Beiträge von Magdeburger

    Liebe Sammelfreunde

    heute mal einen "Bericht" zu meinen bisherigen Besuchen im Landeshauptarchiv Dessau.

    Sehr schön ist dort, dass mit eigenem Notebook gearbeitet werden kann. Entsprechende Anschlüße sind dort an jedem Platz vorhanden.
    Allerdings ist das Scannen, Fotografieren usw. verboten. Abschriften können jedoch "eigenhändig" gemacht werden, was dort recht "rege" geschieht.

    Kopien sind preislich recht günstig, allerdings sollte nicht eine komplette Acte in Auftrag gegeben werden.

    Die Mitarbeiter helfen einem weiter, auch beim "Entziffern" der alten Schriften. Ein Blatt mit dem Alphabet liegt in jeder Tischreihe bereit und ist eine echte Hilfe.

    Sehr vorteilig ist, dass durchgehend geöffnet ist von 8 bis 16 Uhr außer Freitags. Allerdings mehr als ein Kaffeeautomat ist jedoch nicht vorhanden. (Es ist jedoch kein Problem, da gegenüber ein Happen zu sich genommen werden kann)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    leider besitze ich den angesprochenen PV nicht. Auch aus der Zeit davor, ist für die Fahrpost nach Schweden nur recht wenig bei mir vorhanden.

    Sicher wird sein, dass das Paket über Stralsund "verschifft" wurde.
    Die Schwierigkeit besteht hier weiterhin darin, dass weder ein Gewicht, noch ein Wert angegeben wurde.

    Unabhänig davon finde ich keine Lösung. Das Paket selbst kann nicht allzu schwer gewesen sein. Weiter wird auch hier eine Wertangabe möglich sein, eventuell sogar Zollgebühren.

    Bamberg - Stralsund sind ca 68 Meilen - die 17. Entfernungsprogression. Der Mindestfahrposttarif war 6 Sgr und damit wären bis 2 Pfund abgedeckt. Als Wert wären theoretisch 2 Sgr für 87 1/2 Gulden anzusetzen. Ich gehe hier von aus, dass bis Stralsund die Bestimmungen des DÖPV gelten sollten.

    4 Pfund können ausgeschlossen werden, da hierfür die 10 1/4 nicht mehr reichen. (39 2/3 x = 10 1/2 Sgr)

    Bei 3 Pfund ergibt sich 29,75 Kreuzer = 8 1/2 Sgr und eigentlich aufzurunden war 30 Kreuzer = 8,57 Sgr wieder aufgerundet 8 3/4 Sgr und da passen 2 Sgr Werttaxe auch nicht mehr....

    Ansonsten schönes Stück :thumbup:

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    vor ein paar Tagen trudelte bei mir ein Beleg von Pilsen nach Buckau - Magdeburg ein.
    Der heutige Ortsteil war zu dieser Zeit noch eine Stadt vor den Toren Magdeburgs und wurde erst am 01.04.1887 eingemeindet.

    Diese Briefhülle ist mit einer 15 Neukreuzer tarifgerecht frankiert wurden. Zeitlich kann dieser somit erst ab 1859 gesendet worden sein. Eventuell kann mir jemand schreiben, was es für eine Marke ist und ob es sich eventuell besser zeitlich eingrenzen lassen kann.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    das neue Posthaus in dem Breiten Weg 205 befand sich fast gegenüber vom Domplatz (also vom bisherigen Posthaus nur wenige Meter entfernt). Eine zentrale Lage war somit auch nicht gegeben.

    Einige Zeit später wurde das Haus Breite 204 mit dazu gekauft und erst zu Reichspostzeiten das Haus der No 206. Insgesamt war dieses Gebäude bis zum Verkauf vor einigen Jahren das Postamt dieser Stadt.

    Bereits in einem Schreiben an dem Präfekten Schulenburg-Emden vom 19. Octbr. 1810 wurde die No 206 zu Kauf angeboten. Es ist zwar nicht mehr mein "Zeit", jedoch denke ich, dass es hier mit dazu paßt.

    "Hochgebohrener Herr Graf, Höchzuverehrender Herr Präfect!

    Ich höre, daß Euere Hochgräfl. Gnaden ein beßeres Locale für die hiesige Post=Expedition suchen und bin deshalb so dreiste, Demselbem mein am breiten Wege gelegenes Haus Nro 206 neben d. Herrn Domherren v. d. Busche für Rtlr 9000 Gold baar unterthänigst anzubieten.
    So wenige Häuser sich zur Post=Expedition eignen, so glaube ich doch daß sich das meinige ganz darzu paßt.
    1. hat es eine bequeme Auffahrt und einen ziemlich großen Hof
    2. hat es eine bequeme Ausfahrt nach dem Sudenburger und Ullrichsthor hin
    3. können en patterre recht füglich vier bureaux an und nebeneinander angebracht werden,
    4. die mittlere Etage enthält eine so schöne Wohnung, sowie die dritte gut und für 100 Rtlr Gold vermiethet ist,
    5. enthält es ein sehr großes und ein kleines Hinter=Haus nebst einem Hintergebäude sowie
    6. alle nöthigen Hauseinrichtungen.
    Wenn Dieselben darauf reflectiren sollten, so werden Sie mein Haus untersuchen lassen, und das gute desselben näher kennen lernen.

