Beiträge von Don Stefano

    Francobrief (rückseitige Taxe i.H.v. 4 Kr. rh.) von Gunzenhausen nach Ansbach aus dem Jahre 1845.

    Stempel: Aufgabestempel GUNZENHAUSEN (Feuser 1310-6 K1 s) vom 25.11. sowie rückseitig Ankunftsstempel (Feuser 107-9 Sg s) vom 26.11.

    Absender: der Magistrat daselbst / Bürgermeister Wucherer (Johann Leonhard Wucherer war von 1834 bis 1848 Bürgermeister in Gunzenhausen)
    Empfänger: der königliche Appelationsgerichtsadvokat Herr Greiner in Ansbach

    Inhalt (Auszug): Erwiderung auf eine Notifikation: "Wie in dem Schreiben vom 18. September 1841 schon enthalten ist, so befinden sich die Kämmereirechnungen von 1798
    auch 40 Jahre zurück also bis 1758 in unserer Registratur."

    1. Seite: Schreiben des Bürgermeisters | 2. Seite: Schreiben des Magistratsrates, da "Bürgermeister verhindert" | 3. Seite: Antwort aus Ansbach vom 27.11.

    Portobrief (Taxe i.H.v. 1 gRgr.) von Greiz nach Adorf (38 km Luftlinie).
    Aufgabestempel REICHENBACH (Feuser 2902-2 K2 s) vom 12. Oktober 1820.

    Absender: Friedrich Wilhelm Hey (Finanzrat der Landesregierung Greiz)
    Empfänger: Herr Gottlob Friedrich Thomas

    Gottlob Friedrich Thomas (* 1755 in Lengenfeld/Vogtland; † 1835 in Graslitz/Böhmen) war ein Industriepionier, Kaufmann und Spinnereibesitzer.
    Er baute und betrieb die erste Baumwollfeinspinnerei im Vogtland.
    1807 nahm er drei von ihm konstruierte Spinnmaschinen in Betrieb – getrieben von Menschenkraft. Bereits 1812 betrieb er 12.420 Spindeln.
    In den 1820er Jahren überließ Thomas zunehmend seinem Schwager und Mitinhaber Friedrich Gottlob Bonitz, seinem Sohn Ferdinand und seinem Schwiegersohn Carl Wilhelm Rollmann den Betrieb der Baumwollspinnereien. Thomas selbst soll sich in seinen letzten Lebensjahren mit der damals noch wenig verbreiteten maschinellen Wollspinnerei und dem Verkauf von Spinnmaschinen beschäftigt haben.

    Inhaltlich handelt es sich um geschäftliche Angelegenheiten. Auszug: "[...] und der wiederholt angekündigte Besuch Ihres Herrn Sohn's wird mir sehr willkommen sein, wenn durch denselben die unbeabsichtigten Gegenstände zwischen uns in Ordnung kommen."

    Ist die Taxierung meinerseits korrekt benannt worden?

    Bei meinem nächsten Brief habe ich Probleme eine inhaltliche Aussage zu dem Schreiben zu machen. Eine vollständige Transliteration ist natürlich nicht nötig, mir würde es schon reichen den ersten Satz zu verstehen.

    "Ihre beiden werthe vom 3. __ dieses habe ich erhalten und daraus ersehen, dass Sie es für ________________ ___________ sich mit Ihrem Schuld__ W A Götz in Rohsbach auf die angezeigte Weise zu vergleichen, als die ____________ gegen denselben verfügen zu lassen, dass Sie aber, ___________ Sie sich darüber erklären, zu wissen wünschen, ob ich mich zu annehmen (?) den neuen ..... den Rest des Satzes kann ich gar nicht lesen.

    Portofreie Dienstsache des großherzoglichen Notars Eckard aus St. Blasien an das Bürgermeisteramt in Schluchsee aus dem Jahre 1867.

    K2-Aufgabestempel ST. BLASIEN vom 01.12.

