Beiträge von maunzerle

    Hallo Altsax,

    Mit dieser Marke erinnerst Du mich wieder schmerzlich an einen meiner philatelistischen Fehler. Ich kenne zwei Nr. 4I mit dem Postablagestempel Neuendettelsau. Die eine befindet sich in der Sammlung eines großen Münchner Sammlers (ich vermute, es ist das Exemplar, das Du uns hier zeigst). Das andere war für € 1600,-- vor Jahren bei ebay zu haben, wurde aber nicht verkauft. Dass ich mir diese Gelgenheit entgehen habe lassen, schmerzt heute noch.

    Viele Grüße von maunzerle

    Lieber bayern klassisch,

    Da hast Du schon recht, aber was mache ich dann mit den beiden Einzelmarken? Eigentlich hatte ich vor, dem Brief eine eigen Seite zu geben und eine Kopie der Innenseite zu unterlegen, da aus ihr das Datum viel klarer hervorgeht als aus dem doch relativ schwachen Stempel. Aber Dein Vorschlag hat schon auch was, das kann man nicht bestreiten.

    Da ich aber heuer ohnehin nicht ausstelle und ich ja immer nur Seiten mache, wenn ein konkreter Termin im Raum steht, ist das ganze Problem noch nicht so akut. Vielleicht kommt ja auch bis dahin noch etwas dazu.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    Liebe Freunde,

    Gerade bringt mir der liebe Postbote die für mich wichtigste Neuerwerbung der letzten beiden Jahre ins Haus. Auf den ersten Blick handelt es sich bei dem Brief um nichts Besonderes. Marken der 4I auf Brief mit Zweikreiser von Nürnberg gibt es dutzende, wenn nicht hunderte.

    Erst der Blick auf das Datum offenbart die Rarität. Es lautet auf 31. Oktober 1850. Wir sind also bei diesem Brief schon 3 Monate in der Mühlradzeit, die Markenentwertung erfolgte aber mit dem Ortsstempel. Es ist dies der erste Brief mit einer 4I, den ich überhaupt kenne und der diese Besonderheit zeigt. Ich beschreibe diese von mir als AU-SEP-OK-Stempel (da es nur mit Daten aus August, September und Oktober geben kann) bezeichnete Besonderheit auf einem Albenblatt in meiner Sammlung, das ich in einem 2. Post ebenfalls anhänge.

    Viel Spaß beim Anschauen wünscht maunzerle :thumbup:

    Hallo Freunde,

    Ein in meinen Augen sehr, sehr außergewöhnliches Los zu der sehr beliebten Thematik der 1866 an Preussen verlorenen Postgebiete in der Rhön entdecke ich gerade im Katalog der neuen Dischinger-Auktion.

    Es handelt sich um eine Nr.15 mit dem geschlossenen Mühlrad der 2. Verteilung "202" von Hilders. Nach neuesten Erkenntnissen (bayernjäger!!!) wurde die Post in Hilders am 14. Januar 1867 an Preussen übergeben. Somit dürfte der 13. Januar der letzte Einsatztag dieses Stempels gewesen sein. Die Wappenmarke gab es aber erst seit dem 1.Januar 1867, d.h. diese Abstempelung war nur 13 Tage lang möglich, und da unterstellen wir noch, dass die Post in Hilders an den dazwischenliegenden Sonn- und Feiertagen geöffnet hatte.

    Ganz egal, ob die Post in Hilders noch mit Wappenmarken beliefert wurde (was ich persönlich kaum glauben kann) oder ob ein Reisender eine solche Marke mit sich führte (denkbar wäre hier vielleicht ein Vertreter, die bekanntlich auf ihren Reisen meist von unterwegs ihre sog. Besuchsankündigungen versandten), diese Marke ist eine große Stempelrarität. Nur schade, dass sie sich nicht mehr auf Brief befindet.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Hallo balf_de,

    Ich komme erst heute dazu, Dir zu antworten, weil ich gestern zuerst Schalke-geschädigt war und dann noch unserer ausgebüchsten kleinen Katze hinterherhecheln musste.
    Also:
    Es gibt nicht viel zu sagen, was Altsax nicht schon wieder gesagt hätte. Bis vor einigen Jahren waren die meisten postgeschichtlichen Heimatsammlungen (ein Oxymoron kann ich bei dem Begriff nicht feststellen, denn die beiden Bestandteile widersprechen sich ja nicht) tatsächlich mehr oder minder reine Stempelsammlungen mit dem Titel "DIe Poststempel von XXX". Ich selbst habe auch kistenweise Material für eine derartige Sammlung von Straubing. Es kam jedoch nie zur Aufbereitung und dies wird auch nicht mehr geschehen, weil mich diese Thematik wegen Anspruchslosigkeit nicht mehr reizt.
    In jüngster Zeit greifen sich viele Aussteller einen Aspekt der Postgeschichte heraus und versuchen diesen anhand von Belegen aus ihrem Heimatraum abzuhandeln. Ich plane z.B. eine Ausstellungssammlung mit folgendem Thema: "Die postalische Versorgung der Landbevölkerung im Raum Straubing 1860 bis 2000". Man beachte den weitgefassten Zeitraum, denn PO hört nicht irgendwann auf, sondern geht ja immer weiter.
    Andererseits ging nun 2010 in Sindelfingen das Goldene Posthorn im Bereich Heimatsammlungen an Wilfried Berger für eine Sammlung ganz anderer Art. Er hatte aus seinem schier unerschöpflichen Reservoir an Belegen einzelne Teilbereiche ausgewählt, die er mit ausschließlich Luxusstücken nur exemplarisch darlegte. Diese Sammlung zu betrachten, war für mich ein Augenschmaus der besonderen Art und ein unvergessliches Erlebnis (freilich noch gesteigert durch ein Privatführung durch den Aussteller), auch wenn hier in die einzelnen Aspekte nicht wirklich tief eingedrungen worden war.

    Und nun sind wir also wieder beim Qualitätsaspekt angelangt: Wenn schon in einer postgeschichtlichen Heimatsammlung plötzlich die Qualitätsfrage anscheinend den Ausschlag gibt, scheint es dann nicht so als würde dieser Aspekt in jüngster Zeit immer wichtiger werden, zumindest bei der Ausstellerei.

    Ich hoffe, dass Du mit diesen Gedanken etwas anfangen kannst. Ein Patentrezept gibt es sicher nicht. Letztlich muss jeder seinen Weg finden. Gegen die eigene Überzeugung zu handeln, davon würde ich aber abraten. So wichtig sind ein paar Punkte mehr oder weniger dann auch wieder nicht.

    Viele Grüße von maunzerle

    Hallo Altsax,
    Ich will jetzt nicht darüber räsonieren, was bei der Beurteilung von Stempelsammlungen alles falsch laufen kann. Da kämen wir vom Hundertsten in Tausendste. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich nicht froh darüber bin, in der Kategorie PO ausstellen zu müssen. Wenn es schon keine eigene Kategorie "Markophilie" geben kann (in SiFi ist das ohneihn für Stempelsammler noch besser bei der dortigen Klassifizierung), dann würde ich mich lieber mit traditionellen Ländersammlern messen als mit Postgeschichtlern. Aber da hilft alles nichts, man muss da durch und versuchen, auch Kompromisse an die PO zu machen. Und siehe da, es macht dann plötzlich sogar großen Spaß, auch solche Aspekte mit zu berücksichtigen.

    Viele Grüße

    maunzerle

    Hallo Altsax,

    Wie schon öfter gesagt, Du triffst den Nagel wieder einmal auf den Kopf. Ich bin froh, dass ich bei Dir Verständnis finde für meine Ansichten.

    Selbstverständlich nehme auch ich, wenn ich zwei Briefe mit gleichem Stempel zur Auswahl habe, die auch qualitativ ähnlich sind, denjenigen, der postgeschichtlich mehr hergibt. Ich habe momentan sogar mein Augenmerk darauf gerichtet, diesbezüglich den einen oder anderen Brief auszutauschen, denn eine außergewöhnliche Destination oder seltene Versendungsform adelt schon auch einen "Stempelbeleg", aber primär ist immer der Stempelabschlag.

    Viele Grüße

    maunzerle

    Hallo Nils,

    Also, zunächst einmal: Ein Banause ist ein Mensch, der wenig Kenntnisse von und wenig Verständnis für eine Sache hat.

    Das Problem bei Deinem Beleg wäre für mich der Postablagestempel. Der ist einfach kaum lesbar und ich hätte niemals Freude daran. Aber, wie gesagt, das ist nur eine ganz subjektive Meinung, die auch ein völliger Laie so äußern könnte. Das hat mit Postgeschichte und auch mit Markophilie nichts zu tun.

    Viele Grüße von maunzerle :D

    Lieber Nils,

    Ich fürchte fast, diese Vorderseite wirst wohl nie durch einen Ganzbrief ersetzen können, denn die riecht mir sehr nach einmalig. Aber gekauft hätte ich als Stempelsammler sie trotzdem nicht. Der Postgeschichtler wird darüber aber vermutlich ganz anders denken und mich für einen Banausen halten.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Lieber bayern klassisch,

    Ich denke, dass jeder Forumsteilnehmer selbst beurteilen kann, wer von uns beiden der Meister ist. Für die, die es nicht können: maunzerle ist es nicht !!!

