Beiträge von Welfe

    Hallo,

    das Porto ist klar:

    • Briefe mit Gewicht kleiner 1 Loth kosteten 1 (Gute)Groschen.
    • In diesem Fall wiegt der Brief ganze 1 Loth also 2. Gewichtsstufe, demnach Porto von 2 (Gute)Groschen.

    Für das Landbestellgeld wäre es interessant, von wann der Brief ist. Hat der Brief Inhalt und ist damit datierbar? Die regelmäßige Landbriefbestellung wurde für Nörten-Hardenberg erst 1868 eingeführt. Vorher waren Botenlöhne vom jeweiligen Amt frei festseztbar. In diesem Fall erscheinen 8 Pfennige für die kurze Entfernung relativ hoch.

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    nach meinem Wissen ist diese Ausarbeitung bisher in den folgenden Rundbriefen erschienen:
    - ARGE Oldenburg

    - ARGE Schleswig-Holstein

    - ARGE NDP (als Beilage)

    - ARGE Hannover und Braunschweig (geplant für die nächste Ausgabe Nr. 82)

    Alle Beiträge der ARGE Hannover und Braunschweig gibt es auch in PDF-Form (für Mitglieder frei zugänglich) - ich werde Herrn Berger fragen, ob er etwas dagegen hat, das PDF hier einzustellen.

    Gruß

    Björn Rosenau

    Hallo,

    leider muss ich heute mitteilen, dass unser Mitglied Traumsand am 15.1.2021 viel zu früh (er war erst Anfang 50) verstorben ist.

    Er hat seinen langen Kampf gegen den Krebs verloren.

    Traumsand war seit 2017 hier im Forum aktiv - in letzter Zeit leider immer weniger, da ihn seine Krankheit schwer einschränkte (seit einen halben Jahr war er so gut wie blind).

    Traumsand kannte sich gut mit Desinfektionspost (Gründer der Forums http://www.desinfectedmail.org) und der Vorphila von Spanien aus. Ich vermisse die immer interessanten und fruchtbaren Gespräche mit ihm, sein Engagement, seine Beiträge und die tollen Kartenzeichnungen aus seiner Feder.

    Meine Anteilnahme gilt seiner Familie.

    Björn Rosenau

    Hallo,

    ich habe hierzu leider keine Erkenntnis und kenne auch keine Literaturangabe - aber ich habe mal beim ehemaligen, langjährigen Prüfer für Hannover nachgefragt. Hier seine Antwort:

    "Diesen Brief kenne ich bereits seit 1996. Ich hatte ihn damals zum Prüfen und habe damals den Durchstich als 'nicht prüfbar' eingestuft. Auch ist mir des weiteren kein Privatdurchstich von der Michel Nr. 10 bekannt geworden. Der Absender des Briefes war die Fa. Westerkamp & Fortlage in Osnabrück. Falls diese Firma wirklich Privatdurchstiche angefertigt hätte, sollten weitere Belege gefunden worden sein.

    Im übrigen ist es ein Merkmal von Privatdurchstichen, dass sie eben privat sind und jedermann sie anfertigen kann oder konnte. Nachprüfbar sind solche Durchstiche nur, wenn sie regelmäßig vorkommen, wie zum Beispiel die Privatdurchstiche von Schleswig-Holstein von der Michel Nr. 5.

    Auch von der Hannover Michel Nr. 14 sind einige Marken bekannt, die private Durchstiche aufweisen. Aber auch diese sind nicht prüfbar."

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ein sehr interessanter Brief - Reco-Briefe ins Ausland aus dieser Zeit kenne ich nicht viele!

    Die Erklärung der (hannoverschen) Taxe sollte man aber noch einmal überdenken:
    Die Reco-Gebühren in Hannover waren:

    - Tax-Gesetz von 1818: Reco-Briefe kosten doppelt so viel

    - Tax-Gesetz von 1834: Reco-Gebühr = 2 Gutegroschen

    - Tax-Gesetzt von 1850: Reco-Gebühr = 1 Gutegroschen

    In diesem Fall (Brief von 1820) kostet der Brief recommandiert (zumindest für den hannoverschen Anteil) also das doppelte, was ein nicht-recommandierter Brief gekostet hätte.

    Ein exakte Deutung der Gebühren kann ich leider auch nicht aus dem Ärmel schütteln.


    Gruß,

    Björn

    Hallo Michael,

    die meisten mit der Bahn beförderten Briefe haben keinen Kurs-Stempel erhalten. Ein Bahnpost-Strecken-Stempel wurde nur bei Bearbeitung im Bahnpostwagen (= ambulantes Eisenbahn-Post-Büreau) angebracht.

    In diesem speziellen Fall ist die Antwort aber noch einfacher - es gab zur Hannoverzeit kein Bahnpost-Strecken(oder Kurs-)Stempel auf der Strecke zwischen Bremen und Hannover.

    Auf dieser Strecke (die 1847 eingeweiht wurde) wurde schon von Anfang an Post befördert. Je nach Zug in einem "Eisenbahnpostwagen", in einem besonderen Post-Coupé in einem der Personenwagen oder durch Postconducteur im Packwagen des Zuges. Ein ambulantes Eisenbahn-Post-Büreau mit Umarbeitung und Stempel gab es aber nicht!

    Warum der Stempel "Bremen Bahnhof" kein Datum führte - darüber können wir nur spekulieren (zumindest ich kenne keine Erklärung) - ist aber in Hannover kein Einzelfall (vgl. "Hannover Bahnhof" oder "Wunstorf Bahnhof").

    Gruß,

    Björn

    Hallo Michael,

    der "von Lenthe" drückt sich hier leider etwas mißverständlich aus (oder vielleicht wusste er es auch nicht besser):

    Der Satz "Alle diese dem Bahnhofsbriefkasten entnommenen Briefe stempelte das Hannoversche Postamt in Bremen, ... " ist wie folgt zu interpretieren: Hier ist nicht "im Hannoverschen Postamt" sonder "vom Hannoverschen Postamt" (bzw. genau genommen natürlich durch Bedienstete des hannerverschen Postamt) gemeint.

    Was wir heute wissen:

    - Es gab diverse Bestrebungen im (hannoverschen) Bahnhof in Bremen ein Postannahmebüro einzurichten. Dies wurde aber (aufgrund von wirtschaftlichen Erwägungen) von der hannoverschen Post abgelehnt (weitere Details hierzu findet man bei Piefke).

    - Stattdesssen wurde ein hannoverscher Briefkasten aufgestellt

    - Es gab ein Bearbeitungszimmer, wo die entnommenen Briefe durch einen hannoverschen Postbediensteten bearbeitet wurden - dort erhielten sie u.a. den Stempel "Bremen Bahnhof"

    - Dieses Bearbeitungszimmer wurde nur während/nach der Briefkastenleerung genutzt. Man konnte dort keine Briefe aufgeben oder andere postalische Dienste in Anspruch nehmen

    Gruß,

    Björn

    Online-Vortrag der KUNDE: Philatelie und Postgeschichte des Herzogtums Braunschweig

    Lieber Sammlerfreunde,

    am 5. November gibt es vom zuständigen Bundesprüfer Dr. Hans Wilderbeek eine Einführung in die Postgeschichte und Philatelie der Herzogtums Braunschweig (Teil der Vortragsreihe vom Frankfurter Verein für Briefmarkenkunde 1878 e.V.). Gäste sind gerne willkommen und können sich hier einwählen (eine Vorab-Anmeldung ist nicht erforderlich):

    Termin: Donnerstag, 5.11.2020 19:00 - 20:00

    Referent: Dr. Hans Wilderbeek, Eindhoven Niederlande

    Thema: Philatelie und Postgeschichte des Herzogtums Braunschweig

    Einwahldaten für Zoom-Meeting (per Computer oder per App):

    https://deref-gmx.net/mail/client/pB…0ViYW1ObkRxUT09

    Meeting-ID: 870 6919 9104

    Kenncode: 628958

    Hallo Erwin W.,

    gar nicht - d.h. wir werden die Stempel nicht komplett freistellen - der Qualitätsverlust (wenn man nicht nachmalen will) und auch der Arbeitsaufwand ist doch zu groß.

    Wir werden nur unliebsame Handschriften etc. entfernen und ansonsten die Stempel auf ihrem "Original-Untergrund" belassen.

    Demnächst stelle ich an dieser Stelle mal mehr Details vor und zeige auch eine Beispiel-Seite.

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ein Team der ARGE Hannover und Braunschweig ist gerade dabei, ein neues Stempelhandbuch für das Königreich Hannover zu konzipieren / zu erstellen.

    Auch wir beschäftigen uns mit dem Problem der Bewertung (immerhin sind ca. 3.000 Stempel in verschiedenen Kategorien [z.B. Vorphila, Markenzeit, Nachverwendung auf PR, NDP und DR] zu bewerten).

    Ohne in die Details zu gehen, möchte ich doch hier kurz unser Grobkonzept vorstellen:

    - zunächst haben wir verschiedene Klassen von spezielle Stempeln (z.b. "rote Stempel", "stumme Stempel", "Stempel von Briefsammlungen", etc.) festgelegt und für diese eine Preisspanne von x bis y € festgelegt. Hier glauben wir, einen ganz guten Marktüberblick zu haben und daher am Markt orientierte Preise festsetzen zu können. (maximaler geplanter Katalogpreis ist übrigens 1.500 €, darüber geben wir nur "LP" für Liebhaberpreis an).

