Beiträge von Bayern-WB

    Lieber Ralph,


    keine bay. Ziffernquadrate und trotzdem zum Verlieben!


    Mit der Schrifttypenauswahl in Word wäre es heute kein Problem, situations- bzw., Adressatenadäquate Briefvorderseiten zu erstellen, aber e-Mail hat halt keine Anschriftenseite.😢


    Beste Grüße

    Will

    Liebe Freunde,

    danke für Eure Hinweise.

    mikrokern, Isaak könnte stimmen, aber da ich auch nur den Metzgermeister Joel Rothschild gefunden habe, haben mich das "jun" sowie der letzte Buchstabe des Vornamens irritiert.

    Luitpold, Deinen Artikel in dem ARGE-Rundbrief habe ich gerade mit Interesse gelesen. Es ist erstaunlich, wie akribisch Du den Postweg beschreiben kannst! Und wie schrecklich muss das im Brief geschilderten Problem für den jüdischen Kinderlehrer gewesen sein.

    Dein Brief scheint mir gänzlich in hebräisch geschrieben.

    Bei meinem Brief fällt auf, dass Ort und Datum sowie die Unterschrift in Deutsch geschrieben sind.

    Ist das Zufall oder hat dies eine Bedeutung?

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Dieter,


    dass es sich um einen Fremdkörper („Butzen“) handelt, habe ich ja auch so beschrieben. Er ist von selbst oder nach einer Reinigung wieder verschwunden.


    Da er aber über die normalen Konturen des N hinausgeht, vermute ich, dass eine Verquetschung (Verbreiterung des N) geblieben ist, die beim Fortdruck auftauchen sollte.

    Leider habe ich bisher keine entsprechende Marke gefunden.


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Luitpold,

    ich habe auch so ein Dokument jüdischen Lebens in meiner Sammlung, das mich schon einige Zeit beschäftigt.

    Geschrieben wurde der Brief in Floß, aufgegeben am 26. Juli 1851 im ca. 7 km entfernten Neustadt an der Waldnaab, frankiert mit einer 2a.

    Der Adressat ist ein ? Rothschield jun. in Sulzbach.

    Aber interessant ist eigentlich der Inhalt, von dem ich nicht weiß, ob er in hebräisch oder in einer Geheimschrift geschrieben ist. Jedenfalls vermute ich keinen Geschäftsbrief.

    Wer kann dazu mehr sagen?

    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian,


    da hat uns Dietmar auf die richtige Spur gebracht.


    Deine Erklärung, wie der Abklatsch entstanden ist, finde ich genial!


    Und damit ist mir jetzt auch klar, welche Information der Drucker daraus erlangte.


    Buchstaben oder Zahlen hat er daraus nicht mehr ausgeschnitten, denn die aufgelegten oder ausgeschnittenen Teile waren bereits auf dem Karton im Aufzug.


    Er musste als letzten Schritt aber noch sicherstellen, dass die Druckstöckel und die Zurichtung exakt aufeinander passten. Dazu fertigte er nach Deiner Methode den Abklatschbogen!


    Wie man an der Marke von Heribert schön erkennen kann, war dieser Abzug wohl der erste Versuch, denn besonders in der 6en und dem O von FRANCO passen Stöckel und Zurichtung noch nicht exakt. Man sieht Doppellinien.

    Nun wurde der Zurichtkarton solange verschoben, bis die Stöckel in der Druckform und die Zurichtung im Aufzug exakt passten.

    Bei der Marke, die Staatswappen eingestellt hat, scheint bereits alles richtig eingestellt zu sein.

    Nun konnte der Markendruck beginnen.

    Damit auf den Marken nicht ebenfalls ein farbiger Abklatsch entsteht, wurde wohl ein dünner Papierbogen über der Zurichtung angebracht.


    So eine Zurichtung war ganz schön aufwändig, bis mit dem Auflagendruck begonnen werden konnte.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Franz,

    wenn der Scanner von Heribert die Farben nur halbwegs richtig darstellt, dann ist diese Marke ein "gutes" Beispiel für eine total verfärbte Marke. Ursprünglich war diese Marke einmal hellblau, so wie wir die 3 Kreuzer blau kennen.

    Am Ende der Druckzeit der Stöckelserie 4 und während der Druckzeit der Serie 5 wurde der Farbe Bleiweiß (Bleihydrokarbonat) als Deckweiß beigemischt. Der Bleianteil reagiert mit Schwefel zu tiefschwarzem Bleisulfid. Das sieht man hier besonders deutlich in den Randlinien und auf großen Teilen des Markenbildes.

    An manchen Stellen kann man noch ein paar Pigmente des ursprünglichen Blaus erahnen.

    Dass Bayernmarken (besonders MiNr 2, 3, 5, 8 und 9) bleisulfidgeschädigt sein können (in der Literatur liest man fälschlicherweise i.d.R "oxidiert"), weiß man schon seit mindestens 130 Jahren.

    Das ist nicht verwunderlich, denn in unserer Umgebungsluft sind immer Schwefelverbindungen vorhanden, sodass die Reaktion zu Bleisulfid ganz normal ist.

    Aber für deutliche Schwarzfärbung brauch es schon die entsprechende Umgebung. Das waren früher vielleicht die Nähe von Stallungen mit Rinderhaltung, schwefelverarbeitende Betriebe, etc., in manchen Regionen ausgeprägter, in anderen weniger.

    Für Sammler deutlich sichtbar wurde das Problem in den letzten 30? Jahren mit der Einführung "moderner" Materialien in den Briefmarkenalben. Die meisten dieser PVC-Folien sind schwefelhaltig und die Marken sind hier dem direkten Kontakt ausgesetzt. Beispiele der Verfärbung gibt es zur Genüge.

    Wie Dieter schon geschrieben hat, gibt es dazu viel Information bei Peter Feuser.

    Du musst Dich also nicht wundern, dass Du bereits in der Vor-PVC-Folien-Zeit schon schwarz verfärbte Kreuzermarken hattest.

    Beste Grüße

    Will

    Hallo zusammen,


    wenn die Marke von Staatswappen nicht von derselben Matrize gedruckt wurde, erübrigen sich meine Überlegungen, denn mehrere Prägematrizen gab es wohl nicht.


    Heribert, kannst Du Prägemerkmale auf Deinem Original erkennen? Buchstaben, Zeichnen erhöht ?


    Wenn ja, wüsste man, auf welcher Seite gedruckt wurde.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Heribert,


    ja, die Trennlinien irritieren mich auch.

    Aber warum sollte der Setzer beim Einfügen der Matrize in die Druckform nicht Spatien von Pariser Höhe verwenden?


    Peter Sem hat die Marke sicher unter dem Mikroskop betrachtet und wenn er auf der Vorderseite hellgraue Farbpigmente festgestellt hat, erübrigt sich eine weitere Diskussion.


    Ich frage mich allerdings, wie diese Farbe so dunkel und so kräftig auf die Rückseite durchschlagen konnte.

    Wäre jedoch die „Rückseite“ das von der Matrize gedruckte Markenbild, ist das Durchscheinen und Durchschlagen von Farbe leichter zu erklären.


    Ich habe mich an eine 18 Kreuzer orange erinnert, die Pälzer dortigen Thread eingestellt hat. ( Ich hoffe, er verklagt mich jetzt nicht, wenn ich sie hier zur Verdeutlichung nochmal einstelle 😁).

    Ich sehe da gewisse Ähnlichkeiten.


    Aber es bleibt die Frage bestehen, welche Informationen ein Drucker aus einem derartigen Druck gewinnen konnte, ob nun hellgrau von einem Stöckel oder dunkelgrau von der Matrize.


    Ich will hier auch keine Theorien aufstellen, sondern das sind nur Überlegungen auf dem Weg zur Beantwortung der obigen Frage.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Heribert,

    da zeigst Du uns ja den Oberhammer!

    Probedruck in hellgrau? Ist denn auf der Vorderseite überhaupt Farbe aufgetragen oder scheint diese Farbe nur von der Rückseite durch, bzw., ist stellenweise durch das dünne Papier durchgedrungen?

    Wenn der Druck aber auf der Rückseite erfolgte, kann es sich ja evtl. um einen Druck von der Prägematrize gehandelt haben. Aus welchen Gründen auch immer?

    Der schlechte Druck hängt ja wohl mit dem offensichtlich äußerst dünnen Papier zusammen.

    Probedrucke auf Kreidepapier sehen auch nicht besonders gut aus:)

    Da haben wir noch einiges zum Rätseln.

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Dieter,

    Deine Marke gehört nicht zu den Marken mit dem Punkt nach DREI.

    Aber freu Dich, denn Du hast eine der nicht so häufigen 3 Kreuzer rot vom Typ 2!

    Gedruckt wurde sie von der Druckform der Stöckelserie 5 der 3 Kreuzer blau und findet sich auf dem Elsterbogen auf Position A12.

    Offenbar gab es nur noch eine kleine Auflage in blau und man hat es nicht für nötig befunden, die Druckform zum Reinigen aufzuschließen. Es wurde direkt in rot weitergedruckt!

    Für diese Marken gibt es einen eigenen Thread.

    Beste Grüße

    Will