Beiträge von uie4

    Hallo liebe Forumkollegen!

    Ich habe eine alte Archivalie aus dem Jahre 1773 ausgegraben, die sich mit einer Postverbindung von Münster nach Düsseldorf/Köln beschäftigt, die über Dorsten, Bottrop und Mülheim an der Ruhr verlief. Leider weiß ich nichts über die kurkölnische Post. Wer kennt sich aus oder weiß, wo man suchen könnte?
    Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.

    Danke und beste Grüße (auch nach diesem Spiel. :) )

    Jens

    Hallo Ralph,

    Die Ecke oben ist nicht schön, stimmt!

    Ich habe in meinen Anfängen immer versucht, solche Belege zu verschönern, bin aber dann zur Erkenntnis gekommen das sein zu lassen. Was auf der Rückseite weg genommen wird, fehlt da halt.
    Aber wäre das nicht ein tolles Thema für einen neuen Thread?
    Thema: Soll man Belege "reparieren" oder nicht?

    Was meinst Du?

    Liebe Grüße
    Jens

    Ich möchte hier einmal versuchen, diesen Thread wieder zu beleben.

    Ich konnte vor einiger Zeit diesen Brief für meine Sammlung ersteigern.

    Drei Dinge gefallen mir besonders:
    1) Die Marken sind mit dem Stempel HERTEN-SCHERLEBECK entwertet. Der Stempel ist nicht häufig, kleines Zweigpostamt von Herten.
    2) Irgendwie mag ich auch mal diese farbenfrohen Frankaturen, zumal hier auch noch der 7.3.1946 ein recht frühes Datum nach der Portoerhöhung darstellt.
    3) Hier wurde ein Rechnungsumschlag, der wohl einer Paketsendung beigelegt war, weiterverwendet.

    Ich hoffe, Ihr könnt die Begeisterung mit mir teilen.

    Laut dem Casseler Hof- und Adresskalender war die Entfernung zwischen Herten und Paderborn 14 Meilen. Im Internet habe ich die Strecke Paderborn über Holzminden nach Braunschweig mit 20 Meilen gefunden. Das macht insgesamt 34 Meilen und dann noch 4 Meilen nach Helmstedt, also vielleicht 38 Meilen.
    Hat jemand eine Idee, was der Brief an Porto hätte kosten können? Wo gibt es dazu weitere Informationen?


    Hallo Michael und an Euch alle,

    ich denke, jetzt wird es spannend. Danke für die Beiträge bis hierher.

    Herten sollte es eigentlich als Abgangsort nach der bisher diskutierten Literatur nicht geben. Herten wird lediglich als königlich-preußische Extrapoststation genannt.
    Allerdings ist ein Eintrag im Kasseler Hof- und Adreßkalender des Jahres 1770 aufgetaucht wie folgt: Ordinäre Fahrpost von Kassel nach Maastricht über Paderborn, Lippstadt, Hamm, Lünen, Herten, Duisburg, etc...
    Die Strecke lässt sich auch noch an verschiedenen Stellen in den 1780er/1790er Jahren nachweisen, bevor sie zu Napoleons Zeiten erstirbt. Unter anderem erwähnt Wilhelm von Humboldt die Strecke, die er 1788 und 1789 bereist hat!

    Und jetzt gibt es diese Briefhülle "von Herten". Meine Idee war herauszufinden, ob diese wirklich aus Herten stammen könnte, in dem wir die Richtigkeit der Taxierung für die Strecke Herten - Helmstedt nachweisen.
    Daran scheitere ich allerdings, daher der Thread. Die "5" könnten auch Stüber sein, was "20" Pfennigen entsprechen würde, wenn ich richtig liege. Oder auch Gutegroschen!?

    @ Bayern klassisch: Was ist der "Janssen"?

    Danke und liebe Grüße
    Jens

    Hallo!

    Diese Briefhülle bereitet mir schon seit einiger Zeit Kopfzerbrechen. Wer hilft mir?

