Beiträge von preussen_fan

    Liebe Sammlerfreunde,

    weil doch immer wieder gemeint wird, dass mit Wasserstoffsuperoyid behandelte Bleisulfidschäden nachweisbar sind, habe ich mal Kontakt mit Herrn Dr. Reiner Sälker aufgenommen, der den Bericht "Analytische Untersuchungen zur Farbgebung preußischer Freimarken" in drer Preußen Arge veröffentlicht hat.

    Den darauf folgenden Schriftwechsel darf ich mit Erlaubnis von Herrn Sälker hier im Forum veröffentlichen.

    Ich möchte noch erwähnen, dass der 60-seitige Aufsatz noch bei der Preußen-Arge vorrätig ist. Die 10 € sind ein Schnäppchen und sicher gut angelegt.

    Verkauf - Arge Preussen

    Guten Tag Herr Sälker,

    Danke dass sie sich bei mir melden. Meine Frage bezieht sich auf Preußenmarken die sich schwarz verfärbt hatten, beziehungsweise bei denen der Unterdruck schwarz hervor getreten ist und die ich darauf hin mit Wasserstoffsuperoxid behandelt hatte. Ich hatte als einer der ersten über das Folienproblem in den Preußen Studien berichtet, Feuser erwähnt mich in seiner Broschüre „ Zwanzig Jahre Bleisulfidskandal“ Viele Sammler Kollegen meinen, dass man diese Behandlung feststellen können. Ich habe optisch nichts feststellen können. Ist Ihnen bei der Untersuchung der Markenfarben in dieser Hinsicht etwas aufgefallen?

    Guten Abend Herr Friese,

    der Einfachheit und der Dokumentation halber schreibe ich Ihnen erst einmal lieber, was ich zum Thema Nachweis von Wasserstoffperoxidbehandlung denke.

    Die Frage, ob man mit Wasserstoffperoxid behandelte Marken als solche anhand von Merkmalen erkennen kann, ist nicht eindeutig zu beantworten.

    Dabei spielt der Grad der Verfärbung zum Bleisulfid meiner Meinung nach eine große Rolle. Ich selbst habe beispielsweise Marken der Mi.-Nr. 1 in vier Verfärbungsgraden, von "farbfisch" bis braun verfärbt. Alle Exemplare waren ursprünglich nicht farbfrisch rotorange, so wie man es

    1/2 Sgr.-Marken kennt, die mit Bleimennige-Farbe gedruckt wurden. Obwohl ich alle Marken mit Perhydrol (30proz. Wasserstoffperoxid-Lösung, also sehr hoch konzentriert) behandelt hatte, blieben zwei Marken braum ohne Anzeichen einer vermeintlichen Rettung. Unter dem Mikroskop (in 10-facher Vergrößerung) sieht man bei gut zu reinigenden Marke vereinzelte punktuelle Reste von Bleisulfid nur noch dann, wenn die Reinigungsprozedur unvollständig erfolgt ist. Ansonsten kann ich optisch keinen Unterschied zu nichtgeschädigten Exemplaren ausmachen. Diejenigen Marken, die sich der Wasserstoffperoxidauffrischung unwillig zeigten, weisen meiner Meinung nach kein schwarzbraunes Bleisulfid auf, sonders ebenfalls in dunklen Brauntönen vorkommendes Bleidioxid. Dieses Oxidationsprodukt des Blei zeigt die unangenehme Eigenschaft, -da bereits oxidiert, auf Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid nicht mehr zu reagieren.

    In einem anderen Fall konnte die Braunfärbung zwar entfernt werden, das Resultat war jedoch eine recht verwaschen aussehende kontrastarme Marke, welche offenbar zu einem starken Grad sulfidiert war und neben dem farblosen Oxidationsprodukt der Behandlung (Bleisulfat) im Nachhinein nur noch ein geringer Restbestandteil orangefarbener Druckfarbe verblieb. Auch in diesem Fall ist aufgrund des verbliebenen faden Druckbildes eine Behandlung nachweisbar.

    Schwieriger ist es, im Falle von verfärbten Schutzunterdrucken eine vorgenommene Behandlung nachzuweisen, da die Entfärbung von Bleisulfid, welches aus basischem Bleicarbonat entstanden st, recht problemlos erfolgt.

    Gegenwärtig sehe ich daher nur die Möglichkeit, anhand von behandeltem "Vergleichsmaterial" einen indirekten Nachweis zu führen bzw. eine "kosmetische" Behandlung als wahrscheinlich einzustufen, wenn der visuelle Eindruck entsprechendes vermuten läßt. Der direkte Nachweis könnte letztendlich nur chemisch-analytisch erfolgen und zwar durch den Nachweis von Bleisulfat, welches seinerzeit kein originärer Druckfarbenbestandteil der Preussenmarken war. Doch da stehen Aufwand (Kosten) und Nutzen in keinem rechten Verhältnis.

    Viele Grüße aus dem Münsterland

    Reiner Sälker 



      


    Lieber Martín,

    mit diesen ungarischen Stempeln kenne ich mich nicht aus, kann aber nachvollziehen, welches angenehme Hochgefühl es ist, wenn man solch seltene Stempel in seiner Sammlung hat. Ich kenne das von einigen extrem seltenen Stempeln in meiner Sammlung.

    Glückwunsch zu deinen Belegen. :thumbup: :thumbup: :thumbup: