Beiträge von Altoesterreich

    Hallo liebe Forumsfreunde,

    seit gestern habe ich mich zwar schon ein paar Mal zu Wort gemeldet, aber hiemit melde ich mich nach einer etwas längeren Posting-Pause offiziell zurück - sozusagen als Weiderholungstäter. Meine ersten Schritte hier waren noch zu alten Zeiten, als das Forum nicht unter dem Schutz und Schirm des DASV stand.

    Ich sammle alles, was aus der ganzen Welt von, nach und über Österreich ging. In erster Linie Vorphila, aber zuletzt auch schon darüber hinaus - im Moment Österreich-Frankreich vom Postvertrag 1818 bis 1.1.1858 (unschwer an meinen Postings zu erkennen). Dazu kommen noch ein paar Heimatsammlungen wie Steiermark, Krain (heutiges Slowenien) oder Böhmen und Oberösterreich.

    Besonders interessiert mich immer die Geschichte - hinter einzelnen Briefen aber auch bei der internationalen Korrespondenz: die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Hintergründe, sozusagen ein bisschen "Social Philately".

    Ich freue mich schon auf den regen Austausch, euer Gerald

    Lieber Ralph,

    DANKE - genial!

    Aber das widerspricht doch allen Postverträgen zwischen Österreich und Frankreich. Demnach hätte der unfreie Brief schon über Forbach gesendet werden können, hätte dann aber 12 Kr für Frankreich, 8 Kr für Deutschland und dann wohl noch 3 Kr für die Strecke von der preussischen Grenze bis Krakau gekostet - also satte 23 statt 17 KrCM. War die hier beschriebene Taxierung normal?

    LG, Gerald

    Liebe Freunde,

    ein Brief, bei dem ich um eine Erläuterung der Taxen ersuche: Er ging von Metz/F nach Krakau. Leitweg über Forbach-Saarbrücken und dann offenbar durch Preußen. Er dürfte dann über preussisch Schlesien direkt nach Krakau gelaufen sein. Die 5 1/2 SGr entsprechen den 17 KrCM, die vorderseitig angeschrieben sind. Das wäre ja ein viel schlauerer Leitweg als der damals übliche über Valenciennes, der am Ende 29 KrCM kostete. Teilfrankierung war zwischen Österreich und Frankreich eigentlich auch nicht möglich... Ich hoffe auf eure Expertise!

    Vielen Dank, Gerald

    Hallo Liball,

    die türkischen Frankovermerke sind häufiger als man denkt - aber es sind die Bleistift-Kritzeleien! Ich kann diese leider nicht genau entziffern. Günter Baurecht hat das anhand von unzähligen Briefbeispielen erforscht. Man findet auf den meisten Briefen aus der Levante herauf solche Vermerke.

    LG, Gerald

    Ja, damit habe ich viel Freude.

    Es ist übrigens schon der Komponist: Giuseppe = Joseph oder auf gut bayrisch "Seppl". So viele andere "Compositeur" mit diesem Namen hat es zu der Zeit nicht gegeben. Verdi war Anfang der 50er Jahre an der Pariser Oper engagiert. Der Brief ist von seinem Verleger Giulio Ricordi in Mailand.

    Sorry, die Runde. Natürlich ist der Brief aus Wien - steht auch auf dem Foto ganz groß drauf. Triest war da mein irrtum (man soll nicht zu schnell schreiben). Der zweite Brief mit dem "Ytalia" ist aus Triest.

    Danke für die Infos und schönen Nachmittag noch, Gerald

    Vielen Dank, Ralph - Forbach ist sicher ein guter Ansatz. Aber rückseitis trägt der Brief eindeutig einen Einkreisstempel "Krakau", also kann er nicht über Bodenbach und Prag sondern eher über Berlin und Breslau gelaufen sein. Obwohl neben der Strecke durch den Kirchenstaat sicher Bodenbach logischer gewesen wäre. Wird sich wohl um eine falsche Instradierung gehandelt haben...

