ich würde den Briefkasten weiter ins Grundstück hinein verlegen. Unter Umständen sogar an die Hauswand neben der Haustür. Bei so schlampiger Zustellung muß man zu drastischeren Maßnahmen greifen.
Beiträge von wuerttemberger
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Die Gewichtsgrenze für den einfachen Brief wurde am 1. April 1823 von 1/2 Loth auf ein Loth einschl. angehoben. Quelle: Weber, Post und Telegraphie im Königriech Württemberg, Seite 128
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Die 3 ist nicht mit Tinte, sondern mit einem gut gespitzten Rötelstift angeschrieben worden. Rote Tinte kenne ich in Württemberg nur aus Cannstadt. Die 3 Kreuzer Porto passen sehr gut für einen Brief bis 1 Loth aus Feuchtwangen und Dinkelsbühl.
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Den kreisrunden Nachfolgestempel mit einem Durchmesser von 33mm kann ich vom 18.12.1915 bis 23.11.1918 - ja, das ist schon die Zeit der Devisenkontrolle - belegen.
Der Stempel liegt mir nur in violetter Farbe vor. Riemer kennt ihn auch in schwarz. Das kann gut sein, wenn nach der Ausmusterung des Vorgängerstempels zuerst mit dem schwarzen Stempelkissen weitergearbeitet wurde und erst später die Umstellung auf violett erfolgt ist. Der Stempel kann also in schwarzer Farbe vielleicht nur wenige Tage oder höchstens wenige Wochen vorkommen.
Brief der Münchener Rückversicherungsgesellschaft vom 18.12.1915 nach Göteborg in Schweden. Das neue Dienstsiegel ist auf der Vorder- und Rückseite angebracht und Hauptmann Salffner hat handschriftlich mit vollem Namen abgezeichnet.
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Lieber Jürgen,
vermutlich warst du auf dem Weg zu einer Schweizer Auktion, auf der edles Material von Sachsen feilgeboten wurde, weswegen dir das Forum dieses unentschuldbare Verkehrsverhalten ausnahmsweise nachsieht.
Was wurde da "als Toleranz" abgezogen? Bruchkilometer/h?
Er war schon wieder auf dem Weg Richtung Landesgrenze und wollte seine Beute in Sicherheit bringen ...
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Der folgende Brief vom 22.10.1915 ist der letzte Beleg mit dem elliptischen Dienstsiegel:
Fensterbrief der zweiten Gewichtsstufe aus München vom 22.10.1915 nach Zürich mit Ankunftsstempel vom 29. 10.1915.
Die lange Beförderungsdauer ist der Postsperre geschuldet, die ich in Stuttgart vom 21. bis 25. Oktober belegen kann. Diese Postsperre wird wohl auch München betroffen haben.
Das ist der letzte Brief mit diesem Dienstsiegel in meinem Archiv. Die Verwendung dieses Stempels wurde kritisiert, weil er den allgemein gebräuchlichen Dienstsiegeln in Bayern entsprach und die Verwechslungsgefahr sehr groß war.
Da ich den Nachfolgestempel erst ab dem 18.12.1915 belegen kann ist die Angabe der Verwendungsdauer mit 6 bis 14 Wochen noch recht unscharf.
Das ist trotzdem recht kurz, aber ich habe immerhin 7 Belege in meinem Archiv registriert.
Riemer bewertet diesen Stempel mit 30 Punkten. Der Vorgängerstempel wird mit 60 Punkten bewertet und der ist mindestens 10 Monate in Gebrauch gewesen.
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Guten Morgen ins Forum,
leider ist der Brief noch nicht bei mir angekommen - aber er ist auf dem Weg.
Doppelbrief aus St. Domingo (span. Kolonie Haiti mit Dampfer der HAPAG über Hamburg
nach Genua (Ankunft 23. Dez. 1876)
"Aus Westindien - p. Hamburg Dampfer - über Cöln - 21.12. 76"
Rolf- Dieter
Unter den italienischen Portomarken ist ein deutscher Taxstempel und ich denke, dass die blaue Taxierung von deutscher Hand geschrieben ist. Das wären für einen Brief der zweiten Gewichtsstufe 50 Pfennig. Den Stempel "Aus Westindien ..." habe ich auch noch nie gesehen.
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Der folgende Brief mit Lacksiegel auf der Rückseite ist eher unauffällig und man muß schon zweimal hinschauen um die Besonderheit zu erkennen.
Brief aus Berlin vom 28.7.1917 nach Biel in der Schweiz mit Ankunftsstempel 29.7.1917.
Der Stempel Berlin O * 17 e mit gebrochener Datumsbrücke erlangte sofort meine Aufmerksamkeit, denn dieser Stempel wurde exklusiv in der Prüfungsstelle für Geschäftsbriefe im Postamt am Schlesischen Bahnhof verwendet. Also hätte auf der Rückseite auch ein Zensurstempel sein müssen. Es ist aber nur ein Lacksiegel zu sehen. Dann muß es sich wohl um eine Reichsbehörde handeln:
Es ist die Nachrichtenstelle für den Orient in Berlin W50, Tauentzienstr. 19a.
Diese Nachrichtenstelle arbeitete für den deutschen Generalstab und das Auswärtige Amt und betrieb Propaganda im Nahen und mittleren Osten. Als Teil einer Reichsbehörde genoss sie das Privileg Briefe ohne Zensur verschlossen ins Ausland zu versenden.
Die Vorschrift Briefe mit einem Lacksiegel zu verschließen wurde vorbildlich eingehalten. Im Mobilmachungsplan Anlage J, §10 Abs. 48 wurde empfohlen den Brief sogleich einer Ortsansässigen Überwachungsstelle zu übergeben. Diese Maßnahme sollte wohl verhindern, dass andere Zensurstellen nicht doch noch zufällig Einsicht in die Briefe erlangten.
Der Dienstsitz der Nachrichtenstelle für den Orient ist von der Überwachungsstelle Berlin O17 6,5km Luftlinie entfernt.
Der Empfänger in der Schweiz lässt sich auch genauer benennen. Es handelt sich um Chaim Lauer, der zu dieser Zeit Rabbiner in Biel war.
Ein spannender Brief - leider ohne Inhalt - mit interessantem historischem Hintergrund.
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Hallo,
Kann jemand mir etwas zu diesem roten Stempel sagen. Und warum gibt es dieser Stempel auf diesem Brief.
Und was bedeutet die blaue Federzeichnung unten links?
Ich hoo=ffe dass jemand mir helfen kann.
Beste Grüssen aus Holland
tagorowitsch
Eine sehr schöne Privatganzsache! Der rote Stempel ist von der österreichischen Zensurstelle in Feldkirch, die während des 1. Weltkriegs für die militärische Postzensur für den Briefverkehr mit der Schweiz zuständig war. Das blaue Zeichen kann ich nicht deuten.
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Hallo wuerttemberger,
was bedeutet die handschriftliche Angabe auf der Rückseite:
Eing. 7. X. 1920
DR A 1930
Hat das etwas mit Aufbewahrungsfristen zu tun?
Gruß Jörg
Der 7. Oktober 1920 ist das Datum an dem der Brief wieder im Amtsgericht eingetroffen ist. DR A 1930 dürfte der Vorgang sein, dem der Brief zugeordnet wurde. In der Akte ist er dann aufbewahrt worden.
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Die Portostufe von 1.30 Mark ist bei Briefen mit PZU die häufigste in der Inflazeit. Dieses Porto galt in der PP5 für Orts- und Fernbriefe, weil beide Briefporti gleich waren. In der PP6 blieb das Ortsporto mit 40 Pfennig gleich und nur das Fernbriefporto wurde auf 60 Pfennig angehoben. Man kann diese Portostufe also vom 6.5.1920 bis 31.12.1921 finden.
Brief mit PZU aus Schweinfurt vom 5.10.1920 nach Schallfeld. Der Empfänger war verzogen und deswegen ging der Brief wieder an die Gerichtsvollzieherei des Amtsgerichts in Schweinfurt zurück. Die Zustellgebühr und das Porto für die PZU wurden erstattet. Die Mischfrankatur in grün finde ich ganz attraktiv.
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Danke Axel, aber was ist dann mit den 130 Pfg. aus # 141?
Auch 40 + 50 + 40 = 130
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Kann jemand die Gebühr aufdröseln?
40 Pfennig Briefgebühr + 50 Pfennig Zustellgebühr + 40 Pfennig Rücksendung Zustellungsurkunde
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Ich kann noch eine U24 nach Großbritannien zeigen:
U24 aus Ulm nach London vom 12. Januar 1876. Der Brief wurde am Ulmer Bahnhof der Bahnpost übergeben und einen Tag später in London in Empfang genommen.
Der Abklatsch des Wertstempels auf der Rückseite ist bei württembergischen Ganzsachenumschlägen nicht selten und führt immer wieder zu irrwitzigen Preisforderungen. Wer die Häufigkeit dieser Druckzufälligkeiten kennt zuckt dabei nur mit den Schultern.
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Hallo Axel,
zu deinen Beleg in Abschnitt 22., kann ich gerne eine Ganzsache (P 20, grauer Karton) zeigen: P 20, 5 Pfg. mit Zusatz 5 Pfg. (rechts unten fehlt der Eckzahn) von Friedrichshafen nach St. Gallen vom 22. Januar 1876. Ankunftsstempel in St. Gallen vom selben Tag. Wäre Grenzrayon. Bei Postkarten gab es jedoch keinen verbilligten Tarif.
Beste Grüße,
Hermann
Das ist ein tolles Stück. Ich habe schon weniger als eine Handvoll gesehen, aber die Erhaltung war immer ziemlich schlecht, deswegen hat es auch kein Stück in meine Sammlung geschafft.
Die U24 ist im Katalog nicht so hoch bewertet, war aber nur ein halbes Jahr im Gebrauch. Gute Erhaltungen sind nicht so leicht zu finden. Ein frühes Datum kann ich nicht zeigen, aber dafür eine Verwendung nach Italien vom 8. August 1875
Brief aus Stuttgart vom 8. August 1875 via Brenner nach Bologna. Ankunftsstempel vom 10. August 1875
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Ich hätte haben können ein behind the scenes .... hahahah, hey, ich bin Jahrgang '69, also absolut alt aus diverser Sicht!
Bei uns im Verein kommst Du in die Jugendgruppe!
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Diese Woche frisch auf den Tisch bekommen:
Württemberg P22 mit Zusatzfrankatur Wü 45b aus Stuttgart nach Frauenfeld in der Schweiz. Der Laufweg war Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen - Rorschach - Frauenfeld. Der direkte Weg über Schaffhausen hätte wohl länger gedauert, deswegen dieser große Umweg.
Auslandskarten aus den ersten 3 Jahren der Pfennigzeit sind - wie in Bayern - nicht häufig und eine ordentliche P20 (grauer Karton) mit Zusatz ins Ausland suche ich immer noch. 1878 wurde zwar eine 10 Pfennig Auslandsganzsache ausgegeben, aber die 5 Pfennig Inlandskarten mit Zusatz ins Ausland versendet werden trotzdem signifikant häufiger. Schöne Exemplare muß man trotzdem immer noch suchen.
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Poste Restante von Österreich ( Bahnpost-Stempel) nach Tunis und weitergeleitet nach San Remo.
Die Portomarken waren für die Lagergebühr?
Der Brief ist klar unterfrankiert. Hier kann man wieder einmal den UPU-Farben vertrauen:
Grün - Auslandsdrucksache 5 Heller
Rot - Auslandspostkarte 10 Heller
Blau - Auslandsbrief 25 Heller
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Wäre die Postkarte ins Reichspostgebiet oder nach Württemberg gelaufen, dann hätte sie 10 Pfennig Nachporto gekostet. Sie lief aber nach Bayern und dort wurden die frankierten 5 Pfennig auf das Nachporto angerechnet. Wenn man alle 9 Varianten zusammen hat, dann ergibt das fast schon einen kleinen Vortrag.