Beiträge von bayern klassisch

    ... was für ein hübscher Pfalz - VMZ - Brief! :P:P

    Hier lief der Kantonsbote für 3 Kr. zum Empfänger und der Postexpeditor machte die Rechnung auf. Schöner nicht möglich - guter Kauf und "schwere" Pfalzbriefe sind auch nicht so häufig, wie man denken könnte.

    Hallo Adriana,

    über 92 Gulden für Wein - da lag der Eigenbedarf doch etwas höher, als bei einem seriösen Geschäftsmann vermutet werden könnte. 8o

    Hatte er viele erwachsene Kinder? Das war fast der Jahresverdienst eines Arbeiters damals.

    Hallo Pälzer,

    ich weiss nicht was ich an der Liste von Zockerpeppi nicht richtig verstanden haben soll. Es ist dort noch für den Tarifzeitraum 01.01.1868 - 01.10.1868 aus niederländischer Sicht eine Einteilung in Bezug auf das deutsche Postgebiet (Bayern eingeschlossen) in Rayon 1 und Rayon 2 vorgenommen worden.

    die Liste war Preußen gegeben worden, damit sie mit ihr arbeiten konnten und für Preußen gab es 2 Rayons - nur nicht für Bayern. Daher ist die Aussage von 2 Tarifzonen (Rayons) für Bayern nicht richtig. Wie ich bereits schrieb, kosteten alle Briefe Bayerns ausnahmslos 12 Kr. unabhängig von Aufgabeort in Bayern und unabhängig vom Zielort in den NL.

    Dein 2. Brief hat mit dem 1. vertraglich nichts mehr zu tun, weil der 1. von Preußen und den NL geschlossen wurde, der 2. Brief aber in die Zeit des neuen Vertrages zwischen dem NDB und den NL fällt, wodurch das Franko auch für Bayern und alle anderen nur noch 7 Kr. pauschal betrug (bzw. 2 Sgr. bzw. 10 Neukreuzer) ohne Rücksicht auf Aufgabe- und Abgabepost (Lokalverkehr gab es noch, aber nicht von und nach Bayern, daher für Pfalzsammler ohne Relevanz).

    Diese 10 Cents - Briefe sind auch nicht so häufig, wie man meinen könnte - daher hast du alles richtig gemacht, ihn zu schnappen.

    Lieber Planke,

    1. Brief

    Partheysach steht da, also deutsch Partei - Sache. Damit war der Dienstbrief portopflichtig. Die Zahl ist nur zu raten, das möchte ich nicht.

    2. Brief

    Ich denke, der Empfänger hat 12 Kr. zahlen müssen. Wenn du sehen kannst, wer der Absender ist, dann wäre es einfach: Von einer niederen Behörde zu einer Mittel- oder Oberbehörde musste frankiert werden, umgekehrt nicht.

    Hallo Pälzer,

    weil ich mir nicht sicher bin, ob die wundervolle Liste von Zockerpeppi, was Bayern angeht, richtig verstanden wird, möchte ich bei deinem tollen Brief beifügen, dass es mit dem 1.1.1864 keine Rayons mehr gab. Pauschal kosteten Frankobriefe 20 Cents bzw. 12 Kreuzer im Frankofall. Hierbei war es egal, von wo in Bayern verschickt wurden. Von diesen 12 Kr. waren 8 für Bayern und 4 Kr. an Preußen für die NL zu vergüten. Umgekehrt wie hier kassierten die Niederländer ihren Anteil und gaben Preu0en den Postvereinsanteil weiter. Bayern erhielt bei deinem schönen Brief daher gar nichts.

    Hallo Ulrich,

    - Adressangabe H. M., mit dieser würde heute wohl kein Brief mehr ankommen

    es war aber eben gerade keine Adressangabe, sonst hätte man ihn nicht poste restante gestellen dürfen. Man wollte anonym bleiben, daher dieser Code (gab es auch mit Zahlen - dann hieße es Chiffre). Wer immer zur Nürtinger Post kam und fragte, ob Post mit den Initialen (dem Code) H. M. vorlag, der bekam den Brief ausgehändigt.

    Ortsbriefe poste restante sind bei allen AD - Gebieten handverlesen. Ich habe von Bayern in 40 Jahren einen (!) in der Kreuzerzeit gesehen, ich glaube, das sagt schon alles. Glückwunsch zu einem mindestens halben Unikat.

    P.S. Kostete diese Postsonderdient etwas in Württemberg? Wenn ja, von wann bis wann wie viel?

    Liebe Freunde,

    schön, dass einige kommen werden (andere melden sich vlt. noch dazu) - gegen Pälzers Vorschlag ist nichts einzuwenden - gutes Essen ist die Basis eines jeden Messebesuchs.

