sie wogen gleich; 2 Briefe sind vor, 1 Brief nach 1844 (neuer "Tosti"-Tarif), 2 Briefe sind mit 5 bajocchi, einer mit 7 bajocchi taxiert.
Beiträge von Altitalien
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ist das nicht eine Pracht? gelb - grün - rosa, Briefe eines Adeligen an seinen Bruder von Florenz nach Rom, vor und nach "Tosti" ... 3 toskanische crazie bis zur Grenze, 5 bzw. 7 bajocchi im Kirchenstaat
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Ja richtig, das kann schon sein, PdB war gar nicht ungeschickt. Im Vertrag zwischen Frankreich und Sardinien ist es sogar als Austauschpostamt definiert! Ich muss unbedingt mal über diesen interessanten Grenzübergang was schreiben, die beiden Briefe haben mich da auf was gebracht...
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Richtig, habe mehrere Briefe aus dieser Korrespondenz, meine sind alle in Französisch geschrieben. Die 41 baj sind 2. Gewichtsstufe, 1 1/2 Bögen, das sind 27 + (1/2 x 27) 13 1/2 = 40 1/2 > immer aufgerundet 41. Der Brief müsste ja gemäss PV Thurn und Taxis von 1815 bezahlt sein, der Brief lief über Preussen, TT, Bayern, Österreich, sicher via Füssen, Innsbruck, Brenner, Verona, Bologna nach Rom.
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Es könnte wohl sein, hier sind die Forschungen von Günther Baurecht heranzuziehen. Ich werde demnächst was über die sardischen Taxen auf diesen Briefen sagen.
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der Grenzübergang zwischen Frankreich und Sardinien über Pont de Beauvoisin ist ja bestens bekannt, und die verschiedenen Stempel dazu. Was mir bislang noch nie unterkam ist, dass die französische Post in Beauvoisin den Sack aufmachte. Laut der einschlägigen Literatur kam der Stempel in Chambery bzw. in Turin zum Einsatz, Pont de Beauvoisin nicht. Ich hätte mir gedacht eventuell noch in Lyon. La Verpilliere war damals auf der Poststrasse nach PdB bzw. nach Chambery (damals Sardinien!), jedenfalls wurde der Postsack also dort aufgemacht und offensichtlich kartierte und instradierte man dort. Habt ihr das schon so gesehen? Jedenfalls ist das hier ein ganz schmuckes Briefpaar. Die unterschiedliche Gebühr lag am Gewicht: 15 baj einfach, 23 baj 1 1/2 Bögen (fogli), 15 + 7 1/2 = 22 1/2 aufgerundet 23. Nett beim 23 ist, dass man gut sehen kann wie der Bologneser Beamte zunächst 15 schrieb, nachwog, und dann recht elegant aus den 15 eine 23 machte. Auch der SAR ist auf diesem Brief mal recht schön abgeschlagen. Alles vor Tosti (November 1844). So das war mein kleines Sonntagsvergnügen. Eine schöne Zeit.
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Meine Interpretation: der sardische Beamte setzte, wie er es bei ausländischen Briefen oft gewohnt war, an, das ausländische Guthaben zu notieren, bemerkte dann aber, dass der Postvertrag Sardinien Österreich zur Anwendung kam, wo hier der Transit von Mailand nicht notiert wurde, und ... schrieb einfach nicht mehr weiter! Die Tintenfarbe von "Diritto Estero" und den "16" ist dieselbe.
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München nach Turin 24. Juni 1841, 6 Kr rh wohl bis zur Grenze bezahlt. Wie lief der Brief von München genau nach Mailand? Ich nehme mal an nicht unbedingt über die Schweiz, dafür ist mir das Porto von 16 soldi zu gering, also klassisch in den Süden und über den Brenner nach Verona und dann nach Mailand?
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Liebe Kollegen,
das Handelshaus Purger war wohl einer der internationalsten Betriebe im damaligen Südtirol und produzierte und handelte mit Holzschnitzereien, wofür das Grödnertal ja noch heute weltberühmt ist. Es ist noch ein Rest des Archives (wenn ich mich nicht falsch erinnere ca 500-600 Briefe) bei einer Person vorhanden, die ich schon länger erwerben möchte. -
Lieber Nils, den Stempel beim Anfang dieses threats ist NAPOLI: der Brief lief von Reggio (heute Reggio Calabria) ab und musste im Hauptpostamt Napoli transitieren.
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hm, wie genau der Brief lief kann man wohl nur vermuten. Ich glaube fast, dass er aufgrund der Zeit von Triest weg gegangen ist, und er von der Toskana über Bologna und Venedig dorthin und dann mit dem Lloyd nach Corfu. Die 16 / 18 / 34 sind wohl Kr CM, 16 für den Transit und 18 für den Lloyd, die 1 5 1/2 dann die Gesamtsumme einschliesslich der 6 d für Ionische Inseln. Gefällt mir dein Brief, Kompliment.
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Richtig Nils. Zum ersten Brief. Der Desinfektionsstempel ist FIUME ESINO SANITA / NETTO / DENTRO E FUORI, das Lazzarett war Fiume Esino in den Marken, unweit von Ancona. Richtig ist, dass die Franzosen von 1832-1838 in Ancona waren, allerdings eine wahre Besetzung war es nur am Anfang. Die (zivile) Postverwaltung des Kirchenstaates bestand jedenfalls ohne Probleme daneben, die Franzosen hatten ein Militärpostamt.
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wie schaut die Rückseite aus?
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Ich denke ja. Im Brief wird bezug auf die Quarantäne der Waren im Lazzarett von Venedig genommen.
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aus dem Tarif der Großherzoglichen Post vom 1.1.1836 geht hervor, dass einfache Briefe nach den Deutschen Staaten 8 crazie kosteten. Auch ich gehe davon aus, dass der Brief über Mailand lief.
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Hier ein schöner Brief der die "via di Bologna" anzeigt, 99% der Briefe haben keinerlei Vermerk, da der österreichische Kurier diese Briefe bis Mailand im geschlossenen Postsack mitnahm. Kam jedoch die Desinfektion inzwischen, wurde der Sack aufgemacht und die Briefe gestempelt. So wie hier im Jahr 1849. Der Brief lief also: Prato, Bologna, Mantua, Mailand (L.T in rot), Chiasso, Zürich, Wohlen. 6 crazie wurden vom Absender bis zur österreichischen Grenze bezahlt. Österreich bekam für den Transit nichts gemäss Vertrag, in Wohlen fielen 18 Kr an, davon 12 Kr an Zürich (1 1/2 von 8, zunächst falsch angeschrieben) und 6 Kr (4 + 2) Beförderung bis in den Kanton Aargau.
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Die Frage des "Vapore Ionio" ist interessant, also des Vorläufers des Österreichischen Lloyds in den Postverbindungen zwischen den Ionischen Inseln und Ancona. Anbei der erste Brief den ich jemals sah, wo ein Beförderungsvermerk durch das Schiff "Eptaissos" vorkommt. Mehr dazu demnächst in meiner Studie...
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Definitiv kein Milano - Stempel liebe Kollegen!!
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Aufgrund des Österreichisch-Italienischen Postvereins, der durch den PV Österreich - Toskana begründet wurde, mit Wirkung 1.4.1851, betrug das Franko für Briefe aus dem GHzgt Toskana nach Altdeutschen Staaten 10 crazie, 4 crazie für die Toskana und 6 cr für den ÖIPV. Der Brief lief m.M.n. mit dem österreichischen Kurier über Bologna, Mantua, Verona, Bozen, Brenner, Innsbruck.
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Also so etwas kenne ich überhaupt nicht in Altitalienischen Staaten ... Der Empfänger war ja der Erzbischof von Bologna (bzw sein Sekretariat), daher traf es ja keinen armen ... LG