Hallo Sammlerfreunde,
Der Kapitän des "King Stephen"
Britische Heuchelei und britische Grausamkeit werden für ewige Zeit mit einem Namen gekennzeichnet sein "King Stephen“.
Die Tat des Kapitän der "King Stephen" wurde in England wie eine Heldentat gefeiert. Der Mann hätte Ertrinkende retten können. Er ließ sie umkommen, denn es waren die verhassten Deutschen, und dass sie hilflos waren im abgestürzten, treibenden Luftschiff, änderte den Hass der Engländer nicht. Wie ein Hohn klang die Antwort, die der "King Stephen" Kapitän den Erschöpften erteilte: "Ihr seid mehr als wir, wenn wir euch retten, werdet ihr uns überwältigen" Und so ging die Mannschaft des L19 etwa zwanzig Mann zugrunde.
Viele Wochen später wurde eine Flaschenpost angeschwemmt, in der ein Mann der Besatzung die letzten Stunden und die Begegnung mit der "King Stephen“ schilderte. Jedes Wort dieser Botschaft der Toten war eine furchtbare Anklage gegen die Mörder von der "King Stephen“. Der Kapitän und seine Leute wurden weiter als Helden gefeiert. Aber auch bei seinen Landsleuten fanden sich einige, welche die Tat des Kapitäns Martin nicht billigen wollten. In einem Seegefecht, das vor einigen Monaten zwischen deutschen und englischen Schiffen stattfand wurde die "King Stephen" von den Deutschen versenkt. Ein Teil der Mannschaft wurde gerettet. Der Kapitän Martin hatte sich damals nicht auf dem Schiffe befunden.
Auch die englischen Zeitungen konnten nicht umhin, von der Versenkung des Schiffes zu berichten und sie mussten auch bekannt geben, dass die deutschen Barbaren die Mannschaft gerettet hatten.
Das Schicksal hatte die "King Stephen“ ereilt, aber sein Kapitän war auf dem Lande gewesen. Seit jener Zeit empfing Kapitän Martin von vielen Engländern Zuschriften, in denen ihm über sein Verhalten schwere Vorwürfe gemacht wurden. Überaus groß war auch die Zahl der Drohbriefe die ihm zukamen. Der Mann der so vielfache Blutschuld auf sich geladen hatte, sah vielleicht in seinen Träumen das hilflos treibende Wrack des Zeppelin, sah die zwanzig erschöpften Männer - eine Beute des Todes - hörte ihre Hilferufe und sah ihre ohnmächtige Verzweiflung, als sein Schiff, das Rettung bringen konnte, seine Fahrt fortsetzte.
Nun melden englische Blätter, dass Kapitän Martin aus dem Leben geschieden sei. Er ist an Verfolgungswahn zugrunde gegangen. Die "King Stephen" versenkt, ihre Mannschaft in deutscher Gefangenschaft, sein Kapitän in geistiger Umnachtung gestorben: das furchtbare Verbrechen hat seine Sühne gefunden. Nie aber wird der Makel erlöschen, mit dem Kapitän Martin den englischen Namen befleckt hat.
Liebe Grüße
Franz