    - für alle anderen ("Standard-Stempel") haben wir eine Matrix nach Postaufkommen und Laufzeit des jeweiligen Stempels gebildet, die dann die Katalogbewertung bestimmt (Ausnahmen bestätigen hier die Regel). Uns ist bewusst, dass dies nicht immer mit Marktpreisen und Verfügbarkeit übereinstimmt (z.B. mehrere Heimatsammler für einen Ort treiben die Preise, Überlieferung von bestimmten Archiven oder Korrespondenzen können einzelne Stempel überproportial häufig verfügbar machen). Dennoch glauben wir, dass es ein im Groben vernünftiger Ansatz ist.

    - Grundsätzlich gilt: Bewertungen in einem Katalog können nur im Großen Orientierung geben und die Bewertung untereinander aufzeigen. Seltenheit spiegelt sich nicht immer im Marktpreis wieder (z.B. stumme Stempel von Hannover bringen immer hohe Preise, ein "stink-normaler" Stempel von einem kleinen Ort kann viel seltener und fast nicht zu finden sein, kostet dann aber bei ebay doch nur einen Bruchteil).

    Klingt das Konzept plausibel?

    Grundsätzliches zum Schluss:

    - ein (gutes) Stempelhandbuch bringt so viele andere Informationen (z.B. Laufzeiten etc.) mit sich, der Preis ist hier nur eine von vielen Informationen. Daher lohnt sich die Arbeit aus meiner Sicht und auch der Wert des Handbuches bleibt bestehen, selbst wenn der Markt einzelne Stempel anders bepreist.

    - zumindest mir macht es Spaß in einer echten Gemeinschaft von Arbeitenden mitzumachen und etwas Gemeinsames zu schaffen (und wenn ich mir heute den aktuellen Stand in unserer Stempeldatenbank anschaue, dann bin ich schon jetzt über das Erreichte begeistert).

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    zur Taxe (gemäß Tarif vom 1.7.1834):

    Postvorschuss = 1 Th 11 ggr.

    Procura (bis 10 Thaler je 1/2 Thaler 6 GPf.) = 18 GPf = 1 1/2 ggr.

    Briefgebühr:

    Entfernungsprogression von 2 bis 4 Meilen: 3/4 Groschen = 9 GPf.

    Gewichtsprogression bis 1 Loth: 1 1/2 fach

    -> 14 GPf = 1 Ggr 2 Gpf

    in Summe: 1 Th 13 Ggr 8 Gpf

    Passt also alles.

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    Hannover hatte in Hamburg ein Auslandspostamt. D.h. Briefe von Hamburg in das Königreich Hannover wurden wie Inlandsbriefe behandelt.

    Zu dieser Zeit galt ein entfernungsunabhängiger Tarif von 1 Gutegroschen für das gesamte Königreich Hannover (sowohl Franko als auch Porto).

    Dies ist kein DÖPV-Brief, sondern postalisch gesehen ein hannoverscher Inlandsbrief.

    Gruß,

    Björn

    Auch ich verwende Fotoecken von 3L - in verschiedenen Ausführungen und bin bisher sehr zufrieden.

    Allerdings nehme ich meine Briefe nach der Ausstellung wieder aus den Blättern heraus und ersetze sie durch gute Farbkopien - damit habe ich immer noch den Sammlungs-Charakter (Laien merken keinen Unterschied) und die Belege sind nur für kurze Zeit in dieser Umgebung (danach in Secol-Hüllen und dies in Archiv-Boxen).

    Wenn es sich ergibt, kann ich Dir die Foto-Ecken gerne einmal live zeigen bzw. ich schicke einfach mal Muster mit der eh versprochenen Zeitschrift mit.

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    wie oben angekündigt ersetzt der Verein für Briefmarkenkunde 1878 e.V. Frankfurt am Main in diesen Zeiten seine regelmäßigen Vorträge durch Online-Vorträge (Videokonferenz) - ähnlich wie der BDPh nutzen wir hierfür ZOOM, allerdings ist bei uns keine gesonderte Anmeldung erforderlich.

    Gäste zu unseren Verein-Vorträgen sind jederzeit willkommen.

    Die jeweiligen Temine inkl. der Einwahldaten findet man unter:

    https://briefmarkenverein-frankfurt.clubdesk.com/termine

    Nächster Vortrag:

    4.6.2020 19 Uhr - Thema: Unzureichend frankierte Briefe am Beispiel des Königreichs Hannover