Beiträge von traumsand †

    Meine jüngste Neuerwerbung. Ein Brief vom 8. Juni 1854 von London per Postschiff (Brazil Packet / 8. Juni 1854) nach Teneriffa.

    Laut Oliver & Tanner betrug das Franko für einen einfachen Brief ab 1847 1s10d:
    "Canary Islands via Falmouth – 1/10d per ½oz"

    Der Empfänger zahlte ab dem 29.6.1853 10 reales pro 1/4 Unze für einen Brief aus Großbritannien. Ab dem 1. Mai 1855 reduzierte sich das Porto auf 4 reales (Quelle: Handbuch der spanischen Philatelie – Teil 2, Oswald Schier, Seite 292)


    Der Brief weist 4 kleine, etwa 9 mm lange in einer Linie angeordnete Schlitze auf, die auf eine Desinfektion in Teneriffa hindeuten. Interessant für mich in diesem Zusammenhang, da ich einen privat beförderten Brief aus dem Jahr 1856 habe, der von Cordoba nach Barcelona geschickt wurde und auch zwei 9 mm lange Schlitze aufweist. Für Spanien selbst konnte ich solche Desinfektionsschlitze bisher nicht nachweisen. Belege aus dem Lazarett San Simon konnten zwar auch klein sein (11 mm), waren jedoch nicht in einer Linie angeordnet.

    Ob die Reinigung des Briefes mit der 3. Cholera Pandemie (1852–1860) im Zusammenhang steht – 1854 grassierte sie auch in London, ist für mich bisher unklar, da mir entsprechende Anordnungen von den Kanarischen Inseln nicht bekannt sind. Laut dem Buch "Mediterranean quarantines, 1750-1914: Space, identity and power" gab seit der Gelbfieber-Epidemie 1811 den Wunsch nach einem Foul-Bill-Lazaret für die Kanaren.

    Hat jemand in seiner Sammlung evtl. weitere Belege mit diesen in einer Linie angeordneten Desinfektionsschlitzen? Mir scheint, das für das Durchstechen ein spezielles Gerät benutzt wurde, da die Abstände zwischen den Schlitzen recht einheitlich um die 19 mm beträgt.

    Nachfolgend ein interessanter Brief aus der Zeit der Cholera-Epidemie, den ich von einem Sammlerfreund aus London bekam.

    Während die Cholera in Deutschland Mitte 1831 eintraf, erreichte sie Portugal und Spanien 1833/34.

    Der Geschäftsbrief wurde am 16. März 1834 in Gibraltar geschrieben und enthält unter anderem folgenden Inhalt:
    "I cannot proceed to Granada as the infernal cholera is there. It would subject me to 50 days quarantine after the Te Deum was sung."

    Um die Quarantäne-Behandlung und den Landweg über Spanien zu umgehen schickte der Absender den Brief unfrei (1s11d, für den einfachen Brief) an den Vermittler (forwarder) William Brodie & Sons in Falmouth (rückseitig Stempel von Falmouth, Datum nicht lesbar). Dieser bezahlte die Gebühr und leitete den Brief frei mit dem Postschiff an J.J. Shore in Lissabon weiter. In Portugal wurde der Brief am 10. April, ohne das eine Desinfektion vorgenommen wurde, entgegengenommen. Der Empfänger hatte 420 reis zu entrichten (Brief von 2,5 bis 3 oitavas mit dem britischen Postschiff).


    Bei dem roten Gebührenvermerk müßte es sich um das Franko für das Postschiff von Falmouth nach Lissabon handeln. Nach David Robinson betrug die Gebühr mit dem Falmouth Packet ab 1812 1s7d für den einfachen Brief. Demnach müßte es sich bei dem Vermerk um ein Paid-Zeichen und 1/7 handeln. Bin mir da jedoch unsicher ...

    Jetzt grabe ich mal ein altes Thema aus ...