    Inhalt:

    Vorladung
    Beschluss:
    1. Wird zur Belehrung wegen unterlassener Teilung Tagfahrt auf Donnerstag, den 5. Dezember 1867 nachmittags 2 Uhr in das Rathaus zu Schluchsee angeordnet.
    2. Geht dieses an das Bürgermeisteramt Schluchsee zur Eröffnung an die Beteiligten. Über die geschehene Eröffnung wolle mir Bescheinigung zurückgesendet werden.
    Unten sind die vorzuladenden Personen erwähnt: 1.) der Witwer 2.) die Tochter 3.) der Sohn

    Portofreie Dienstsache von Luckau an das königliche Kreisgericht zu Lübben (16 km Luftlinie).
    R2-Aufgabestempel aus LUCKAU vom 11.12.1858, rückseitig ein Ausgabestempel vom selbigen Tage.
    Der Brief betrifft den Verbleib eines Lieferantenbuches von 1802 bis 1835.
    Auf der zweiten Seite des Briefes ist eine kleine Korrespondenz mit diversen Kurztexten (vom 14.12. / 15.12. / 20.12.) vorhanden.

    Wer kann die Abkürzung unten links auf der Vorderseite lesen? HGDS? Herzogliche Dienstsache eventuell?

    Am einfachsten lässt sich diese Vorgehensweise realisieren, wenn von administrativer Ebene die maximale Anzahl der Beiträge in einem Thread von der derzeitigen Höchstgrenze (40) auf einen höheren Wert angehoben wird.

    Der 66er Thread hat mit der 40er Einstellung "nur noch" 16 Seiten, ein kompletter Ausdruck wäre somit zwar immer noch umständlich (16 einzelne Ausdrucke), aber im Vergleich zu der Standardeinstellung (32 einzelne Ausdrucke) schon deutlich effektiver.

    Umgestellt werden kann dies wie folgt:

    Oben auf "Profil bearbeiten" klicken, dann auf den Reiter "Einstellungen" und das Untermenü "Darstellung". Hier beim Punkt "Anzahl Beiträge pro Seite" die 40 auswählen und "Absenden" unten klicken.

    Könnte jedoch dieser Maximalwert seitens der Administration erhöht werden, sind natürlich noch weniger einzelne Ausdrucke nötig. :)

    Kurzbeschreibung des Belegs:
    Portobrief von Schneeberg nach Altenburg aus dem Jahr 1849

    Absender & Empfänger:
    Absender: keine Angabe
    Empfänger: Herr C. F. Bässler

    Stempel:
    SCHNEEBERG K1-Aufgabestempel (3187-4 Feuser)

    Taxierung:
    9 Ngr. Porto

    Inhalt des Briefes:
    Glückwünsche die Geburt eines "kleinen Weltbürgers" betreffend.
    Die Frau Mutter und der Kleine erfreuen sich besten Wohlseins.

    Bei Fehlern, Korrekturen und Ergänzungen zu dem Beleg bitte antworten. Danke.

    Anbei eine Portofreiheit von Oppeln (Opole, in der Region Oberschlesien gelegen) nach Tost (Toszek, Stadt in Polen) aus dem Jahr 1834.

    Die Portofreiheit wurde durch den Vermerk "Fiscalia" hervorgehoben.
    Aufgabestempel: OPPELN (Feuser 2630-2) vom 21.4.1834
    Absender: Königliche Regierung, Abteilung des Innern
    Empfänger: Das Gerichtsamt der Majorats-Herrschaft Blottnitz zu Tost

    Inhaltlich: den Sachverhalt der Abtretung eines Stückes Grund betreffend



    Das umfangreiche Antwortschreiben ist derart unleserlich, dass ich mich beim Lesen auf die lobenswert schöne Kurrentschrift des Absenders beschränkt habe. :P

    Kurzbeschreibung des Belegs:
    Portobrief von Magdeburg nach Paris aus dem Jahr 1863

    Absender & Empfänger:
    Absender: _____________ (?)
    Empfänger: Messieurs de Rothschild frères

    Stempel:
    K3-Aufgabestempel "MAGDEBURG BAHNHOF 25 12 * 3 - 4"
    roter K2-Stempel "Prusse Forbach" vom 27.12. (Region Lothringen)
    rückseitig zwei Pariser K2-Ankunftsstempel vom 27.12.

