Beiträge von mikrokern

    Hallo kilke,
    ja, die Abschleifhypothese...
    Ich kenne die Publikation von Helbig/Vogel, aus der Du zitierst. Aber eben - es ist auch nur eine Hypothese. Und mit ihr lässt sich das Phänomen der beiden Typen (1 und 2), für die der PF vorliegt, nicht befriedigend erklären, im Gegenteil, die Unklarheiten nehmen eher zu, wenn man ihr folgt, denn: wie soll durch Abschleifen aus Typ 1 der Typ 2 werden?

    Bzgl. PF III der 2IIIa/b (s. post #180) kann ich hier einen Brief aus Kipfendorf nach Rebdorf vom 29. Jan. 1864 mit 2IIIb (Sem Pl. 5, Spätverwendung!), die den PF aufweist, zeigen.

    erstmal wil ich mich korrigieren. Die 4+3 gezeigten Marken mit dem PF "Ansatz an "N" von BAYERN" sind nur von einem Stöckel gedruckt.

    Hallo kilke,
    wie kommtst Du zu der plötzlichen Ansicht, dass es sich jetzt doch um denselben PF handelt? Einen Tag vorher (post #176) hiess es doch noch, "es handelt sich nicht um den selben PF, nicht um den selben Stöckel". ?(
    Hast Du jetzt neue Erkenntnisse, oder nur die Ansicht geändert?
    Und wie erklärst Du das Auftreten von beiden Typen (1 und 2) im Zusammenhang mit dem PF, wenn man vom selben Klischee ausgeht? Wie soll ein Abschliff aus einem zunächst druckenden Grat (Unterbrechung zwischen der kleinen 3 und der Raute) diesen "wegmachen"? Da müsste er beim Abschleifen ausgebrochen sein, und das dann ganz häufig bei vielen Stöckeln, bei denen der Typ 2 vorkommt.
    Ausserdem gibt es durchaus sehr frühe 2IV-Marken in Typ 2 mit typisch detaillierten, exakten Druckbildern ganz neuer Klischees, die sicher noch nicht abgeschliffen worden sind (Beginn 1859).
    Die Abschleif-Hypothese ist m.E. gewagt, zwar nicht auszuschliessen, aber doch mit mehr Fragenzeichen als befriedigenden Erklärungen versehen. Von der technischen Schwierigkeit, im µm-Bereich so plan zu schleifen, dass die Oberfläche nicht windschief wird, ganz zu schweigen...

    ... D.h. die Marke mit gMR "328" könnte auch derder Platte 5 (Sem) zugeteilt werden. Nur wollen wir uns natürlich an die Grundregel halten, und einen PF nur einer einzigen Platte zuordnen. Und das istbei diesem PF die Platte 4. Die Platte 5 kommt später

    Hallo kilke,
    aber genau hier liegt das Problem! Wenn ein PF z.B. auf 2IV eindeutig nachgewiesen werden kann, und andere (in diesem Falle) lose Marken den selben PF zeigen, aber vermutlich einer "anderen" Platte zugeordnet werde können/müssen, so steht das Konzept eben dieser Plattendifferenzierung auf sehr tönernen Füssen!
    Konkret: wenn der "Ansatz am N" - aufgrund eines datierbaren Beleges - für 2IV gesichert ist, und dann 2IIIb (Sem 2V)-Marken mit dem selben PF existieren, muss man sich doch wirklich fragen, ob 2IIIb/5 eine eigenständige Platte oder nicht doch eine "abgenutzte" 2IV ist.
    Ich bin absolut Deiner Meinung, dass ein PF zu einer EINZIGEN Platte gehören sollte, da man nicht annehmen kann, dass gerade ein beschädigtes Klischee als Austauschstöckel fungiert haben sollte. Deshalb ist m.E. die Aussage im Sem-Handbuch für gewisse PF, sowohl auf Sem Pl. 4 wie auch Pl. 5 vorzuliegen, äusserst zweifelhaft.
    Ich kann mich nicht mit der Aussage "Ansatz am N ist halt 2IV" zufrieden geben, wenn man offensichtlich 2IIIb/(5)-Exemplare mit demselben PF findet.
    Frage an die community: wer würde kilke's Marke mit dem gMR 328 aus post #174 als 2IV, oder aber als 2IIIb (Vogel) = 2V (Sem) einstufen?

    EDIT: Der diskutierte PF "Ansatz am N" erinnert mich an unseren "Streitfall", den Abstrich am I von DREI, den ich auf 2IIIa datierbar belegen kann, und von dem Du eine im Erscheinungsbild leicht abweichende Variante auf meiner Meinung nach 2IV zeigtest. Auch hier vielleicht doch 2 verschiedene PF, ganz so, wie es den "Ansatz am N" in zwei ganz ähnlichen - aber doch verschiedenen - Versionen gibt...

    Hallo abrixas,
    nicht ganz richtig liegst Du mit dem Franco und dem Laufzettel.
    Weilheim und Tölz liegen weniger als 12 Meilen entfernt, sodass 3 Kr Franco in jedem Fall (auch vor dem 31.7.1865) bis zu einem Loth Gewicht ausreichend waren. Hätte der Brief mehr als 1 Loth gewogen, wäre ein vorderseitig angeschriebenes Nachporto erhoben worden. Ein Laufzettel kam hier gar nicht ins Spiel, bei der "62" handelt es sich um die Reco-Nummer, die dem Einschreiben vergeben und ins Post-Manual eingetragen wurde. Richtig ist die Verrechnung der 6 Kr. Einschreibegebühr über den Postschein (daher der Vermerk "Schein").

    Hallo kilke,
    bzgl. PF "Ansatz an N von BAYERN" (Vogel PF V der 2IV) kann ich folgenden Brief zeigen:
    Aus Sonthofen nach Willhams bei Weitnau vom 19. Juni 1859, Pl. 2IV Typ 2!
    Während Deine Marken alle vom Typ 1 (von der kleinen 3 getrennte Raute im linken oberen Wertkästchen) sind, gehört meine zu Typ 2 (3 mit Raute verbunden). Ausserdem erscheint mir der Ansatz am N deutlicher und dicker ausgeprägt als bei Deinen Marken.
    Ein weiteres Mysterium? Wäre es nur die Ausprägungsdeutlichkeit des "Ansatzes", könnte man über Abnutzung/Verquetschung spekulieren. Aber wie kann derselbe PF sowohl bei Typ1 wie auch bei Typ 2 vorkommen?
    Oder ist auch hier die "verbundene Raute" nur eine Weiterentwicklung der getrennten Raute? Immerhin zeigen z.B. in 1861/62 die Mehrzahl aller 2IIIb (Sem Pl. 5) den Typ 2.
    Und noch etwas: Deine linke Marke in der unteren Reihe (gMR 328 ) würde wohl jeder als 2IIIb (Sem Pl. 5) klassifizieren und nicht als 2IV, oder?
    Liefert das Nahrung für die gewagte Hypothese "2IIIb ist nur eine abgenutzte 2IV und weder aus 2IIIa entstanden, noch eine eigenständige Platte"? Spekulation...

    Hallo VorphilaBayern,
    wieder mal ein ganz hervorragender markenloser Brief von Dir, wie gewohnt... :)
    Wie könnte man den noch toppen?
    - durch 3 Kr.-Portomarke?
    - oder als R.S.-Franchise, der dann ein Expressbrief ("citissime") wäre? Oder wäre das wiederum nicht möglich, da Au bzgl. München "Lokalbezirksstatus" genoss?

    Hallo,
    bayern klassisch's "meergrünblau" hat mich auf folgende Marken (leider keine datierbaren Briefe) gebracht:
    Habe hier 2 lose Marken in deutlich blaugrüner Farbe, beide Pl. 2IIc (Vogel) bzw. Pl. 3 (Sem). Für mich ist die Farbe noch "meergrünblauer" als dies für @kreuzerjägers Marken zuvor gilt.
    Aufgrund der Druck- und Verwendungszeit der Platten tendiere ich zu einer Auflage aus 1855/56. Die linke Marke dient als Farbreferenz für typisches blau (Pl. 2IIb).
    Kann jemand einen datierbaren Brief mit dieser grünstichigen Marke vorlegen?

    Hallo kreuzerjäger,
    na da bin ich ja froh, auch den Verwendungszeitraum mit 2. Hälfte 1857 korrekt angegeben zu haben... :)
    Dass Sem die Marken als Pl. 4 einstuft, wundert mich nicht wirklich, wenn er diese Platte bereits ab 1856 angibt. Für ihn "beginnt" sie mit der frühen 2IIIa, sodass auch abgenutzte, farbübersättigte und soche mit ausgefüllten Ecken als 2IV klassifiziert werden.
    Mich würde dann interessieren, wie die detaillierten, exakten Drucke aus 1859 wundersamerweise auch wieder zu (neuen?) 2IV werden, obwohl es in den Vorjahren (eben: 1857, wie Deine Marken zeigen)haufenweise abgenutzte, verschlissenen Klischees gegeben hat...
    Nein, hier ist die Vogel'sche Plattierung ganz eindeutig richtig und konsistent!

    Hallo,
    hier eine Spätverwendung einer in guter Qualität nicht so häufigen Marke, die aufgrund ihrer Nominale von 18 Kr. auch eher selten zum Einsatz gekommen sein durfte, gerade in kleineren Orten.
    Und um einen solchen geht es hier.
    Die Marke (MiNr. 19) wurde am 13.2. in Wieseth gestempelt, ein Ort, der laut Sem erst am 1.4.1872 zur Postexpedition erhoben wurde. Demnach dürfte der Stempel frühestens aus dem Jahr 1873 stammen. Zu dieser Zeit war die gezähnte Variante der 18 K.-Marke (MiNr. 27) seit schon fast 3 Jahren verfügbar.
    Da die Postexpedition Wieseth 1873 wohl nicht mehr mit ungezähnten Marken beliefert worden sein dürfte, gehe ich von einem "privaten" Liegenbleiber aus.
    Im Ortsstempel-Handbuch von Sem sind übrigens gar keine ungezähnten Marken (also MiNr 21 und früher) mit Stempel von Wieseth bekannt. Da freut man sich über einen schönen18 Kr-Wert umso mehr...

    Hallo,
    also liege ich ja richtig, was meine Einschätzung des Briefes hinsichtlich Spedition über Landshut/Landshut Bahnhof als "Nicht-Lokalbezirk-Brief" betrifft.
    Selbst für Mettenbach bei Wörth handelt es sich also um einen Rayon I-Brief ( bayernjäger: aus welcher "einschlägigen Literatur" leitest Du das Mettenbach bei Wörth ab??).
    Warum aber wurde ein zweiter Landshut-Stempel abgeschlagen, selbst wenn der Halbkreisstempel zuerst kam und er Brief von da zum Bahnhof verbracht wurde? Ein derartiger "Durchgangsstempel" innerhalb des selben Ortes ist doch sicher eher die Ausnahme als die Regel?

    Hallo,
    bin zufällig über meinen hier
    Bahnpost
    gezeigten Brief aus Haldenwang nach Günzburg gestolpert, wo wir in den posts #3, #11/12 das handling von in den Bahnpostwaggon eingeworfenen Briefen diskutiert hatten.
    Ist es nicht denkbar, dass es auch in Haldenwang eine "Briefablage" mit entsprechend authorisierter Person gegeben haben könnte, die die gesammelte Post der Bahn (Bahnpost im Waggon) überantwortet hat?

    Hallo bayernjäger,
    bitte nicht "OPD-Stempel" schreiben: es gab ein Oberpostamt (eben bis 1.3.1868) in Landshut, aber keine Oberpostdirektion mit solchem Stempel für den Briefverkehr.
    Mettenbach liegt nördlich von Regensburg, etwa 80 km von Landshut entfernt. Definitiv nicht in dessen Landzustellbereich, wofür auch eine Brieftaxe von 1 Kr veranschlagt worden wäre.

    Hallo bayernjäger,
    wie versprochen hier die Ergebnisse meiner Suche nach frühen datierbaren Belegen der MiNr 9.
    In der Tat scheinen mehrere der frühen Ausgaben in einem deutlich helleren Rotton gedruckt worden zu sein.
    Zeige hier einmal einen Brief aus Nürnberg nach Weissenburg vom 27. Okt. 1862, und dann einen Brief von München nach Hengersberg vom 20. Jan. 1863. Alle Marken weisen den beschriebenen hellen rosaroten Ton auf.
    Dritter Brief kommt im nachfolgenden post.

    Hallo bayernjäger,
    sehr schöner Brief aus Landshut!
    Interessant der Abschlag von sowohl Bahnhof-PE Landshut (Halbkreis), wie auch mittels Zweikreis des ehemaligesn Oberpostamts, das laut Sem-Ortsstempel-Handbuch einige Monate vorher, nämlich am 1. März 1868, in ein normales Postamt umgewandelt wurde.
    Hat man hier den Brief zunächst mit dem OPA-Stempel als Aufgabestempel versehen, und dann vor der Übergabe an die Bahnpost am Bahnhof nochmals gestempelt? Ungewöhnlich... :P