    Geoffrey Lewis schreibt in seiner Ausstellungssammlung, dass Post aus der Türkei zu dieser Zeit nicht in den Gebührentabellen der Spanischen Post vorkommt. Briefe aus der Türkei wurden wie solche aus Italien berechnet. Nach dem Tarif von 1779 wurden dem Empfänger für einen einfachen Brief bis 4 adarmes (1 adarme = ca. 1,79 g) 8 reales (main Spain) bzw. 9 reales (remote Spain: Andalusien und Balearen) berechnet. 1805 erhöhte sich die Gebühr jeweils um 1 reales auf 9 reales bzw. 10 reales. Es handelt sich bei dieser Gebühr nicht um eine spanische Inlandsgebühr, die von La Jonquera (das Grenzpostamt) nach Tarragona im Jahr 1805 nur 6 quartos (Gebühr für einen einfachen Brief innerhalb Kataloniens; 1 real de vellón = 8,5 cuartos = 34 maravedis) betragen hätte.

    Nachfolgend zwei Briefe aus Konstantinopel nach Spanien.

    1. Brief aus dem Jahr 1805, der in Marseille in den amtlichen Postverkehr gegeben wurde. Bis 1804 betrug das Porto für einfache Briefe aus Frankreich nach Spanien 6 reales (main Spain) und erhöhte sich 1805 um 1 reales. Der Brief wurde ursprünglich mit 6 reales taxiert und dann auf die korrekten 7 reales berichtigt. Der Brief weist unzählige Rastellöcher auf, da er in Semlin desinfiziert wurde - ein Bestätigungsstempel von Semlin ist nicht vorhanden.

    2. Brief aus dem Jahr 1816, der in Paris in den amtlichen Postverkehr gegeben wurde. Auch er wurde in Semlin desinfiziert. Ab 1816 galten neue Tarife für Briefe aus Frankreich nach Spanien:
    - Briefe in Orte nördlich des Ebro: 4 reales (Brief bis 4 ad.)
    – Briefe nach Andalusien und den Balearen: 6 reales
    - Briefe ins restliche Spanien: 5 reales
    Auf der Briefrückseite sind 10 déc. angeschrieben, die der Absender für die Beförderung innerhalb Frankreichs zu entrichten hatte.

    Auf Grund der anrollenden Cholera wurde nach einer Verordnung vom 25. Juli 1831 an der französischen Ostgrenze die Desinfektion von Briefen aus verdächtigen Gebieten angeordnet. Der nachfolgende Brief vom 20. Feburar 1832 von München nach Paris ist der späteste mir bekannte Brief, der in Straßburg gereinigt wurde. Hat jemand desinfizierte Belege mit späterem Stempeldatum?

    Beste Grüße,
    André

    Brief vom 2. Juni 1858 von Konstantinopel nach Wien. Rückseitig trägt er einen ovalen Desinfektionsstempel "NETTO DI FUORA E DI DENTRO" (gereinigt von innen und außen), der laut dem Handbuch von K.F. Meyer Semlin zugeordnet wir und dort von 1857 bis 1860 belegt ist. Der Brief weist keine Rastel auf und besitzt auch kein Siegel, das auf ein Öffnen des Briefes zur inneren Reinigung hinweist.

    Österreich ist nicht mein Fachgebiet, doch nach dem Buch von Dr. Gmach "Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern, Band II, Seite 43)" vermute ich, das es sich um einen Brief der zweiten Gewichtsstufe handelt: 42 kr. = 2x 12 kr. Konstantinopel bis zur österreichischen Grenze + 2x 9 kr. CM für die innerösterreichische Beförderung. Korrekt?

    Was könnte die blaue Taxierung bedeuten?

    Beste Grüße,
    André

    Im Beitrag Erlass von 12 fructidor, Jahr X (30. August 1802). hatte vals59 die vom Empfänger erhobenen Gebühren für Briefe nach Frankreich aus den preußischen Rayons erklärt. Wie sieht es mit der Gegenrichtung aus? Welche Gebühren wurden für Briefe aus den verschiedenen franz. Rayons fällig?

    Hier ein Beispielbrief vom 3. Januar 1816 aus Paris (C.F.3.R.) nach Berlin. (der Brief besitzt rückseitig keinerlei Vermerke)

    Versuch einer Deutung
    29/9 (=28 Kreuzer): Gebühren die von Frankreich und T&T in Rechnung gestellt wurden
    12 3/4 gGr: Umrechnung der 28 (Kreuzer?) in gute Groschen
    17 gGr: (12 3/4 + 4 1/4 gGr preussische Inlandsgebühr) vom Empfänger zu zahlendes Porto

    Beste Grüße
    André

    Der hier vorgestellte Brief stammt aus dem Jahr 1805 und wurde von Barcelona (31. Aug. 1805) nach Schwyz (22. Sept.) geschickt. Er weist die selben Desinfektionsmerkmale auf, wie Briefe, die mir aus Barcelona nach Brügge bekannt sind ( Desinfektionspost: Spanien – Frankreich :( wenige Durchstiche mittels einer Ahle und Behandlung mit Essig. Aus diesem Zusammenhang läßt sich schließen, dass die Desinfektion nicht erst in der Schweiz, sondern bereits bei Grenzübertritt nach Frankreich (bei Perpignan) durchgeführt wurde.

    Für den Transit durch Frankreich wurden 21 décimes notiert. Der Empfänger in Schwyz hatte wohl 54x zu entrichten.

    Leider ist die Schweiz für mich absolutes Neuland. Lief der Brief über Hüningen (Huningue), wie es die franz. Verordnung aus dem Jahr V vorsah? Kann jemand bei der Entschlüsselung der Gebühren helfen?

    21 déc. (in Tinte): franz. Transit
    42x (in Rötel): Umrechnung der franz. Gebühr in x? Welche Kreuzer galten hier?
    48x: (in Tinte):
    50x (in Rötel):
    54x (in Rötel): 50x + 4x für Schwyz bis zum Empfänger* ?

    *gesehen im Beitrag 126 von Ralph: Forwarding

    Besten Dank,
    André

    Nachfolgend ein Brief, der am 9. Dezember 1813 in Frankfurt geschrieben wurde und nach Malaga (Ankunft am 26. Januar) adressiert ist. Dieser trägt den spanischen Eingangsstempel "INGLATERRA." (England), der in Irun, Coruna, Cadiz und Madrid Verwendung fand. Der Empfänger hatte 11 reales zu entrichten - der Gebührenstempel "11 Rs"(mit dem "s" über dem "R") wurde in Malaga verwendet. 11 reales entsprachen der Gebühr für aus GB eintreffende Briefe in der ersten Gewichtsstufe nach Andalusien (Tarif von 1805).

    Der Brief wurde wohl wegen des Befreiungskrieges über Großbritannien geleitet. Da er keine britischen Taxvermerke aufweist, ist es naheliegend, dass er privat dorthin befördert und einem Kapitän zur Mitnahme übergeben wurde. Dieser händigte ihn beim Eintreffen im spanischen Hafen der Post aus, wo er den "INGLATERRA." Stempel erhielt. Wäre der Brief von einem Passagier befördert worden, hätte dieser den Brief wohl direkt in Spanien aufgegeben, da dann nur das Inlandsporto zu zahlen gewesen wäre. Die meisten Schiffe landeten in Coruna und Cadiz an. Auf Grund der Lage von Malaga ist eine Ankunft der Briefes in Cadiz wahrscheinlich.

    Ich zeige hier einen Brief der 26. Juni 1803 von London nach Jerez geschickt war. Hier mit dem Inglaterra Stempel entweder aus Iran oder Madrid.
    Hier hat der Absender 2 Shilling 2 Pence bezahlt - passt ja gar nicht. Aber die Gebühre für diese Briefe aus diesem Zeit nach Spanien sind etwas unübersichtlich (für mich jedenfalls).

    Viele Grüsse
    Nils

    Guten Morgen Nils,
    von Zeit zu Zeit bespreche ich einige meiner spanischen Belege mit Geoffrey Lewis aus Australien. Ich hatte ihm nun auch Deinen Brief mit den 2sh/2d vorgestellt und er erklärt diese Gebühr folgendermaßen und bezieht sich auf “For the Port & Carriage of Letters” von David Robinson: Es kommt vor, dass Großbritannien Briefe nach Spanien mit der Gebühr für Briefe nach Portugal belegt. In seiner Sammlung finden sich Belege aus dieser Zeit, die dieses bestätigen. Nachfolgend findest Du den vollständigen Wortlaut seiner Erklärung.

    Beste Grüße,
    André


    Dear André

    Thank you for sending me this interesting letter. The explanation of the British rate is quite complicated.

    It was posted in London, as the backstamp is a London marking. It did not go via France, even though there was peace at about this time, because there are no French markings. It went by ship by the packet from Falmouth. I think it landed at Cadiz, where INGLATERRA was stamped. The oval 10R (10 reales) was stamped at Sevilla.

    The best reference for British rates up to 1840 is “For the Port & Carriage of Letters” by David Robinson, published 1990. On pages 168-169 he wrote that there are difficulties explaining the packet rates from Britain to Spain in the period 1797 to 1812. He gives tables for the packet rates by Falmouth Packets to Spain (page 168 ) and to Portugal (page 169).

    - For the period April 1801 until March 1805, the single rate to Spain was 1s10d plus the British internal rate to London. Since this letter was mailed at London, this table gives a rate of 1s10d.
    - For the period April 1801 until March 1805, the single rate to Portugal was 1s4d plus the British internal rate to Falmouth. This letter was mailed at London, and the 1801 British inland rate from Falmouth to London was 10d, so this table gives a rate of 1s4d plus 10d = 2s2d.

    Robinson wrote that sometimes Britain rated mail to Spain, using the rates to Portugal. It appears that this letter was rated as though to Portugal, with the 2s2d rate. I looked at covers to Spain in my collection in this time period, and found that some rates match the rates to Spain, and others to Portugal.

    You are welcome to put this explanation on the forum’s website.

    Best regards
    Geoffrey

    Ich vermute, dass ich der Lösung des Problems etwas näher gekommen bin. Als ich heute im Band II von Dr. Gmachs Abhandlung "Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern" blätterte fand ich dort auf Seite 94 die Angabe "1 sardische Meile = 2470 Meter". Die Suchfunktion bei google führte mich dann zurück ins Forum :rolleyes: , da in einem Beitrag bereits über die wohl falsche Angabe im DASV-Artikel berichtet wurde: Österreich - Sardinien

    Die vom Empfänger zu zahlenden 27 Soldi müßten sich demnach wie folgt aufteilen:
    – 18 Soldi fremdes Porto
    - 9 Soldi sardisches Inlandsporto (75 bis 100 Meilen)

    Brief vom 13. November 1833 von Gibraltar nach Genua. In den Jahren 1833/34 wütete die Cholera auf der Iberischen Halbinsel. Der Brief weist einen ca. 18 mm langen Desinfektionsschlitz auf. In der Abhandlung "Gibraltar – Quarantine and Disinfection of Mail" vermuten die Autoren Denis Vandervelde und Richard Garcia bei ähnlichen Briefen (Gibraltar – Schiedam) eine Reinigung in St. Jean de Luz. Mir sind jedoch auch Briefe aus dieser Zeit von Gibraltar nach Cadiz bekannt, die einen ähnlichen Schnitt aufweisen. Dies lässt die Vermutung nahe, dass die Desinfektion bereits in San Roque stattgefunden haben könnte.

    Versuch einer Interpretation:

    - Der Brief wurde bis Irun (Grenzpostamt zu Frankreich) vorausbezahlt ("S.ROQUE/FRANCA"). Rückseitig sind 15 cuartos vermerkt, die dem Tarif vom 1.11.1815 entsprachen (Nieder-Andalusien bis Irun, Brief bis 5 adarmes: 15 cuartos), der bis 15.7.1849 galt.

    – Der Stempel "TF" bezeugt den Transit durch Frankreich.

    – Vorderseitig sind 27 Soldi notiert, die vom Empfänger eingefordert wurden. In den DASV-Rundbriefen 455 und 456 gibt es hierzu interessante Ausführungen von Jürgen Vogel: "Sardinien bezahlte für 30g Transitbriefe 36 décimes und setzte als fremdes Porto 18 Soldi fest.", "1 Soldo = 5 Centimes", "1 Meile = 1280 m".