    Mit der größten Ehrerbiethung beharre Ew. Hochgräflichen Gnaden
    unterthänigster Diener
    Der Kaufmann C. J. Steinbeck.
    "

    Und noch einpaar Karten mit dem "neuen" Postamt

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    Zum Posthaus in der Kreuzgangstrasse noch einigw Anmerkungen:

    Die Postmeister wohnten wahrscheinlich von Erwerb an „kostenlos“ in dem Hause, spätenstens jedoch ab 1698. Dafür mußten sie jedoch daß Haus aus eigener Tasche in „Königlichen Würden“ halten, was sicherlich sehr schwer war. Einiges ist dazu auch schon hier geschrieben wurden. Zwei "Anmerkungen" aus den fast letzten Jahren dazu noch:

    Auszug aus dem Bericht des Postdirectors Pauli vom 21.6.1794

    "Das hiesige alte Posthaus droht an verschiedenen Stellen der Einsturz. .... Eure Excellenzen kann ich auf das gewißenhafteste versichern, daß es gar nicht mein Antrieb ist, daß diese (vom Geheimen Rath Stegemann) veranschlagte Reparaturen vorgenommen werden sollen; die Bausachverständigen dringen aber darauf, weil Lebensgefahr bey deren ferner Unterlaßung zu besorgen ist."

    Auszug aus dem Bericht des Postdirectors Pauli vom 1.9.1795

    ".... Kaum aber hatten die Werkleute die erste Hand angelegt, so stürzte die ganze nach dem Post-Hause zu stoßende maßive Wand in dem VorderHause, gerade an dem Orte, wo das Post-Comtoir etabliert ist, ein. Eben dieses ist schon vor mehreren Jahren der Vorder-Mauer nach der Poststraße zu begegnet, welche darauf neu aufgeführet werden müßen. Die Ursach dieses Einsturzes entdeckte sich gar bald, denn man fand in der eingefallenen Mauer verbrannte Balken-Köpfe und mehreres eingebranntes Holz, woraus man deutlich abnehmen konnte, daß dieses Haus im dreißigjährigen Kriege im Jahre 1631 mit abgebrannt gewesen, daß man bey dem Wieder-Aufbau desselben die alten ausgebrannten Mauern stehen gelaßen und nur so viel mit neuen Mauerwerk verstärkt habe, als nöthig erachtet worden, neue Balken zur Decke aufzubringen. (* eingefügt : Da nunnach den Regeln der Baukunst, ein solches Mauerwerk einmals eine solide Festigkeit erhalten kann,) So war es auch ganz natürlich, daß solches (Mauerwerk) bey der geringsten Erschütterung zusammenfallen mußte, und ist es für kein geringes Glück anzusehen, daß dieser Vorfall ohne jemandes Beschädigung abgelaufen ist."

    Zum Haus selbst existierte noch dieser Eintrag:

    "Ein Stifts-Curien-Haus gegen die Stiftskirche ueber, so jetzt das königl. Post-Amt besitzet. Nahme des Besitzers: Capitulum Sti. Nicolai in Magdeburg. Rubrica I (Titulus professionis): ist zwar Eigentümer dieses vormaligen Curien-Hauses, welches dessen Senior Franz Ernst von Mynsicht auf eine wüste gelegenen, von ihm optierten Curien-Stäte gegen die ihm vom Capitulo unter 16. Juli 1653 erteilte Versicherung wieder aufgebaut, daß ihm und seinen Erben solange, bis die verwendeten Baukosten bezahlt, das Recht zum Besitze verbleiben, ihnen auch solches einem anderen abzutreten zustehen solle...."

    Weiterhin wurde mir noch folgendes mitgeteilt:

    Kreuzgangstrasse 6
    "Kurie des Stiftes St. Nikolai, dann Postamt - Vor 1631 war das Haus ein Kuriengebäude des Nikolaistiftes, dann nach der Zerstörung 1631 lag es brach und wurde ab 1653 vom Kanonikus und späteren Stiftssenior v. Mynsicht bebaut, der es 1669 an den preußischen Staat übergibt, welcher es zum Postamt macht. Der Postmeister Bulke und seine Nachfolger sorgen für den weiteren Ausbau des Hauses. Es gab wohl einigen Streit um das Haus (so wegen des brandtgefährdeten Strohdaches), insbesondere aber versuchte das Stift mehrfach sein Vorkaufsrecht einzuklagen und das Haus zurückzugewinnen, was immer mißglückte."

    Zum vorläufigen Schluß noch eine Karte, welche das Posthaus von der Giebelseite her zeigt......

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    ....

    Den Artikel hatte ich Ende letzten Jahres eingereicht.
    In der Zwischenzeit haben sich einige neue "Erkenntnisse" gewinnen lassen. So hat z.B. die Frage der Bemassung für mir ein wichtigen Stellenwert. Die Angaben von mir bedürfen jedenfalls noch einer gründlichen Überarbeitung.

    Auch höre ich gern Vorschläge, wie die einzelnen Typen bezeichnet werden könnten.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Alle Seiten werden hier "verkleinert" dargestellt..

    Liebe Sammelfreunde

    glücklicherweise wurde der folgende Artikel in den aktuellen "Preussenstudien 125 März 2011" der Bundesarbeitsgemeinschaft Preussen veröffentlicht.

    Da er von mir persönlich stammt gebe ich diesen es geändert erstmal komplett wieder:

    K2- Stempel
    Als Heimatsammler interessieren mich alle verwendeten Stempel bis Ende 1867. Herr Walter Freye versuchte diese schon alle zu typisieren. Diese Arbeit wurde anschließend weitestgehend von dem inzwischen aufgelösten „Verein für Postgeschichte Sachsen-Anhalt“ weitergeführt.

    Der K2 – Stempel ohne Jahresangabe, löste den sogenannten Fingerhutstempel ab. Registriert habe ich bisher als frühsten Verwendungszeitpunkt den 17.05.1838 und als spätesten den 02.12.1864. Der Einsatz erfolgte scheinbar auch nicht durchgehend, da selbst noch im Jahre 1840 der Fingerhutstempel nachgewiesen werden kann.

    K2 – Stempel mit Jahreszahl kann ich ab dem 01.08.1863 bis 10.07.1867 nachweisen. Scheinbar abrupt wurden alle K2 – Stempel Mitte bis Ende Juli 1867 durch den grossen K1 – Stempel ersetzt, nachweisbar ab 08.08.1867.

    Ursprüngliche K2 – Typen ohne Jahreszahl nach W. Freye + Verein für Postgeschichte Sachsen-Anhalt (*1)

    .........................................a..........b........c........d.........e........f.........g........h
    Aussendurchmesser in mm.........25,5.....26,0.....27,0....27,5
    Innendurchmesser in mm..........14,5.....15,0.....15,5.....16,0.....16,5....16,75...17,0
    Bogenmaß Ortsnamen in °.........160......175......180......185......190......195.....200....210
    Buchstabenhöhe in mm.............3,0.......3,5

    Weitere Unterscheidungen:

    M gerader Anstrich / schräger Anstrich
    R gerader Auslauf / geschwungener Auslauf

    Da theoretisch jeder Wert mit jedem kombiniert werden kann, erhält man eine sehr große Zahl. Da es die Multiplikation der einzelnen Unterteilungen ist, ergibt sich folgende Rechnung:
    4 (Aussendurchmesser) * 7 (Innendurchmesser) * 8 (Bogenmass) * 2 (Buchstabenhöhe) * 2 („M“ gerade / schrägen Anstrich) * 2 („R“ gerade + ungerader Auslauf) = 1792 möglicher Stempel.

    Ursprüngliche K2 – Typen mit Jahreszahl nach W. Freye + Verein für Postgeschichte Sachsen-Anhalt (*2)

    Type I - kleine Jahreszahl
    Type II – große Jahreszahl

    ................Aussen- : Innendurchmesser.............Type..........Zusätzliche Angaben
    a...................25,5 : 14,5...............................I..............Tages-, Monatszahl ohne Punkt
    b...................26,5 : 14,5...............................I..............Tages-, Monatszahl mit Punkt
    c...................26,0 : 15,0...............................I..............Hinter Jahreszahl einen Punkt
    d...................26,6 : 14,0...............................II.............Schmales U
    e...................25,5 : 15,0...............................II.............Schmales U, alle Zahlen ohne Punkt
    f....................26,5 : 15,0..............................I...............Alle Zahlen ohne Punkt
    g...................26,5 : 14,5...............................I
    h...................27,0 : 15,0...............................II.............Mit Trennstrich Tag/Monat
    i....................26,5 : 15,5...............................I..............Jahreszahl weitstehend
    k...................25,0 : 15,0...............................I

    Weitere Unterscheidungen:

    Bogenmaß des Ortsnamen:...............a.............. b.............. c.............. d.............. e
    ...............................................160°..........165°..........175°..........180°..........185°

    Bei den Stempel mit Jahreszahl erfolgte die Typisierung in zwei Grundtypen, welche sich auf die Größe des Jahreseinsatzes bezog. Die weitere Unterteilung erfolgte über Aussendurchmesser : Innendurchmesser (10 Werte) und dem Bogenmaß des Ortsnamens (5 Werte).

    Hier ergeben sich insgesamt 50 mögliche Kombinationen, so dass insgesamt 1842 K2 - Stempel theoretisch existieren können.

    Dies ist recht kompliziert und birgt etliche Fehlerquellen, wozu in erster Linie die unsaubere Abstempelung zählt. Es kommen viele verschmierte und verkantete, aber auch unvollständige Abschläge vor. Dies führt zwangsläufig zu Messfehlern und somit zu „falschen“ Zuordnungen. Desweiteren ist davon auszugehen, dass es eine Vielzahl der möglichen Kombinationen von Stempeleigenschaften einfach nicht gibt.

