Beiträge von buzones

    Ich bin mal wieder „zufällig“ hier hereingestolpert und habe daraufhin meine kärgliche Russland-Literatur (Krötzsch, Holmsten etc.) konsultiert. Die Stempelnummer 1367 finde ich dort auch nicht, aber im Spezialhandbuch von Christian Ebnet (1992) findet sich folgender Hinweis zu den Sechseckstempeln [Dreiecke mit abgestumpften Ecken] : Nr. 1 - 622 für Poststationen am Wege von Poststraßen, Ab Oktober 1858 wurden die Nummer 623 - 1700 ergänzt. Diese waren für Postabteilungen in Bahnstationen, in der Levante und in Russisch-Polen bestimmt.Von dieser Stempelform gibt es kein vollständiges Ortsverzeichnis.“ Die beiden bekannten Nummern, die am nächsten bei der 1367 liegen, kennt Ebnet mit 1364 = Lemzal/Livland und 1365 = Schlok/Livland.

    Vielleicht kann ja ein Mitglied im Forum http://www.rossica.org/Samovar/weiter helfen?

    Liebe Freunde,

    das Forum hat mir mitgeteilt, dass mein Name erwähnt wurde. Da bin ich!8)

    Die Tariftabellen zu Italien kann ich gerne an jedwede Emailadresse verschicken, die man mir nennt.

    Die Größe der Scans der im o.g. Thread wurde anscheinend von der Forensoftware runtergerechnet, daher hat wohl die Lesbarkeit gelitten.

    Also dann: Ich warte! :thumbup:

    lieber Ralf


    Leider kann ich dir nicht genau sagen wonach ich suche. Grundsätzlich geht es mir nur mal darum sogenannte Kontrollstempel zu finden und zu belegen das es sowas anscheinend weltweit gab. In welcher Form, Art und Weise auch immer.

    Grund dafür ist meine Recherche betreffs der Stempelgruppe 125. Darf ich dich bitten einmal darin zu schnuppern. Vor allem den Beitrag #17

    Wenn ich mehr Indizien habe komme ich da mit News.

    Lieber José,

    ich habe mir deinen Beitrag zur Stempelgruppe 125 angesehen, auch den Beitrag #17. Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, wo da ein Indiz für die Nutzung als „Kontrollstempel” zu finden sein soll. Unter Kontrollstempeln vestehe ich keine Ortsdatenstempel, die zum Entwerten von Marken benutzt wurden, sondern Stempel in den unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen, die meist bei Portokontrollen abgeschlagen wurden. Am bekanntesten sind wohl die britischen „inspector's marks“.

    Lieber José,

    ¿Eres español? :/

    Kontrollstempel gab es weltweit. Wenn du etwas bestimmtes suchst bzw. wissen willst, müsstest du das zeitlich und geographisch schon eingrenzen. Ich bin gerne bereit zu helfen, aber auch mein Wissen ist begrenzt. Ich lerne bei Recherchen auch immer selbst was Neues dazu. Sowas macht uns Infojunkies Spaß! :S

    Hallo Ralf,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Der Stempel AGDP war schon an anderer Stelle erklärt worden. Aber der Link ist sehr interessant und informativ. Das Erstanliche ist, daß so gut wie keine eigenen Erkenntnisse bei den Briefen stehen, sondern nur Zitate von Emilio Diena.

    Italienisch ist für mich kein großes Problem. Schwierig wird es, wenn in die Vorphilatelie geht und die Schrift deutlich anders ist als heute. Und die vielen Abkürzungen, besonders in den Adressen, sind auch nicht ohne.

    con i migliori saluti filatelici

    Dieter

    Hallo Dieter,

    na ja, Emilio Diena ist/war halt der Papst der italienischen Philatelie, den kann man immer zitieren 8)

    Ansonsten ist bei einem Brief von 1861 nach Spanien (auf der gleichen Seite) aber folgender Unsinn zu lesen: «La lettera fu tassata in arrivo per 8 Reis (8 R in blu), corrispondenti alla tariffa di doppio porto all'interno della Spagna.» Zunächst einmal sind 8 Reales keine 8 Reis, sonst wären wir in Portugal, und dann setzt der Schreiber die 8 Reales noch mit dem doppelten Inlandstarif für einen einfachen Brief von 8 Cuartos gleich (8,5 cuartos waren ein real de vellón).

