Beiträge von Ö-Transit

    Ein Mega-Brief - echte Sieber-TM-Qualität. Lechz :P
    Ja, Mantua wäre ohnehin ein Geheimtipp für einige dieser Stempel. Mir kommt ja auch Bozen als Abschlagsort eher seltsam vor. Mantua ist - zumindest bislang - in der Literatur meiner Meinung nach sowieso zu sehr vernachlässigt. Muss eine ziemlich große Bedeutung gehabt haben.
    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Liebe Freunde,


    am meisten Freude machen einem doch immer die Briefe, die es eigentlich nicht geben sollte, die es aber dann doch gibt...

    Natürlich weit weniger spektakulär als ein Transit-Austria-Brief, hier einmal einer, von dem wir in diesem Forum bislang noch nichts gesehen haben. Die Nummer 5 mit dem (leider nicht 100 % klaren) "TA Germania Norte via di Boemia" aus Leipzig aus dem Jahr 1847. Meiner Meinung nach so ziemlich der Seltenste aus der Familie. Kostete auch 14 Crazie als einfacher Brief. Laut James vdL soll dieser TA-Stempel aus Linz kommen. Er macht aber selbst ein Fragezeichen dazu. Also meiner Ansicht nach wäre Prag als Paketschluss auch denkbar.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Altitalien,
    ein super Brief! Wurde wohl falsch nach Florenz kartiert, dort richtig mit dem Austria2 gestempelt - dann ist man draufgekommen, dass er eigentlich nach Bologna gehört. Sensationell - hätte ich auch gern! :P

    Transitbriefe mit einem Austria-Stempel kann es ordnungsgemäß meiner Meinung nach gar nicht geben, da die Toscana diesen Stempel eigentlich nur für Incoming-Mail verwendet hat. Einen echten, offenen Transit von oder durch Österreich durch Florenz hat es auch kaum gegeben - wohin auch? Briefe aus Russland nach Sardinien über die Toscana zu schicken, wäre ein bissl ein Umweg ;) und kann eigentlich nur ein Kartierungsfehler sein.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Altitalien!
    Ein absoluter Top-Brief! Und besonders schön mit solchem Inhalt :P


    Hier einer aus Baltimore, der einen etwas anderen Leitweg über Le Havre, Hüningen, durch die Schweiz und Mailand nach Rom nahm und offensichtlich 42 1/2 Bajocchi kostete. Eine Frage: Wo kamen die 28 1/2 (18 1/2?) in roter Tinte drauf? Mailand???

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Liebe Freunde,


    da der PV am 1.5.1843 in Kraft trat, unterliegen beide Briefe demselben Vertrag.
    Der zweite Brief ist insofern ein Kuriosum, als er offensichtlich 1 1/2 fach war, d.h. Sizilien rechnet richtig 15 Grana, Österreich schreibt falsch 12 Kr und TT rechnet wieder richtig auf 5 3/4 SGr! Mit Preussen hat das nichts zu tun, da Gera soviel ich weiß zumindest bis 1850 (weiter weiß ich es nicht) zum TT-Gebiet gehörte und die gesamte Korrespondenz über Eger lief.

    Liebe Grüße und schöne Weihnachten
    Ö-Transit

    Liebe Bayern-Freunde,
    hier ein Brief aus Florenz an einen gewissen Ertel. Kann es sein, dass dieser ein sehr bedeutender Mensch war? Denn ich kann nirgends einen bayrischen Porto-Ansatz finden.
    Im Detail: Der Brief stammt aus dem Jahr 1823, geht über Mantua und Innsbruck nach München. Der Absenderstempel ist von einem florentinischen Museum. Der Stempel "Per Consegna" deutet auf Recommandation hin. Auch die Nummern 14 und 513 weisen darauf hin.
    Österreich rechnet mit Rötel 20 Kr CM Transit (entspricht den PVs) und dazu nochmals 4 Kr (?für die Recommandation, die Österreich gegenüber der Toscana anerkannte?). Bayern müsste zumindest 24 Kr rh an Österreich zahlen und dazu die Inlandsgebühr verrechnen. Tuts aber nicht!? Gibt es dafür eine Erklärung (Adressat)?

