Beiträge von Luitpold

    Deshalb gehe ich von Abschlägen von demselben Stempelgerät aus.

    Gruss kilke

    Hallo kilke,

    Danke für Deine Antwort, die mir allerdings "Kopfschmerzen" macht, weil ich dann zum Optiker gehen muss.
    Ich habe hier mal was Spezielles gescannt. Leider sind die beiden Briefe nicht datierbar, aber aufgrund der Optik sehen die Abschläge so aus, wie sie in 1867 zustande kamen.

    Beide Abschläge sind vom 4.11. einmal vor- und einmal nachmittag abgeschlagen. Man sieht, wie unterschiedlich schon an einem Tag die Abschläge ausfielen.

    Degegen stelle ich den 1c-Typ (wobei hier evtl. noch eine 4. kleiner Type geben kann - muss noch geklärt werden), der als Formularstempel verwendet wurde.

    Aufruf an Alle hier lesenden Freunde: Bitte gebt Eure Meinung ab - alle Abschläge vom gleichen Stempel oder gibt es doch zwei - hier vor allem das 1. H von BAHNH. vergleichen. Vielen Dank.

    Luitpold

    PS
    Kann es sein, dass der auf Formular vorliegende Stempel "ausgemustert" wurde, allerdings der Abschlag vom 2.12.67 sieht denen vom 4.11. sehr ähnlich (deshalb von 1867 - gleicher Stempel).

    Und nochmal die Frage: Wieviele Stempelgeräte hatte man in einer Hauptbriefpostexpedition?

    Aber der Schraut 1c ? Also wenn ich nicht blind bind, dann ist die Schrift eindeutig kleiner.
    Nach meinen Aufzeichnungen aus vielen Jahren Zusammentragens von Stempeldaten sieht das so aus:
    Der Typ 1 ab Ende 1867 kommt bis August 1868 vor.
    Merkwürdig ist, dass dann so ab April (lt. Schraut Feb.) 1868 der Typ mit der weiten Schrift (Typ Schraut 1b) auftaucht (bis Ende 1868).
    Dann finden sich ab Januar 1869 der Typ, den ich auf dem Dienstbrief zeigte (kleine enge Schrift). Diesen Stempelabdruck kann ich bis Dezember 1869 belegen.

    Berichtigung:

    Man möge mir verzeihen, aber diese Stempel bringen mich noch um den Verstand. Habe ganz übersehen, dass die Type 1c, also kleine enge Schrift - Doppelringstempel - auf einen Beleg vom 5.6.1868 vorliegt (siehe Abbildung). Wie das? Also gerade das 1. H von BAH... ist doch breiter als beim Typ 1 (siehe Vergleich)?!

    mit grosser Wahrscheinlichkeit von nur einem Stempelgerät.

    Gruss kilke

    Hallo kilke,

    Danke vielmals für Deine Einschätzung zum Typ 1. Aber der Schraut 1c ? Also wenn ich nicht blind bind, dann ist die Schrift eindeutig kleiner.
    Nach meinen Aufzeichnungen aus vielen Jahren Zusammentragens von Stempeldaten sieht das so aus:
    Der Typ 1 ab Ende 1867 kommt bis August 1868 vor.
    Merkwürdig ist, dass dann so ab April (lt. Schraut Feb.) 1868 der Typ mit der weiten Schrift (Typ Schraut 1b) auftaucht (bis Ende 1868).
    Dann finden sich ab Januar 1869 der Typ, den ich auf dem Dienstbrief zeigte (kleine enge Schrift). Diesen Stempelabdruck kann ich bis Dezember 1869 belegen.
    Noch merkwürdiger ist, dass ab Febr. 1869 die Einkreisstempel auftauchen, wobei hier der Ring immer fett erscheint (ob hier der Doppelring nur verschmiert ist? Eindeutig als Einkreiser kann ich diesen mit weiter Schrift ab März 1869 belegen (siehe Abb. von sys).
    Noch eine Beobachtung zum Typ 2 (Doppelringstempel mit weiter Schrift BAHNH.). In der Anfangszeit der Verwendung lt. Schraut ab 20.02.1868 zeigen die Stempel arabische Ziffern für die Stundenangabe ohne Nm. bzw. Vm (siehe Briefabbildung). Die 3. Abbildung zeigt ebenfalls diese Stundenangabe, jeoch ist der Briefumschlag nicht datierbar. Jedoch mit dieser Zeitangabe, müsste er von 1868 (März) sein.
    Wenn es also vom Typ 1 nur einen Stempel gibt, dann wäre die Nummerierung von Schraut dennoch richtig, wenn die Type 3 (kleine Schrift) ab 1869 festzustellen ist.
    Auf weitere Belegdaten sind wir hier angewiesen und bitte nochmals um Mithilfe. Vielen Dank schon mal an kilke.

