Beiträge von briefmarkenwirbler24

    Guten Abend,


    da ich euch jetzt schon einige Exemplare der Michelnummer 1 (4/4 Schilling) gezeigt habe, fahre ich mit Michelnummer 2 (3 Schillinge) fort.


    Dieser Wert hatte eine Auflagezahl von insgesamt 438.000 Stück, jedoch wurde dieser Wert anders als Michelnummer 1 in zwei Auflagen gedruckt, nämlich an folgenden Daten:

    • 09.06.1856 --> 1800 Bögen
    • Herbst 1856 --> 1850 Bögen --> jeweils an zwei verschiedenen Daten ausgeliefert
    • 26.11. 1856 --> 200 Bögen
    • 16.12. 1856 --> 1650 Bögen

    Also wurden insgesamt 3650 Bögen gedruckt, jeweils in zwei Auflagen, wobei eine an zwei verschiedenen Tagen ausgeliefert wurde.


    Bei Michelnummer 2 wird außerdem völliger Aufbrauch angenommen!
    Kann sich jemand erschließen warum :D ?


    Die erste unten abgebildete Marke ist Michelnummer 2a, bräunlichgelb und die zweite Michelnummer 2b, orange.

    Sieht jemand die Besonderheit bei Marke Nummer 2?


    MfG

    Kevin


    Guten Tag,


    Den unten gezeigten Beleg habe ich während meiner Praktikumszeit geschenkt bekommen:
    Der Brief ist in Treuchtlingen am 23.1.(?) aufgegeben worden, Nummernstempel 527 --> MR (geschlossener Mühlradstempel, Treuchtlingen (Quelle "Nummernstempel der Altdeutschen Staaten"). Verschickt wurde dieser an Herrn Christian Bergmüller in Erlangen, wo er einen Tag später, also am 24.1 angekommen ist, dokumentiert mit einem siegelseitigen Ankunftsstempel.

    Frankiert wurde er mit einer Michelnummer 9b, 3 Kreuzer rot, ein sehr breitrandiges Exemplar!

    Eventuell kann jemand etwas ergänzen, oder vielleicht habe ich auch schon alles gesagt. :)

    MfG

    Kevin

    Guten Abend,

    hier noch ein wunderschönes Exemplar der Michelnummer 1 mit Zweikreisstempel vom Postamt Bützow vom 28.06.

    Die Auflagezahl der Michelnummer 1 lag bei 756.000 Stück und diese wurden am 09.06.1856 in 6300 Bögen gedruckt.
    Der ganze Bogen enthielt 120 Marken mit je 12 waagerechten Reihen a 10 Marken.
    Das Papier hierzu wurde von der Staatsdruckerei geliefert und war rein und weiß aber porig.

    MfG

    Kevin

    Guten Tag,

    ich stelle euch nun ein Traumexemplar der Michelnummer 1 vor, nämlich 6/4 Schilling Marken ungetrennt mit einem stummen Stempel von Rostock:

    Diese sogenannten stummen Entwertungsstempel sind Versuchsstempel und kommen ausschließlich bei Marken der ersten Ausgabe vor. Bei lediglich 3 Postämtern waren diese Stempel in Gebrauch, nämlich bei Schwerin, Rostock und Güstrow.

    Unterscheiden lassen sich die Stempel wie folgt:

    Die kreisrunden Punktstempel haben bei Rostock und Schwerin einen Durchmesser von 25 mm und bei Güstrow von 18 mm.

    Der Rostocker Stempel hat je 13 senkrechte und waagerechte Reihen im Gegensatz zum Schweriner, der je 14 Reihen hat und der Güstrower sogar 17 Reihen mit deutlich kleineren Punkten.

    Ein letztes Unterscheidungsmerkmal sind die Stempelfarben, bei Schwerin ist der Stempel schwarz, bei Rostock blaugrau und bei Güstrow blau.

    Der Versuchstempel von Rostock kommt in der Regel öfter vor, während die stummen Stempel von Güstrow und Schwerin große Seltenheiten sind. Trotz allem ein sehr schönes Exemplar, nicht zuletzt weil der Stempel schön abgeschlagen ist.

    MfG

    Kevin

    Hallo Ralph,

    vielen Dank für deine Korrektur :).

    Hallo Filigrana,

    der erste Beleg der Zumstein 28 sieht sehr mitgenommen aus und weder das Datum noch die Farbe lässt sich erkennen...
    Bei der Drucksache kann man jedoch eindeutig sagen, dass es sich um eine 28a hellgrau handelt mit einem schönen Stempelabschlag des Postamts Wädenschweil.
    Plattenfehler lassen sich nicht erkennen.