    Liebe Grüße von maunzerle

    Lieber bayern klassisch,

    Auf die Idee von aptierten Zierstücken wäre ich noch nie gekommen, aber Deine Argumentation insbesondere bezüglich der Pflegeintensität der Zierstücke ist extrem plausibel. Sicherlich kann das nicht für jeden zierstückfreien Stempel gelten, denn wo es nur solche gab kann es natürlich niemals welche mit Zierstück gegeben haben. Es sei denn, die Postler hätten schon nach ein paar Tagen die Schnauze von diesen teils filigranen Teilchen voll gehabt. Hier ergäbe sich u.U. für Heimatsammler ein reiches Betätigungsfeld-

    Fest steht auf jeden Fall, dass ich heute an einem einzigen Tag in diesem Thread auf zwei interessante Aspekte (Stellschrauben, mögliche Aptierungen) aufmerksam gemacht worden bin, an die ich vorher 40 Jahre lang nicht im Traum gedacht hatte. Und allein schon dafür bin ich den Vätern dieses Forums ewig dankbar und rufe ihnen zu:

    :thumbup: Ihr könnt stolz sein auf Euer Kind!!! :thumbup:

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    Hallo Nils,

    Ich bin sehr überrascht, dass Du gleich 5 Belege zeigen kannst, die die Stellschraube zeigen. Auch weitere Briefe in diesem Thread zeigen Spuren davon. Hast Du so viele Belege, aus denen Du auswählen kannst, oder kommen bei diesem Stempeltyp Abdrucke der Stellschraube überproportional oft vor, lag es als am Stempelgerät? Denn "normal" ist diese Häufigkeit nicht.

    Viele Grüße von maunzerle

    Liebe Freunde,

    Optisch kann ich zwar zu diesem Thread nicht allzuviel beitragen (siehe Anhang), da ich als Ziffernsammler nur alle paar Jahre einmal auf eine Marke mit diesem Stempeltyp treffe. Und einen Brief mit Quadratmarke und 22mm-Einkreiser habe ich in 40 Jahren überhaupt noch nicht gesehen.

    Aber zu den bisherigen posts muss ich einiges richtig stellen:


    • Der Terminus "Zierstempel" ist etwas unglücklich gewählt, da es Stempel des allgemein so bezeichneten Typs auch ohne Zierstück gibt. Rütger hat daher sein Werk schon 1976 ganz richtig "Zierstempel und kleine Einkreiser von Bayern" genannt. Noch treffender ist Sems Bezeichnung "22 mm- Einkreisstempel".
    • Die bisher hier gezeigten Stempel von Wunsiedel und Ansbach gehören nicht in diesen Thread, weil beide Stempel Sondertypen sind. Der Ansbacher ist zwar ein Einkreiser, aber mit 22 mm gibt es ihn gar nicht. Ende der 60er hat er 21 mm Durchmesser, später kommt er dann deutlich größer daher. Außerdem ist er vom gesamten Duktus völlig anders als der Typ für den sich der Begriff Zierstempel eingebürgert hat, eben der 22 mm-Einkreiser. Der Wunsiedler hat zwar ein Zierstück, ist aber ein Zweikreisstempel. Mit der gleichen Berechtigung könnten wir hier die Zweikreiser der den Oberpostämtern angeschlossenen Ämter (den Ausdruck "OPA-Stempel" wage ich aus Angst vor bayern klassisch hier nicht zu verwenden) anführen. Auch sie haben ein Zierstück, aber niemand kam jemals auf die Idee, sie Zierstempel zu nennen. Diese beiden Stempel jetzt in den Zierstempel-Topf zu werfen, führt nur zu Verwirrungen. Vom Wunsiedler kenne ich übrigens nur eine einzige Marke, die ihn als Entwerter zeigt.
    • Wer nun bei der Betrachtung des angehängten Albenblattes zu dem Schluss kommt, dass auch dessen Titel "Kleine Einkreisstempel mit Zierstück" ja dann wohl auch nicht ganz stimmen könne, hat recht. Das wird von mir bei nächster Gelegenheit auch korrigiert.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Hallo balf_de,

    Ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern, ob es irgendwo geschrieben steht, dass Vorderseiten in der Ausstellungssammlung als solche gekennzeichnet werden müssen, wie dies z.B. bei Reparaturen der Fall ist. Ich persönlich mache bzw. machte das aber, weil ich

    1) nirgendwo enen kompletten Brief vorgaukeln möchte, wo dann keiner drin ist

    2) bei so einem Vorhaben auch nicht von der Jury erwischt werden möchte.

    Außerdem trägt eine Vorderseite ja auch nicht so auf und man kann meist schon erkennen, wie dick das Ausstellungsstück ist.

    Viele Grüße von maunzerle