auch voll frankierte Briefe von GB nach Russland? Denn eine ganzfrankierte DS bedingte ja die Kenntnis aller Gebühren im Laufe ihres Transportes, d. h. der britische Postler musste wissen, welche Gewichte und Gebühreneinheiten in Frankreich, Belgien, Preußen und Russland galten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber Bayern Social,

    das ist eine tolle Idee - ich weiß nur nicht, ob wir für Gebiete wie M-Schwerin/Strelitz, Oldenburg oder Luxemburg das alles hinbekommen werden. Aber unter dem Ordner "Postgeschichte nach Themen" könnte man damit mal anfangen. Ich mache mal den Anfang mit einer Auflistung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Freunde,

    ich war "live" bei der damaligen Auktion im Saal, hatte aber beim Frühstückstisch zu viel Trinkgeld gegeben und war daher nicht mehr so flüssig. :thumbup:

    Die mehr als 60.000 Euro brutto für E. Haub sind gut angelegtes Geld. Wenn es diesen Brief nicht wirklich gäbe, würde man kaum glauben können, dass es solche eine Frankatur überhaupt geben würde. Wer von uns könnte behaupten, mit einer Tageseinnahme einen derart seltenen und hochwertigen Brief kaufen zu können? :rolleyes:

    Das Copyright für den Brief liegt bei Köhler/Wiesbaden. Wer will, kann dort mal anfragen, ob er das zeigen darf. Ich bin sicher, da man bei Köhler hier auch teilweise mit liest, dass es eine Erlaubnis geben dürfte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Pälzer,

    mit "gar nicht bezahlen" meinte ich den Absender, der ja traditionell für die Bezahlung der Gebühren verantwortlich war. Bei meinem Portochargébrief sieht man, dass auch der Empfänger beide Gebührenteile entrichten konnte.

    Das gleiche Procedere galt auch zur Reichspostzeit fort.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber Michael,

    ein tolles Stück PO - klasse! Leider kann ich den britischen Stempel nicht sicher zuordnen. Ich dachte zuerst an den PD - Killer mit der Nr. 50, aber so verwackelt wird er nicht sein, als dass diese Ansicht stimmen würde.

    Interessant ist für mich, dass Russland keine Portomoderation für einlaufenden DS kannte und mit 10 Kopeken den Standardsatz für unfrankierte Briefe nach Russland forderte. War dann wenigstens die Gewichtsstufe erhöht worden?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Pälzer,

    man konnte das Porto mit der Chargégebühr in Marken frankieren, gar nicht bezahlen oder bar bezahlen - dann erhielten die Briefe einen "F" - Stempel. Leider kann ich nur "F" - Stempel des Reiches nach Bayern zeigen und keinen vom NDB, aber die gab es damals auch schon.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Danke für die netten Worte ... :)