Liebe Freunde,
Den unten links abgebildeten Stempel kannte und suchte ich seit Jahren. Er weist zwei einmalige Besonderheiten auf. Zum einen finden wir im Ortsnamen eine Ligatur des "o" und des "e", wie wir sie sonst nur aus dem Französischen kennen. Meines Wissens ist das einmalig auf einem bayerische Poststempel aus der Markenzeit. Noch viel auffälliger - oder auch nicht - ist jedoch die völlig missglückte Schreibweise des Wortes "Postablage", das hier zu "POSTABLGAE" geworden ist.
Im ersten Satz oben schreibe ich im Präteritum, weil ich mir den Stempel bei der letzten Deider-Auktion sichern konnte. Der Einschub "- oder auch nicht -" wurde von mir oben verwendet, weil weder der Auktionator im Katalog, noch der Prüfbefund auf diese falsche Schreibweise hinweisen. Und auch mir fiel dieses Los, obwohl diesbezüglich sensibilisiert, bei der Durchsicht des Auktionskataloges nicht auf.
Die Fortsetzung der Geschichte würde nun besser in den Thread "Philatelie und Katzen" passen, soll aber doch hier geschrieben werden, um die Story nicht auseinanderzureißen. Denn jetzt kommt mein Euch allen von meinem Avatar bekannter, von mir innigst geliebter Kater Maunzer ins Spiel. Und das war so: An einem Samstagnachmittag etwa zwei Wochen vor der Auktion sitze ich, nichtsahnend und unbedarft, auf der Wohnzimmercouch, als der Kater, bei bayern klassisch und mir auch unter dem Namen "Rittmeister" bekannt, sich, einen seiner legendären "Wampenritte" fordernd, vor mich hinsetzt. Ich begebe mich also in die Horizontale, damit der Rittmeister aufsteigen kann, und liege noch nicht richtig, als es mir durch den Kopf schießt, dass ich keinen Lesestoff in Reichweite habe, was für einen solchen Wampenritt ein für mich unentbehrliches Utensil ist, denn diese Ritte gehen oft stundenlang, manchmal, wie bei Tscharlie in den "Münchner G'schichten" bis nach Sacramento. Der Kater sitzt aber schon im Sattel und ich will ihn auch nicht mehr vertreiben. Verzweifelt schweift mein Blick ins weite Rund und fällt auf den eigentlich schon ad acta gelegten Deider-Katalog, der mit ein, zwei Streckungen vielleicht gerade noch erreichbar erscheint. Ich denke "Besser ein Autkionskatalog, den du zwar schon durchgearbeitet hast, als 12 Stunden nur in die Prärie geblickt" und es gelingt mir tatsächlich den Katalog zu erreichen und heranzuziehen. Ich sehe nun den Katalog eher gelangweilt als interessiert durch, schaue auch auf Lose, die ich normalerweise keines Blickes würdige. Als wir gerade den 110. Längengrad westlich von Greenwich passieren, falle ich fast von der Couch. Der Kater hält sich trotzdem im Sattel. Denn ich erblicke den von mir seit vielen Jahren ersehnten falschen Vöhringer. Der Rest ist Formsache und heute kann ich Euch nun diese Pretiose, von der es auf Marke keine fünf Abschläge (ich selbst weiß nur von zweien) gibt, zeigen. Und das alles verdanke ich nur meinem Maunzer. Dass wir uns nach der Ankunft in Sacramento im Saloon kräftig belohnt haben, muss nicht gesondert erwähnt werden.
Viele Grüße von maunzerle