Anbei eine sehr schöne Dienstsache wie ich finde.
Beschreibung des Belegs:
Portofreie Dienstsache aus dem Jahre 1856
2-seitiger Brief, inkl. Antwortschreiben ein Jahr später (1857)
Stempel:
K1-Aufgabestempel aus Pirna vom 21.03.1856
Taxierung:
portofrei
Absender & Empfänger:
Absender: königlichen Direktion der Heilanstalt zu Sonnenstein (Stadtteil von Pirna)
Empfänger: Stadtrat zu Pegau
Inhalt des Briefes:
Es geht um die Abholung der Frau Freitag aus der Anstalt, da sie ihre Genesung erlangt habe.
Man möchte sie nicht länger in der Anstalt behalten und sehe deshalb mit Zuversicht der Abholung von Frau Freitag durch ihren Vater entgegen.
Ein längerer Aufenthalt würde sich nachteilig auf die sich nach der Heimat sehnende Person auswirken.
Antwortschreiben des Stadtrates ein Jahr später:
Der Tischlermeister Freitag benötigt den bei der Einlieferung seiner Tochter in die Anstalt mit übergebenen Heimatschein.
Dieser soll, falls er wirklich zurückgehalten wurde, an den Stadtrat übersandt werden.
Sonstige Bemerkungen:
rückseitiges Siegel der Anstalt zu Sonnenstein
120 km Luftlinie Entfernung
Frage:
- Was bedeutet die Abkürzung "e.o." unterhalb des Vermerks "Dienst Sache"?
Infos zur Anstalt:
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Das Schloss Sonnenstein ist eine teilweise erhaltene Burg-Festung im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein mit historisch großangelegten Anlagen.
Im Siebenjährigen Krieg teils verfallen und bereits seit 1764 zivil genutzt, wurde die Anlage 1811 zur Anstalt für als heilbar angesehene Geisteskranke mit einem wegen ihres reformpsychiatrischen Konzepts guten Ruf.
Am 14. September 1813 besetzten französische Truppen den Sonnenstein und erzwangen die Evakuierung der 250 Patienten, beschlagnahmten Vorräte.
Die Unterbringung und Versorgung der Patienten in der Stadt wurde organisiert.
Die Franzosen betrieben den Rückbau der Gebäude zur Festung. Dabei und beim Beschuss durch österreichische und russische Belagerer wurden große Schäden angerichtet. Bis zur Kapitulation Dresdens am 11. November verteidigten die Franzosen die Festung. Bereits im Februar 1814 konnte der Betrieb der Heilanstalt wieder notdürftig aufgenommen werden, allerdings für einige Jahre nur mit einer verminderten Kapazität für etwa 135 Patienten.
Zwischen 1855 und 1914 wurde die Anstalt durch zahlreiche Neubauten erweitert.
Zwischen 1940 und 1941 wurde das Schloss im Rahmen der NS-Euthanasie-Aktion T4 genutzt. Dort wurden 13.720 meist behinderte Menschen getötet.
Aktuelle Bilder:
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Foto-Quelle: http://thelostplaces.blogspot.de