    Wenn ich von den 27 Soldi das fremde Porto von 18 Soldi abziehe, verbleiben 9 Soldi für das Inlandsporto in Sardinien. Die Entfernung zwischen Antibes und Genua beträgt 173 km (134 Meilen) Luftlinie bzw. ca. 221 km (173 Meilen) Wegstrecke. Welche Berechnung hier zur Anwendung kommt, ist mir nicht bekannt. Nach dem Sardischen Inlandstarif (1819-1836) waren für 125 bis 150 Meilen 11 Soldi bzw. für 150 bis 175 Meilen 12 Soldi zu entrichten – also etwas mehr als die verbliebenen 9 Soldi. In einem Beispielbrief von Genua nach Bilbao (DASV Rundbrief 456, Seite 259) bringt Herr Vogel für die Strecke Genua - Antibes 11 Soldi in Anrechnung. Bei dem auf der Folgeseite gezeigten Brief von Barcelona nach Genua, der wie mein Brief mit 27 Soldi belastet ist, erfolgt leider keine detaillierte Aufteilung, sondern nur der Vermerk auf die 18 Soldi fremdes Porto.

    Kann hier jemand weiterhelfen, wie sich die 27 Soldi nun genau aufteilen?

    Beste Grüße
    André

    Ich kann das Buch von Geoffrey Lewis nur wärmstens weiterempfehlen! Nachfolgend ein Brief, den ich irrtümlich für desinfiziert hielt und daher für meine Sammlung erwarb - ich würde ihn bei Interesse im Tausch gegen Desinfektionspost abgeben.

    Der Brief wurde am 13. Februar 1843 in New Orleans geschrieben und ging am nachfolgendem Tag auf die Reise nach Boston. Hierfür zahlte der Absender 25 Cents (blauer Taxvermerk, Tarif von 1816 für eine Distanz über 400 Meilen). Der "PAID"-Vermerk in Blau bestätigt, dass die innerhalb der USA angefallenen Gebühren entrichtet wurden.

    Von Boston nach Liverpool erfolgte der Transport mit der "Acadia" (14. Fahrt) der Cunard Linie. Hierfür stellte Großbritannien 1/–d (= 12 pence) in Rechnung ("accountancy mark" in der rechten oberen Briefecke), die 12 décimes in französischer Währung entsprachen. Für die Zustellung von Calais nach Frankreich gab es nach der 1836 Anglo-French Postal Convention einen speziellen Tarif. Dieser betrug für die Strecke von Calais nach Colmar (500 bis 600 km) 13 décimes. Wie groß auf der Briefmitte vermerkt, hatte der Empfänger 25 décimes (12 + 13 décimes) zu entrichten. Die Laufzeit der Sendung betrug 34 Tage.

    Wie Geoffrey Lewis klar stellt, war die Anglo-French Postal Convention von 1836 ein echter Fortschritt. Um das umfangreiche britische Schiffsverkehrsnetz für Transitpost nutzen zu können, mußte man sich früher eines Forwarders bedienen, der die britischen Gebühren übernahm. Mit dem Vertrag von 1836 war es nun möglich, dass der Empfänger in Frankreich diese Gebühren zahlte, die die französische Post dann mit der britischen Post verrechnete.


    André

    Hallo Nils,

    momentan habe ich leider auch keine Literatur zu diesem Thema, die über das hinaus geht, was Dir bereits vorliegt: El correo entre Espana y Grand Bretana (Carlos Celles Anibarro) bzw. Academus Nr. 11. In Kriegszeiten ging der Postverkehr ungewöhnliche Wege, aber das macht das Thema ja auch interessant. Sollte ich auf etwas hilfreiches stoßen, melde ich mich.

    Beste Grüße
    André

    Hallo Ralph,

    ein sehr interessantes Zeitdokument! Die Aufzählung der an der Cholera erkankten und verstorbenen Einwohner ist in der selben Art, wie sie regelmäßig in den Zeitungen zu finden war. Die meißten Cholera-Briefe die ich kenne nehmen inhaltlich keinen Bezug auf die Seuche, was wohl daran liegt, dass die heute noch erhaltenen Stücke überwiegend aus Behörden- und Geschäftskorresondenz stammen. Auch wenn er etwas vom ursprünglichen Thema abweicht, da nicht von Österreich nach Württemberg, füge ich mal einen Beleg bei, bei dem Schreiber die Zustände in der Stadt beschreibt.

    Beste Grüße
    André