Beiträge von Cantus

    Hallo Heribert,

    ich habe gestern meine Bildpostkarten zur Posthornserie (einige wenige) und zu Heuss I eingescannt, bloß noch keine Zeit zum formatieren gefunden. Das folgt in den nächsten Tagen.

    Viele Grüße

    Ingo

    Im Rahmen einer Rundsendung des DASV ist es mir kürzlich gelungen, für meine Sammlung der ehemaligen deutschen Ostgebiete, speziell Neumark und Pommern, drei schöne Belege mit Poststempel von Stettin zu erwerben, vielleicht sogar von einem der hier Aktiven.

    Der heutige Brief wurde am 29.4.1865 in Stettin geschrieben, erreichte Berlin auf der Bahnstrecke Cöslin-Berlin am 30.4.1865 und traf bereits einen Tag später am Zirl Amsterdam ein.

    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Heribert,

    das ist kein Zudruck einer 10 Pfennig-Posthornmarke, sondern diese Bildpostkarten-Ganzsachen sind bereits bei der Herstellung so gedruckt worden. Von einem Zudruck spricht man bei Ganzsachen nur dann, wenn der nach dem Verkauf am Postschalter vorgenommen worden ist. es gibt Zudrucke in Form von Texten oder Bildern oder auch von Wertstempeln, diese dann aber links neben oder unter dem bereits vorhandenen Wertzeichen. Das Originalwertzeichen befindet sich bei deutschen Ganzsachen immer in der rechten oberen Ecke.

    Falls dir so eine Bildpostkarte ohne einen Wertstempel rechts oben bekannt wird, dann handelt es sich um einen Fehldruck, bei Briefmarken würde man von einer Abart sprechen.

    Ansonsten noch der Hinweis, dass es zwei verschiedene Arten von Postwertzeichen gibt:

    a - die Briefmarke oder das moderne Postlabel

    b - eine Ganzsache, und zwar die ganze Ganzsache zwischen allen vier Ecken, nicht aber nur ein Teil davon.

    Man kann z.B. heute in Deutschland Briefumschläge frankieren, indem man komplette Ganzsachenpostkarten oder Ganzsachenumschläge auf den Umschlag klebt, denn es sind ja Postwertzeichen. Ausschnitte einer Ganzsache jedoch, also z.B. das Wertzeichen, sind nicht frankaturgültig, denn es handelt sich ja nur um ein kleines Stück eines zerschnittenen Postwertzeichens.

    Die von dir gezeigte Karte wird im Michel-Ganzsachenkatalog Deutschland als P 15 II geführt; neben der Abbildung ist zur Bestimmung der Eintrag rechts unten wichtig. Bei dir lautet er auf 15056, es gibt aber auch noch etwas seltenere Karten mit der Ziffernfolge 15054.

    Ich habe gerade keinen passenden Scan einer anderen Posthorn-Bildpostkarte zur Hand, deshalb zeige ich eine ungelaufene Bildpostkarte mit einem Wertstempel zu 10 Pfennig grün der Art Heuss II, erschienen ab dem Jahr 1960. Der tatsächliche Druck und Verkauf dieser speziellen Karte ergibt sich, ebenso wie die Auslagenhöhe, aus dem Aufdruck links unten, hier also Auflage 20.000 Exemplare, gedruckt im April 1961. Diese Art von Bildpostkarte unterscheidet sich von vorherigen Ausgaben u.a. dadurch, dass der Absendervermerk links unten auf das Wort "Postfachnummer" endet.

    Es gibt bei dieser Art der Bildpostkarte insgesamt 79 verschiedene Bilder. Die gezeigte Bildpostkarte wird bei Michel als P 53 geführt.

    Viele Grüße

    Ingo

    Den Geld- und Wertbriefdiernst gab es in Österreich schon seit Bestehen der Post, er wurde auch stets so gekennzeichnet. Ab etwa 1868 wurden von privaten Druckereien eigene Geldbriefumschläge aufgelegt, die es in vielen Variationen gibt. Mit Dekret vom 28.3.1874 (H.M.Z. 876 Ausgabe vom 1.4.1874) wurden von Staats wegen die ersten amtlichen Geldbriefumschläge gedruckt und zur Verwendung an die Postschalter gebracht. Um sich von den privaten Erzeugnissen abzugrenzen, tragen die ersten Geldbriefumschläge der Ausgaben von 1874 bis 1879/80 stets die Überschrift "Postämtliches bzw. später Postamtliches Geldbriefcouvert".

    Das Porto für die Beförderung von Geld- oder Wertbriefen setzte sich aus der normalen Beförderungsgebühr des 'Briefes und einer eigenen Wertgebühr zusammen; die Gesamtgebühr musste ausnahmslos bar frankiert werden, selbst dann, wenn der Absender einen Ganzsachenumschlag als Geldcouvert verwendete; in diesem Fall wurde der Wertstempel mit einem Haken versehen und als nichtig betrachtet. Daraus folgt, dass es keine als Geldbrief geltende Ganzsache geben kann, denn die Barfrankierung schließt die Gattungsbezeichnung als Ganzsache aus.

    Die amtlichen Geldbriefumschläge wurden überwiegend in rein deutscher Sprache gedruckt, aber auch in einer Vielzahl von Fällen in Sprachenkombinationen der Sprachen anderer Landesteile im großen Kaiserreich Österreich-Ungarn. Nicht alle denkbaren Sprachkombinationen konnten bisher gefunden werden, es bleibt also spannend. Das letzte amtliche Geldbriefcouvert kam 1946 zur Verwendung, danach wurde die Produktion dieser vorgedruckten Geldbriefumschläge eingestellt. Während der Zeit von 1938 bis 1945, in der Österreich zum Deutschen Reich gehörte, wurden deutsche Formulare verwendet, das gehört aber nicht hierher.

    Mit den Geldbriefumschlägen wurden üblicherweise Währungen transportiert, aber auch Briefmarken, Dokumente oder z.B: Aktien oder Obligationen. Der jeweilige Inhalt des Briefes war stets vorderseitig links auf dem Umschlag exakt einzutragen, rechts hatte die Adresse zu stehen. Der rückseitige Verschluss der Geldbriefumschläge durch zwei (Wachs-)Siegel war zwingend vorgeschrieben.

    Ich bin seit längerem in dem Thema forschend unterwegs; dabei interessieren aber nicht irgendwelche Briefmarken oder besondere Portostufen oder Destinationen, auch wenn das Viele besonders spannend finden, sondern ich versuche mit mehr oder weniger Erfolg, alle vorgedruckten Geldbriefumschläge mit allen verschiedenen Druckdaten aufzutreiben, die jemals in Österreich verwendet worden sind. Eine große Hilfe dabei bildet das 1993 erschienene Handbuch von Franz Hochleutner und Henry O.Pollak, in dem schon allerlei Umschläge abgebildet und beschrieben werden konnten.

    Ich starte mit einem eher seltenen Umschlag der Ausgabe von 1914 in deutscher und serbokroatischer Sprache. Mit der Sendung wurden Briefmarken im Wert von 234 Kronen und 46 Hellern von Konjic, einer Gemeinde in Bosnien-Herzegowina, mit der k.k.Militärpost nach Wien befördert.

    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Ulrich,

    den Zollaufkleber kenne ich bisher auch noch nicht, obwohl ich massenhaft solche Belege habe. Du solltest aber das Wort "Paketkarte" vermeiden, denn das waren damals Post-Begleitadressen, Paketkarten gab es damals überhaupt noch nicht.

    Viele Grüße

    Ingo

    Ich melde mich noch einmal zu Wort. Im Müller von 1927 gibt es insgesamt 10 Orte mit dem Namen Grün, die meisten jedoch im Fränkischen. Zwei Orte jedoch liegen weiter südlich:

    Grün in Niederbayern. das Zustellpostamt befand sich in Englmar, heute Sankt Englmar.

    Grün, Dorf in der Nähe von Algasing, wo sich damals auch das Zustellpostamt befand.

    Vielleicht hilft dir das weiter.

    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Norbert,

    ich kann in Bayern nur einen einzigen Ort finden, der Grün heißt. Schau hier:

    https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/dan_tuchel.html

    Du musst dann links auf "Ortsbuch" klicken und im neuen Fenster auf "Gr", wenn du dann nach unten scrollst, findest du als Nr. 20 den Ort Grün. Dieser Ort ist aber nicht bei Vilsbiburg, sondern im Landkreis Markt Eisenstein.

    Offensichtlich gab es mehrere Orte mit diesem Namen, ich werde also weiterhin die Augen offenhalten.

    Viele Grüße

    Ingo

    Ägypten war vor hundert und mehr Jahren ein internationaler Anziehungspunkt, wo nicht nur die Pyramiden, Tempel und allerlei Ausgrabungen lockten, sondern auch vielerlei Geschäfte gemacht werden konnten, seit der Suezkanal im Jahr 1869 fertiggestellt und für die weltweite Schifffahrt eröffnet worden war. Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Italien und auch die Türkei hatten da ihre Handelsniederlassungen, vielleicht auch noch mehr Länder, die mir momentan nicht einfallen. Viele der genannten Staaten ließen Ansichtskarten in ihren jeweiligen Landessprachen herstellen, die dann vorrangig für Grüße in die Heimat genutzt wurden.

    Ich habe im Laufe mehrerer Jahrzehnte eine nette Sammlung solcher Ansichtskarten zusammengetragen, wobei ich Wert darauf gelegt habe, dass die Karten stets echt gelaufen waren; nur einige ganz wenige Karten meiner Sammlung sind ungebraucht. Mir waren dabei vorrangig die Ansichten wichtig, die sich thematisch in etwa so gliedern lassen:-

    - Städte, Orte und Landschaften in Ägypten

    - Der Suez-Kanal

    - Die Pyramiden und andere historische Stätten, Ärchäologie

    - Scenen und Typen, Sitten und Gebräuche

    - Menschen bei der Arbeit

    Die Adressseiten mit den Anschriften, aber auch den Texten waren mir selber nicht so wichtig, aber die Arbeitsgruppe zur ägyptischen Archäologie am Pergamonmuseum in Berlin hat bei der aufmerksamen Sichtung aller Karten allerlei Korrespondenzen von damals bekannteren Archäologen gefunden. So war zwei Seiten gedient, ich hatte mir mit der Sammlung eine Art Bilderbuch geschaffen, aber gleichzeitig konnte ich der Wissenschaft ein paar bis dahin unbekannte Informationen zur Verfügung stellen.

    Nachdem wir nun hier ein Mitglied im Forum haben, das in seinem Forumnamen u.a. das Wort Cairo hat, könnte es ja sein, dass er (und vielleicht auch noch Andere) ein Interesse an solchen alten Ansichtskarten haben. Wie immer ist es schwer, einen Anfang zu finden, da ich aber nicht mit typischen touristischen Farblithos beginnen möchte, zeige ich euch heute als Start eine Karte aus Port Said, auf der die Moschee Tessfick abgebildet ist. Die Karte lief am 20.6.1914 von Port Said mit der Deutschen Seepost der Ostafrika-Linie nach Müncheberg, einer Kleinstadt östlich von Berlin, etwa auf halber Strecke zwischen Berlin und der Oder.


    Viele Grüße

    Ingo

    Ich kann euch im Moment leider nur zeigen, was ich bereits als Scan gespeichert habe. Deshalb heute Heinrich Adolf von Bardeleben.