    Luitpold

    PS @ Erdinger - Ist das ein Thema für den ARGE-Rundbrief. Bei einer Tabellenerstellung der Daten würde ich mich über Tipps freuen.

    mit grosser Wahrscheinlichkeit von nur einem Stempelgerät.

    Gruss kilke

    Hallo kilke,

    Danke vielmals für Deine Einschätzung zum Typ 1. Aber der Schraut 1c ? Also wenn ich nicht blind bind, dann ist die Schrift eindeutig kleiner.
    Nach meinen Aufzeichnungen aus vielen Jahren Zusammentragens von Stempeldaten sieht das so aus:
    Der Typ 1 ab Ende 1867 kommt bis Anfang 1868 vor. Dann ab ca. Mai 1868 kommt die kleine Schrift - also 1c - vor.
    Merkwürdig ist, dass dann so ab April (lt. Schraut Feb.) 1868 der Typ mit der weiten Schrift auftaucht (bis Ende 1868).
    Dann finden sich ab Januar 1869 der Typ, den ich auf dem Dienstbrief zeigte (kleine enge Schrift). Diesen Stempelabdruck kann ich bis Dezember 1869 belegen.
    Noch merkwürdiger ist, dass ab Febr. die Einkreisstempel auftauchen, wobei hier der Ring immer fett erscheint (ob hier der Doppelring nur verschmiert ist? Eindeutig als Einkreiser kann ich diesen mit weiter Schrift ab März 1869 belegen (siehe Abb. von sys).

    Hallo an Alle und vielen Dank für eure Mithilfe. Zunächs soll aber die erste Form - Doppel-Ringstempel - geklärt werden und hier hat kilke "den wunden Punkt" voll getroffen. Gibt es 3 oder doch nur 2 Doppelringstempel?
    Hier nochmal die Stempel des Typs 1 zusammen. Im nächsten Schritt kommt dann die als c bezeichnete Type dazu.

    Luitpold

    Im Bild links und rechts außen die Stempel von meinen Belegen, der 2. ist Schraut 1 daneben Schraut 3.

    Eine dritte Type eines Doppelkreisstempels sehe ich nicht. Meiner Ansicht nach sind die von Herrn Schraut gezeigte Typen A und C identisch.

    Gruss kilke

    Hallo an Alle und vielen Dank für eure Mithilfe. Zunächs soll aber die erste Form - Doppel-Ringstempel - geklärt werden und hier hat kilke "den wunden Punkt" voll getroffen. Gibt es 3 oder doch nur 2 Doppelringstempel?

    Zumindes die frühen Abschläge, so wie mein gezeigter Ankunftstempel sehen anders aus als die 3. Type (kleine enge Schrift). Hier wäre Aufkärung von Nöten, ich bin mir einfach nicht sicher. Ob es am undeutlichen Abdruck liegt?

