Beiträge von Schlacki

    Zitat

    ... danke für den Hinweis auf den Basler Alleskönner - ist ja bei vielen Gebieten außerhalb des Schweizer Prüfungsradars auch so.

    Ja, leider. Die Atteste sind immer mit Vorsicht zu genießen. Da habe und zeige ich lieber nicht so teure, dafür aber echte Belege.
    Diese Sechseckform wurde für Bahnpost eingesetzt. Die Nummern "1" und "2" waren für die Nikolaibahnhöfe in St. Petersburg und Moskau, "3" bis "10" für die Postwaggons der Strecke dieser beiden Städte. Bis zur Nr. "6" sind die Stempel relativ gut zu bekommen, die Nummern darüber äußerst selten.

    Mit einer Nr. 5 frankierter Brief von St. Petersburg nach Moskau. Die Marke wurde am 14. Januar 1861 mit dem Nummernstempel "1" entwertet.

    Auch wenn ich noch nicht bei den rechteckigen Stempeln bin, passt es gerade hier hin. Ich hatte vor zwei Jahren einen verfälschten Brief mit Levante-Marken gezeigt. Aus der gleichen Sammlung und Veuskens-Auktion stammt folgender Brief. Er hat ebenfalls ein Attest der BPSB.
    Brief mit einer Nr. 2 und einer Nr. 3 frankiert, gestempelt mit dem Nummernstempel "69" - Weliki Ustjug. Bei diesem Brief habe ich ebenfalls erhebliche Zweifel, obwohl ich ihn nie selber in der Hand hatte.
    Die Frankatur von 30 Kopeken wäre für die 3. Gewichtsstufe oder für die 2. Gewichtsstufe und einem registrierten Brief. Der Brief hat eine normale Größe. Ich kenne nun den originalen Inhalt nicht, kann mir aber die 3. Gewichtsstufe nicht so richtig vorstellen. Bei einem registriertem Brief wäre in der Regel handschriftlich eine Nummer aufgetragen worden. Diese ist nicht vorhanden.
    Meiner Meinung nach wurde die 20-Kopeken-Marke einfach hinzu geklebt. Im Original in die Anschrift hinein? Platz genug wäre auch rechts oben gewesen. Ob es tatsächlich eine Verfälschung ist, kann nur eine Prüfung zeigen.

    Ja, das ist er. Da woanders über verfälschte Stücke geschrieben wird: Auch hier ist man nicht sicher.
    Ein weiterer Brief aus der gleichen Korrespondenz, kurze Zeit vor dem anderen geschrieben. Auf diesem Brief ist jedoch eine Nr. 3 verklebt. Wer genau hinschaut, erkennt aber den Nummernstempel "6", was natürlich nicht sein kann. Hier wurde eine Nr. 2 gegen die ähnlich gestempelte Nr. 3 ausgetauscht. Ausgestattet ist das Stück mit einem Fotoattest der Briefmarkenfreunde aus Basel. Nicht erwähnt ist darin, das die Marke repariert ist, das die Marke nicht auf den Brief gehört, sowieso nicht. Ob die Signatur von Eisold vor oder nach dem Austausch aufgebracht wurde, ist nicht bekannt. Angeboten wurde der Brief mehrfach in Auktionen der Höflich KG in der 1990er Jahren. Was inzwischen mit ihm passiert ist, kann ich nicht sagen.

    Ab und an gelingt es mir ja. Ob es mir bei den ovalen auch gelingt? Warten wir´s ab. Die Hoffnung gebe ich nicht auf. Die Ahnung und Basis hatte ich natürlich am Anfang nicht. Aber selbst dann, hätte es mich nicht abgeschreckt, sondern auch nur angespornt.

    Wenig verwunderlich ist, das ich nach meiner Auflistung zuvor auch eine Nr. "6" von Odessa habe.
    Trauerfaltbrief vom 18. Juli 1861 nach Mariupol, frankiert mit einer Nr. 5. Der Inhalt ist in italienisch geschrieben.
    Der Nummernstempel ist hier kopfstehend aufgebracht. Gut zu erkennen ist, das die Ziffer einen geraden Anstrich hat.

    Das waren die sechzig Nummernstempel in Kreisform für die Gouvernementhauptstädte.

    Die Geschichte für die Stempel der Grenzpostämter ist schnell erzählt. Von den Stempeln in Ovalform gibt es nämlich nur neun.

    "1" - Brest (Litowsk)
    "2" - Wladimir-Wolynsk
    "3" - Gusjatin
    "4" - Kjachta
    "5" - Nikolajewsk (Amur)
    "6" - Odessa
    "7" - Radsiwilow
    "8" - Skuljani
    "9" - Tauroggen

    Die Nummer "1", "6" und "9" gibt es auf Belegen relativ häufig, die beiden letzten auf losen Marken sogar sehr häufig. Alle anderen Nummern sind mir auf Brief unbekannt. Selbst auf losen Marken muss man schon eine Menge Glück haben.

    Nr. 5 auf Brief vom 9. März 1861 nach Sokołów.

    Vom Nummernstempel "55" - Cherson kann man durchaus dann und wann einen Beleg bekommen. Bisher habe ich wegen schlechter Qualität noch keinen.
    Bei "56" - Tschernigow, "57" - Nowotscherkask, "58" - Tschita und "59" - Schemachasind mir keinen Belege bekannt. Selbst lose Marken mit diesen Stempeln sind rar.
    Von der Nummer "60" - Jaroslawl gibt es ein paar Belege. Es existiert sogar ein Brief mit einer Nummer 3. Und in diesem Fall muss ich Dieter Recht geben: es wird teuer - man liegt im fünfstelligen Bereich. Mir selber ist es bisher nicht gelungen, einen Beleg mit diesem Nummernstempel zu ergattern.

    Mit Belegen mit den Nummernstempeln "50" - Tobolsk und "51" - Tomsk sieht es sehr schlecht aus. Bekannt sind mir keine, Kiryushkin/Robinson erwähnen in ihrem Handbuch einen Ganzsachenumschlag mit der Nr. "50".

    Anders sieht es bei der Nr. "52" aus Tula aus. Hier bekommt man durchaus mal ein Angebot.

    Umschlag frankiert mit einer Nr. 5 nach Dorpat (Ankunft 11. Juni 1859).

    Hallo Dieter,

    meiner Erfahrung nach sind die Preise für Belege für beispielsweise Bayerns Mühlradstempel auch nicht niedriger. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Und Bayerns Nr. 1 gibt es ja auch nicht für 3 Pfennig 50.

    Dieser Beleg befand sich innerhalb einer Sammlung. Sowas nimmt man sehr gerne und bringt Farbe ins Spiel.

    Durch die lange Verwendungszeit dieses Nummernstempels sind sogar Briefe ins Ausland zu bekommen. Ab dem 10. Juli 1864 waren Frankaturen ins Ausland möglich.

    Brief vom 31, März 1871, frankiert mit Nr. 14, 16 und 18x, gesendet nach Helensburgh, nachgesendet nach Dunkeld (Schottland).

    Tiflis ist einer der zentralen Orte im Kaukasus. Zu dem wurde der Nummernstempel "49" wesentlich länger verwendet, als in den anderen Gebietshauptstädten. Es verwundert daher nicht, das man diesen recht häufig findet.

    Umschlag mit einer Nr. 5 vom 8. Juni. Darunter Umschlag vom 31. Januar 1869 nach St. Petersburg, frankiert mit zwei Stück Nr. 14.

    Der Tifliser K1 zeigt an Stelle der Jahreszahl einen schwarzen Balken. Ich vermute, das die Jahreszahl nicht verstellbar war und diese dann unkenntlich gemacht wurde.

    Es gibt offensichtlich schon ein paar Leute, die sich dafür interessieren. Andererseits sind die teils hohen Zuschläge auch, bei beispielsweise ebay, nicht zu erklären.

    Vor einigen Jahren wurde eine Sammlung Nummernstempel bei Corinphila, aufgeteilt in vier oder fünf Teile, versteigert. Dabei waren die 60 kreisförmigen Stempel komplett - natürlich nicht alles auf Belegen (1. Teil). Der Gesamtzuschlag war enorm (ich meine, es waren über 25.000 SFr.).

    Eine insgesamt komplette Sammlung, also von allen sechs verschiedenen Typen, ist unmöglich zu schaffen. Von vielen Nummern sind überhaupt keine Abschläge bekannt. Das ganze ist in jedem Fall eine Lebensaufgabe.

    Beim Nummernstempel "46" aus Stawropol sieht es ganz mau aus. Bisher ist es mir nicht einmal gelungen, eine lose Marke zu bekommen. :(

    Das sieht bei der Nr. "47" von Tambow etwas besser aus. An Belegen ist mir jedoch auch nur einer bekannt.

    Faltbrief frankiert mit einer Nr. 2, versendet am 5. Dezember 1858. Rückseitig nicht der übliche K1, sondern der Vorphila-Stempel Dobin Typ 4.03.