    LG, Gerald

    Naja, Wolfsberg im Schwarzautal ist ja auch nicht wirklich ein Hotspot - auch wenn ich den Wolfsbergern nicht auf den Schlips treten will. Ich habe sehr lange in Graz gelebt und sammle Steiermark-Abstempelungen. Daher kenne ich mich in der Gegend ein bissl aus.

    LG, Gerald

    Hallo zusammen!

    Ich weiß, Österreich macht´s einem nie einfach. Es gibt aber diesbezüglich nur ein Gesetz: Die österreichische Reco-Gebühr muss IMMER bezahlt werden.

    Wenn der Brief vollkommen frei geht, wird die Recogebühr entweder in Marken oder bar mit dem Franco mitbezahlt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Franco bar zu zahlen, dann wird die österreichische Recogebühr ab 1850 mittels 6 Kr oder 30 Cent. Marken abgegolten. Dasselbe gilt für Recobriefe, die eventuell unfrei sind - die Recogebühr wird geklebt. Immer rückseits.

    Hier ein Beispiel eines bar frankierten Recobriefes aus Mailand nach Paris an Maestro Verdi. 6 Kr österreichisches Reco klebt hinten. Dazu kommen 31 Kr, die sich folgendermaßen zusammensetzen: 3 Kr österr. Gebühr bis zur Ausgangsgrenze + 4 Kr Schweizer Transit + 12 Kr Frankreich + 12 Kr franz. Recogebühr.

    Die Franzosen hatten die Angewohnheit, über die Marken zumeist ein Siegel anzubringen.

    Ich denke, es wird wieder Zeit, diesen Threat nach 6 Jahren neu zu starten. Ich beginne gleich einmal mit einer Frage an die Experten und einem Brief, der eigentlich genausogut in andere Bereiche fallen könnte:

    Das gute Stück wurde 1854 von Neapel nach Steyr in Oberösterreich gesandt. Der Brief lief aber nicht die normale Route über den Kirchenstaat, sondern per Schiff nach Marseille. Von dort mit dem Zug über Paris und wohl Valenciennes nach Krakau (!?), um schließlich über Wien endlich in Steyr zu landen. Der arme Adressat hatte für den bis Marseille grenzfreien Brief 29 Kreuzer zu berappen (12 Kr Frankreich + 8 Kr Deutschland-Transit + 9 Kr Österreich). Über den Kirchenstaat hätte derselbe Brief 9 Kr gekostet (Österr.-Italien. Postunion). Kann mir bitte jemand erklären, warum dieser Umweg? Krieg gab es 1854 in der Region ja noch keinen...

    Meine Lieben,

    Hier ein etwas älterer Brief von Triest nach Madrid aus 1794. Er lief über Genua und mit dem Schiff nach Spanien. Österreich rechnet entsprechend der Gebührenordnung von 1789 für den einfachen Auslandsbrief 8 Kr. Die Spanier für den Brief bis 4 Adarmes aus Italien 8 Reales. Wo genau der "Italia"-Stempel draufkam, weiß ich leider nicht. Angeblich ist es Madrid...

    Der Brief ist auch noch inhaltlich ganz interessant: Der noble Damenorden "Ordre de la Croix Etoilee" gibt die verstorbenen Mitglieder bekannt, an vorderster Stelle: Marie Antoinette!

    Hallo Altsteirer! Es gibt in Österreich mehr Wolfsberg als nur das in Kärnten. Hier handelt es sich um die Gemeinde Wolfsberg im Schwarzautal im südsteirischen Bezirk Leibnitz. Es gehörte offenbar zum Zustellbezirk des Postamtes Wildon. Insofern ist alles korrekt. Der Brief ging ja leider auch nie nach Kärnten, wurde "abgezogen" und umspediert, wie man das bei anderen Briefen hin und wieder findet.