Hallo, Herrmann,
es sind auch diverse Sammellose dabei, vielleicht sind es noch 2.000 Briefe der einfacheren Art, aber immer noch interessant, viel Auslandspost, Warenproben, Fahrpost, der Anteil der reinen Fuhrmannsbriefe ist eher gering.
Damals, als die Zumstein-Korresondenz verkauft werden sollte, hatte zuerst Hans Wolfgang Krauß, Coburg, einen Kontakt zum Verkäufer. Hans-Wolfgang Krauß erkankte aber kurzzeitig, und dann kam der zweite Sammler zum Zug. Wann das genau war, weiß ich nicht, so in den Fünfziger/Sechziger Jahren. Vielleicht kamen die Kontakte über eine Anzeige zustande. Reine Vorphilateliebriefe und Postscheine erweckten damals kaum Interesse.
Als H.W. Krauß hörte, dass das Archiv anderweitig verkauft worden war, war er stinkesauer auf den Verkäufer. Dieser beschwichtigte und beruhigte ihn und sagte, dass er von jedem Stempel einen guten Brief für sich zurückbehalten hätte. Dieses sehr schöne Sortiment von einigen hundert Briefen kaufte dann H.W. Krauß. Jetzt war der andere sauer.
Soweit die Legende.
In der Sammlung befindet sich auch der sagenumwobene HÜLLE.R.3. (1 x bekannt und noch nie im Handel gewesen), auch KEMPTERWALD R.3., HOLZLEUTHEN.R.3 und viele Dutzend dergleichen Raritäten mehr. Persönlich am besten gefallen hat mir ein gedruckter Reiseschein der Reichspost von 1768 (!) aus Ulm nach Geislingen, ein Dokument von 1690 der Reichspoststation Altenstadt (1698 nach Geislingen verlegt), ein Estaffettenpass Augsburg 1690 u.v.m., dies nur am Rande.