Beiträge von Minimarke

    Guten Abend,

    ich möchte heute eine Paketkarte der Pinselfabrik Sterkel aus Ravensburg zeigen.
    Es handelt sich um ein Paket bis 5 kg, und war damit mit 1,55 Mark zu frankieren.
    Die Gebühr wurde bar bezahlt, oder wie bei Selbstaufliefern eher üblich vom Konto abgebucht.
    Interessant an der Karte ist unten rechts der dreigeteilte Stempel.
    Hat jemand UNterlagen über die Bedeutung dieses Stempels?

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    herzlichen Dank für eure Unterstützung

    Ulrich

    Brief von Allmendingen (EHINGEN) nach Langenau an das königliche xxxxxxx in Langenau
    Vermerk links: mit 1 F (Gulden)
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    wieder einmal hakt es ein bißchen mit der Lesefertigkeit, vielleicht könnt Ihr mir die Adresse und das Gewicht entschlüsseln.
    Wenn sich der Vermerk "mit 1Gulden" bestätigt gehe ich von einer baaren Einbzahlung aus.
    Kann aber nach der Entschlüsselung wieder ganz anderst aussehen.

    BESCHREIBUNG: 01-07-1858 bis 30-06-1861
    Wertbrief mit 2 1/4 Lot und 1 Gulden 1 Kreuzer von Ehingen nach Langenau
    Gewichtsporto: Bis 8 Meilen und 3 Pfund 5 Kreuzer
    Wertporto: bis 5 Gulden innerhalb Württembergs 1 Kreuzer
    Gesamtporto: 6 Kreuzer

    Schönen Sonntag aus Bempflingen
    Ulrich

    Portoperiode: Gewichtstarif vom 01-01-1868
    Paket vom Juni 1873 mit 1 Pfund und 460 Gramm Gewicht,
    von Heilbronn nach Neckar-Mühlbach Post Rappenau - BADEN.
    An Gebühren waren bei einer Entfernung von bis zu 5 Meilen zu entrichten:
    Je Pfund oder einem Teil davon 7 Kreuzer: 2 * 7 = 14 Kreuzer.
    Diese 14 Kreuzer in blau vermerkt waren vom Empfänger zu bezahlen.

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    Die 3 Kreuzer in rot sind die Bestellgebühr, und verblieben damit in Baden.

    Vielen Dank aus Bempflingen für eure Unterstützung.

    Ulrich

    Portoperiode 01-01-1868 bis 31-01-1874
    Mindestfahrposttarif 50 - 60 Meilen (9. Progressionsstufe) 21 Kreuzer
    Werttaxe bis 50 Thaler oder 87 1/2 Gulden über 50 Meilen = 7 Kreuzer
    Procura für Nachnahme 1 Kreuzer je angefangenen Gulden = 4 Kreuzer

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    Damit ist es komplett bezahlt.
    Einzig die Nachnahme von 3 Gulden 54 KReuzer mußte somit vom Empfänger entrichtet werden.
    In Sachsen waren es eben 66 9/10 Neugroschen (3 Gulden 54 Kreuzer = 234 Kreuzer / 3,5 = 66,857... Sgr). Da in Sachsen 1 Neugroschen = 10 Neupfennige waren ist alles korrekt.

    Zum Thema Rückschein war im DÖPV folgendes geregelt:
    Jeder Postvorschußsendung wurde ein Rückschein über Postvorschuss-Gegenstände beigelegt, worauf von der distributierenden Postantstalt der ordnungsgemäße Eingang des Betrag vom Empfänger quittiert worden ist. Dieser Schein ging an die aufgebende Postanstalt zurück und erst jetzt konnte der Absender sein Geld bekommen. (1. Nachtrag zum revidirten PV §34 dazu noch §23 sowie Artikel IX) Dies galt meist auch innerhalb einer Posthoheit!)

    geklaut von ULF ;)

    Grüße aus Bempflingen

    Ulrich

    Hallo Ulf,

    vielen Dank für deine Ausführungen.
    Mein Meilenrechner bringt für beide Strecken 22 Meilen, da wird doch wohl kein "Bock" im Programm sein?
    Wenn die 18 Kreuzer stimmen, fehlen wieder einmal 3 Kreuzer. Bestellgeld in Preussen war wie hoch?

    Gruß
    Ulrich

    Portoperiode 01-01-1868 bis 31-01-1874
    Gewicht aufgerundet auf 17 Pfund
    Entfernungszone 3; 10 - 15 Meilen
    Ergibt sich 7*17*3/12 = 29,75 gerundet auf 30
    2 Kreuzer Bestellgeld handschriftlich vermerkt, wie auch die Gesamtsumme von 32 Kreuzer.

