Liebe Sammlerfreunde,
heute und in den nächsten Tagen werde ich einige unzureichend frankierte Briefe vorstellen, die aus Italien über die Schweiz nach Deutschland gelaufen sind.
Beginnen will ich mit einem Brief, der am 23. Mai 1867 in Rimini nach Fürth in Bayern aufgegeben wurde. Statt mit 60 Cent. ist er nur mit einer 40 Cent.-Markie frankiert. Außer dem Rahmenstempel FRANCOBOLLO / INSUFFICIENTE (Briefmarke unzureichend) befindet sich auf der Adressseite der Zeilenstempel "Soprav . . . della tassa italiana" und handschriftlich "20". Dieser gibt an, dass der italienische Gebührenanteil (20 Cent.) um 20 Cent. überschritten ist (Sopravanzo = Überschuss). Diese 20 Cent. reichten für den schweizerischen Gebührenanteil, so dass die Schweiz nur den bayerischen Gebührenanteil von 9 Kr. mit Rötel vermerkte, was dann als Forderung an den Adressaten mit einer großen blauen "9" überschrieben wurde.
Auf der Siegelseite befinden sich auch einige Stempel: Kreisstempel MILANO STAZ. (Mailand Bahnhof) vom 24.05., Zweikreisstempel COMO - COLICO / NATANTE N.2 (Schiffspost auf dem Comer See) ebenfalls vom 24.05., Kreisstempel CHUR - ST.GALLEN / Z 14 (Bahnpost) vom 25.05 und schließlich der Kreissgementstempel von Fürth vom 26. Mai 1867. Der Brief wurde also über den Splügen-Pass befördert. Was mich in diesem Zusammenhang noch interessiert: wurde er von Rorschach oder von Romanshorn über den Bodensee nach Lindau befördert?
Viele Grüße
Jürgen