Ein Franko-Brief aus den Cholerajahren 1831/32, der von Gera nach Montpellier lief. Beim Eintreffen in Straßburg wurde er desinfiziert.
Die Interpretation des Briefes bereitet mir noch einige Probleme. Gera gehörte damals zur Reuß jüngere Linie, wobei T&T den Postdienst besorgte.
Der Brief trägt neben dem handschriftlichen Franko-Vermerk den "P.P."- und den "11 / AED"-Stempel (Affranchie Etranger Destination) von Straßburg.
Wie verhält es sich hier mit den Gebühren? Dem Postvertrag zwischen T&T und Frankreich v0n 1818, konnte ich entnehmen, dass die Frankierung bis zum Bestimmungsort im Artikel 10 geregelt ist. Bei allen nach Frankreich gerichteten und bis zum Bestimmungsort freiwillig frankierten Briefe müsse Frankreich die geschuldeten Portobeträge nach franz. Tarif gut geschrieben werden. Ich schließe daraus, das Frankreich von T&T eine Vergütung für die Strecke Straßburg-Montpellier erhält. Laut franz. Tarif würde ein einfacher Brief zwischen Straßburg und Montpellier 10 déc. kosten.
Einem Postbuch konnte ich entnehmen, dass die Strecke Gera-Frankfurt 35 1/2 Meilen betrug und von Frankfurt bis Kehl waren es noch einmal 27 1/4 Meilen. Von Frankfurt nach Straßburg bestand ja ein Briefpaketschluß. Wie wurde das Franko innerhalb des T&T-Gebietes und bis Kehl/Straßburg berechnet?
Vielen Dank für Eure Lösungsansätze!
André