Beiträge von Ungarn-1867

    Hallo ins Forum,

    ich weiß, meine Frage klingt wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ....

    Auf dem Markt der Ungarn-Philatelie geistert ein teurer Brief (mit Attest versteht sich) herum, vom dem ich aufgrund alter Notizen annehme, dass er vor vielen Jahren nicht so ausgesehen hatte.

    Deshalb suche ich nach einem Scan des Loses 2021 (müßte Österreich sein) aus dem Katalog der 183. Schwanke Auktion September 1989. Vielleicht hat ja jemand von Euch den Katalog. Wenn ja teile ich meine Erkenntnisse natürlich hier im Forum mit....

    Viele Grüße aus Frankreich

    Martin

    Hallo Rob (english version below)

    bei Deinem Brief handelt es sich um einen Wertbrief. Wertbriefe waren zu der Zeit mit der sogenannten Fahrpost zu befördern. Daraus ergeben sich folgende Besonderheiten für Deinen Brief (Quelle: Fahrposttarif für Italien und Kirchenstaat 1869 - S. 4 + 6 )

    Die Briefgebühr betrug 15 Kr pro /Loth und war in bar zu bezahlen

    + Einschreib-Gebühr 10 Kr und musste mit Briefmarken bezahlt werden

    + Versicherung 10 Kr pro 40 Gulden/Forint in bar zu bezahlen

    Zusammen waren 25 Kr in bar zu entrichten, deshalb auf der Vorderseite die handschriftlich 25 und der Stempel "BERMENT" (übersetzt bezahlt) . Die 10 Kr Reco-Gebühr waren mit der Briefmarke auf der Rückseite bezahlt.

    Alles in allem ein schöner Wertbrief.

    Schöne Grüße aus dem "ausgangsgesperrten" Frankreich

    Martin

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    Hello, Rob,

    Your letter is a insured letter. At that time, insured letters had to be transported by the so-called Fahrpost. This results in the following special details for your letter (source: Fahrposttarif für Italien und Kirchenstaat 1869 - p. 4 + 6 )

    The letter rate was 15 Kr per /Loth and had to be paid in cash

    + registered mail fee 10 Kr and had to be paid with stamps

    + insurance 10 Kr per 40 gulden/forint to be paid in cash

    Together 25 Kr were paid in cash, therefore on the front the handwritten 25 and the stamp "BERMENT" (translated paid) . The 10 Kr Reco fee was paid with the stamp on the back.

    All together a nice value letter.

    Kind regards from the "downlocked" France

    Martin

    Hallo Franz,

    das "Bureau de Garantie" hatte u. a. zu garantieren, daß bestimmte Materialien z.B. Metalle wie Gold und Silber authentisch sind. Dazu haben sie einen sog Poinçon (Stempel) mit dem sie ein Güte-Zeichen in das Metall stanzen können.

    Interpretation des Textes: Anscheinend wurde jedes Trimester geprüft, ob die Anzahl Poincon den für das entsprechende Bureau gemeldeten Zahlen entspricht.

    Auf der Rückseite handelt es sich um den Absender-Stempel "President de la Commision des Monnaies".

    Schöne Grüße

    Martin

    Hallo,

    ich hatte folgenden Brief unter "Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten" - eingestellt (hier ist der Link) . Leider habe ich beim Inhalt keine großen Fortschritte machen können, so dass ich es mal hier mit den Portovermerken versuchen möchte:


    Entsprechen die "5" bzw die "10" dem Porto von Hamburg nach Oldenburg ? Wenn ja ab wann galt dieses Porto ?

    Der Brief kam wohl aus Liverpool (26. Juli 1841) und wurde am 30 Juli in Hamburg gestempelt. Wurde er forwarded ?

    Vielen Dank für die Hilfe

    Martin

    Hallo ins Forum,

    heute kam ein netter Brief bei mir an, den ich gerne vorstellen möchte:

    Briefe nach Schweden kosteten pro 15 g seit dem 1. April 1869 3 Groschen (Amtsblatt 18 / Verfügung 54 vom 22.3.1869). Soweit nichts besonderes mag man denken, aber der Brief wurde am Ersttag der deutschen Reichspost, dem 4 Mai 1871, aufgegeben.

    Nun eine kleine Erinnerung: Bei der Versteigerung der Sammlung Dr. Müller (155. Derichs) wurde unter Los 515 ein "Ersttagsbrief" nach London für 600 € zu geschlagen. Wenn man sich die Statistik der norddeutschen Postverwaltung von 1871 anschaut, kann man feststellen, daß mehr als 1,7 mio Briefe nach GB aufgegeben wurden und nur 269.000 nach Schweden.

    In der Bucht gab es ihn 50 mal günstiger ;)

    Schönes Wochenende

    Martin

    Hallo Ralph,

    endlich hatte ich die Gelegenheit, mich mit einem Sammlerfreund über die Details dieser Gebühren zu unterhalten. Seit dem 20.12.1856 galten folgende Tarife:

    Briefe
    Entfernung bis 16 leguas (= 66,8 km)
    Entfernung über 16 legua
    bis 1/2 ounce
    1 real
    2 reales
    1/2 bis 3/4 ounce
    2 reales
    3 reales
    3/4 bis 1 ounce 3 reales
    4 reales
    1 bis 1 1/4 ounces
    4 reales
    5 reales
    1 1/4 bis 1 1/2 ounces
    5 reales
    6 reales

    Eine spanische onza entspricht 28,75 g. Da der Brief wie gezeigt zwischen 15g und 22,5 g gewogen haben muß, passen die 2 Reales, denn die Gewichtsprogression hierfür liegt bei 14,375 g bis 21,567 g. Q.E.D.

    Diese Gebühr galt übrigens nicht für die österreichischen, belgischen und anderen Freiwilligen, die dem Expeditionskorps zur Unterstützung Kaiser Maximilians angehörten. Diese profitierten von einem reduzierten Tarif in Höhe von 1/2 Real.

    Grüsse aus Frankreich

    Martin