Beiträge von Zockerpeppi

    Hier nun mein Brief an Krewinkel :

    Faltbrief aus dem Jahre 1873 : Ab Bingen nach Luxemburg an Bankier Krewinkel. Frankiert mit einer 3 Kreuzer Marke. Portogrechet stand in der Beschreibung. Entwertet Bingen oo am 30.4. 7-8N. Ankunftsstempel auf dem Verso vom 1.5.73 3-4N

    Kreuzerbriefe mit Destination Luxemburg sind selten schrieb das Auktionshaus. Ein Prüferattest war im Preis :D inbegriffen

    das wars dann auch schon was die Brustschildmarken angeht

    @ Vals @ Postarchiv
    danke für die Zusatz Infos

    @ Postarchiv

    Frage noch : bist du sicher dass die Selbstbucher nur von großen Postämtern gebraucht wurden ? In den Niederlanden als auch in Luxemburg hatten sehr wohl große Betriebe diese Selbstbucher auch für Einschreiben. Der Buchstabe kennzeichnete zeweils das Unternehmen dem die Zettel zugute kamen. Bei Interesse stelle ich einige Beispiele im Luxemburg Thread ein

    Beispiel :
    A oder a = Internationale Bank
    Z oder z = General Bank

    @Vals

    der Überdruck ergibt ein Total von 40. War der Ü nicht maßgebend ? Ich bin von 25c fürs Einschreiben ausgegangen + 15c für den normalen Brief

    einen hätte ich noch :

    Einschreiben des Comptoir nationale d’Escompte de Paris, Niederlassung Brüssel nach La Louviere +/-50km Entfernung, gelegen zwischen Mons und Charleroi. Abgestempelt am 28.4.17, frankiert mit 2 Germania Marken mit Belgien Überdruck (25 + 15cent.). Bemerken sollte man das kleine c auf dem R-Klebezettel, steht für den CNEP. Versehen mit einem ovalen Stempel Militärische Überwachungsstelle Ctr Brüssel. Interessanter Stempel auf der Rückseite : Gen. Kom. f.d. Banken i. Belgien Der Zwangsverwalter

    Ich beteilige mich mit einem bescheidenen Beleg ab München nach Kölle an die Sal Oppenheim. Abgestempelt am 2.9.15.

    Leider etwas zu jung für meine Sammlung, aber der einzige phila Beleg :evil: denn ich auftreiben konnte. Ich bräuchte allerdings was viel viel älteres in Sachen Sal Opp

    Die unterstrichene 10 ist wie ich meine der Teil des Portos der Frankreich zu gute kam.

    Das Porto wurde errechnet ab dem Grenzübergangsbüro bis zum Bestimmungsort. GÜ war Valenciennes bis Bordeaux = 687 km Luflinie. Das Porto betrug laut Postvertrag 1Franc oder 10 décimes (Entfernung von 600-750km). Meine Quelle besagt dass der Postvertrag vom 1.1.1849 datiert und die FR Inland-Portosätze von 1828 angewandt wurden + das Porti der T&T.

    Ich hoffe mal ich liege richtig

    P.S ansonsten könnte es das Gewicht sein ( 10g) , dann wäre der Fr-Portosatz 15 d und es verblieben dann 13 für T&T

    Die einzige Möglichkeit bei solch einem coupon Klau war Reaktivität und die direkte Barauszahlung am Schalter. Falsche angaben zur Person und fertig. Nur ein Dummer 8| hätte sich einen Wechsel bzw eine Kontoeinzahlung vor genommen.

    Ein Run auf die Kassen (aus heutiger Sicht ) wenn Coupon Auszahlzeit ist/war muss man miterlebt haben. Unbeschreiblich! Die kommen (wie die Geier) von überall her. Ich erspare euch die Details wo die Coupons überall versteckt waren. Waren die Coupons gültig und es lag keine Opposition vor, wurde ausbezahlt, dazu war die Bank als Guichet payeur verpflichtet. Allerdings wurden natürlich die Personalien der Person aufgenommen. So manche Bank musste am frühen Nachmittag die Tore schliesen denn der Andrang war nicht zubewältigen. Auch ward so manches mal Bargeld knapp (so die Gerüchte ). Glücklich die, die sich noch in letzter Minute hatten eindecken können.

    Bin zwar keine Wertpapierspezialistin

    Aber wichtig ist so würde ich meinen ob der Träger der Aktie namentlich bekannt war. Dies war wohl nicht der Fall. Die gegebene Aktie war ‚au porteur‚ das heisst die Besitzer sind namentlich nicht im Aktionärsregister eingetragen. Auch hat der Käufer die Aktie nicht auf einem Depot in der Bank belassen. Es konnte somit jeder Xbeliebige vorstellig werden und Coupons zur Auszahlung vorweisen.

    Theoretisch hast du natürlich Recht. Aber in der Praxis ?!? Der Besitzer konnte in der Tat den Klau in Köln melden. Aber bis zu dem Zeitpunkt da dieser den Verlust wahrnahm, die Prozedur einleiten konnte, die Information in Luxemburg bei der IBL eingegangen wäre, die Coupons zur Auszahlung gesperrt würden, wären es eh zu spät gewesen. Ich habe so meine Zweifel ob damals die Identität der jeweiligen Personen beim auszahlen der Coupons am Schalter registriert wurde. Und somit würde jede Spur zur Wiederbeschaffung im Sand verlaufen

    @BK

    er hat zwar das Porto gespart. Aber wäre der Brief mitsamt Coupons abhanden gekommen, ein potentieller Verlust von 50 Thalern. Ich habe in der Geschichte der Bank nachgeschlagen: fürs Jahr 1868 wurden 10% Dividende ausbezahlt. Das Porto in centimes wären wenn ich nicht irre 12 1/2

    Hier nun auch die versprochene Aktie aus dem Jahre 1859 nr 4643 à 250 Francs mit Coupons sheet. Die Coupons wurden bis ins Jahr 1920 ausbezahlt.

    Die Aktie ist unterschrieben von : Damien Leiden Weingroßhändler aus Köln , Karl Wilhem Königs Industrieller (Köln?). Die dritte Unterschrift kann ich nicht entziffern

    Einerseits bin ich froh dass ich dann doch nicht ganz daneben lag. Ich hätte mich früher oder später aber wieder gemeldet. Ich komme noch einmal auf den deutschen Text zurück :

    Eingesand 1 Packet mit Adresse enth(altend) 50 Thaler Werth in ???

    was Wort bedeutet wohl Coupons . Meine Schlußfolgerung : die Kölner wollten ihre Dividende kassieren und hatten ursprünglich vor Coupons im Wert von 50 Thalern einzulösen. Scheint plausibel oder ?

    Wenn ihr etwas Geduld aufbringt, suche ich eine Aktie Serie I aus dem Jahre 1859 heraus

    Mein Brief des Monats. Allerdings die Beschreibung! Ich tue mich echt schwer mit deutschen Belegen. Schon alleine die Schrift bereitet mir Probleme. Der Name des Absenders Windgassen & Tillmann ist ins Briefpapier eingestanzt . Auch befindet sich auf dem Verso noch das sehr gut erhaltene rote Wachssiegel. Der Empfänger Internationale Bank in Luxemburg.


    Hier der Text der meinem Einkauf beilag :

    1869 Faltbriefhülle aus Cöln als versuchter Wertbriefversand mit entsprechenden Tax-Vermerken, diese wieder gestrichen und dann als Auslandsbrief mit violettem Fraco-Stempel „COELN BAHNHOF F 25.4.69“ und Taxe 2 nach Luxemburg versendet, rückseitig mit Ankunftsstempel

    Soweit ich ermittelt habe war Luxemburg teil des Norddeutschen Bundes (Nördlicher Bezirk), angeschlossen durch den Vertrag vom 23.11.1867. Das Porto betrug gemäß Portostufe vom 1.1.1868 1 Silbergroschen für 1 Loth. Darüber 2 Silbergroschen

    Ich hoffe mal auf etwas Unterstützung hier im Forum

    Gut dass du den Thread offen gelassen hast, sonst könnte ich jetzt nicht teilhaben. Von mir einen inner-belgischen Beleg :

    Einschreiben aus Namur frankiert mit 2 Germania Marken mit Belgien Überdruck, Gesamt Porto 35 centimes. Absender die Banque Centrale de Namur an den Comptoir d’Escompte de Paris in Bruxelles. Abgestempelt zwischen 10-11 Uhr am 18 IX , Jahreszahl unergründlich. Versehen mit einem Kastenstempel der Post-Ueberwachungsstelle Namur +einem Briefträgerstempel mit der n° 5. Kein Ankunftsstempel von Brüssel

    12 war wohl das gängige Porto aus der Zeit. Auch meine Briefe an Rothschild wenn auch aus Berlin sind mit 12 decimes taxiert.

    Nun aber zu den Rothschilds ( ich konnte vor kurzem die Biographie in zwei Bänden des Hauses einkaufen, bräuchte aber mehr Zeit zum lesen X(

    Das Kapital der Rotschilds belief sich 1863 auf geschätzte 558 Millionen Francs davon ¼ alleine James. Die Bank in Paris war ein Familien Unternehmen, 4 Brüder waren an ihrer Spitze : James (Paris) , Anselme (Frankfurt), Salomon (Wien) und Charles ( Neapel). 1855 nach dem Tode von Salomon und Charles, nahmen Alphonse und Gustave deren Platz ein. James verstarb 2.12.1868, das Unternahmen war geschwächt. Es gab auch noch ein Unternehmen in London das von Nathan einem weiteren Bruder geleitet wurde. Nach dessen Tod 1836, übernahm auch hier James die Geschäfte .

    Quelle : les patrons du second empire , Banquiers et financiers parisiens. Nicolas Stoskopf