    Die beiden Briefausschnitte sind vom Dezember 1867 / Januar 1868. Das Thema Entwerter müsste dann auch mit beachtet werden, aber man sieht, auch hier keine klaren Abschläge. Das besserte sich gründlich in 1868, mit dem als Type 2 gelisteten Doppelringstempel mit breiten BAHNH. auf den wir dann später noch kommen werden.

    Luitpold

    Hier gleich zu Beginn ein problematischer Fall. Der Stempelabschlag als Ankunftstempel rückseitig auf Brief von München mit 2 L vom 15. Nov. 1867.
    Der Abschlag des Wü-Bahnh. sieht aus wie ein Einkreiser, nur in der Vergrößerung sieht man einen winzigen Teil des Innenrings. Im Unterschied zur Type 3 (C), ebenfalls kleine Schrift ist das H enger.
    Der Durchmesser ist - wenn ich das Lineal richtig anlege - 25 mm! Könntet ihr bitte auch den Durchmesser eurer Stempel mitteilen?

    Luitpold

    Lieber Luitpold,

    du kannst dir ja die Scans dieses Threads abspeichern und mit deinen privaten Briefen zusammen einscannan, damit man überhaupt einmal sieht, welche Typen es gegeben hat (Beschreibungen sind da immer so eine Sache).

    Also hier mal die Abbildungen aus dem Artikel von Herrn Schraut (Würzburger Briefpoststempel aus der Kreuzerzeit):

    Zuerst der Doppelringstempel (Entwerter der Marken: oMR 598 große Ziffern)

    A: (Abb.1): 26 mm - Belege lt. Schraut 27.11.67 / 08.11.68
    B: (Abb.2): 26 mm - Belege lt. Schraut 20.02.68 / 26.10.68
    C: (Abb.3): 26 mm - Belege lt. Schraut 05.01.69 / 14.12.69

    Hallo liebe Teilnehmer,

    auf Veranlassung von bayern klassisch, starte ich also die Aktion "Sammlung Briefe mit Poststempel Würzburg Bahnhof".

    Stellt hier bitte Eure Briefe ein, mit dem Zweiring-/Einkreisstempel Würzburg Bahnhof (Zeit: Ende 1867 - 1869).
    Wichtig: nur datierbare Briefe, da daraus dann eine Liste der Verwendungszeiten der jeweiligen Typen erstellt werden soll.
    Vielen Dank vorab.

    Luitpold

    PS

    Werde auch meine Briefe hier einstellen und weitere Informationen geben. Grob gesagt, gibt es
    Typ 1/2/3 - Zweiringstempel mit Bahnh. enge und weite Buchstaben - verwendet 1867/68 - Achtung: durch schwachen Abschlag ist der Doppelring oft nicht eindeutig zu sehen (verschmierte Abschläge!)
    Typ 4+5 - Einkreisstempel mit Bahnh. enge/weite Buchstaben (1869)

    :)

    Hier mein "Übersichtsbeitrag" aus dem Thread "Teilvorgedruckte Briefe ..." Teilvorgedruckte Briefe - 72

    Die 5 Typen des Würzburger-Stempels mit Bezeichnung "BAHNH" wurden innerhalb von circa 2 Jahren (Ende 1867 - 1869) im Hauptbriefpostamt am Neuen Würzburger Bahnhof verwendet.

    Der erste Stempel dieses Typs "Einkreis mit 2 Ringen" ist Ende 1867 verwendet worden. Im Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft Bayern (klassisch) im BDPh. e.V. Nr. 52 (S. 3198 ff ) ein Beitrag "Der 'Versuchsstempel' Würzburg Bahnhof von 1867" erschienen, wo mit Abb. 6 der Doppelringstempel Würzburg "BAHNH." gezeigt wird (früheste Verwendung 4.11.1867).

    Dieser Doppelringstempel (3 Typen, unterschieden in der Schreibweise "BAHNH.", enge oder weite Schrift, Größe der Buchstaben) wird auf Marken der Quadratausgabe nicht häufig sein, zumal die Entwertung der Marken noch mit Nummernstempel vorgeschrieben war. So gibt es vor allem die 1 Kr. Marken mit dieser Entwertung, wobei es nicht geklärt ist, warum bei 1 Kr.-Frankaturen von der Stempel-Vorschrift abgewichten wurde. Davon abgesehen, gibt es immer Zufallsentwertungen.

    Auf Briefen frankiert mit Marken der Wappenausgabe gibt es diesen Stempel sehr häufig. Auch hier gibt es Markenentwertungen vor März 1869, die "versehentlich" zustande kamen.

    1869 gibt es diesen Stempel als Einkreiser (der Doppelring entfiel), ebenfalls unterschieden in der Schreibweis "BAHNH.", eng oder weit.

    Da davon auszugehen ist, dass die Briefaufgabe in Würzburg in der Regel über die Briefkästen erfolgte und die eingesammelten Briefe zum Hauptbriefpostamt am Neuen Würzburger Bahnhof gebracht wurden, ist dieser Stempel auf Briefen sehr häufig anzutreffen (siehe Abbildung als Beispiel).

    Dagegen ist eine Briefaufgabe auf der Filialpost am Alten Bahnhof (innerhalb der Stadt gelegen) vermutlich eine direkte Schalteraufgabe oder Einwurf am dortigen Postkasten. Wer wollte schon ca. 20 Minuten zum Neuen Bahnhof laufen um einen Brief aufzugeben, zumal die direkte Verbindung zum Bahnhof, die heutige Kaiserstraße damals erst gebaut wurde und der Durchgang beim abgeborchenen "Teufelstor" nur provisorisch angelegt war. So finden sich in den Tageszeitungen heirzu Notizen, dass die Filialpost unbedingt erforderlich sei, nachdem die Post an den Neuen Bahnhof verlegt werden sollte (1867).

    Auf der Filialpost wurde bis Ende 1868 der bisherige Zweikreiser (mit Zierstücken) verwendet. Spezialisten unterscheiden hier den Entwerter 598 an der Größe der Ziffern. Hier soll der Stempel mit den kleinsten Ziffern verwendet worden sein. Ende 1868 wurde der Einkreiser "Würzburg Stadt" verwendet.

    Die Stempel "Würzburg Bahnh." und "Würzburg Stadt" wurden Ende 1869 eingezogen und ab 1870 wurden die Einkreis-Stempel Würzburg mit Ziffer I + II verwendet (I = Stadt / II = Bahnhof).

    Schaut man sich in Bayern um, dann sieht man auch z.B. in Bamberg einen ähnlichen Einkreiser, wobei auch in anderen altdeutschen Staaten die Bezeichnung "Bahnhof" in die Stempel aufgenommen wurden. Dieser Stempel-Zusatz ist also kein Einzelfall "Würzburg"! War es betriebstechnisch erforderlich? Diese Frage bleibt leider unbeantwortet nachdem bisher dazu keine schriftlichen Hinweise bekannt sind. Nur die Beobachtung der Stempel zeigt deutlich, dass um die "Postamtsbezeichnungen" in den Poststempel "gerungen" wurde und erst sehr spät ca. Ende 1900 die Bezeichnungen der Postämter mit Ziffern sich durchgesetzt haben.

    Das Stempelthema ist sehr vielseitig und es gäbe noch manches zu berichten, aber das würde hier zu weit führen.

    In diesem Sinne grüßt Luitpold

    Was mir vorschwebt ist das Zeigen aller Entwerter und Nebenstempel von Würzburg, also angefangen bei den gM und oM, später die Trennung in Hauptbriefpostexpedition und Filialexpedition, nebst den Daten für die frühesten und spätestens Abschläge und die entsprechende Chronologie aus den Akten, wer wann wo tätig war.