    Wenn ich wieder mehr Zeit habe, scanne ich auch wieder mehr Politiker, Adel und andere besonders bekannte Personen ein. Der Scanner steht allerdings in einem Raum,, den wir gegenwärtig aus Kostengründen nur wenig beheizen, da ist es schon eine gewisse Überwindung, dort ein paar Stunden im Sitzen zu verbringen.

    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Ralph,

    gut, dass dir solche Belege gefallen. Ich habe allerlei davon, aber so gut wie noch nie irgendwo gezeigt. Leider wird in der letzten Zeit kaum noch so etwas angeboten und wenn doch einmal, dann oft zu abenteuerlichen Preisen, für mich nicht immer machbar, da ich immer noch laufend österreichische Ganzsachen kaufe.

    Ich wünsche dir einen angenehmen 3.Advent.

    Ingo

    Ich beginne mit einem Zitat aus dem Spezialkatalog und Handbuch „Ganzsachen Österreich“ von Ing. Franz Schneiderbauer aus dem Jahr 1981:

    Auf Grund des Gebührengesetzes vom 13.Dezember 1862 unterlagen ab dem 1.Januar 1863 Frachtbriefe und Duplikate derselben, „wenn sie außer dem Verzeichnisse der versendeten Güter und dem mit dem Fuhrmanne, Frachtführer oder Schiffer geschlossenen Lohn- oder Mietvertrag und der Versicherung“ keine Bestimmungen enthielten, für die andere Gebühren vorgeschrieben waren, „dem Stämpel von 5 Kreuzer das Stück“. Das P.u.T.Vbl. Nr. 50/1862 enthält dazu folgende ergänzende ‘Verfügungen:

    „Dieser Stämpel hat auch bei Sendungen durch die k.k. Postanstalt, welche im Inlande aufgegeben werden, in Anwendung zu kommen. In der Regel soll die Stämpelmarke von Seite der aufgebenden Partei überschrieben sein. Kämen jedoch Frachtbriefe vor, auf welchen dies nicht geschehen wäre, so sind sie, resp. die Sendungen deshalb nicht zurückzuweisen. In jedem Falle aber ist die Marke von dem Postamte gleich bei der Aufnahme der Sendung zu obliterieren.“

    Aus dieser Zeit stammen also die handgeschriebenen, mit 5 Kreuzer Stempelmarken frankierten Paket-Begleitbriefe. Postkunden, welche oft Pakete aufzugeben hatten (Gewerbetreibende, Fabrikanten usw.) ließen sich schon damals Frachtbriefe drucken, die häufig auch den Vermerk „Nachnahme .....“ aufweisen. In allen diesen Fällen handelt es sich um Vorläufer der einige Jahre später aufgelegten amtlichen Formulare. Amtliche und private Formulare, auf die die Stempelmarke aufgeklebt werden musste, hat es bis 1880 gegeben bzw. waren solche bis dahin zulässig.

    Zitat Ende.

    Am 15.Dezember 1871 wurden Frachtbriefe mit fiskalischem Aufdruck der Stempelmarke eingeführt, das aber soll einem getrennten Thema vorbehalten bleiben, denn es gibt dazu einfach zu viel zu erläutern und im Bild hochzuladen.

    Ich zeige heute einen Frachtbrief für eine Paketsendung, die Muster ohne Wert enthielt, Die Sendung war am 17.6.1878 in Asch in Böhmen aufgegeben und an einen Empfänger in Meran in Süd-Tirol adressiert worden. Die Papiersteuer war mit einer Stempelmarke des Jahres 1877 zu 5 Kreuzer entrichtet worden, die Gebühr von 38 Kreuzer für das Porto der Sendung war am Postschalter zu entrichten. Besonders aufgefallen an diesem Frachtbrief ist mir, dass darauf vermerkt ist, dass dazu „ein Paquet mit gleicher Adresse“ gehört.



    Viele Grüße

    Ingo