Beiträge von Don Stefano

    Anbei ein weiterer Brief an Herrn Segelken, diesmal jedoch vom Porto befreit (und mit einer sauberen Schrift).

    1830

    Portofreier Brief von Hannover nach Zeven (107 km Luftlinie)

    Was könnte die Abkürzung auf der Briefvorderseite u.l. bedeuten?

    Aufgabestempel: HANNOVER (Feuser 1370-15 R2 s)

    Absender: Schatz-Collegium des Königreichs Hannover (Papierprägesiegel rückseitig)
    Empfänger: Herr Superintendent Segelken zu Zeven

    Transliteration:

    "Obgleich durch die von dem Herrn Superintendenten Segelken unterm 8. d. M. eingelieferte Bescheinigung des königlichen Consistorii zu Stade vom 6. hujus nur bescheinigt worden, dass die Prediger Wittwen-Casse der zeitigen Zeven-Ottersbergschen Präpositur noch forrtbestehe, nicht aber, dass die von uns auf den 1. Sept. 1830 gekündigte Obligation der Brem- und Verdenschen Landschaft vom 1. Junius 1799 ad 333 rf 8gg (?) in Golde jenem Justitute noch jetzt eigenthümlich gehöre, so wollen wir dennoch jene Kündigung für das Mal hirmit zurücknehmen.
    Wir machen übrigens dem Herrn Superintendenten Segelken für künftige ähnliche Fälle bemerklich, dass es nicht auf die Existenz des Gläubigers, sondern auf eine glaubhafte Nachweisung darüber ankomme, dass das von uns gekündigte Capital zur Zeit der Kündigung solchen Personen oder Justituten eigenthümlich zustehe, deren im §5 der königlichen Verordnung vom 13. Julius 1829 gedacht worden.
    Hannover, den 19. May 1830. Schatz-Collegium des Königreichs Hannover."

    Falls noch nicht allen bekannt, anbei der Hinweis auf ein wie ich finde hochinteressantes Projekt:

    Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft ist der Titel einer der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums.
    Das von J. G. Krünitz begründete Werk erschien 1773 bis 1858 in 242 Bänden und stellt eine der wichtigsten deutschsprachigen wissenschaftsgeschichtlichen Quellen für die Zeit des Wandels zur Industriegesellschaft dar.

    Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Digitalisierungsprojektes wird „der Krünitz” an der Universitätsbibliothek Trier in Form einer recherchierbaren elektronischen Volltextversion zugänglich gemacht.

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    Hier geht es zur Hauptseite mit vielen Hintergrundinfos: Link
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    Ist die Taxierung i.H.v. 9 Pfennig korrekt? Der Brief stammt aus dem Jahre 1832 und lief von Ottersberg nach Zeven (23 km Luftlinie).

    Transliteration:

    Hoch würdiger Herr!
    Höchstzuverehrender Herr Superintendent!

    Zudem ich mich beehre Euren Hochwürden die eigenhändige Quitung der ____________ über die gütigst ___________________________ pro 1831 zu übersenden, empfehle ich mich mit vollkommenster Hochachtung _____

    NS
    Die Frau Pastorin d. _______, beseelt Euren Hochwürden von der Hoffnung Euren Hochwürden würden sich ________ für sie _____________________ sich selbige Ihrer wohlwollenden bedanken bestens und angelegentlichst

    Wilstedt, d. 16 April 1832
    ganz gehorsamster Diener
    P. H. Hoffmann

    War es gewöhnlich, dass Witwen die Geschäfte ihrer Männer übernahmen, wenn kein Sohn existierte? Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen zu Lebzeiten ihrer Männer nicht in die geschäftlichen Angelegenheiten eingebunden waren und entsprechendes Wissen bzgl. unternehmerischen Tätigkeiten fehlte - immerhin sprechen wir von den Anfängen und der Mitte des 19. Jahrhunderts.

    Ich staune immer wieder erneut wie problemlos Du ohne an einem einzigen Wort hängen zu bleiben stets neue Handschriften innerhalb kürzester Zeit transkribierst.
    In dieser Hinsicht bist Du wirklich mein großes Vorbild. :thumbup:

    "Witwe oder Witib (veraltet, in Österreich auch Wittib) oder Witfrau (schweizerisch, ansonsten veraltet) bezeichnet Frauen, die ihren Ehepartner verloren haben; Witwer bzw. Witmann (schweizerisch, ansonsten veraltet) Männer, die ihren Ehepartner verloren haben." Weshalb hat Herr Müller die weibliche Form Wittib verwendet? In Andenken an seine verstorbene Frau?

    1839

    Portobrief - Taxierung i.H.v. 3 Kr. rh. (?)

    Absender: Herr Joh. Peter Müller, Bayreuth
    Empfänger: Herr Kaufmann Glenk zu Pegnitz

    Luftlinie: 20 km

    Infos zum Empfänger: "Im Iahre 1862 übernahm Wilhelm Glenk den Kaufmannsbetrieb von seinem Vater und konnte ihn weiter ausbauen und in Pegnitz sogar Bürgermeister werden, bevor er seinen Betrieb 1897 wiederum an seinen Sohn Friedrich übergab. In erster Linie umfasste der Handel Lebensmittel wie Zucker, Salz, Kartoffeln, Käse, Eier, Geflügel und Räucherfleisch, Zwiebeln, Heringe, Obst und Süd- früchte. Aber auch Schießpulver, Tabak und Petroleum sowie Benzin wurden gehandelt." Quelle

    Aufgabestempel: BAYREUTH (Feuser 202-20 K1 s)

    Transliteration:

    Herrn Wilhelm Glenck zu Pegnitz
    Baireuthe, den 29. April 1839

    Ihr Werthes vom 27. dies erhielt ich mit Vergnügen, und entgegne Ihrer gütigen Anfrage hierauf: das ich Ihnen die ______________ eben so, __________ Tafeln ________
    12. Tafeln ______ für mein _______________. Was aber den Rabat betrift, ist mir bei den jezigen Holz u. _____ Preis nicht möglich mehr denn 12 Prozent zu verlassen, da an den _____________ ohne dass ein geringer _________ ist, welches Sie als erfahrener Geschäfts Mann wohl glauben können. Wollen Sie mich hierauf mit Ihren Anfragen ersonnen (?) so werde immer auf gute Waare folgen, und mir Ihr Zutrauen zu erhalten wissen. Ihren _______ entgegensehend zeichnet achtungsvoll Jon. Pet. Müller.

    1873

    Absender: Königl. Sächs. Armee-Corps Intendantur, Dresden
    Empfänger: Stadtrath zu Pegau

    Luftlinie 105 km, kein postalischer Versand

    Inhalt:

    Benachrichtigung
    Die von dem Stadtrathe zu Pegau eingesandte Servis-Liquidation pro August 1873 ist revidirt und auf 11 Reichsthaler 29 Neugroschen 1 Pfennig festgestellt worden.

    Auf der zweiten Seite finden sich Bemerkungen zu den Gründen des Revidierens: Nur für das 1. Pferd eines Offiziers war der höhere Servis von 4 Reichsthaler zu bringen, für das 2. Pferd nur der niedere Satz. Zudem waren laut Beleg in der Gemeinde Pegau nicht 3, sondern 4 Lieutenants verquartiert.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei folgendem Brief um einen reinen Frankobrief handelt?

    1844

    12 Kr. rh. bayrische Transitgebühr sowie 4 Kr. rh. badische Frankotaxe. Beides war vom Absender zu zahlen.

    Aufgabestempel: OFFENBURG (Feuser 2610-9 L2 r)
    Rückseitig ein Ankunftsstempel aus Steyr

    Absender: Josef Jennewein

    Inhalt: Geschäftsbrief - Herr Jennewein weist darauf hin, dass er die Sicheln woanders bestellt hat, da er sie dort bedeutend billiger bekäme. Zudem gibt er mittels des Briefes gleich neue Bestellungen auf.

    Nach den ersten beiden Briefen gehe ich stark davon aus, dass J. J. Voith sich auf Sensen und Sicheln spezialisiert hat? Immerhin liegen knapp 30 Jahre zwischen den beiden Briefen.

    Briefe aus der Voith-Korrespondenz finden hier in diesem Thread Platz.

    Johann Jakob Voith war Kaufmann und lebte in Steyr, Österreich.

    Aus diesem Text geht hervor, dass das Haus "Grünmarkt 8" im Jahre 1763 an den aus Murnau in Bayern stammenden Johann Jakob Voith (1809 verstorben) veräußert wurde.
    Hierbei handelt es sich bestimmt um den Vater des Adressaten meines Briefes, oder? Lebte sein Sohn weiterhin in dem Haus, ist hier etwas bekannt?