    Festgestellt habe ich, dass Stempel mit gleichem Innen- und Aussendurchmesser immer dann deckungsgleich waren, wenn es sich um die gleiche Stundenangabe handelt. Dies trifft bisher ausnahmslos für alle Stempel ohne Jahresangabe zu. Bei den Stempeln mit Jahresangabe trifft dies ebenfalls zu, jedoch gibt es hier eine einzige Ausnahme. Somit kann bei allen diesen Stempel, von der Ausnahme abgesehen, von Stundenstempeln ausgegangen werden.

    Alle K2 - Stempel mit einem „N“ in der Stundenangabe sind unabhängig der Stundenangabe bisher deckungsgleich und somit kann es sich um keinen Stundenstempel mehr handeln.

    Bei den Stundenstempeln gibt es insgesamt 13 verschiedene Stundenangaben. Die bisher gefundenen verschiedenen Typen je Stundenangabe schwanken stark.
    Herr A. Schmidt aus H. vermutete dies schon vor Jahren. In der DBZ 20/1996 veröffentlichte er dazu einen Artikel, dass damalige Manuskript sandte er mir zu und somit kann seine Aussage als bestätigt angesehen werden. (*3)

    In die Auswertung sind ca 270 Stempel eingeflossen. Selbstverständlich kann dies somit noch nicht vollständig sein. Relativ sicher bin ich mir, dass einige Stempel noch nicht erfasst worden.
    In der Tabelle 1 sind alle bisher gefundenen Stundenstempel in der Reihenfolge der Stundenangabe.
    Nachfolgend versuchte ich folgende Antworten zu finden:

    Können Stempelserien dargestellt werden?

    In der Überlegung, dass bei der Herstellung einer solchen Serie Parallelen existieren müssen, wie z.B. ähnliche Größen, Schrift usw. stieß ich auf die nun folgenden Stempel:
    Alle diese Stempel weisen die gleiche Anordnung der Stecktypen von Tag und Monat auf. Allgemein befinden diese sich in der Mitte des Innenkreises. In dieser eventuellen Serie jedoch in den oberen 2/3. Alle 13 Stundenangaben habe ich bisher noch nicht gefunden. Ähnliches gilt für die zweite Serie.Bei den Serien ist es so, dass diese scheinbar nicht gleichzeitig als „ganzes“ verwendet wurden. Tabelle 2

    Wurden gleiche Stempelgeräte sowohl ohne als auch mit Jahreszahl verwendet ?

    Diese Frage kann eindeutig mit ja beantwortet werden. Bisher konnte ich dies für 4 Stempel feststellen Tabelle 3

    Die Ausnahme von der Regel

    Der Stempel mit den Zusatz „N“ in der Stundenangabe taucht erstmalig für die Zeit 8–9 und 9–10 auf. Für beide Stundenangaben ist eine Verwendung ab 1863 möglich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann es zu jeder Stunde einen oder mehrere entsprechende Stundeneinsätze gegeben haben. Bisher habe ich auch nur eine Type festgestellt. Tabelle 4

    Weitere Anmerkungen

    Die Typenbezeichung ist von mir erstmal „willkürlich“ gewählt. Alle Angaben sind als vorläufig zu betrachten. Ich habe versucht, immer den besten Abschlag zu nehmen, was leider nicht immer „klappte“, da nur einmal vorhanden. Bei der Bemassung habe ich auch auf das Bogenmass des Ortsnamen verzichtet, da er für die Zuordnung ohne Belang ist.

    Folgende Angaben habe ich in der Ausstellung genommen:
    Aussendurchmesser – Innendurchmesser – Höhe des Buchstaben „E“ jeweils in mm Angabe
    Frühster und spätester Abschlag (ohne beim Jahr die „18“ davorzusetzen)

    Verwendungszeiten der einzelnen Stempel

    Bisher habe ich auf eine Trennung von Fahr- und Briefpost verzichtet. Möglicherweise kann davon ausgegangen werden, dass gleichzeitig zwei „Tagessätze“ verwendet wurden, also einer im Postamt und einer in der Packkammer. Dies ist aus heutiger Sicht mir noch nicht möglich eindeutig zu beantworten. Weiterhin ist feststellbar, dass einzelne Typen mit Unterbrechungen verwendet wurden, also nicht über den gesamten Zeitraum. Tabelle 5 an zwei Beispielen
    Ziel ist es für jeden Monat/Jahr, getrennt nach Brief- und Fahrpost ein Aufstellung zu erarbeiten.

    Zur weiteren Erforschung aller Magdeburger Stempel bis Ende 1867 bitte ich um Zusendungen von Scans an meine E-Mail-Adresse. Auch Kopien sind gern gesehen. Ich bitte beim einscannen um 300 DPI und als JPG (JPEG) Dateien abspeichern. Die Kompressionsrate sollte 90 Prozent betragen. Weiterhin ist die Datierung wichtig. Bei Brief-Hüllen oder unklarem Datum, bitte ich dies zu berücksichtigen, auch „schlechte“ Abschläge gehören dazu.

    Quellenangaben:

    *1 Mitteilungen Zur Postgeschichte Sachsen-Anhalts Heft Nr 4 von 1991
    *2 Mitteilungen Zur Postgeschichte Sachsen-Anhalts Heft Nr 8 von 1992
    *3 Manuskript von A. Schmidt

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    ich habe mir nie träumen lassen, dass ich einmal alte Postkarten oder Foto von Magdeburg suche. Glücklicherweise ist die Suche begrenzt. Habe heute noch einen Fotoverein in MD angeschrieben. Eventuell gibt es dort Personen, welche solche von mir gesuchten "Bilder" haben. Zumindestens wurde meine Anfrage beantwortet und darin hieß es, dass man sich meinem Problem annehmen wird. :):):)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    manchmal ist Fortuna richtig hold:
    In der Acte G6 Nr 42 im Landeshauptarchiv Dessau fand ich folgenden Brief an die Königliche Regierung Abteilung des Inneren vom Postamt in Magdeburg als Ortsbrief:

    "Magdeburg, den 22. Juli 1852
    Bekanntmachung

    Die Bestellung der bei dem hiesigen Postamte eingehenden Briefe, Packet-Adressen, Scheine über Geld- und Werth-Sendungen und über recommandirte Briefe findet jetzt durch die Briefträger täglich 5 mal statt und zwar beginnt
    die 1te Bestellung um 7 Uhr Vormittags
    die 2te Bestellung um 10 ¼ Uhr Vormittags
    die 3te Bestellung um 1 Uhr Nachmittags
    die 4te Bestellung um 4 ¼ Uhr Nachmittags
    die 5te Bestellung um 6 Uhr Nachmittags

    Die Briefe pp sind mit einem Ausgabe-Stempel bedruckt, welche die Nummer der Bestellung angibt, zu welcher sie den Briefträgern überwiesen worden sind.

    Die Bestellungsfristen sind dahin festgelegt worden, daß
    die 1te Bestellung bis um 10 Uhr Vormittags
    die 2te Bestellung bis um 12 Uhr Vormittags
    die 3te Bestellung bis um 4 Uhr Nachmittags
    die 4te Bestellung bis um 6 Uhr Vormittags
    die 5te Bestellung bis um 9 Uhr Vormittags

    bewirkt sein muß.

    Magdeburg K. Ober Post Direction

    Die /Ti:/ .... ist ganz ungekürzt die anliegende Bekanntmachung gefälligst in die nächste Nummer Magdeburger Amtsblatts Aufnahme lassen zu wollen"

    Das Amtblatt 31 von Magdeburg weist genau dieses Schreiben aus.

    Eine Seite in der Acte vor dieser Bekanntmachung war noch folgendes zu finden:

    "Die Bestellung der Briefe pp erfolgt in der Stadt 5 mal täglich, und zwar:
    Die mit No 1 gestempelten in der Zeit von 7 bis 10 Uhr Vorm
    Die mit No 2 gestempelten in der Zeit von 10 ¼ bis 12 Vorm
    Die mit No 3 gestempelten in der Zeit von 1 bis 4 Nachm
    Die mit No 4 gestempelten in der Zeit von 4 ¼ bis 6 Nachm
    Die mit No 5 gestempelten in der Zeit von 6 bis 9 Nachm
    ...... wird der Stempel No 5 noch nicht gebraucht, da die unterm 12ten d. beantragten Sätze dazu noch nicht geliefert sind.
    "

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Leider konnte ich die mit ..... bezeichneten Stellen nicht entziffern... :(:(:(

    Liebe Sammelfreunde

    ich möchte mich erst mal für das Lob recht herzlich bedanken.

    Leider waren nur wenige postalische Informationen in dieser Acte enthalten. Jedoch sind in der Zwischenzeit einige weitere „Sachen“ bei mir eingeflogen.

    Das Haus in der Kreuzgangstrasse 6 kann als erstes „echtes“ Posthaus angesehen werden.

    Davor gab es einen städtischen und später noch einen kurbrandenburgischen Postmeister. Im Juni 1666 kam es zur „Zwangvereinigung“ beider Postämter und der bisherige städtische Postmeister Jobst Böckmann führte dieses bis zu seinem Tode am 22.11.1666. Er wohnte im dem Hause „Zum Lindwurm“ (Breiter Weg 141)

    Dazu habe ich aus dem Buch „Häuser mit Hauskennzeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg“ von Günter Hammerschmidt und Angaben, welche mir von der Familie Alemann zur Verfügung gestellt wurden, einiges zusammengestellt:

    "Das Haus wurde nach der Zerstörung im Mai 1631 für mehr als 1000 Thaler neu aufgebaut. Das Erdgeschoß bestand aus einem Landen und mehreren Wohnstuben, im Obergeschoß gab es einen großen Versammlungsraum. Anfang des 16. Jhd. gehörte das Haus dem Kämmerer Ebeling Alemann, welcher 1543 starb (nach der Familienangaben 1573), welcher den Buchdrucker Michael Lotther aus Wittenberg „überredete“ nach MD zu kommen und gewährte der Druckerei um 1529/31 Quartier in seinem Hause und gehörte zu dem Herausgebern und Förderung der "Magdeburger Centurien".
    Danach gehörte es ab 1550/51 dem Kämmerer Moritz Alemann, um 1560 wurde es von der Magdeburger-Brüderschaft übernommen. Im Jahre 1664 entstand die "Magdeburgische Zeitung" durch das Zusammenwirken der Buchhandlung des Jakob Ficke und der Poststelle des Kaufmanns und städtischen Postmeisters Jobst Böckmann
    "

    Magdeburger_Centurien

    Magdeburgische_Zeitung

    Der Postmeister Justus Bulcke hat darin gewohnt für 120 Thaler Miete jährlich zumindestens bis zum Kauf des Posthauses in der Kreuzgangstrasse.

    Das Bild "Zum Lindwurm" wurde mir freundlicherweise von der Familie Alemann zur Verfügung gestellt wofür ich mich bedanke.

    Auf der Karte, welche ich für 1 Euro bei Ebay erstanden habe, zeigt Magdeburg um 1590. Der Ausschnitt zeigt nur noch Magdeburg und ich habe die Positionen der beiden Häuser eingetragen.

    Noch die Seite der Familie von Alemann
    von Alemann

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    nach bewegten 143 Jahre (1669 - 1812) versuchte man dieses Haus irgendwie nun es einen neuen Zweck zukommen zu lassen. Interessant dazu fand ich dazu noch diesen Brief:

    "An eine Hochlöbliche General-Direction
    der Domainen zu Cassel

    Nro 4733...........................................Domainen-Direction des Elb-Departements
    des Ordnungs-Registers.............................. Magdeburg, den 8ten September 1812

    In Verfolg meines ganz gehorstamsten Berichts vom 1ten d. M. Nro 4654 beehre ich mich Einer Hochlöblichen General-Direction ganz gehorsamst anzuzeigen, daß sich jetzt nach dem Licitations-Termin ein Miethsliebhaber zu dem ehemaligen Posthaus in der Person des Gastwirts Fricke zu Brandenburg gefunden hat, welcher dasselbe mit Übernahme aller Lasten auf 3 Jahre pachten will, jedoch nur unter der Bedingung, daß man ihm die Erlaubnis erteile, Freudenmädchen dain halten zu dürfen. Wenn nun gleich ich bezweifle, daß man ein Gebäude, welches so lange dem staatlichen Dienste gewidmet gewesen ist, zu dem von Fricke beabsichtigten Zweck benutze, so habe ich doch nicht unterlassen wollen, bey Einer Hochlöblichen General-Direction ganz gehorsamst anzufragen, ob ich mich in weitere Unterhandlungen mit dem Fricke hinsichtlich der Vermiethung des quest. Gebäudes einlassen soll oder nicht, und bemerke nur noch, wie der Fricke bey der nicht kleinen Anzahl solcher öffentlichen Häuser in hiesiger Stadt wohl nicht leicht die Erlaubnis zur Etablirung einer solchen Wirtschaft von der Mairie erhalten wird.

    Unterschrift.
    "

    Naja, daraus wurde dann doch nichts und so kam es zu einer Schenkung an die Stadt Magdeburg.

    Eine weitere Notiz habe ich noch gefunden:

    "Aus den Akten I A P 273 des Stadtarchivs Magdeburg

    In einem in dem vorgezeichneten Aktenstück eingehefteten Stück (Nr 27) der Magdeburgischen Zeitung vom 1820 bezw. des Magdeburger Intelligenzblattes befindet sich folgende Bekanntmachung:

    „(Hausverkauf) Das der Stadt gehörige ehemalige Posthaus, an der Ecke der Kreuzgang- und Poststraße belegen, soll in Termino den 25ten März dieses Jahres, vormittags um 11 Uhr, auf hiesigem Rathaus zum öffentlichen Verkauf augeboten werden; weßhalb wir Kauflustige hierzu einladen, mit dem Bemerken, daß die Verkaufs-Bedingungen in unserer Registratur einzusehen sind.
    Magdeburg, den 23. Febr. 1820 Der Magistrat der Stadt Magdeburg Francke"
    "

    Naja, mal sehen, ob ich noch einiges aus der Zeit danach in Erfahrung bringen kann...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    im letzten eingestellten Brief ging es im letzten Absatz und die Übergabe des "alten" Posthauses an die Kriegs- und Domänen Kammer.

    Einen Eindruck über den Zustand des Hauses kann hier noch geonnen werden:

    "Nro 3798..................................... Direction der Domainen des Elb-Departements.
    des Ordnungs-Registers............................ Magdeburg, den 14ten Juli 1812

    In Verfolgung des hochgeneigten Rescripts vom 5ten d. M. Nr. 7356 ist die vormalige von Buschesche Curie dem Herrn Post-Director Faure von mir übergeben worden. Hinsichtlich des ehemaligen Posthauses aber ist die Übergabe von Seiten des Herrn p. Faure an mich noch nicht erfolgt, weil, die mir derselbe unterm 8ten d. M. meldet, hierzu noch keine Authorisation der General-Post-Direction bey ihm eingegangen sey, welche erst alsdann erfolgen werde, wenn des Herrn Finanz-Ministers Excellenz über die künftige Bestimmung des quest. Gebäudes disponiert haben würde, wie Eine Hochlöbliche General-Direction das quest. Haus zu benutzen beabsichtigt.
    Zum Verkauf kann ich jetzt nicht rathen; es ist zu alt, befindet sich in einer abgelegenen Gegend nahe bey dem Militair-Hospital und ist nur für etwa einen Fuhrmann brauchbar. Da sich der Miethswert nicht bestimmen läßt, so würde zur Bestimmung eines Einsatz-Preises bey meistbiethender Vermiethung eine Taxe aufgenommen werden müssen. Wenn dieses geschehen, soll, da mir für jetzt allerdings eine Vermiethung auf ein oder zwei, höchstens 3 Jahre das rathsamste zu seyn scheint, so bitte ich ganz gehorsamst, mich baldigst dazu zu authorisiren, und mich zugleich hochgeneigt zu bescheiden, ob ich das quest. Haus in obriger Art öffentlich ausbiethen soll, wobey es, da die Einwohner jetzt Miether suchen, welche sie Michaelis beziehen können, nöthig seyn wird, bey der zu beschleunigenden Resolution mich zugleich zu authorisiren, dem Meistbiethenden den Zuschlag unter den gewöhnlichen Bedingungen sogleich ertheilen zu können.
    Ebenso ist es die höchste Zeit, daß über die Curien disponiert wird, da solche zum Theil leer stehen, und alle Lasten, selbst die so ganz außerordentlich drückende Einquartierungslast davon getragen werden muß.

    Der Director der Domainen des Elb-Departements.
    Voigtel"

    Diesen Vorschlag wird zugestimmt, der Postdirektor Faure wurde aufgefordert das alte Posthaus zu übergeben.
    Schlußendlich noch die entgültige Übergabe des Posthauses...

    "An Eine Hochlöbiche General-direction der Domainen
    zu Cassel

    Nro. 4316...............................Domainen Director des Elb-Departements.
    des Ordnungs-Registers.................. Magdeburg, den 14. August 1812

    Die Übernahme des alten Posthauses allhier betreffend.

    In Verfolg meines Berichts vom 14ten v. M. Nro 3798 beehre ich mich, Einer Hochlöblichen Gerneral-Direction der Domainen hierdurch ganz gehorsamst anzuzeigen, daß der Herr Post-Director Faure mir nunmehr am 13ten d. M. besage des in Abschrift anliegenden Protokolls von demselben Dato das ehemalige Posthaus allhier übergeben hat, und werde ich auch wegen dessen Benutzung nach dem heute eingegangenen Rescripte vom 11ten d. M. Nro 8815 achten, bemerke jedoch vorläufig, daß die innere Einrichtung dieses alten Gebäudes von der Beschaffenheit ist, daß ohne Verwendung einiger Baukosten kein erwünschtes Mieths-Gebot zu erwarten ist.
    In Ansehung der Wohnung des Einnehmers der indirecten Steuern im Nebenhaus habe ich bey dem Herrn Steuer Director Villaret auf dessen Räumung angetragen.
    Der Director der Domainen des Elb-Departements

    Unterschrift"

    und das Protokoll hierzu:

    "Königreich Westpahlen...................................Geschehen zu Magdeburg den dreyzehnten
    Departement der Elbe............................................August Eintausend Acht-Hundert und Zwölf