    Sehr müsig, zumal es keine Akten gibt. Alles ist fliesend. Jeder Beleg kann früher oder später bedeuten.

    Leider sind auch Abbildungen schwierig, zumal die Stempel oft undeutlich abgeschlagen sind. Schon die Unterscheidung von "BAHNH." eng geschrieben: gibt es 2 oder doch nur 1 Type? Leider habe ich auch nicht die Möglichkeit, die Stempelabbildungen zu separieren, also nur den Stempel zu zeigen.

    Da tue ich mich schwer in meiner kleinen Stempelsammlung.

    Frage von bk: Wäre das nicht eine hehre Aufgabe für dich als Würzburger Spezialisten? Ein eigener Thread mindestens sollte das allemal wert sein. :P

    Nun, ich möchte mir diesen Schuh nicht alleine anziehen, aber andersherum könnte man vorgehen.

    Wer Interesse an diesem Thema hat, kann seine Stempelabschläge posten. Diese können dann zu den mir vorliegenden Stücken abgleichen und eine Tabelle erstellt werden, die dann das "dünne Datengerüst" verstärken kann.

    Wer macht mit?

    fragt Euer Luitpold

    PS

    bk hat doch schon einen Thread eröffnet:


    [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/icon/threadL.png]


    Bahnhofsstempel Bayerns

    und es gibt noch die Stempeldatenbank https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php

    Lieber Peter,

    da hast du auch wieder Recht - vlt. sollte mal einer aus der Gegend (oder von anderswo her) hierüber mal etwas schreiben im Forum; das wäre doch unter der Rubrik "Der Würzburger Bahnhof und seine Stempel" eine tolle Sache.

    Die 5 Typen des Würzburger-Stempels mit Bezeichnung "BAHNH" wurden innerhalb von circa 2 Jahren (Ende 1867 - 1869) im Hauptbriefpostamt am Neuen Würzburger Bahnhof verwendet.

    Der erste Stempel dieses Typs "Einkreis mit 2 Ringen" ist Ende 1867 verwendet worden. Im Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft Bayern (klassich) im BDPh. e.V. Nr. 52 (S. 3198 ff ) ein Beitrag "Der 'Versuchsstempel' Würzburg Bahnhof von 1867" erschienen, wo mit Abb. 6 der Doppelringstempel Würzburg "BAHNH." gezeigt wird (früheste Verwendung 4.11.1867).

    Dieser Doppelringstempel (3 Typen, unterschieden in der Schreibweise "BAHNH.", enge oder weite Schrift, Größe der Buchstaben) wird auf Marken der Quadratausgabe nicht häufig sein, zumal die Entwertung der Marken noch mit Nummernstempel vorgeschrieben war. So gibt es vor allem die 1 Kr. Marken mit dieser Entwertung, wobei es nicht geklärt ist, warum bei 1 Kr.-Frankaturen von der Stempel-Vorschrift abgewichten wurde. Davon abgesehen, gibt es immer Zufallsentwertungen.

    Auf Briefen frankiert mit Marken der Wappenausgabe gibt es diesen Stempel sehr häufig. Auch hier gibt es Markenentwertungen vor März 1869, die "versehentlich" zustande kamen.