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    Weitere Infos bzgl. J. J. Voith wären super! Leider findet man nicht sonderlich viel über diese Familie im Internet.


    Zum Brief:

    1815

    Portobrief von Freyburg (Baden) nach Steyr (Österreich) - 488 km Luftlinie

    Taxierung: ? (1,5?) Rückseitig ist eine 12 über einer 20 notiert. Ist dies eine postalische Gebühr?

    Absender: Blasig Falbisaner & Comp.

    Aufgabestempel: Feuser 995-12 L2 s

    Geschäftsbrief u.a. bzgl. der Lieferungen von Sensen

    Danke für die tolle Erklärung zu dem Beleg.

    Ich sehe hier eine Dienstsache, ist nicht zu verwechseln mit portofrei.
    Bedeutet nur das der Empfänger bezahlt.


    Von preußischen und sächsischen Briefen kenne ich die Verwendung des Zusatzes "Dienstsache" als Hinweis auf die Portofreiheit.
    Dies ist in Württemberg dann wohl anders gewesen?

    @All
    Anbei der Inhalt, wo es mich doch ein wenig interessieren würde, was der Grund des Schreibens war...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf


    Grober Inhalt der ersten Zeilen:

    Der Verfasser Deines Briefes nimmt Bezug auf ein Schreiben, in dem er angefragt wurde, wie viel er gutwillig bereit sei zu den Process Kosten dazuzugeben.
    Er wundert sich hierüber, da er sich gleich zu Beginn vom Process losgesagt habe. Er sei nicht bereit Process Kosten zu zahlen und schreibt, dass der Vergleich ihn nichts angehe.

    Danke für den Tipp, ich werde mir das System der Klemmbinder anschauen, kannte ich noch gar nicht.

    Hier bin ich gleich fündig geworden. Ist das Einsetzen und Entnehmen der Seiten schnell und einfach zu bewerkstelligen? Sind handelsübliche DIN A4 Blätter (ich würde jedoch etwas stärkeres Papier bevorzugen) zu empfehlen? 500 Blatt sollen reinpassen, mit Briefen (ich habe auch viele 3-4 seitige dickere Briefe) sollten dennoch deutlich mehr als die jetzigen 60 meines aktuellen Ordners reinpassen. 8o

    Ich bin bereits auf der Suche nach alternativen Systemen.

    So etwas in der Art

    Was haltet ihr davon? Auf festem DIN A4 Papier könnte man Ausdrucke gestalten, in welche sich der Brief dann mittels säurefreien Fotoecken integrieren lässt. Wenn es sinnvoller ist, die Briefe nicht in Plastik zu haben, kann ich sie dann auch direkt so aufbewahren. Oder ist eine Plastikhülle um das komplette DIN A4 Blatt herum zu empfehlen?

    Ordner sind mir wie gesagt zu schnell voll und dickere Belege passen schlecht rein, deswegen der geplante Wechsel auf ein solches System.

    Ich glaube der verlinkte Hängeregistraturwagen wird es werden, sollten hier nicht Bedenken bzgl. der artgerechten Aufbewahrung von Briefen auftreten. Hier lassen sich einfach neue Mappen in verschiedenen Farben anlegen und übersichtlich beschriften. Bei größeren Korrespondenzen oder Gebieten wird einfach eine weitere Mappe hintendran gesetzt. Mit der DIN A4 Seite im Querformat (ich beschrifte diese dann natürlich quer und bringe auch die Briefe auf den Ausdrucken so an, damit man beim Durchblättern die einzelnen Seiten nicht drehen muss) habe ich viel Platz für das Unterbringen von Infos bzgl. des jeweiligen Briefes.

    Hallo,

    da mein Sammelalbum bereits nach ca. 60 Briefen voll ist und kaum mehr hineinpasst, plane ich dem Umstieg auf ein anderes Aufbewahrungssystem.
    Dickere Briefe passen hier zudem nicht gut hinein.
    Wichtig sind mir der Schutz der Briefe (ich möchte sie nicht, dass sie einfach in einem Karton herumfliegen) sowie ein praktisches System.

    Im Anhang einige Fotos meines aktuellen Ordners.

    Generelle Möglichkeiten zur Aufbewahrung der Sammelobjekte sind super, alles was euch so einfällt. :thumbup: