Crämer und Gemeinderath
Beiträge von wuerttemberger
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Oben auf dem Brief findet sich noch ein Leitvermerk in blau: "Hannover"(?), der durchgestrichen wurde.
Das ist ganz sicher kein Leitvermerk. Ich halte das für eine Notiz mit Kugelschreiber
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Die Reihenfolge ist Frankfurt - Kirchheim - Owen - Brücken
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Toller Beleg! Wert-Nachnahme Sendungen sind auch in Deutschland sehr ungewöhnlich.
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"Die Postkarte als kritische Sendungsform" - das wäre ein sehr ergiebiges Thema für ein Exponat
Die Anforderungen in der Postordnung waren anfangs sehr streng und wurden mit der Zeit immer weiter liberalisiert. Das ist ein weites Feld ..... , das sich lohnt zu beackern!
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Es interessiert mich auch, wie breit der Rand tatsächlich war. Warum er so rustikal geschmälert wurde lässt sich nach ca. 165 Jahren leider nicht mehr sagen.
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Was die Russen nicht geschafft haben zu zensieren wurde zum Heizen genommen. Die russischen Winter sind kalt ....
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Eine interessante Veröffentlichung zum Thema Kriegsgefangene im 1. Welkrieg in Russland gibt es von Georg Wurzer. Einige Seiten darin sind dem Thema Post und Zensur gewidmet und beleuchten die Verhältnisse in russischen Kriegsgefangenenlagern. Mitunter wird auch Bezug auf die Verhältnisse in deutschen und österreichischen Lagern genommen.
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Vor sieben Jahren habe ich dieses Paar in einem kleinen Lot gestempelter Kreuzermarken auf einem Tauschtag gekauft. Kalkuliert habe ich es mit 0.-€, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass so eine Rarität in freier Wildbahn vorkommt. Neudruck konnte ich schnell ausschließen, aber die Echtheit hat letztlich Thomas Heinrich bestätigt. Es ist nicht perfekt erhalten, aber selbst Boker hatte kein besseres Paar in der Sammlung.
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Der Leipziger Briefmarkenhändler Albert Friedemann hat wohl seine gesamte Korrespondenz aufbewahrt. Insbesondere die Retourbelege zeigen eine große Vielfalt an Besonderheiten.
Diese Drucksache fand ich besonders amüsant:
Drucksache vom 30.10.1922 von Leipzig nach Geislingen (an der Steige) an den Kaufmann Bapt(ist) Blumenschein. In Geislingen hat man alle 6 Briefträger bemüht den Empfänger zu finden. Das war jedoch vergeblich und nun war guter Rat teuer, denn es gibt noch 3 weitere Geislingen in Württemberg und zwar in den Oberämtern Balingen, Ellwangen und Hall. Vor diesem Dilemma stand man in Geislingen/Steige wohl öfters und man hat sich einen Stempel beschafft "Welches von 4 Geislingen in Württemberg". Die Karte lief am 31.10. zurück nach Leipzig wo sie am 2.11. an Albert Friedemann ausgetragen wurde.
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Briefe nach England mußten bis an die englische Grenze frankiert sein. Ausländisches Porto wollten die Engländer nicht eintreiben.
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Hallo,
das ist wirklich ein schöner Fund. Wieder ein Beweis dafür, daß Gewerbliche noch längst nicht alles sehen.
beste Grüße
Dieter
Man konnte sogar noch Sonntag Nachmittag in Sindelfingen Granaten aus den Kisten ziehen, die der gesamten Arbeitsgemeinschaft entgangen sind.
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Auf dem Kuvert steht links: received 3. Jul. 1871 Vielleicht hilft das weiter
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Wenn ich das richtig lese geht es um Lebertran, der entweder ab Hamburg oder Stettin per Bahnfracht nach Mannheim spediert werden sollte. Der Cours Paris könnte sich auf die dortige Börse beziehen wo der Lebertran wohl gehandelt wurde. Mit der Schweiz hat der Beleg nichts zu tun.
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Zensurbelege der Prüfungsstellen für Geschäftsbriefe werden schon immer wieder angeboten, aber eben nicht in solchen Mengen, dass man schnelle Fortschritte erreichen kann. Deswegen kann ich keine Prüfungsstelle vollständig bearbeiten, so wie mir es mit Stuttgart ganz gut gelungen ist. Vor allem ist die Aktenlage bei den preußischen Armeekorps als trostlos zu bezeichnen. Diese Akten sind wohl alle(?) bei einem Bombenangriff auf Potsdam 1945 verbrannt. Übrig geblieben sind die Akten von Württemberg, Bayern und Sachsen, weil sie in den dortigen Staatsarchiven verwahrt wurden und von den Unbillen des 2. Weltkriegs weitgehend verschont wurden.
Die folgende Aufstellung habe ich in einer Akte in München gefunden. Es handelt sich um eine Abschrift eines Schreibens des Reichspostamts an die OPD München vom 14. Oktober 1915 und ist als "Geheim" bezeichnet. Es handelt sich um die Liste der Prüfungsstellen für Geschäftsbriefe im gesamten Deutschen Reich Stand 6. Oktober 1915
Prüfungsstelle
OPD
Armeekorps
Aachen 1
Aachen
VIII. Armeekorps
Annaberg
Chemnitz
XIX. Armeekorps
Augsburg
Augsburg
I. Bayer. Armeekorps
Berlin O17
Berlin
Gardekorps
Bremen 1
Bremen
IX. Armeekorps
Breslau BPA 5
Breslau
VI. Armeekorps
Cassel
Cassel
XI. Armeekorps
Chemnitz
Chemnitz
XIX. Armeekorps
Coblenz 1
Coblenz
VIII. Armeekorps
Cöln 1
Cöln
VIII. Armeekorps
Danzig 5
Danzig
XVII. Armeekorps
Dortmund 1
Dortmund
VII. Armeekorps
Dresden A 7
Dresden
XII. Armeekorps
Düsseldorf 6
Düsseldorf
VII. Armeekorps
Duisburg
Düsseldorf
VII. Armeekorps
Emmerich 2
Düsseldorf
VII. Armeekorps
Frankfurt 9
Frankfurt (Main)
XVIII. Armeekorps
Freiburg
Konstanz
XIV. Armeekorps
Hamburg 1
Hamburg
IX. Armeekorps
Hanau
Cassel
XVIII. Armeekorps
Hannover 1
Hannover
X. Armeekorps
Karlsruhe 1
Karlsruhe
XIV. Armeekorps
Kiel
Kiel
IX. Armeekorps
Konstanz
Konstanz
XIV. Armeekorps
Leipzig 13
Leipzig
XIX. Armeekorps
Ludwigshafen
Speyer
II. Bayer. Armeekorps
Lübeck
Hamburg
IX. Armeekorps
Magdeburg 1
Magdeburg
IV. Armeekorps
Mannheim
Karlsruhe
XIV. Armeekorps
München 2
München
I. Bayer. Armeekorps
Münster
Münster
VII. Armeekorps
Nürnberg
Nürnberg
III. Bayer. Armeekorps
Oppeln
Oppeln
VI. Armeekorps
Pforzheim
Karlsruhe
XIV. Armeekorps
Plauen
Chemnitz
XIX. Armeekorps
Posen 3
Posen
V. Armeekorps
Stettin 4
Stettin
II. Armeekorps
Stuttgart 1
Stuttgart
XIII. Armeekorps
Würzburg
Würzburg
II. Bayer. Armeekorps
Zittau
Dresden
XII. Armeekorps
Zwickau
Chemnitz
XIX. Armeekorps
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Der nächste Beleg war ein Schnäppchen, weil er nicht gut beschrieben war und mein Preisvorschlag sofort akzeptiert wurde.
Brief per Einschreiben aus Stuttgart vom 27. Oktober 1916 vom Königlich Württembergischen Postamt Nr. 1 an die Kollegen von der K.u.K. Postkasse Trient in Tirol. Der Brief wurde rückseitig mit dem Freigabestempel unterhalb der Briefklappe versehen und Major Reinmöller hat als einziger seine Unterschrift hinterlassen. Offensichtlich gab es noch Klärungsbedarf und der Brief wurde über die Überwachungsstelle geleitet und mit dem Stempel "Stuttgart 1 geprüft und freigegeben" versehen.
Es stellt sich nun die Frage was zwei Postämter miteinander kommunizieren, das nicht als Postsache behandelt werden kann? Und wurden Postsachen überhaupt zensiert? Eine solche habe ich noch nie gesehen.
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Lange ist es her, dass ich einen Beitrag hier veröffentlicht habe. Das liegt an mangelnden Online-Angeboten von Belegen dieser Zensurstelle und daran, dass es seit fast 3 Jahren keine großen Messen mehr gab. Dort habe ich meist sehr viel und gutes Material erwerben können. Ich bin froh, dass es bald wieder los geht. Nichtsdestotrotz sind wenige interessante Belege bei mir eingetrudelt.
Als erstes möchte ich ein neues Frühdatum des blauen Dienstsiegels melden:
Drucksache von Eugen Lempenau frankiert mit 5 Pfennig Germania incl. Firmenlochung "EL" vom 25. 10. 1915 nach Winterthur. Der Umschlag blieb unverschlossen und - wie üblich bei einer Drucksache - hat nur Major Reinmöller signiert. Der Beleg lief noch über die Überwachungsstelle und erhielt den Stempel "Aus militärischen Gründen verzögert". Trotzdem ist er laut Firmen-Ankunftsstempel von Caspar Studer am 26. 10. 1915 in Winterthur angekommen.
Das ist die späteste Drucksache von 6 registrierten Drucksachen dieser Prüfungsstelle und die einzige aus dem Jahr 1915. Zudem ist sie in sehr frischer Erhaltung, was man auch nicht sehr oft zu sehen bekommt.
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Der Empfänger ist auch interessant. Wer sich ein wenig mit historischen Möbeln beschäftigt kommt im 19. Jahrhundert nicht an den Gebrüdern Thonet vorbei. Offensichtlich waren aber nicht alle Kunden zufrieden, denn es wird ein Thonet-Stuhl im Wert von 5 Thalern reklamiert.
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Ich habe mir mal die Ergebnisse angeschaut. Bei einigen bekommt man mal kurz Atemstillstand. Der mit 4 Kreuzern frankierte Postbehändigungsschein erreichte 8500 Euro - unglaublich!
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Damals machte sich die Post noch Gedanken um ihre Kunden ...
Brief aus Konstanz vom 16. 10. 1909 nach Stuttgart. Wegen der fehlenden Straßenangabe musste im Adressbuch der Stadt nachgesehen werden, was die Zustellung um einen(!) Bestellgang verzögerte. Bei 6 Bestellgängen am Tag war diese Sorge um ihre Kunden schon rührend. Heutzutage muss man schon froh sein, wenn die Post jeden Werktag zugestellt wird.
PS. Der Inhalt ist auch ganz nett ...