Beiträge von Welfe

    Hallo,

    soeben ist ein neues Buch erschienen:

    Florian Berger: "Oldenburg-Philatelie 1852–1867"

    siehe auch https://heinrich-koehler.de/de/product-overview/3437

    Hierin beschreibt der ehemalige Prüfer für das Sammelgebiet Oldenburg viele Facetten des Sammelgebietes:

    • Briefmarkenausgaben
      • Farben und Typen
      • Plattenfehler
      • Einheiten
      • Proben und Essays
    • Ganzsachen
    • Stempel in der Markenzeit (diese werden auch bewertet)
    • Inlandstarife
    • Postvereinstarife
    • Auslandstarife
    • Fälschungen
    • etc.

    Das Buch hat Handbuch-Charakter, auch wenn es (laut Vorwort) nicht als solches konzipiert ist, ist reich farbig illustriert und ist seit ca. 100 Jahren das erste umfassende Werk zu diesem Sammelgebiet.

    Wer sich für Oldenburg oder Altdeutschland interessiert, sind dies gut angelegte 40 € (aus meiner Sicht).

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ein Punkt hinter dem Ortsnamen ist beim Königreich Hannover eher die Regel als die Ausnahme.

    Ein (möglicher) Grund wäre: Der Punkt zeigt das Ende an - also z.B. das Ende eines Satzes. Beim Postort also das Ende der Ortsbezeichnung - somit kann man sicher sein, dass nichts fehlt (z.B. ein Zusatz wie "Bahnhof" etc.).

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ja - es gibt Institutionen, wo Original-Stempel aufbewahrt werden, zum Beispiel:

    • das Museum für Kommunikation in Berlin hat solche Stempel in seinem Bestand
    • die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel hat solche Stempel in seinem Bestand

    Leider gibt es keine zentrale Stelle und je nach Gebiet und Alter muss man bei verschiedenen Institutionen suchen.

    Hallo,

    Bzgl. der Reduktion zwischen Hannover und Oldenburg galt: 1 Grote = 4 Gutepfennige bzw. 3 Grote = 1 Gutegroschen (Postalisch wurde immer auf volle Grote auf- bzw. abgerundet).

    Damit also: 1 Thaler = 30 Silbergroschen = 24 Gutegroschen = 72 Grote

    Zum Leitweg: Wenn ich die Ausführungen von Michael richtig verstehe, hätte der Leitweg eigentlich Berlin - Hamburg - Bremen - Oldenburg sein sollen. In diesem Fall wäre aber die hannoversche Post nicht betroffen gewesen (für die Strecke Hamburg - Bremen war ja das Stadtpostamt zuständig).

    Evtl. wurde die Post (wegen der Cholera in Hamburg) umgeleitet und alternativ über das Kgr. Hannover transportiert?

    Ich kann hier einen ähnlichen Beleg aus meiner Sammlung zeigen. Ebenfalls von St. Petersburg über Memel diesmal nach Bremen. Auch dieser Brief wurde nicht über Hamburg geleitet - sondern über Othfresen.

    Brief von St. Petersburg (8.9.1831) via Nimmersatt, Memel (18.9.), Berlin, Magdeburg, Othfresen, Hildesheim und Hannover nach Bremen. Der Brief wurde an der preußisch/russischen Grenze (vgl. K1 "KÖNIGL. PR. / CONTUMAZ / DIREKTION / ZU NIMMERSATT" - die Contumaz-Anstalt in Nimmersatt war noch aktiv) und an der hannoversch/preußischen Grenze in Othfresen (vgl. R1 "GERÄUCHERT") perforiert und desinfiziert.

    Nun zu der Taxe des obigen Beleges nach Oldenburg:

    • es gab ab dem 1.7.1831 eine neue Taxvereinbarung zwischen Hannover und Oldenburg - vgl. hannoversches Circular Nr. 75 - bisher fehlte mir immer die Anlagen, aus denen die eigentlichen Taxen hervorgehen. Nun konnte mir zum Glück ein Oldenburg-Spezialist weiterhelfen und die Anlage zur Verfügung stellen. So sind nun auch die angeschriebenen Taxen deutbar.
    • Der Leitweg war: St. Petersburg - Memel - Berlin – Magedeburg – Halberstadt – Othfresen – Hildesheim – Hannover - Herzlake - Löningen - Oldenburg
    • Rückseitige 3: 3 Gutegroschen als Tarif eines einfachen schweren Briefes zwischen 24 und 30 Meilen (Tarif 1818 - 1834) für die Strecke Othfresen - Herzlake (ca. 28 Meilen).
    • Vorderseitige 5: 5 Grote Grenztarif von Oldenburg an Hannover zu zahlen
    • Vorerseitige 10: 10 Grote, die der Empfänger in Oldenburg zu zahlen hatte, darin enthalten 5 Grote Grenztarif + 5 Grote (bzw. 1 Ggr + 8 Pf) für die Strecke Herzlake/Löningen nach Oldenburg (gemäß Anlage zum Circular Nr. 75)

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    in einem "Nachbar-Forum" (http://www.disinfectedmail.org) wurde eine Frage zu den Taxen zu dem folgenden Brief gestellt:

    Brief wurde in St. Petersburg aufgegeben (Aufgabestempel 28.10.1831 - Julianischer Kalender). Transit via Memel am 13.11.1831 (Gregorianischer Kalender) via Kgr. Hannover nach Oldenburg.

    Auf der Rückseite kann man den Betrag erkennen, den der Sender zahlen musste. 41 ½ Silberkopeken (gemäß der Russisch-Preussischen Convention von 1821 die Taxe für einen Brief nach Halberstadt, Hamburg oder ...

    Weitere Tax-Vermerke:

    • vorderseitig: 5 und 10
    • rückseitig: 3

    Die Postroute war wahrscheinlich: St. Petersburg - Memel - Berlin – Magedeburg – Halberstadt – Othfresen – Hildesheim – Hannover - Bremen - Oldenburg

    Kann jemand diese Tax-Vermerke erklären?

    (Der Brief wurde in Othfresen desinfiziert - vgl. Stempel "GERÄUCHERT" rückseitig - Die Contumazanstalt in Nimmersatt wurde schon am 25.10.1831 geschlossen - daher keine Desinfektion beim Eintritt nach Preußen)

    Dank und Gruß,

    Björn

    Hallo,

    bei der Liste zu den "Named-Sales", die in Phila Historica veröffentlicht wurde, geht es nur um Altdeutschland (ich selber habe leider nur noch einen Extract zu Hannover und Braunschweig).

    Zusammengestellt wurde diese Liste von Hans-Jürgen Dobiat ( über https://www.pbwuppertal.de/ findet man auch Kontakt-Daten). Einfach dort anfragen.

    Zur Frage, was bei der Sammlung "M. Schwarz" verkauft wurde: Altdeutschland

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    vielen Dank für die Hinweise.

    In dem "Philatelistischen Adressbuch: Verzeichnis der bedeutendsten Briefmarkensammler und Händler der Welt" von 1896

    (vgl. https://www.rpsl.org.uk/gplstatic/BL_C…s/016668279.pdf ) findet man folgende Angaben:

    • Schwabe, Adolf, Kaufmann, SW., Königsgrätzerstr. 49., Berlin
    • M. Schwarz: (leider kein eindeutiger Treffer)
      • Schwarz, M., Koschmin (Posen)
      • Schwarz, Max, Adr.: Wwe Zerech, Breitestr., Salzwedel
      • Schwarz, Moritz, Adr: Leopold Schwarz & Söhne, Kofferfabrikanten, Pressburg

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ich habe folgende Frage zu frühen Auktionen mit Schwerpunkt Altdeutschland:

    • in der 12. Gilbert&Köhler-Auktion Paris (02.1910) wurde die Sammlung "Schwabe" verkauft
    • in der 10 Köhler-Auktion Berlin (06.1914) wurde die Sammlung "M. Schwarz" verkauft

    Hat jemand weitere Informationen zu diesen Sammlungen bzw. zu den Sammlern?

    (Wolfgang Maassen hat zu den Namen leider keine Einträge in seiner Datenbank "Wer ist wer in der Philatelie".)

    Vielen Dank und Gruß,

    Björn

    Hallo,

    in der Literatur (z.B. von Lenthe: "Hannover - Postanstalten und Poststempel" Seite 31) steht, dass der ursprüngliche Sinn zur Einführung von handschriftlichen Aufgabenvermerke in Preußen war, anzuzeigen ob ein Brief aus einem (von Seuchen) infizierten Ort kam. (Erst später hat man dann die Vereinfachung bei der Kartierung erkannt und dieses Verfahren dann ausgeweitet).

    In der Preußischen Postordnung von 1710 findet man unter CAP XII § 3 (Seite 54) den folgenden Passus: "... / auf den Brieff selbst auf den Ort / von wannen er kommt / deutlich zu notieren / damit der Empfänger bey Eröffnung desselben ebenermassen seine Präcautiones nehmen könne."

