Hallo,
Vor langer Zeit, in Posts 75 und 76, wurde über das sehr interessante Thema des ermässigten Portos in und aus den preussischen Grenzbezirken berichtet :
Alles anzeigenEin Brief aus dem Jahr 1862 von Eydtkuhnen nach St. Petersburg.
Mit dem Postvertrag von 1852 war das preußische Postgebiet in 3 Stufen unterteilt worden:
Die Grenzbezirke Memel, Heidekrug, Niederung, Tilsit, Ragnit und Pilkallen - 1 Sgr. Porto
Königsberg, Gumbinnen - 2 Sgr.
alle anderen Postbezirke - 3 Sgr.
Diese Unterteilung galt nur gegenüber dem russischen Postgebiet, für das Königreich Polen gab es eine andere Aufteilung!Der Brief aus Eydtkuhnen im Bezirk Gumbinnen kostete also preußischerseits 2 Sgr. und die üblichen 10 Kopeken russisches Porto.
Als Gesamtporto notierte der russische Postbeamte rückseitig 17 Kopeken.
Hier kann ich nun 2 Belege aus einer Korrespondenz aus Dorpat (Livland) in den preussischen Bezirk Gumbinnen zeigen.
Bei dem ersten Beleg vom Februar 1865 kam das "normale" Porto nach Preussen zu dieser Zeit zur Anwendung : 20 Kopeken (10 Kopeken russisch + 3 Sgr preussisch). Wahrscheinlich waren sich weder Absender noch Postbedienstete des ermässigten Portos bewusst.
Bei dem zweiten Beleg vom September 1865 kam nun das ermässigte Porto zur Anwendung : 17 Kopeken (10 Kopeken russisch + 2 Sgr preussisch).
Herzliche Grüsse,
Simmerer