    Ähnliche Phantastereien habe ich auch schon in vielen französischen Attesten aus den 1950er und 1960er Jahren gelesen – zum Glück sind wir da heute weiter! :)

    *räusper*
    Spät kommt er, doch er kommt! ;)

    Also: Der spanische Gebührenvermerk lautet – wie bereits geklärt – eindeutig 9r für 9 reales de vellón. 90 cuartos sind eine nette Fehlinterpretation des Vorbesitzers. Eingehende Post aus Großbritannien (Inglaterra) wurde in Spanien bis 28. Juni 1853 nach der Gebührenordnung von 1807 taxiert. Unterschieden wurde hierbei noch nach zwei Destinationen: Nach Madrid und dem Rest des Landes sowie nach Cádiz, Andalusien, Mallorca und Afrika.

    Laut dieser Gebührenordnung kostete ein Brief bis zu 4 Adarmes = 7,189 Gramm (1 Adarme = 1,7872375 Gramm = 1/16 Onza zu 28,7558 Gramm) aus England nach Cádiz bzw. Andalusien bereits 10 Reales. Die hier erhobenen 9 Reales wären bei gleichem Gewicht für eingehende Briefe aus Flandern, Holland, Deutschland und Italien fällig geworden. Entweder liegt hier eine Fehltaxierung der spanischen Post vor oder es gab einen mir nicht bekannten Sondertarif

    Die vorausbezahlte Schiffspostrate von 3 Shillings aus Gibraltar kann ich aktuell nicht nachprüfen, aber die Berechnung des Vorbesitzers aufgrund eines Gewichts zwischen zwei und drei Unzen sind für mich nicht nachvollziehbar.

    Ich hänge mal einen Scan der entsprechenden Tabelle aus den Anales de las Ordenanzas de Correos de España an, der gedruckt vorliegenden Sammlung der spanischen Postgesetzgebung von 1283 bis 1889.

    ..... wußte ich es doch! Diesen Stempel habe ich auf einem Beleg aus 1832 nach Lyon und einen ähnlichen auf einem Brief aus Ariano im Jahr 1860. Alle 3 Stempel haben Bezug zu Neapel.

    Ein frührerer Besitzer hat auf dem Beleg aus 1860 vermerkt: bollo di tassazione tipo 8 = Taxstempel Typ 8.

    Wer weiß Näheres zu diesen Stempeln oder kennt Literatur?

    Dieter

    Es handelt sich hierbei um einen Kontrollstempel der Postverwaltung von Neapel, von dem es mehrere verschiedene Typen gab. Die verschnörkelten Buchstaben im Inneren des Ovals lauten AGDP = Amministrazione Generale delle Poste. Im Netz findet er sich u.a. auf folgender Seite (italienisch!): AGDP-Neapel

    Lieber St.Gallen,

    wenn dein Rechercheergebnis stimmt, so ist deine Wechselkursberechnung doch leider falsch, da du 1 Pfund im Dezimalsystem (ab 1971) von 1 £ = 100 p mit 25 CHF gleichsetzt. 1851 waren 1 £ noch 20 Shilling à 12 Pence, also 240 Pence. 240 Pence : 2500 Rappen = 0,096. Also waren 6 Pence ungefähr 60 Rappen.

    Liebe Mitstreiter,

    folgende Faltbriefhülle beschäftgt mich schon geraume Zeit: Adressiert an die Gräfin Auguste zu Solms-Wildenfels in Wildenfels (1819-1887) mit dem Leitvermerk über Prag, Dresden, Zwickau. Aufgegeben wurde der Brief offenbar laut Abstempelung oben rechts im damals ungarischen (heute slowakischen) Pöstény Es Bad (dt. Pöstény und Bad), also dem damals schon bekannten Bade- und Kurort Klein-Pöstény oder Pöstyén, auch Piestjan, im Komitat Nyitra (dt. Neutra; slow. Nitra – deutsch auch Neutraer Gespanschaft; ungarisch Nyitra vármegye, slowakisch Nitrianska stolica/župa oder Nitriansky Nitra).
    Der Umschlag trägt ebenfalls den Zeilenstempel des Postamts von GALGÓCZ (dt. Freystadt an der Waag, slow. Hlohovec), der im Handbuch von Bér/Makkai* unter der Nr. 183h aufgeführt ist und zwischen 1828 und 1850 in Gebrauch war. Bér/Makkai verzeichnet keinen Poststempel für Pöstény während Térfi** (1943) zwar den Ort unter Nr. 427 aufführt, aber keine Abbildung eines Stempels zeigen kann. Den GALGOCZ-Stempel katalogisiert Térfi unter der Nr. 150,7 für 1838-1846.
    Der Brief ist mit 12 Kreuzern taxiert, die mit Rötel gestrichen wurden. Dazu sind zwei mit Rötelstift angebrachte „42” zu sehen, von denen eine ebenfalls gestrichen und dann wieder unterstrichen wurde. Rückseitig zeigt die Briefhülle keine postalischen Vermerke, lediglich ein gut erhaltenes Siegel mit dem Namen Keller in Schreibschrift.

    Folgende Fragen hätte ich:

    1) Handelt es sich bei dem Stempel Pöstény Es Bad eventuell um einen bislang unbekannten Aufgabestempel?

    2) Kann mir jemand die Gebührenvermerke erläutern? Ich habe zwar eine Convention gefunden, die ab 1.4.1843 ein Porto von 12 Kreuzern C.M. für einfache Briefe (bis 1/2 Loth Wiener Gewicht) über 10 Meilen aus den K.K. Österreichischen Ländern ins Königreich Sachsen ausweist, das erklärt mir aber nicht die „42".

    Kann jemand helfen? Vielen Dank im Voraus!



    * Bér Andor/Makkai László u. Éva: Handbuch der ungarischen Vorphilatelie. Téka, [Budapest, 1990]

    ** Térfi, Béla: Ungarische Postabstempelungen.Verlag Erster Vaterländischer Verein der Briefmarkensammler, Budapest 1943.

    Rob,

    You keep me busy! ;)

    Here the postal treaty Spain-Italy of April 4, 1867, which came into force on July 1, 1868, applies.

    Letters to Italy via France cost 200 mílesimas de escudo or 50 céntimos de peseta per 10 grams. Letters to the Papal States cost 250 mílesimas de escudo or 65 céntimos de peseta per 10 grams.

    If you like, I can send you the original contract as PDF (Italian!). Then I would need your email address. The file is too big for the forum as an attachment (4,5 MB).

    Rob,

    the tariff was valid (including the currency conversions of 1867 and 1872) until 31 December 1881.

    4 Cuartos = 50 mílesimas de Escudo = 12 céntimos de peseta.

    On January 1, 1873, reduced to 10 céntimos de peseta, this transportation fee (plus the war tax of initially 5, then 15 céntimos) remained in force - at least "theoretically" - until, from January 1, 1882, the postage for simple domestic letters was increased to 15 céntimos de peseta. These 15 céntimos remained until May 14, 1920!

    Rob,

    the domestic tariff for single letters was 6 cuartos for 6 adarmes (10.78 grams) from January 1, 1850 to October 31, 1854. [Royal decree of October 24, 1849]. From November 1, 1854 [Royal Decree of September 1, 1854], this fee was reduced to 4 cuartos. At the same time the single letter weight was raised to half an ounce (14.375 grams).

    Ah. I think I see what I misunderstand. I believe the author is referring only to the 5 centime marking - not the fee. This led to my confusion and to bad memory on the centime rate, which I incorrectly used. I was trying to make my understanding from this article work with the math - and made an error.

    This is exactly how it is, Rob!

    You see, my good friend Jef always tells the truth – but in French! 8)

    To buzones,

    Ralf, what is a good resource for internal mail rates for Spain in the 1800s? Is there such a thing?

    Rob

    Rob,

    there are several sources.The primary source is usually the "Anales de las Ordenanzas de Correos de España" in six volumes, which cover the Spanish postal legislation from 1283 to 1889. Of course there are also more recent monographs on the Spanish postage rates, mostly separated into domestic/foreign or for the period up to 1849 (pre-philately) and then from 1850, when the stamp era began.

    If you could tell me exactly what you are looking for, I would be happy to give you a concrete literature tip!

    This is an exception to the rule that of the 'droit de factage,' 5 centime charge on mail from Spain to France.