    Übrigens rückseitig findet sich gar kein Tarifvermerk. Die Toscana dürfte 6 Crazie angesetzt haben, was dem Tintenkrakel vorderseitig entspricht.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Nils,

    war ja auch nicht ganz so ernst gemeint ;)

    Ja, die mit dem "TA Russia sett" kommen aus dem Norden (St. Petersburg bis Moskau) und gehen über Polen und Krakau, von wo der TA-Stempel auch stammen dürfte.

    Der Austria 7 ist für Briefe, die zumeist aus Südrussland (Moskau bis Odessa) kommen. Wie bei diesem Brief aus Odessa aus 1841, der ebenfalls 14 Crazie kostete.
    Ich stelle noch einen zweiten Austria 7 Brief dazu, der aus der Levante kommt und den TA Turchia trägt. Dieser stammt aus Wien und ist ziemlich selten. Der Brief kommt aus Galatz und wurde 1840 gesendet. Gebühr für Briefe aus der Türkei: 16 Crazie.

    Liebe Grüße
    Ö-transit

    Hallo Nils,
    ja, der schwarze ist meiner unrelevanten und vdLs relevanter Meinung aus Bozen, der rote aus Bregenz, da die roten mit Sicherheit durch die Schweiz transitierten.

    Hier noch einer, der bisher etwas im Hintergrund stand: der Austria 3. Der Brief stammt aus St. Petersburg aus dem jahr 1852. Leider habe ich ihn nicht vor 1850, sodass dieser Brief in den 1849er Vertrag Österreich-Toscana fällt, kurz bevor die Toscana dem ÖIPV beitrat. Für einfache Briefe aus Russland mit dem "TA Russia sett" rechnet Toscana 15 Crazie.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Lieber Nils & Altitialien,


    da habt ihr die Bestätigung zu Italien: Bei den vielen Währungen wird man ganz wirr im Kopf. Natürlich Crazie, die Grana waren ja in Neapel/Sizilien...
    Man sollte nicht so schnell in den PC hineinklopfen, sondern hin und wieder einmal vorher denken.
    Weiaweia! :S

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Nils,

    sorry, das war natürlich von mir missverständlich geschrieben:
    Die Grana sind die Währung.
    Die Denari das Gewicht. 6 Denari sind etwas mehr als 7 Gramm.

    Die ganze Italien-Geschichte wird durch die vielen verschiedenen Währungen, Gewichte, Leitwege etc. erst so richtig spannend 8)

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Lieber Altitalien,

    dieser attraktive Brief hat das schöne Bayern nie durchquert. Er blieb in Österreich und ging hinauf nach Eger, wo er entlang der Hauptlinie Eger-Schleiz-Gotha nach Gera befördert wurde. Die 12 Kr entsprechen dem im PV 1843 vereinbarten Tarif für Transitbriefe.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Nils und bayern klassisch,

    was die Rückseiten betrifft: Diese sind wirklich nicht interessant, weil sie beide in Rötel die 6/8 tragen - sonst nichts. Auch keine Ankunftsstempel, was aber in Österreich nicht ungewöhnlich ist, weil wir uns in der sogen. "stempellosen" Zeit befinden, in der kaum gestempelt wurde.
    Ja, beide stammen vom März 1809.

    Dass der Brief nach Bozen dort nie angekommen ist, könnte durchaus zutreffen. Allerdings würden die 19 zu Bozen passen, das damals ja (noch) bayrisch war???
    Allerdings wäre der Vermerk "v. Linz" eher erklärbar, wenn der Brief Bozen nie gesehen hätte. Also: Viel Kopfzerbrechen...

    Historisch gesehen sind die beiden natürlich wirklich spannend: Im März 1809 zogen die Österreicher ihre Truppen aus zwei Gründen zusammen: einmal der Tiroler Aufstand unter Andreas Hofer, dann die Vorbereitungen auf den Krieg gegen Napoleon, der im Juli 1809 zur vernichtenden Niederlage und zum Verlust von Triest, dem ganzen Küstenland und den neu gewonnenen Gebieten Veneziens führte.

    Dass die beiden keine Lust hatten, an diesen Abenteuern teilzunehmen, kann man verstehen. Wer weiß, vielleicht war der Bozener ja schon in der "Gang" von Andreas Hofer...