    Beziehen tut sich das ganze Kapitel auf ein Pest-Post-Reglement vom 26. November 1709 (Quelle findet man u.a. hier: https://web-archiv.staatsbibliothek-berlin.de/altedrucke.sta…ge=02197&size=1).

    Kann mir jemand folgende Fragen beantworten:

    • Gab es schon frühere derartige Verordnungen, wo ein handschriftlicher Aufgabevermerk (zwecks Anzeige ob ein Brief aus einem verseuchten Ort kommt) eingeführt wurde
    • Seit wann gibt es handschriftliche Aufgabenvermerke in Preußen bzw. sind diese belegt?
    • Gibt es Literatur über die handschriftlichen Aufgabenvermerke in Preußen?

    Dank und Gruß,

    Björn

    Hallo,

    ich möchte hier im Forum den folgenden Brief vorstellen bzw. zur Diskussion stellen - es handelt sich um

    die Los-Nummer 765 der letzten Rauhut&Kruschel-Auktion Nr. 209 (15.1.2022) - Zuschlag übrigens 1.150 €::

    Die Orignal-Losbeschreibung lautet:

    1 Ggr. schw./graugrün, Kabinettstück auf Damencouvert (dieses rs. kleine Fehlstelle) mit Vorausentwertung durch schwarzen L1 von Buxtehude, Ra2 in blau nebengesetzt, nach Edelburg bei Iserlohn. Seltene Verwendung dieser Marke auf einem Brief in das Postvereins-Ausland, handschriftlich auf die Marke übergehend "reicht nicht" und mit "2 3/4" Sgr. nachtaxiert. Zusätzlich insofern ein bedeutendes Stück der Hannover-Philatelie, als damit bewiesen ist, dass sehr wohl vorausentwertete Marken am Postschalter an Kunden verkauft und nicht erst dort auf Briefe aufgeklebt wurden, da der Postbeamte sicherlich die Unterfrankatur erkannt hätte. In dieser Form ein Unikat. Attest Berger, Foto siehe Katalog-Rückseite

    Ergänzend kann man zu dem Brief sagen:

    • Der Brief ist echt gelaufen ist (auf der Rückseite finden sich diverse preußische Bahnpoststempel und ein Ankunftsstempel)
    • Die Marke klebt original auf der Briefhülle (Attest von F. Berger liegt vor).
    • Taxierung ist korrekt: Das Porto für einen unfrankierten Brief im Postverein (3. Entfernungszone) betrug 3 Sgr. plus 1 Sgr. Zuschlag. Abzüglich 1 Gutegroschen = 1 1/4 Sgr. - macht einen Fehlbetrag von 2 3/4 Sgr. (der auch einmal in Rötel und einem in blau ausgewiesen ist).

    Aus meiner Sicht ist die Losbeschreibung vom Grundsatz korrekt. Zu diskutieren wäre der folgende Passus:

    „… als damit bewiesen ist, dass sehr wohl vorausentwertete Marken am Postschalter an Kunden verkauft …“.

    Kann dies sein, dass vorausentwertete Marken wirklich an Kunden verkauft worden sind und diese damit ihre Briefe frankierten und z.B. in den Briefkasten warfen? Aus meiner Sicht doch recht unwahrscheinlich, weil auf diesem Wege ein Postbetrug (Wiederverwendung der Marke) ja jederzeit möglich war. Doch was ist in diesem Fall passiert (ein paar Gedankenspiele):


    - Hat der Postkunde evtl. nach einer Marke am Postschalter gefragt (erhielt diese vorausentwertete Marke), frankierte den Brief und warf diesen in den Briefkasten. Bei Leerung und Porto-Kontrolle ist dann das fehlende Porto aufgefallen (man hat aber die Marke akzeptiert und angerechnet)?

    - Evtl. hat der Absender auch viele Briefe gleichzeitig aufgegeben. Die Briefe liefen alle in das Inland (mit dieser einen Ausnahme). Der Schalterbeamte frankierte alle Belege (mechanisch) mit einer vorausentwerteten Inlandsmarke und erst bei der spätere Bearbeitung und Stempelung der Briefe ist aufgefallen, dass dieser Brief in den Postverein unzureichend frankiert wurde?

    Kennt Ihr solche Briefe (oder ähnliche Phänomene) aus anderen altdeutschen Staaten? Was wären plausible Erklärungen?

    Dank und Gruß,

    Björn Rosenau

    Hallo Magdeburg,

    ein spannender desinfizierter Brief während der Cholera-Epidemie 1831 - quasi ein Vorläufer zu dem folgenden - denn schon einen Tag später hatte die Königlich Preussische Regierung zu Magdeburg einen Stempel "DESINFICIRT":

    Brief von Magdeburg nach Wolmirstedt an das Königliche Land- und Amtsgericht (geschrieben Ende September - gestempelt in Magdeburg am 7.10.1831) - der Brief wurde vor der Postaufgabe durch die preussische Oberbehörde desinfiziert, was auch mit den Stempeln "DESINFICIRT" und dem Stempel der Königlichen Preussischen Regierung zu Magdeburg bestätigt wurde.

    Hallo,

    hier die Abbildung aus dem "Rothschild"-Katalog der Royal Philatelic Society, London - 23. und 24. Oktober 1939:

    Den gesamten Katalog (bzw. den Braunschweig-Teil) möchte ich nicht scannen, um die Bindung des Kataloges nicht kaputt zu machen (ich habe nur einen Flachbett-Scanner).

    Gruß,

    Björn

    Hallo,

    zur 2. Frage beim 1. Brief hinsichtlich "Rothschild-Katalog":
    Der Brief ist auf Seite 22 als sw-Abbildung abgebildet (Abb. ca. 6 x 4 cm mit Losnummer 110 in der Abb.).

    Die Losbeschreibung im Fettdruck zum Los 110:

    "1sgr. rose, a superb horizontal pair with fine margins all round, used on cover and very lighly obliterated (see photo plate V)"

    Zuschlag waren damals 17 Pfund Sterling.

    Die Abbildung gibt nicht viel her und zeigt den obigen Brief in gleicher Erhaltung (inkl. Stockflecken etc.) - benötigst Du trotzdem einen Scan?

    In Hannover fehlen leider häufig (bzw. besser gesagt in den meisten Fällen) die Gewichtsangaben.

    ich gehe davon aus, dass der Brief am Schalter gewogen und dann sofort mit den Marken (inkl. Vorausentwertung) frankiert wurde Daher gab es kenen Grund durch den Schalterbeamten, noch das Gewicht zu notieren.

    (Wenn der Brief schon frankiert eingeliefert worden wäre - z.:B. über eine Briefkasten - dann wäre der Brief sicher nachgewogen worden und in diesem Fall hätte man wohl auch das Gewicht links oben notiert).

    Man kann also davon ausgehen: Inlandsbrief der 3. Gewichtsstufe portogerecht fanktiert.

    Gruß,

    Björn

    Online-Vortrag der KUNDE:
    „Helgoland“

    Liebe Sammlerfreunde,

    am 4. November gibt es von Dr. Hans Wilderbeek einen Vortrag zu Helgoland.

    (Teil der Vortragsreihe vom Frankfurter Verein für Briefmarkenkunde 1878 e.V.).

    Gäste sind gerne willkommen und können sich hier einwählen (eine Vorab-Anmeldung ist nicht erforderlich):

    Termin: Donnerstag, 4.11.2021 19:00 - 20:30

    Referent: Dr. Hans Wilderbeek, Eindhoven, NL

    Thema: Helgoland

    Einwahldaten für ZOOM:

    https://us02web.zoom.us/j/8337…0VHVpM0dYdDVpWmV1dmpzdz09

    Meeting-ID: 833 7410 3474

    Kenncode: 425830

    Online-Vortrag der KUNDE: „Die erste Luftpost der Welt nach Sachsen“

    Liebe Sammlerfreunde,

    am 7. November gibt es vom Sachsen-Spezialist Arnim Knapp einen Vortrag zur Ballonpost nach Sachsen.
    (Teil der Vortragsreihe vom Frankfurter Verein für Briefmarkenkunde 1878 e.V.).

    Gäste sind gerne willkommen und können sich hier einwählen (eine Vorab-Anmeldung ist nicht erforderlich):

    Termin: Donnerstag, 7.11.2021 19:00 - 20:30

    Referent: Arnim Knapp, München

    Thema: „Die erste Luftpost der Welt nach Sachsen“ aus Paris während des deutsch-französischen Krieges 1870 – 1871

    Einwahldaten für ZOOM:

    https://us02web.zoom.us/j/83374103474?…DVpWmV1dmpzdz09

    Meeting-ID: 833 7410 3474

    Kenncode: 425830