    This item was insufficiently paid. It was a double weight letter, but paid as a single weight. When an item was not fully paid, the extra 5 centimes were not charged. (...)
    Due Amount Calculation

    60 ctm x 2 = 120 ctm

    less 12 cuartos paid = 30 ctm

    Rob

    Hi Rob

    Sorry, but you're wrong with the supposed "exception". The 5 Centimes fee was always charged and all French taxes were rounded up to full decimals. The calculation is as follows:

    Postal charges according to the postal agreement of 1859
    Spain to France: 12 cuartos every 4 adarmes (= 7,189 gr) / Incoming unpaid mail 60 centimes every 7.5 grams --- France to Spain: 40 centimes every 7.5 grams / Incoming unpaid mail 18 cuartos every 4 adarmes (= 7,189 gr)

    So in this case 12 cuartos = 40 centimes were missing, not 30 centimes.

    Unpaid letter rate, double postage = 2x 60 centimes = 1.20 francs/12 decimes

    120 centimes - 40 centimes (actual postage) = 80 centimes/8 decimes + 5 c "droit de factage" = 85

    centimes, rounded to 9 decimes/90 centimes.

    There are numerous examples of this procedure.

    Ein sehr schöner Beleg! Was die „12“ bedeutet, vermag ich nicht zu sagen, vermute aber, dass es sich um irgendeine interne Zählung/Registratur handelt. Das gezeigte Stück ist ein Ausschnitt aus dem Umschlag einer Aktensendung an das Gericht in Iznalloz. Der überwiegende Teil aller erhalten gebliebenen Briefstücke mit den Dienstmarken von 1854 und 1855 haben ihren Ursprung in solchen Gerichtskorrespondenzen, die oft mehrere Kilogramm wiegen konnten. In Spanien kennt man diese Stücke unter der Bezeichnung plica judical.

    Aktuelle weiterführende Literatur zum Thema: Peñas Artero, Julio: El correo oficial y la tarifa especial para las corporaciones provinciales y municipales (1854-1866). AFINET, 2008. (Estudios de Afinet, 1)

    Mit philatelistischen Grüßen

    Ralf

    Hallo Franz,

    du hast den Brief völlig korrekt beschrieben; 12 Cuartos waren das Vertragsporto für einfache Briefe nach Frankreich. Das „Rätsel“ des 5c-Stempels kann ich leicht erklären:

    Zwischen dem 2. Februar 1860 und dem 15. Juli 1869 wurden Briefe aus Spanien nach Frankreich mit einer Zusatzgebühr von 5 Centimes belegt, die der Empfänger zahlen musste. Hintergrund war, dass trotz des Spanisch-Französischen Postvertrages von 1859 (in Kraft seit 2.2.1860) in Spanien weiterhin für eingehende Post aus Frankreich eine Zustellgebühr von 1 Cuarto pro Brief an den Zusteller zu zahlen war (derecho de cartero). Daher belegte Frankreich alle Briefe aus Spanien mit einer entsprechenden "Droit de factage" von 5 Centimes, die sowohl handschriftlich als auch mittels dieses speziellen Taxstempels 5 c ausgewiesen wurde. Als in Spanien die Zustellgebühr von 1 Cuarto für Briefe aus dem Ausland am 2. Juli 1869 abgeschafft wurde, strich Frankreich zum 15. Juli 1869 seine Zustellgebühr ebenfalls wieder.

    Mit philatelistischen Grüßen

    Ralf


    Hallo Admins,

    wenn ich auf "Postverträge" in der oberen Menüzeile klicke, will mein Browser "http://www.postvertraege.de/www.dasv-postgeschichte.de/pv" aufrufen.

    Dann kommt die Meldung: "Fehler: Umleitungsfehler - Die aufgerufene Website leitet die Anfrage so um, dass sie nie beendet werden kann."

    Der korrekte Link ist wohl "https://www.dasv-postgeschichte.de/pv/pv_main.asp".
    Könnte das jemand bitte korrigieren? Danke! 8)

    Lieber Altsteierer,

    in Chile betrug das Inlands(land)porto für Briefe ab 1.7.1853 5 Centavos bis zu 9 Gramm, 10 Centavos bis zu einer halben Unze und 20 Centavos bis zu einer Unze (= 28,35 Gramm). Für jede weitere, angefangene oder ganze Unze, weitere 10 Centavos. Alles also reine Gewichtsporti, was bei einem Land, das über 4.000 Kilometer lang ist, ja auch Sinn macht! ;) Dieser Tarif galt – mit leichten Änderungen– bis November 1874.