Beiträge von bayern klassisch

    Lieber Italienfreund,

    7 saubere Stempel auf einer Siegelseite ist Luxus pur für jeden Postgeschichtler. Da kann ich dir nur zu diesem Brief bzw. Pärchen gratulieren.

    Korrespondenzteile oder gar ganze Korrespondenzen abzugreifen ist immer höchst interessant, weil man sehr gut nachverfolgen kann, was sich im Laufe der Zeit geändert hatte, auch wenn es oft darüber weder Primär-, noch Sekundärliteratur darüber gibt.

    Von Langeweile zu reden verbietet sich für den avencierten Postgeschichtler bei mulitnationalen Briefen sowieso.

    Ich hoffe, wir sehen deine anderen belgischen Erwerbungen auch noch. :P

    Hallo Nils,

    nach dem PV von 1822 und 1847 kann ich die Leitung über Homburg/Pfalz nachweisen für Briefe, die aus der Pfalz nach und über Frankreich liefen und für franz. Briefe, die über Forbach/Saarbrücken in die Pfalz liefen. Briefe von und nach dem rechtsrheinischen Bayern dürften Homburg nicht offen transitiert haben, weil die einen über Strasbourg (Augsburg, München, Regensburg) und die anderen über direkte Kartenschlüsse mit Forbach (Nürnberg + Würzburg) verbunden waren.

    Es mag aber ab und zu mal einen falsch instradierten gegeben haben, den zu sehen mich sehr erfreuen würde. :P

    Hallo Heinrich,

    etwas off topic - der Preis von irgendwas aus irgendeinem Jahr hat nichts zu tun mit dem Preis irgendwann später. Die Angabe eines guten Auktionshauses UND eines echten Sammlerfreundes ist optimal. Alles andere ist nur gut gemeint (was ist das Gegenteil von gut? Richtig, gut gemeint).

    Hallo Heinrich,

    Michel - Kataloge besitze ich keine, daher kann ich zur dortigen Plattierung nichts sagen. Ich selbst komme mit der vom Peter Sem gut zurecht.

    Die untere Marke hatte beim Druck ein Haar oder eine Borste aufliegen, das mitgedruckt hat.

    Mir erschließt sich nicht ganz der Sinn darin, Sammlungen zu kaufen und dann so zu belassen. Das höre ich das erste Mal. Eigentlich kauft man Sammlungen, um sie ihrer schönsten oder besten Stücke zu berauben und diese in die eigene Slg. zu integrieren. Die restlichen Stücke behält man, oder man stößt sie wieder ab, je nach finanzieller Lage oder Lust.

    Lieber Erdinger,

    ja, du hast Recht - die Sporteln durften nicht von der Post eingezogen werden, dann bleiben nur 4x für die Chargégebühr über, um auf die 16x zu kommen (wobei nach der Postvorschrift auch die Gebühr für den Lieferschein stets vom Absender zu tragen war und nie dem Empfänger belastet werden durfte, aber bei einem solchen Brief kommt natürlich alles zusammen). Ein Brieftraum für jeden Bayernsammler. :P:P

    ... da müsste ich mal genauer nachschauen und gebe laut.

    Die Besonderheit ist der Tarif, der erst 1873 galt, aber schon hier angewandt wurde. Damals galten 7x Franko für die Postkarte in die CH, nicht 3x.

    Lieber VorphilaBayern,

    ich glaube nicht, dass dieser tolle Brief in die Pfalz lief, sondern glaube eher, dass er nach Rohrbach bei Eppingen in der Nähe von Heilbronn gesandt wurde.

    Macht ihn ja nicht schlechter ...

    Lieber VorphilaBayern,

    schon gewöhnliche Ortsbriefe der VMZ sind große Seltenheiten - einen eingeschriebenen gegen Postlieferschein mit Insinuation dürfte ganz nah am Unikat sein.

    Es war sicher kein Fahrpostbrief, auch wenn Auslage da stand, weil dieser Terminus auch für die Gebühren der Briefpost verwandt wurde, die nicht eingezogen werden konnten und daher weiter belastet werden mussten.

    Über deren Höhe wird schwer zu urteilen sein, weil wir nicht wissen, was wofür angesetzt worden war. Die Insinuation kostete damals 4x, der Postlieferschein (egal ob am Ort, oder innerhalb Bayerns) 12x. Damit hätten wir 16x Auslage, die keine Postgebühren waren, sondern dem Posthalter dort zustanden.

    Nimmt man dann 14x Porto an, dann wären wir bei 30x, zu denen 1x Botenlohn kam, so dass die 31x erklärt wären. Wenn es so war, wie ich es annehme ...

    Lieber Bayern Social,

    ein hübsches Stück mit vertragskonformer Handhabung. "Noch 3" notierte die Aufgabepost und schrieb das Weiterfranko für die CH mit 3x siegelseitig an. Den Rest hast du schon beschrieben - ab Juli 1856 war ja die restriktive Maßnahme beendet worden und man verlangte nur noch das fehlende Porto und nicht mehr die Gesamtgebühr ohne Ansehung des Markenwertes.