Hallo uie4,
auch wenn ich im Moment noch keine Taxen liefern kann, helfen vlt. folgende Angaben die ich einem Post-Lexicon von 1756 entnahm:
Morsleben wird nicht erwähnt, hatte sicherlich keien eigene Postanstalt.
Helmstedt hatte ein fürstl. braunschweigisches Postamt und Postcurse nach Braunschweig und Magdeburg.
Vermutlich ging der Brief über Braunschweig. Von hier gab es 1x wöchentlich einen Kurs über Hildesheim, Paderborn, Münster, Unna und Düsseldorf nach Köln.
Die Entfernung von Braunschweig nach Köln betrug 42 Meilen, nach Unna (wenn der Brief aus Herten bei Recklinghausen stammt) 31 Meilen.
Wenn Herten der Abgangsort war, wäre natürlich die brandenburgische Post zunächst mal zuständig gewesen. Da müsste ich dann mal schauen ...
Gruß
Michael
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Hallo Michael und an Euch alle,
ich denke, jetzt wird es spannend. Danke für die Beiträge bis hierher.
Herten sollte es eigentlich als Abgangsort nach der bisher diskutierten Literatur nicht geben. Herten wird lediglich als königlich-preußische Extrapoststation genannt.
Allerdings ist ein Eintrag im Kasseler Hof- und Adreßkalender des Jahres 1770 aufgetaucht wie folgt: Ordinäre Fahrpost von Kassel nach Maastricht über Paderborn, Lippstadt, Hamm, Lünen, Herten, Duisburg, etc...
Die Strecke lässt sich auch noch an verschiedenen Stellen in den 1780er/1790er Jahren nachweisen, bevor sie zu Napoleons Zeiten erstirbt. Unter anderem erwähnt Wilhelm von Humboldt die Strecke, die er 1788 und 1789 bereist hat!
Und jetzt gibt es diese Briefhülle "von Herten". Meine Idee war herauszufinden, ob diese wirklich aus Herten stammen könnte, in dem wir die Richtigkeit der Taxierung für die Strecke Herten - Helmstedt nachweisen.
Daran scheitere ich allerdings, daher der Thread. Die "5" könnten auch Stüber sein, was "20" Pfennigen entsprechen würde, wenn ich richtig liege. Oder auch Gutegroschen!?
@ Bayern klassisch: Was ist der "Janssen"?
Danke und liebe Grüße
Jens