    Zockerpeppi

    Wenn es jetzt nichts wird, dann halt 2017 - da stelle ich aus und halte einen Vortrag (wenn alles so hinhaut, wie es geplant ist). Dann bist du aber dabei ! :D

    Ganz wichtig - wo immer wir einkehren werden, müssen die Einkäufe allen Anwesenden gezeigt und kurz besprochen werden, damit wir alle lernen können.

    Liebe Freunde,

    heute wieder ein Fund aus der Bucht - angeboten war eine hübsche, vollrandige Nr. 14a auf Ortsbrief von Kaufbeuren. Nun sind Ortsbriefe ja nichts besonderes bei Bayern, aber für gewöhnlich steht als Ortsbezeichnung "Dahier" oder "Hier" auf ihnen und eher seltener der Ort. Daher ahnte ich, was auch so war: In Wirklichkeit war es kein Orts-, sondern ein Fernbrief aus Regensburg, der am 20.1.1868 dort verfasst wurde. Wie er genau nach Kaufbeuren kam, wissen wir nicht.
    Als Möglichkeiten biete ich an:

    1. In einem anderen Brief versteckt ("Unterschleif"),

    2. Von einem Reisenden (eigene Firma, Bekannter, Spediteur usw.), der nach dorthin unterwegs war, mitgenommen,

    3. In ein Paket eingepackt zu einer Warensendung nach Kaufbeuren an einen anderen Händler dort (dann war er sicher in Regensburg vorfrankiert worden), oder

    4. hatte man am 20.1.1868 zahllose Drucksachen auf blauem Papier aufgegeben und diesen hier unerkannt untergeschmuggelt, was ich aber eher für eine leicht gewagte These halte, auch wenn ich dergleichen kenne/habe.

    In jedem Fall kam der Brief am 22.1.1868 unter die Fittiche des Kaufbeurers, der ihn nicht mit dem Mühlradstempel, sondern seinem Rahmenstempel bedruckte, aber das ist ja ein anderes Thema.

    Oft wird in der Sekundärliteratur der 1.1.1868 (Erster Tag des Norddeutschen Bundes, damit des Norddeutschen Postbezirks und die Übernahme der meisten Postvorschriften in Bayern) als das Datum gefeiert, an dem man von dem veralterten DÖPV endlich in die Neuzeit katapultiert wurde und alles moderner und wohlfeiler wurde.

    Für Bayern traf das aber nicht so ganz zu: Waren zuvor schon alle einfachen Briefe mit 3 Kr. bayernweit sehr günstig geworden, so kosteten zuvor Briefe über 1 - 15 Loth nur 6 Kr., ab dem 1.1.1868 jedoch um die Einheitlichkeit zu wahren 7 Kr., dem Äquivalent der anderen Währungen in den Vertragsstaaten mit 2 Silbergroschen bzw. 10 Neukreuzern. De facto erhöhte sich also das Franko bei schweren Briefen um 17%!

    Auch bei Portobriefen gab es zuvor nur die Stufen 6 Kr. bis 1 Loth und 12 Kr. über 1 bis 15 Loth, welche danach 7 Kr. und 11 Kr. kosteten, also wieder 17% teurer bei den Standardbriefen und bei den schweren eine moderate Senkung um 8%.

    Nimmt man noch die Erhöhung der Chargégebühr von 6 Kr. auf 7 Kr. und die für Rückscheine von ebenfalls 6 Kr. auf 7 Kr. hinzu, so wurde zum 1.1.1868 so gut wie nichts günstiger, aber viele teurer.

    Liebe Freunde,

    vom 27.10. bis 29.10.2016 (Donnerstag bis Samstag) öffnet die Messe in Sindelfingen wieder ihre Pforten für die postgeschichtlich Interessierten und Markenfreunde und ich würde mich freuen, wenn wir es schaffen würden, dort einen Abend zum Kennenlernen zu verbringen.

    Bitte einfach diese Mail kopieren und eure Daten einfügen bzw. das präferierte Datum des Forenabends eintragen.

    bayern klassisch - DO, FR und SA - DO Abends wäre perfekt für mich.

    Lieber Alfred,

    was für ein schöner Brief! :P:P Da verwöhnst du uns aber wirklich.

    Er ist von 1871, das kann ich sicher aus dem AK - Stempel lesen. Der kleine Einkreisstempel ist der des Briefträgers von Brüssel.

    Was ich mir vorstellen könnte hinsichtlich des genauen Laufwegs: Auslandsbriefe waren mit dem P.D. - Stempel in rot zu bedrucken, aber ob die kleinen Poststellen (Filialen, Postablagen usw.) diesen hatten, halte ich für sehr fraglich (weil damit viel Wichtiges zusammenhing, gerade was das liebe Geld anging). Daher kann ich mir gut vorstellen, dass man den Brief in Heidelberg absichtlich ausgeladen hat, um ihn korrekt fürs Ausland zu behandeln = abzustempeln.

    Ein ganz reizvolles Stück, an dem man sich kaum satt sehen kann. :P:P