    1869 gibt es diesen Stempel als Einkreiser (der Doppelring entfiel), ebenfalls unterschieden in der Schreibweis "BAHNH.", eng oder weit.
    Da davon auszugehen ist, dass die Briefaufgabe in Würzburg in der Regel über die Briefkästen erfolgte und die eingesammelten Briefe zum Hauptbriefpostamt am Neuen Würzburger Bahnhof gebracht wurden, ist dieser Stempel auf Briefen sehr häufig anzutreffen (siehe Abbildung als Beispiel).
    Dagegen ist eine Briefaufgabe auf der Filialpost am Alten Bahnhof (innerhalb der Stadt gelegen) vermutlich eine direkte Schalteraufgabe oder Einwurf am dortigen Postkasten. Wer wollte schon ca. 20 Minuten zum Neuen Bahnhof laufen um einen Brief aufzugeben, zumal die direkte Verbindung zum Bahnhof, die heutige Kaiserstraße damals erst gebaut wurde und der Durchgang beim abgeborchenen "Teufelstor" nur provisorisch angelget war. So finden sich in den Tageszeitungen heirzu Notizen, dass die Filialpost unbedingt erforderlich sei, nachdem die Post an den Neuen Bahnhof verlegt werden sollte (1867).
    Auf der Filialpost wurde bis Ende 1868 der bisherige Zweikreiser (mit Zierstücken) verwendet. Spezialisten unterscheiden hier den Entwerter 598 an der Größe der Ziffern. Hier soll der Stempel mit den kleinsten Ziffern verwendet worden sein. Ende 1868 wurde der Einkreiser "Würzburg Stadt" verwendet.

    Die Stempel "Würzburg Bahnh." und "Würzburg Stadt" wurden Ende 1869 eingezogen und ab 1870 wurden die Einkreis-Stempel Würzburg mit Ziffer I + II verwendet (I = Stadt / II = Bahnhof).

    Schaut man sich in Bayern um, dann sieht man auch z.B. in Bamberg einen ähnlichen Einkreiser, wobei auch in anderen altdeutschen Staaten die Bezeichnung "Bahnhof" in die Stempel aufgenommen wurden. Dieser Stempel-Zusatz ist also kein Einzelfall "Würzburg"! War es betriebstechnisch erforderlich? Diese Frage bleibt leider unbeantwortet nachdem bisher dazu keine schriftlichen Hinweise bekannt sind. Nur die Beobachtung der Stempel zeigt deutlich, dass um die "Postamtsbezeichnungen" in den Poststempel "gerungen" wurde und erst sehr spät ca. Ende 1900 die Bezeichnungen der Postämter mit Ziffern sich durchgesetzt haben.

    Das Stempelthema ist sehr vielseitig und es gäbe noch manches zu berichten, aber das würde hier zu weit führen.
    In diesem Sinne grüßt Luitpold

    PS
    Der Aufforderung von bayern klassisch habe ich hiermit hoffentlich Genüge gtan. Ob es ein eigenes Thema sein muss, weiß ich nicht - Rubrik "Der Würzburger Bahnhof und seine Stempel"? Das können die Administratoren entscheiden.
    Also soweit "Befehl ausgeführt" und melde mich gehorsamst ab. :D


    Sosehr ich als studierter Historiker gerne öfter mit der Sophie flirten würde, sosehr habe ich doch Zweifel, ob man wirklich etwas Neues schaffen muss

    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo Forumsleser,

    diese wohl nicht mehr aktuelle Aussage hole ich aus der Versenkung weil mir die Bezeichnung einfach nicht gefällt und wenn man die Begriffe nachschaut auch nicht alles behinhaltet.

    Die Sozialwissenschaften (oft auch als Gesellschaftswissenschaften bezeichnet) umfassen jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen.

    Die Geschichtswissenschaft ist die methodisch gesicherte Erforschung von Aspekten der menschlichen Vergangenheit bzw. Geschichte auf der Basis einer kritisch analysierten und interpretierten Überlieferung (Quellen) unter einer spezifischen Fragestellung.

    Die Inhalte unserer Belege beinhalten einfach "das alltägliche Leben" der Schreiber und über die Person/Behörde/Unternehmen erschließen sich weitere Gesichtspunkte, die in allen möglichen Themen führen können.

    Kurzum: Ich bin demnach auf den deutschen Begriff "Geschichten-Philatelie" gekommen, wer's englisch will "Storie-Philatelie". Selbstverständlich weiß ich, dass dieser Begriff auch nicht passt, aber er ließe einen weiteren Spielraum zu, als Social.

    Für mich jedenfalls bleibt es immer bei "Geschichten", die mir die Briefe mehr oder weniger großzügig erzählen.

    Mit einem föhlichen "Grüß Gott"
    Luitpold

    Interessant ist für mich der Laufweg: Von Lanzendorf (gab es dort einen Briefkasten für die Ruralbriefe?)

    Lieber bayern klassisch,

    es juckt mich immer in den Fingern, wenn eine Frage wie die Deine gestellt wird. Es ist doch erstaunlich, was dann unsere Suche ergeben kann. Wie auch hier;

    (Den Bestellbezirk der Postexpedition Neuenmarkt betr.) Im Namen
    Seiner Majestät des Königs von Bayern. In Folge der Errichtung einer Briefablage in dem Pfarrdorfe Himmelkron ((188 Familien, 785 Einwohner 1853)) und Verbindung derselben mit der Expedition Neuenmarkt durch Botengänge werden die
    Orte Himmelkron, Lanzendorf und Gössenreuth dem Bestellbezirke der Expedition Neuenmarkt zugetheilt, wonach das geographische Postlexikon Nr 548 Seite 167, Nr. 1133 Seite 224 und Nr 212 Seite 302 zu berichtigen ist.
    München, den 29. April 1855.

    daß vorerst in nachbenannien Orten Postablagen zur Aufgabe von Briefen und Fahrpoststücken errichtet sind: Himmelkron, ... 1861

    Viel besser ist doch der - ja etwas weit hergeholte - Bezug zum 1866er-Thema:
    Die weiße Frau und Kloster Himmelkron. * Wem ist sie unbekannt die Sage von der weißen Frau, welche unter den vielen
    Gespenstergeschichten des Oberfränkischen Kreises eine so große Rolle spielt.

    Die weiße Frau hat sich sehen lassen. Das bedeutet Unglück für Preußen!

    So lautet die Stimme des Volkes, wenn eine derartige Erscheinung in einem der mit dem hohenzollerischen Hause in geschichtlicher Verbindung stehenden Schlösser sich gezeigt haben soll. So denn auch im Jahr 1866 vor dem Ausbruch
    des preußisch-österreichischen Krieges als in dem Schlosse zu Ansbach von drei Mädchen eine weiße Gestalt erblickt wurde vor der sie in Eile davonflohen.

    Einen guten Beschluss des ereignissreichen Jahres 2014 wünscht
    Luitpold

    Jetzt hoffe ich, dass nicht der Kommentator zuschlägt und sagt "hättest Du besser geschwiegen".

    Aber mich interessiert immer noch das Thema 1. Weltkrieg (mit Ausgangspunkt Feldpost). Bei der Recherche finden sich dann aber auch Beiträge die mich sehr erstaunen, ja erschüttern. So dieser Artikel http://www.welt.de/kultur/literar…-der-Ringe.html
    Es kam mir nie in den Sinn dass der "Herr der Ringe" eine Verbindung mit dem 1. WK oder auch dem "Großen Krieg" haben könnte.
    Mit diesen Informationen "belastet", sieht man die Filme mit neuen Augen. Deshalb, wer sich die Fantasie erhalten möchte, sollte also schnell "abschalten" und den Link nicht nutzen.

    Luitpold

    PS

    Tagebucheinträge aus dem 1. WK fast täglich - vor 100 Jahren: http://www.vierzehnachtzehn.de/uber-dieses-projekt/

    Stelle doch den anderen Brief ins Forum ein - dafür ist es doch da, dass man diskutiert.

    Das macht doch sicherlich dann der Käufer, wobei auch hier SPANNUNG :cursing: - geht da noch was - schlägt Bieter 20949 - der ist auch beim "Einser-Brief" mit dabei in in letzter Sekunde nochmal zu ?( Das erfahren wir dann am Sonntag, 14. Dez. 2014 um 19:10:39. :D Luitpold

    Lieber Luitpold,

    ich bin sicher, der Anbieter lässt bzgl. des Inhalts mit sich reden und schickt dir einen guten Scan aller Seiten.

