Beiträge von wuerttemberger

    woermi

    Die Postüberwachungsstelle Stuttgart mußte Ende 1915 eine Übersicht der verwendeten Stempel abliefern. Diese Übersicht ist in einer Akte (Militärischer Bestand M77-1 Bü 724) im Staatsarchiv in Stuttgart enthalten und der Stempel ist dort aufgeführt. Dazu wurde bemerkt: "No 7 ist ein postalischer Stempel für die während einer Sperre verzögerten Sendungen".
    Ich habe diesen Stempel von Ende Oktober bis Mitte Dezember 1915 gut ein Dutzend mal belegt.


    Ja aber beim 2. Beleg handelt es sich um keine Feldpost... oder?


    Das war vollkommen egal. Die Entente wußte sowieso welche Truppenteile momentan an der Front waren. Größere Verlegungen durch das Reichsgebiet oder von den einzelnen Garnisonsstandorten waren daher von höchstem Interesse. Man konnte daraus auf größere Operationen schließen. In Berlin wurden die Postsperren festgelegt und wurden per Codewort den einzelnen Postüberwachungsstellen mitgeteilt. Nachzulesen in den einschlägigen Akten im Staatsarchiv in Stuttgart oder in Berlin.

    woermi

    Es handelt sich um Stempel der Postüberwachungsstellen. Bei größeren Truppenverlagerungen wurden sog. Postsperren verhängt. Das bedeutete, dass Post, die aus diesen Verlagerungsgebieten stammte per Codewort aus Berlin vorerst zurückgehalten wurde und nach Aufhebung der Postsperre erst weitergeleitet werden durfte. Der rote Stempel stammt von der Postüberwachungsstelle Stuttgart und zeigt immer nur zwei Teile vom Rahmen. Dieser Stempel ist Ende 1915 sehr häufig anzutreffen. Den genauen Anfang und das Ende der Postsperre muß ich in Berlin erst noch erkunden.

    Gruß

    wuerttemberger

    PS. Es heißt bei beiden Stempeln "verzögert" und nicht "verspätet"

    @PG

    Es handelt sich um einen Bahnpoststempel aus Württemberg, der die Stempelnummer 41 führte und dem Bahnpostamt Stuttgart (ST im unteren Segment) zugeordnet war.
    Diese Form wurde noch zu Zeiten der württ. Posthoheit eingeführt und kommt häufig aptiert in der Inflazeit vor. So spät ist mir diese Stempelform noch nicht oft untergekommen.

    Gruß

    wuerttemberger

    Es mag mehrere Gründe geben, warum ein bekanntes deutsches Briefmarkenhaus eine solche Granate

    Ich kenne nur einen Grund sowas ohne aktuelles Attest in Übersee zu verkaufen....

    Vielleicht sollte man den geneigten Herren Investoren die Facebookaktie empfehlen, da sind die Verluste im Moment noch überschaubar.

    Gruß

    wuerttemberger

    der folgende Brief lief im September 1797 von Speyer nach (Schloss-) Eybach bei Geißlingen in Württemberg.
    Gekauft habe ich ihn vor längerer Zeit insbesondere wegen des doch seltenen anzutreffenden Stempels von Speyer. Im Inhalt werden dem "Hochgräflichen Degenfeld-Schonburg Hof und Justiz Rathen von Meiern" in Eybach recht ausführlich die Verhältnisse in der Pfalz während der franz. Revolution geschildert.

    Bayern-Kreuzer †

    Eybach gehörte bis 1803 zur freien Reichsstadt Ulm und wurde mit dieser 1803 bayrisch. Erst 1810 kam Eybach zu Württemberg.

    Gruß

    wuerttemberger

    @bk

    Der bekannte Anbieter kann so gar nichts mit dem Begriff "Luxus" anfangen, denn er benutzt ihn geradezu inflationär. Alles was tiefst geprüft ist, scheint automatisch Luxus zu sein. Stempel und Zentrierung spielen dabei gar keine Rolle. Generationen von Sammlern vor ihm haben ihre "Luxussammlungen" weit unter Wert verschleudert...

    Gruß

    wuerttemberger

    Zuerst hielt ich die Jahreszahl 1898 in Verbindung mit einem Vorphilabrief für einen Tippfehler. Je länger ich mir das Angebot betrachtete, umso mehr beschlich mich die Vermutung, dass der Anbieter überhaupt keine Ahnung hat. Vor allem die geographische Zuordnung - ein Einheimischer weiß in Villingen-Schwenningen ganz genau, welcher Ortsteil badisch oder württembergisch ist - und die alte Kanzleischrift scheinen ihm größere Probleme zu machen. Ich kann keine Dominikaner und keinen Erzbischof in der Anschrift erkennen. Domainen Verwaltung und Caplaney sind eben Begriffe, die schon lange nicht mehr gebräuchlich sind.

    Gruß

    wuerttemberger

    Ab ging die Dienstpost am ?? 1848 in Auerbach bei Deggendorf nach Pegnitz. Einen Aufgabestempel erhielt er nicht, warum auch immer. In Pegnitz kam der portofreie Dienstbrief an, wurde bearbeitet und schön umadressiert. Die erneute Postaufgabe wurde durch den Fingerhutstempel von Pegnitz am 5.2.1848 dokumentiert und der Ankunftsstempel am 7.2. abgeschlagen.

    Ich habe den thread eben erst für mich entdeckt. Bist Du Dir sicher, dass es sich um das Auerbach bei Deggendorf handelt? Das nächstgelegene Auerbach ist nur 10 km von Pegnitz entfernt, erhielt seine Poststelle erst 1851 und wurde vermutlich vorher von Pegnitz aus versorgt. Meiner Meinung nach müßte bei einem weiter entfernt gelegenen Auerbach eine nähere Ortsbezeichnung vorhanden sein.

    Gruß

    wuerttemberger

    habe ich diese Bilder eines Briefes gefunden. Eigentlich sollte ich vor einiger Zeit für einen Freund einen Posten Briefe bei der Bucht verkaufen. Der Brief war auch dabei und lag so ganz unscheinbar dazwischen. Ein nicht frankierter Umschlag mit einem harten Kern - da ich immer neugierig bin habe ich ihn natürlich aufgemacht. Zum Vorschein kamen zwei 6 Kreuzer braun, die mit Siegellack o.ä. darin eingeklebt waren. Vermutlich handelt es sich um einen vorbereiteten Rückumschlag, der nicht mehr zur Verwendung kam und die Marken wurden darin vergessen.