    Aufgrund des Wasserzeichens lässt sich das gute Stück auf die 1780er Jahre datieren.
    Der Brief ging nach Helmstedt, was zu dieser Zeit wohl braunschweigisch war. T&T arbeitete hier wohl auch neben der Landespost!?
    Den Absender verorte ich im kurkölnischen Raum, wo auch T&T die Post besorgte. Es gab aber auch nach 1722 preußische Stationen auf dem Gebiet, daher habe ich diese Anfrage hier bei Preußen eingestellt. Falls Kurköln stimmt, sollte der Brief mindestens 300 km hinter sich gebracht haben, bevor er seinen Empfänger erreichte.
    Wer kann mir bei den Taxierungen "5" bzw. "20" (gestrichen) und "21" helfen? Kann meine Absendertheorie stimmen?

    Danke!

    Anbei ein Brief vom Kaiserlichen Reichspostamt Essen aus dem Jahre 1785, den ich schon einmal an anderer Stelle gezeigt habe.

    Geschrieben ist dieser Brief am 17. Juni 1785 auf Schloss Herten (im Besitz der Grafen Nesselrode), was gut 20 km von Essen entfernt ist. Als Teilsfrankobrief (franco Rheinhausen) zahlte der Empfänger 8 Sous für den Weg von Rheinhausen nach Straßburg. Lt. der Declaration de Roy von 1759 stimmt dieser Betrag auch für diese Strecke.

    Auf der Rückseite steht beim Siegel "7 1/2" (in "1785" hineingeschrieben). Daraus schließe ich, dass der Absender Graf Königsegg für die Strecke Essen - Rheinhausen 7 1/2 Stüber (?) gezahlt hat. Liege ich da richtig? Kennt jemand die entsprechende Taxordnung?

    Bleibt noch die Frage, wie der Brief von Herten nach Essen kam. Sicherlich ist eine Möglichkeit, dass ein gräflicher Diener den Brief dort hingebracht hat. Außerdem gab es den Vestischen Postboten, der bei den Landständen angestellt war. Dieser könnte den Transport gegen Bezahlung durchgeführt haben.

    Graf Königsegg war Domherr zu Köln, lt. Briefinhalt war er zur Erholung in Herten und um Mineralwasser aus Spa zu genießen. Ich glaube das aber nicht. Graf Nesselrode war kurkölnischer Statthalter im Vest Recklinghausen (wo Herten lag), und am 14. Juni 1785 war ein Vestischer Landtag angesetzt. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass Graf Königsegg hier als Vertreter des Kölner Kurfürsten teilgenommen hat. Mehr konnte ich dazu aber leider noch nicht herausfinden.

    Liebe Forum-Mitglieder,

    ich bin neu hier - mein Name ist Jens und gehöre der Generation U50 an. Bei einem Vereinstreffen wurde ich als "Philatelisten-Jugend" bezeichnet. :D

    Mein Sammelgebiet ist eng umrissen:
    Die Postgeschichte meiner Heimatstadt Herten in Westfalen, im Ruhrgebiet bei Recklinghausen. Dazu gehören auch die Orte Backum, Disteln, Ebbelich, Langenbochum, Scherlebeck und Oberdisteln. Falls jemand etwas abzugeben oder auch zu zeigen hat, bitte immer gerne melden!

    Meine Interessengebiete sind viel weiter gefasst:
    Wenn mich etwas interessiert, beiße ich mich hinein. Das geht von der Vorphilatelie bis heute. "Nur" Briefmarken sammeln finde ich langweilig. Mich interessiert immer die ganze Geschichte, z. B. warum hat wer, wann, von wo und über welchen Weg ein Brief verschickt, hat dieser Brief seinen Empfänger erreicht oder nicht und so weiter. Dazu werde ich in der nächsten Zeit einmal das eine oder andere Beispiel zur Diskussion hier im Forum einstellen.

    Ich freue mich auf einen interessanten Austausch und spannende Diskussionen und Erkenntnisse.

    Herzliche Grüße sendet
    Jens