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Liebe Freunde,

    Lasst mich diesmal so beginnen: Es war einmal... da träumte ich von einem Reco-Auslandsbrief des frühen 19. Jahrhunderts, der möglichst durch mehrere Gebiete lief. Am nächsten Tag verfeinerte sich der Traum und dazu kam das passende Retour-Rezepiss. Am dritten Tage träumte ich, dass der Brief auch wieder retour gesandt wurde.
    Tja, und am vierten Tag träumte ich wieder denselben Traum, wachte aber schweißgebadet auf, da ich den Brief analysieren sollte - und da begann der Albtraum... :rolleyes:

    Aber jetzt back to reality: 1809 befand sich Österreich bekanntlich im Krieg mit Frankreich und einige österreichische Regimenter standen in dieser Zeit in Württemberg. Der "mäßige" Erfolg der Truppen führte dazu, dass die Gefreiten keine rechte Lust hatten, wieder einzurücken. Die meisten waren ja schon 1806 dabei. Nun ergingen von den Regimentern die Einberufungsbefehle in die Heimatorte.
    Zwei solcher Einberufungen habe ich glücklicherweise bekommen und das dazugehörige Rezepiss obendrauf :D

    Die beiden Adressaten in der Nähe von Ofen und in Bozen hatten aber offenbar wenig Lust, sich auffinden zu lassen, so wurden die Briefe wieder zurückgesandt.

    Fangen wir mit dem Franko an: Beide haben rückseits den Bruch 6/8. Ich vermute Grenzfranco mit 6 Kr Württemberg, 8 Kr Bayern. Oder sind die 8 Kr Reco-gebühr?

    Der Brief aus Ofen erhielt mit Rötel den Vermerk "Abzug Ofen", weil er nicht kassiert werden konnte und ging dann nach Wien, dort wurde "v. Wien" vermerkt und die 24 Kr österr. Gebühr angeschrieben. Der Brief hat weiters einen roten Tintenvermerk "v. memmingen", der tintenmäßig aus Wien stammen könnte. Links oben steht dann noch "v. Augsburg", was wohl ein leitvermerk ist. Rechts oben ist der Abgangsstempel "Urach".

    Ebenso den "Urach"-Stempel trägt der Brief nach Bozen. Auch er hat den roten Tintenvermerk "v. memmingen", aber interessanter Weise in derselben Schrift einen roten "v. Linz". Die Taxierung ist insofern interessant, weil nur dieser Brief die 24 Kr österr, dazu aber noch eine gestrichene 19 (?) und eine 26 trägt.

    Warum ein Brief, der nach Bozen geht, dort nicht zugestellt werden kann, den Vermerk "befindet sich nicht hier retour Urach" trägt, dann via Linz (!?) zurückgeht ist mir einfach zu hoch.

    Kann da jemand helfen? Das zugehörige Rezepiss ist aus Gründen der Sparsamkeit für beide Briefe ausgestellt, weil sich beide Personen im selben Regiment befanden.

    Wie gesagt: Ein Traum-Brief, aber ein Albtraum zum Analysieren.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    Lieber Nils,


    vielen Dank, das könnte DIE Lösung sein! 18 Kr Frankreich, dann 14 Kr Schweiz und schließlich 12 Kr Österreich.
    Ich habe zunächst nicht an den Schweiz-Transit gedacht, weil die entsprechenden Verträge erst 1816 mit den Kantonen abgeschlossen wurden. Aber grundsätzlich wäre das möglich.

    Bayern hatte ich deshalb im Sinn, weil seit 1808 alle Briefe in den Westen über Bayern laufen mussten. Es wäre theoretisch aber möglich, dass man am umgekehrten Weg schon vorher eine Umgehung Bayerns durchführte.

    Danke und liebe Grüße
    Ö-Transit

    Hallo Nils,


    genau das vermute ich auch. Es dürfte einfach gerade das nächste abgehende Schiff den Brief erhalten haben - das eine über Ancona, das andere eben über Triest.

    Hier nun die Fortsetzung mit einem Austria 2. Leider kann ich nicht so toll die zweite Gewichtsstufe herzeigen. Hier einer mit dem roten TA-Svizzeria via di Milano-Stempel aus der Schweiz 1844. Das ist m.E. der häufigste Austria-Stempel.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit