Beiträge von wuerttemberger

    Für das kommende Halbjahr sind folgende Termine geplant:

    31.07.2023 Hermann Dietl - Post in der Fränkischen Schweiz und im Bayerischen Wald in der Vormarkenzeit

    28.08.2023 Axel Hiller - Zensurpost in Bayern während des Ersten Weltkriegs

    25.09.2023 Noch nicht vergeben

    30.10.2023 Günther Korn - Die Verwendung der 15 Pfg. Bedeutende Deutsche im Auslandsverkehr

    27.11.2023 Themenabend - 100 Jahre Ende der großen Inflation in Deutschland

    Jeder ist bei Interesse herzlich eingeladen

    Guten Abend ins Forum,

    erlaube mir höflichst einen Scanner-Test durchzuführen. Vielleicht klappt es ja nun endlich und mein Sohn hat seine Zeit hoffentlich nicht umsonst investiert und mir etwas beibringen können. ... schaun mer mal!

    Beste Grüße aus Genshagen!


    Leider Nein, die Datei ist zu groß - schade. Morgen kommt ein neuer Versuch. GN8

    Hallo Joschka,

    speichere die Datei im JPG-Format ab, dann ist die Größe vollkommen egal. Die Forensoftware rechnet die Datei auf die forentaugliche Größe herunter. Das habe ich schon in Beitrag #26 geschrieben. Probiere es aus, es klappt garantiert.

    Die Entwicklungen bei der Postüberwachung waren sehr dynamisch. Es ist schwierig immer die passenden Verordnungen zu finden. Ich bemühe mich gerade alle Erlasse und Verordnungen zusammenzutragen, damit man Belege auch richtig einordnen kann. Zu Deinem Beleg passt folgende Bekanntmachung Nr. 1 vom 31. Juli 1914:

    Dort werden die ersten Beschränkungen des Postverkehrs im Inland bekanntgegeben. Der Versand von geschlossenen Privatbriefen wurde in bestimmte, südwestliche Teile des Deutschen Reichs verboten. Das dürfte auch in den genannten Gebieten gegolten haben. Es stand sicherlich in jeder Zeitung, aber ich habe bis jetzt noch keine Zeitungen aus den betroffenen Gebieten aus dieser Zeit gefunden. Den gezeigten Ausschnitt habe ich in einer Berliner Zeitung entdeckt.

    Der Brief hätte auch günstiger verschickt werden können, wenn die Württemberger den Brief gleich in Neu-Ulm den Bayern für 2 Kreuzer in die Hand gedrückt hätten. Im Sinne der Gebührenmaximierung lief er noch ein ganzes Stück über württembergisches Gebiet und erreicht wohl erst nach Crailsheim bayerisches Gebiet.

    Es ist für Montag einfach nicht absehbar, wie die Lage auf den Autobahnen ist und das Wetter soll auch nicht unbedingt mitspielen. Es ist daher angebracht Plan C und D zu aktivieren. Das Thema am Montag wird Nachnahmesendungen sein. Wer es bis zu uns schafft, ist herzlich eingeladen, aber bitte nichts über`s Knie brechen! Die Bahnhofsnähe ist am kommenden Montag nicht unbedingt ein Standortvorteil ...

    Aus logistischen Gründen muß der Vortrag von Dr. Bergmann verschoben werden. Ich freue mich, dass Rainer Fuchs kurzfristig eingesprungen ist.

    Mo 27. 03. 2023 Rainer Fuchs - Privater Postdienst in Kolumbien 1870 bis 1967

    Mo 24. 04. 2023 Wolfgang Stauch - Luftpostverbindungen im Deutschen Reich 1919

    Di 30. 05. 2023 Dr. Herbert Fenzel - Werbemarken von Nürnberg

    Mo 26. 06. 2023 Axel Hiller - Zensurpost in Bayern während des Ersten Weltkriegs

    Pälzer

    Endlich sehe ich mal einen Beleg aus der Pfalz, der über Frankfurt gelaufen ist. Den normalen Weg über München hast Du ja schon in Beitrag #38 gezeigt.

    Der Beleg stammt jetzt aber aus dem Frühjahr 1915 und die Leitung über Frankfurt wurde erst im Januar 1916 ins Spiel gebracht.

    Egal welche Leitung man sucht, es ist nicht so einfach zensierte Post aus der Pfalz zu finden, die nicht in Ludwigshafen zensiert wurde. Wie in Beitrag #196 gezeigt standen die Pfälzer unter besonderer Beobachtung, weil sie sich wie eine Überwachungsstelle benahmen, aber nur eine Prüfungsstelle sein sollten. Die Anträge auch mal Überwachungsstelle sein zu dürfen wurden regelmäßig abgelehnt, weil der logistische Aufwand dafür zu groß war. Hier irrt auch Karl-Heinz Riemer indem er Ludwigshafen als Überwachungsstelle bezeichnet. Das war sie nie und wurde auch in allen Berichten immer als Prüfungsstelle bezeichnet. Der letzte Beleg aus dem Ausland der "überwacht" wurde stammt aus dem März 1916. Danach habe ich nur noch Geschäftspost belegt, die nach den Regeln der Prüfungsstelle behandelt wurde.

    Irgendwann wurden der Prüfungsstelle Ludwigshafen von höherer Stelle die Flügel gestutzt und sie arbeitete dann forthin in ihrer angedachten Funktion. Der Hinweis von Karl-Heinz Riemer, dass das elliptische Dienstsiegel von Ludwigshafen selten sei, spricht dafür. Vergleichbare Prüfungsstellen wie Augsburg haben durchschnittlich 75 Briefe pro Tag abgefertigt. Ludwigshafen dürfte nicht viel mehr zu tun gehabt haben.

    Bei der Messe in München habe ich einen Beleg gefunden, den mußte ich mitnehmen:

    Brief aus Valencia an die Filiale der Pfälzischen Bank in Landau in der Pfalz. Leider ist der Aufgabestempel schlecht abgeschlagen, aber er müßte 1915 gelaufen sein. Der Brief wurde entweder über Emmerich oder Köln geleitet und erhielt keinen Zensurvermerk. In den Jahren 1914 und 1915 wurde nur ein kleiner Teil der Sendungen zensiert. Bankbriefe waren wahrscheinlich besonders unverdächtig. Als die Ludwigshafener ihn in die Finger bekamen wurde der Stempel der Prüfungsstelle darauf auf Vorder- und Rückseite abgeschlagen. Öffnungsspuren sind keine zu erkennen.