    Du tendierst zu einer Vorausentwertung? Tja, möglich ist alles, aber beweisbar wird das hier nicht sein, so dass ich auf diese Karte nicht setzen würde.


    Guten Morgen lieber bayern klassisch,

    ich finde solche Briefe, die nicht eindeutig sind halt nur spannend und mache mir meine Gedanken. Nicht alles muss man haben - oder wer hat ein echtes Gemälde von Rembrand, Dürer oder auch Baselitz oder sonst einem Künstler? Ein Blick in das SEM-Handbuch gestern abend zeigt doch ich vermute richtig - was ist schon beweisbar - das braucht es bei diesem Briefchen doch nicht. Allein 3 x 1 = 10.000 + X. Dieses Briefchen bei Gärtner würde doch einen Ausruf weit darüber bekommen!
    Und so ganz bist Du nicht aus der Nummer. Was wäre das für ein Hammer-Beginn Deiner C-Sammlung. Denn die 1 Marke ist nicht vorschriftsmäßig gestempelt - die Nummer kann man nicht entziffern (Anhang - oder kann da jemand die Nr. lesen?)
    So zeigt dieser Beleg gleich, wie es vorschriftsmäßig war und wie nicht. Vielleicht ein Versuch des Postlers, nachdem das schief ging, eben schön voraus ... und nebenbei - ich bin ja kein Experte - die Verwendung der 1a in Anfang 1851 - normal?
    Und an einen Betrugsversuch wollen wir gar nicht erst denken - oder - war ja nur 1 Kreuzer.
    So das wars, das musste ich einfach los werden.

    Luitpold

    PS Da gibt es auch noch einen sehr schönen München-Brief mit 3 x 1 gelb - gestempelt mit L2 München - wäre auch diskussionswürdig.

    Üblich wäre das Aufkleben von 2 Kreuzermarken zur Auffrankatur und die Entwertung dann mit dem Mühlradstempel. Oder man hat den Brief zuerst als Drucksache gewähnt, frankiert und gestempelt, um dann zu sehen, dass es eben keine DS war.

    In jedem Fall ein kurioses Teil, dass sicher ein paar Tausend Euro kosten wird. Wäre eine Contravention daran abzuleiten, wäre er mir. Aber so ...

    Ja, ja, betucht ... lieber bayern klassisch!

    Nur mal so: könnten die sauber und gerade gestempelten Marken nicht "im Voraus" gestempelt worden sein - bei dem breiten Schnitt kann man mittig treffen :D - weil die "zuunterste" erstaufgeklebte Marke - die erste - gar grottenschlecht entwertet ?(

    Mich reizte der Empfänger und siehe - Volltreffer: Salomon Schwabacher,

    geb. den 9. November 1803,
    gest. den 18. März 1884.


    Salomon wurde in Bayreuth geboren als Sohn des Bankiers Isaac
    Schwabacher und der Rösel geb. Neustädter. 1823 konnte er die
    Judenschutzstelle des im Jahr zuvor verstorbenen Hirsch Isak Uhlfelder
    übernehmen, er betrieb in Bayreuth "Wechselgeschäfte" und sein Vermögen
    wurde im Kataster auf 50.000 Gulden geschätzt. 1830 heiratete er in Prag
    die dort geborene Julie Wiener; 1831 wurde in Bayreuth die Tochter
    Josephine geboren, 1832 der Sohn Michael, 1834 Joseph, 1835 Klementine,
    1837 die Zwillinge Flora und Auguste und 1843 Pauline. Der Bankier und
    Kaufmann starb im Alter von 80 Jahren an "Altersschwäche".


    Wenn man jetzt nur noch den Inhalt lesen dürfte ... :(

    Luitpold