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    Ostmettingen, den 18ten Febr. 1868
    Herrn A. Link Mechaniker in Freiburg

    Beifolgend übersende ich ihnen von den Briefwaagen 6 Stück und von den Packetwaagen 1 Stück.
    Von den Packetwaagen habe ich den Eisenguß erst heute bekommen, deßwegen sende ich Ihnen für jetzt die fertigen, da es zu lange dauert bis die Farbe trocken ist. Ich werde Ihnen die 5 fehlenden in 8 Tagen senden können, wenn Sie vorher nicht anders bestimmen per Post.
    Der Betrag von heute mit 19f57 wollen Sie mir gef. gutschreiben zum nächsten.
    den Fuß der Packetwaage mußte ich abschrauben derselbe auf der einen Seite gerade eben zu der Stellschraube wie sie gestellt ist, auf der anderen Seite wäre die Schraube zu kurz.
    Hoffend, daß Sie mit der Arbeit zufrieden seinwerden
    grüße ich Sie
    Achtungsvoll ergebens
    Johs. Conzelmann senior


    Damit dürfte hier zumindest die Geühr klar sein.
    Es handelt sich außerdem um eine äußerst schwer zu findende Aufgabe eines Paketes über Postablage.

    Eventuell gelingt es auch noch den Text zu komplettieren.

    Vielen Dank für eure Unterstützung

    Ulrich

    Oben
    01-07-1861 bis 31-12-1867
    Gewicht: 22 Loth
    Entfernung: 22 Meilen
    Gebühr: Mindestgebühr 14 Kreuzer

    Unten
    01-01-1868 bis 31-01-1874
    Gewicht: 5 Loth
    Entfernung: 22 Meilen
    Gebühr: Mindestgebühr 14 Kreuzer

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    Zwei Fragen:
    - wie könnten die unterschiedlichen Taxierungen zustande gekommen sein
    - wie war das bei den Preussen, die nach meinem Informationsstand für die Oldenburger in Birkenfeld die Post übernommen hatten, mit dem Bestellgeld

    Danke und Gruß
    Ulrich

    Vorschläge zur Beschreibung:

    Portoperiode 01-01-1868 bis 31-01-1874

    Variante I:
    Frankiertes Wertpaket von Winterlingen nach Sigmaringen.- Gewichtsporto bis 5 Meilen und pro Zollpfund 7 Kreuzer- Wertporto bis 87,5 Gulden und bis 15 Meilen 1 3/4 Kreuzer - gerundet auf 2 Kreuzer. Somit ist die rückseitige blaue „2“ als Bestellgeld zu interpretieren. Da diese in den 9 nicht enthalten ist müsste der Vermerk aber vorderseitig sein.

    Variante II: Es wurde die inner württembergische Gebühr gerechnet.
    Daraus ergibt sich 5 Kreuzer Mindestgebühr für das Gewicht, 2 Kreuzer Mindestgebühr, 2 Kreuzer Bestellgeld. Diese Interpretation passt dann wieder zur rückseitigen blauen „2“.

    Die Entfernung der beiden Orte liegt unter 2 Meilen:

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    Vielen Dank für die Unterstützung.

    Ulrich

    Finale Beschreibung

    Portoperiode 01-01-1868 bis 31-01-1874

    Porto Nachnahme Paket von Herrenberg nach Hohenwettersbach. Zum Ansatz kam die Minimumgebühr von 11 Kreuzer für die Progressionsstufe 2, dokumentiert auch durch „2" auf der Rückseite in schwarz. Zusätzliche wurde die Nachnahmegebühr von 1 Kreuzer pro Gulden, mindestens aber 3 Kreuzer, berechnet.
    Da keine Bestellgebühr verrechnet ist muss aktuell von der Abholung des Paketes ausgegangen werden.

    Mit der Bitte um eure Kommentare / Ergänzungen

    Allen einen erholsamen Stephanietag aus Bempflingen

    Ulrich

    Vorschlag einer Beschreibung

    Portoperiode:01-01-1868 bis 31-01-1874
    Frankiertes Paket von Sontheim / Heilbronn nach Neckarmühlbach / Mosbach
    Zum Ansatz kam die Minimumgebühr von 7 Kreuzer. Dokumentiert auch durch "PI" auf der Rückseite in schwarz "PI" bedeutet eine Entfernung von <5 Meilen.
    Außerdem wurde die Bestellgebühr von 2 Kreuzer vorausbezahlt.
    Die unterschiedlichen Farben interpretiere ich nach meinem jetzigen Kenntnisstand wie folgt:
    - blau württembergische Postkasse
    - rot badische Postkasse

    mit der Bitte um Kommentare / Ideen

    Allen einen erholsamen Stephanietag aus Bempflingen

    Ulrich

    Somit wäre hier die finale Beschreibung wie folgt:

    Portoperiode 01-07-1861 bis 31-12-1867

    Gewichtstarif: Entfernung ca. 15 Meilen, diese Angabe korrospondiert mit der rückseitigen Notiz P4 12-16 Meilen.
    Berechnung: 3*4*7/12 = 7 Kreuzer, damit war die Gebühr die damals gültige Minimumgebühr von 10 Kreuzer, für die Entfernung von 8-16 Meilen.
    Werttarif je angefangene 175 Gulden 7 Kreuzer, bei 800/175 = 4,57
    Aufzurunden auf 5 * 7 Kreuzer = 35 Kreuzer
    Ortsbestellgebühr bis 25 Pfund = 2 Kreuzer
    die obere gestrichene 2, sowie die 9, werden wohl Kartierungen gewesen sein.