    Taxierung:
    6 Décimes Porto

    Inhalt des Briefes:
    Geschäftsbrief den Zuckerhandel (u.a. dunkler Zucker) betreffend. Seit bereits mehr als 20 Jahren beschäftigt sich der Verfasser des Briefes mit dem Zuckerhandel.

    Sonstige Bemerkungen:
    Lateinische Schrift, ach wie einfach zu lesen! :D

    Fragen:

    • Wer kann mir bei der Absenderbestimmung helfen?
    • Ist der Brief richtig beschrieben?
    • Jakob Rothschild ( 1792–1868 ) war der jüngste der Brüder. Er ging 1812 nach Paris und etablierte dort Rothschild Frères zu einer der ersten Bankadressen und nannte sich fortan James de Rothschild. Handelt es sich eventuell um ihn beim Adressaten? Wobei der Brief ja an mehrere Männer adressiert ist. Definitiv kann man wohl zumindest sagen, dass es sich um die bekannten Rothschild-Brüder handelt, richtig?
    • Weshalb befindet wird der Bahnhof beim Aufgabestempel wörtlich hervorgehoben? Konnte man Briefe direkt bei der Post am Bahnhof aufgeben?

    Ein weiterer Beleg aus der Kamphausen-Korrespondenz, diesmal ist der Brief an seine Frau gerichtet.

    Kurzbeschreibung des Belegs:
    Portobrief mit rückseitigem Bestellgeldvermerk aus dem Jahr 1858

    Absender & Empfänger:
    Absender: Herr Eduard Wünnenberg aus Köln
    Empfänger: Frau des H. Kamphausen in Königshoven

    Stempel:
    Köln K2-Aufgabestempel vom 30.03.1858
    rückseitig Ausgabestempel vom 31.03.1858

    Taxierung:
    1 Sgr. Porto
    rückseitig 1,5 Sgr. Bestellgeld für die Briefzustellung

    Inhalt des Briefes:
    Rechnung sowie Vermerk über eine Gutschrift

    Sonstige Bemerkungen:
    keine

    Fragen:

    • Ist die Taxierungsdeutung des Bestellgeldes korrekt?
    • Kann jemand lesen, was in Rechnung gestellt wurde? "braun Lustre" ergibt keinen Sinn?

    Anbei eine sehr schöne Dienstsache wie ich finde. :thumbup:

    Beschreibung des Belegs:
    Portofreie Dienstsache aus dem Jahre 1856

    2-seitiger Brief, inkl. Antwortschreiben ein Jahr später (1857)

    Stempel:
    K1-Aufgabestempel aus Pirna vom 21.03.1856

    Taxierung:
    portofrei

    Absender & Empfänger:
    Absender: königlichen Direktion der Heilanstalt zu Sonnenstein (Stadtteil von Pirna)

    Empfänger: Stadtrat zu Pegau

    Inhalt des Briefes:
    Es geht um die Abholung der Frau Freitag aus der Anstalt, da sie ihre Genesung erlangt habe.

    Man möchte sie nicht länger in der Anstalt behalten und sehe deshalb mit Zuversicht der Abholung von Frau Freitag durch ihren Vater entgegen.
    Ein längerer Aufenthalt würde sich nachteilig auf die sich nach der Heimat sehnende Person auswirken.

    Antwortschreiben des Stadtrates ein Jahr später:
    Der Tischlermeister Freitag benötigt den bei der Einlieferung seiner Tochter in die Anstalt mit übergebenen Heimatschein.
    Dieser soll, falls er wirklich zurückgehalten wurde, an den Stadtrat übersandt werden.

    Sonstige Bemerkungen:

    rückseitiges Siegel der Anstalt zu Sonnenstein
    120 km Luftlinie Entfernung

    Frage:

    • Was bedeutet die Abkürzung "e.o." unterhalb des Vermerks "Dienst Sache"?