    Schönen Abend noch wünscht Kevin

    PS: Ich würde gerne eine Drucksache für meine Sammlung nehmen :D

    Hallo Filigrana,

    Beide Belege wurden als Drucksache verschickt, daher die Frankatur mit 2 Rappen.
    Die Aufgabestempel sind relativ gewöhnlich, daher lohnt es nicht auf diese besonders einzugehen.
    Der erste Beleg ist mit einer Zumstein 37d gelblicholiv frankiert, Katalogwert 1.75 ChF.
    Der zweite Beleg ist entweder ebenfalls mit einer Zumstein 37d braunoliv frankiert oder mit einer Zumstein 37c hellgelblichbraun, welche 35ChF wertet.
    Anhand des Scans ist dies aber schwerlich zu beurteilen.

    MfG

    kevin

    Hallo Nils,

    ich kann sehr viele Belege zeigen, ich werde jedoch erst einmal etwas zur Einführung der Postwertzeichen berichten, um die Abfolge beizubehalten :)

    Nachdem Mecklenburg-Schwerin dem Deutsch-Österreichischem Postbund beitrat, mussten laut den damaligen Satzungsregeln Freimarken eingeführt werden.
    Diese Neuerung stieß anfänglich auf große Schwierigkeiten, weil die Großherzogliche Post einen zweifachen Tarif mit verschiedenen Währungen hatte, nun konnte man es machen wie die Thurn und Taxische Post, nämlich jede Serie in zwei Währungen drucken lassen, aber man entschied sich nur eine Währung zu nehmen.
    Dabei spielte der 1/4 Schilling eine große Rolle bei der Umrechnung von Silbergroschen auf Schillinge.
    Im Juni 1853 trat die oberste Postbehörde M-S mit der preußischen Staatsdruckerei in Verbindung.
    Man wollte Marken zu 1/2 Schilling in blauem Druck auf weißem Papier, zu 1,1/1/2 und 3 Schillinge in schwarzem Druck auf hellrotem,hellgelben und hellblauem Papier herstellen mit meckl.Staatswappen im Wertbetrag.
    Jedoch gerieten die Verhandlungen durch Postinspektor Flügge und Wedding zwei Jahre lang ins Stocken und wurden so erst im August 1855 wieder aufgenommen.
    Dann kam Flügge die geniale Idee eine 4/4 Schilling Marke herauszubringen die man beliebig trennen konnte.

    In der unteren Abbildung kann man zwei mal Michelnummer 1 im kompletten Viererblock auf Brief erkennen, die am 09.10 am Postamt Schwerin Bahnhof abgestempelt wurden.
    Dies nur als kleines Beispiel.

    MfG

    Kevin

    Guten Tag,

    Wie schon in dem Thema "Praktikum im Auktionshaus Köhler" erwähnt, möchte ich mir ein Archiv von Mecklenburg-Schwerin erstellen und ggf. später einmal hierfür Bundesprüfer werden, es wird ein langer steiniger Weg, aber ich glaube, dass ich es mit genügend Erfahrungen und Literatur schaffen kann.

    ich beginne mal mit den ersten postgeschichtlichen Aspekten von Mecklenburg-Schwerin:

    Im 17.Jahrhundert wurde das Land in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow unterteilt.
    Vor der Einrichtung der staatlichen Post gab es Botenanstalten, welche den Briefverkehr im Lande und nach auswärts vermittelten.
    Diese dienten dem Nachrichtendienst der Herzöge u. den Kaufmannschaften in den Seestädten Rostock und Wismar.
    Im frühen 17-Jahrhundert wurden Vereinbarungen mit fremdstaatlichen Postämtern getroffen (Thurn und Taxis), welche die Beförderungen der herzoglichen Korrespondenzen übernahmen und sich um die Kontierung der Portobeträge kümmerten.
    Doch bereits 1644 entstand zwischen Rostock und Schwerin eine regelmäßige Postverbindung und erste eigene Landesposten.
    Aus dieser Zeit datiert auch die "Statuierung des Postregals", welche den Herzögen erlaubte einen regelmäßigen Postbetrieb einrichten und betreiben zu dürfen.
    Besonders zu erwähnen ist es, dass kein Freimachungszwang für Briefe galt und die Gebühren meist bis zur Landesgrenze berechnet wurden.
    Doch Anfang des 19.Jahrhunderts kam ein Tiefpunkt der mecklenburgischen Postgeschichte:
    Napoleons Gruppen besetzten das komplette Land, da Mecklenburg beim vorhergegangenen Krieg den französischen Gegnern beipflichtete.
    Am 11.11.1806 sprach Marschall Soult der 4.französischen Armee den Tagesbefehl die Posthäuser in Obhut zu nehmen, sodass nun der gesamte mecklenburgische Postbetrieb unter französischer Verwaltung war.
    Im darauffolgenden Jahr zogen die Gruppen wieder ab, doch als M-S dann am 22.03.1808 dem Rheinbund beitrat wurde wieder ein großer Einfluss von Frankreich ausgeübt, sodass das Hamburgische Postamt nach einem 100-jährigem Jubiläum schließen musste.

    Ich hoffe ihr habt nun einen Einblick in die hochinteressante Postgeschichte bekommen.

    MfG

    Kevin :D

    Guten Tag,

    ich möchte euch heute den unten abgebildeten Beleg vorstellen:


    Verschickt wurde der Trauerbrief am 20.07.1868 (mein Geburtsdatum, nur ein paar Jährchen später) von Lausanne nach London via Pontarlier (Frankreich), wo er 2 Tage später, also am 22.07.1868 angekommen ist. Frankiert wurde der PD-Brief mit der Zumsteinnummer 43a, dunkelpurpurlila.

    50 Rappen ist in dem Fall eine korrekte Frankatur, da der Brief über Frankreich gelaufen ist, und nicht direkt über Deutschland, bis 15 g lag der Tarif bei Leitung über Frankreich bei 50 Rappen.

    MfG

    Kevin

    Nun möchte ich euch meinen schönsten Beleg aus meiner Helvetia-Briefesammlung zeigen, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber dann...
    Es handelt sich hierbei um Michelnummer 24b, 20 Rappen gelborange (1863).
    Aufgegeben wurde der Brief am 25.01.1864 in Montmirail und durchlief am selben Tag Neuchâtel bis er schließlich, ebenfalls am 25.01.1864, in Zürich ankam.
    Empfängerin war Emilie Finsler (Villa Windegg), die zu den höhergestellten Familien Zürichs gehörte.
    Bei dem Aufgabestempel handelt es sich um einen Fingerhutstempel (Gruppe 104).
    Doch nun zu dem interessantesten Teil des Briefes, nämlich der Aufgabeort Montmirail:

    Montmirail ist ein kleines Landgut, das zur Gemeinde Thielle-Wavre im Kanton Neuchâtel gehört. 1618 wurde es als kleines Schlösschen errichtet und gelangte 1722 in den Besitz der Familie Wattenwyl. Zusammen mit N.L. von Zinzendorf entwickelte Friedrich von Wattenwyl den Plan, Montmirail als Rückzugsort für hugenottische und waldensische Flüchtlinge auszubauen.

    1766 wurde Montmirail zu einem Internat für Mädchen umgewandelt und nannte sich nun «Institution de Montmirail». In den besten Zeiten lebten dort 150 Schülerinnen aus ganz Europa sowie Lehrkräfte des Hauses. Während des 2. Weltkriegs kamen schwere Zeiten auf die Institution zu, nicht zuletzt weil die Schülerzahl drastisch abnahm. 1988 schloss die «Institution de Montmirail» und die Communität Don Camillo übernahm den größten Teil um hier ein Gästehaus und das Zentrum der Communität aufzubauen.

    Thielle-Wavre ist der kleinste Ort im Kanton Neuenburg mit ca.680 Einwohnern, sodass man sich gut vorstellen kann, wie klein dann Montmirail (kleiner Weiler) sein wird.
    Ich behaupte, dass dieser Stempel also ziemlich selten vorkommt und mit diesem sehr klaren Stempelabdruck noch viel seltener ist. :)

    MfG

    Kevin

    Dieses Mal wurde der Brief mit Michelnummer 23a, 10 Rappen, dunkelblau, frankiert anstatt mit 23d, 10 Rappen, lebhaftblau.

    Aufgegeben wurde er am 16.08.1863 in Münchweiler und versendet nach Weinfelden, doch bis er dort ankam durchlief der Brief zwei weitere Stationen und ist trotz allem noch am selben Tag am Zielort angekommen.
    Er durchlief Winterthur und Wyl bis er schließlich Weinfelden erreichte.
    Zum Stempel: Es handelt sich um einen Fingerhutstempel :) .
    Auch hier gilt, wenn ich die Inhalte noch zeigen soll, dann mache ich das gerne.

    MfG

    Kevin

    Hallo Kevin,

    bei dem 1. Stück handelt es sich um eine interessante Drucksache (DS), bei der du aber aufpassen musst, dass der Einriß vorn nicht größer wird. Das kann man leicht reparieren.

    Den 2. Brief kann ich gar nicht erkennen, weil der Scan sehr klein ist. Kannst du das bitte ändern?

    Hallo Ralph,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort!
    Ich passe auf jeden Fall auf, dass der Riss nicht größer wird, danke für den Tipp :) .
    Den 2.Brief stelle ich morgen neu ein, da ich Fotos mache, kann ich nämlich ohne Tageslicht keine brauchbaren Fotos machen.

    MfG

    Kevin