    Infos zur Anstalt:

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    Das Schloss Sonnenstein ist eine teilweise erhaltene Burg-Festung im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein mit historisch großangelegten Anlagen.
    Im Siebenjährigen Krieg teils verfallen und bereits seit 1764 zivil genutzt, wurde die Anlage 1811 zur Anstalt für als heilbar angesehene Geisteskranke mit einem wegen ihres reformpsychiatrischen Konzepts guten Ruf.
    Am 14. September 1813 besetzten französische Truppen den Sonnenstein und erzwangen die Evakuierung der 250 Patienten, beschlagnahmten Vorräte.
    Die Unterbringung und Versorgung der Patienten in der Stadt wurde organisiert.
    Die Franzosen betrieben den Rückbau der Gebäude zur Festung. Dabei und beim Beschuss durch österreichische und russische Belagerer wurden große Schäden angerichtet. Bis zur Kapitulation Dresdens am 11. November verteidigten die Franzosen die Festung. Bereits im Februar 1814 konnte der Betrieb der Heilanstalt wieder notdürftig aufgenommen werden, allerdings für einige Jahre nur mit einer verminderten Kapazität für etwa 135 Patienten.
    Zwischen 1855 und 1914 wurde die Anstalt durch zahlreiche Neubauten erweitert.
    Zwischen 1940 und 1941 wurde das Schloss im Rahmen der NS-Euthanasie-Aktion T4 genutzt. Dort wurden 13.720 meist behinderte Menschen getötet.

    Aktuelle Bilder:

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    Foto-Quelle: http://thelostplaces.blogspot.de

    Stimmt, der Vater ist bereits im Jahre 1863 im Alter von 46 Jahren verstorben, die Mutter hingegen lebte bis 1899 und wurde 72 Jahre alt.
    Für den Vater ist im online einsehbaren Familienbericht beruflich "Bahn- und Postbeamter" vermerkt.
    Joseph Heinrich Sohm war der erste von insgesamt 12 Kindern!

    Bei näheren Informationen seitens uns als Besitzer solcher Belege an Nachkommen oder andersherum über Nachkommen an uns kann man bei intensiver Recherche sicher einige interessante Informationen herausfinden oder wie du erwähnt hast bei familiengeschichtlichen Angelegenheiten weiterhelfen.

    Beschreibung des Belegs:
    portofreie Dienstsache aus dem Jahr 1868
    Militäraushebung betreffend

    Stempel:
    Orschweier K2-Aufgabestempel vom 12.06.1869
    rückseitig K2-Stempel von Bruchsal vom 13.06.
    sowie K2-Stempel von Heidelberg-Basel ebenfalls vom 13.06.

    Taxierung:
    portofrei

    Absender & Empfänger:
    Absender: Gemeinderat Grafenhausen / Aushebungsbezirk Ettenheim
    Empfänger: Gemeinderat zu Philippsburg

    Inhalt des Briefes:
    Mitteilung über stellungspflichtigen Wehrpflichtigen zur Aufnahme in die Aushebungsliste von Philippsburg

    Sonstige Bemerkungen:
    163 km Luftlinie

    Jetzt wo du es sagst, meine ich dies auch im Band 1 von Helbig gelesen zu haben, der "heilige Absenderwille" wenn ich mich nicht täusche.
    Da sich dieser Sachverhalt leider nicht klären lässt, muss man ihn nun so im Raum stehen lassen. Interessant ist es dennoch allemal.

    So, ich werde morgen einen weiteren Beleg hier einstellen und bin dann jetzt erstmal offline. :P :D

    Stimmt. Nun denn, darüber kann man wohl nur spekulieren. Vom Schriftbild her unterscheidet sich der Schriftzug "Staatsdienstsache" doch etwas vom Rest, fällt mir jetzt erst auf.
    Womöglich ein überpenibler Postangestellter?! ^^ Manche Dinge können einfach nicht definitiv geklärt werden.. :D