    Nachdem von des königl. Westphäl. Herrn Finanz-Minsters Excellenz die Verfügung getroffen worden, daß das bisherige hiesige Posthaus der königl. Domainen Administeration allhier Statt den der königl. Post Administration bereits übergebenen vormals von Buscheschen Curie abgetreten werden sollte, so ward zur Übergabe des gedachten ehemaligen Posthauses der heutige Termin verabredet und dieses Geschäft von dem Unterzeichneten und durch das Schreiben der Hochlöblichen General Direction der Posten vom 10. July d. J. authorisirten Post-Director Faure, ingleichen von dem vermöge Decretes des Herrn Domainen Directors Voigtel hierselbst dazu beauftragten Domainen Inspector Faber folgendergestalt bewirkt.
    Man begab sich nachmittags um drey Uhr in das ehemalige unweit des Domplatzes an der Ecke der Poststraße belegene Posthaus, von welchem durch den königl. Bau-Conducteur Herrn Rohde bereits in verwichenem Monat ein Gebäude Inventarium aufgenommen worden war, und nochdem letzteres nochmals durchgegangen, und mit der baulichen Beschaffenheit des zu übergebenden Hauses übereinstimmend befunden worden, so überlieferte der unterzeichnete Post-Director Faure Nahmens der königl. Post-Administeration den ebenfalls mit unterschriebenen Domainen Inspector Faber die nach dem erwähnten Inventario verhanden seyn sollenden sämtlichen Schlüssel zu dem Wohnhaus und dessen Nebengebäuden und erklärte, daß er von jetzt an die königl. Domainen Direction allhier nach Innhalt des als richtig anerkannten Inventarii in den Besitz des gedachten bisherigen Posthauses nebst allen Zubehör setze und derselben die freye Verfügung darüber, bloß mit Vorbehalt der ihm und den vorigen Post-Directoren Herrn Blume und Pauli darin nach Ausweisung des Inventarii noch eigenthümlich zustehenden kleineren Pertinenzien einräume.
    Der Domainen Inspecteur Faber acceptirte vorstehende Erklärung, nahm die ihm ausgehändigten Schlüssel in Empfang und bekannte, daß solchergestalt die Übergabe des in Rede stehenden Posthauses an die königl. Domainen Parthie vollzogen sey, worauf das in duplo ausgefertigte Inventarium von beyden Theilen durch Unterschrift genehmigt und von jedem Theile ein Exemplar davor übernommen wurde.
    Zu bemerken ist nur noch, daß das im Inventario sub B erwähnte Locale des sonstigen Bureau für die Steuer-Einnehmer heute nicht geöffnet werden konnte, da der Steuer-Einnehmer seine Effecten darin noch verwahrt, und soll daher von Seiten der königl. Domainen Direction dessen Räumung so wie die Auslieferung der Schlüssel urgirt werden.
    Hiermit ist dieser Übergabe Act beschlossen und vorstehendes darüber aufgenommenes Protokoll noch erfolgter eigenhändiger Unterschrift dreyfach in originaliter angefertigt worden.

    So geschehen, wie oben.
    Faure.................................................Faber
    Direct. des Postens.................Domainen-Inspecteur im Elb-Departement."

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    in der Zwischenzeit sind etwa 160 A4 Seiten zu diesem Posthaus, dass in der Kreuzgangstrasse 6 / Ecke Poststrasse, zusammengekommen.
    Vieles schönes und interessantes ist zu erfahren. Einiges werde ich hier noch zum Besten geben können und ganz am Ende bin ich auch noch angelangt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch


    danke für die Primärquelle. Wir werden sehen, ob es eine Quelle für die 4 Sgr. gibt. Wenn sie einer findet, dann du. :)

    das muß nicht sein, da hier die Verordnungen von und für Berlin durchsucht werden müssen. Leider ist hier im Landeshauptarchiv keine solche vorhanden.

    Diese Regelungen sind als "örtlich" anzusehen. Was für Berlin galt, muß nicht in Cöln oder MD so gewesen sein.
    Leider habe ich von MD so einen direkt zugestelltes Paket noch nicht gefunden, obwohl es vermutlich edliche geben wird. Wie immer ist hier der siegelseitige Bestellgeldvermerk das entscheidene. Leider schien man in Preussen im allgemeinen dies nicht so genau zu nehmen. :(

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    ich bin mir recht sicher, dass die Zustellung 4 Sgr kostete. Prinzipell ist es richtig, ohne eine Bestätigung einer solchen in den Verordnungen des Berliner Postamtes bleibt es Spekulation.

    Einzig habe ich von 1862 die Gebühren für Magdeburg, und die waren selbst zu dieser Zeit noch recht hoch. Eventuell finde ich im Landeshauptarchiv dazu noch etwas, da eine Akte aus dem Jahren um 1850 für MD dort existiert, welche ich jedoch nicht so schnell durchgearbeitet habe. Jedenfalls gibt es dort edliches zu Briefträgern, der Packkammer usw.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    die Inbesitznahme der Buschschen Curie traff nicht unbedingt auf Gegenliebe, wie der nachfolgende Brief noch zeigt:

    "Königreich Westphalen.................... Ministerium der Finanzen, des Handels
    ................................................... und des öffentlichen Schatzes
    .......................................................... Cassel, den 3. July 1812

    Mein Herr Generaldirector.

    Aus den hierbey zurückerfolgenden Original-Beilagen Ihres Berichts vom 30. v. M. Nr. 6752 habe ich misfällig ersehen, daß der Postdirector Faure zu Magdeburg, ohne die verordnete Übergabe der Buschschen Dom-Curie durch den dortigen Domänen-Director abzuwarten, sich auf eine ordnungswidrige und unanständige Weise eigenmächtig in den Besitz derselben gesetzt hat.
    Der gewesene Domcapitular von dem Busche war zwar nicht berechtigt, nach geschehener Aufhebung des Domstifts noch den mit mitgetheilten Mieths-Contract über die gedachte Curie abzuschließen und kann daher das Gouvernement dadurch von der freien Disposition über jenes Gebäude nicht behindert werden, indessen gereicht das nicht zur Entschuldigung des durchaus vorschriftswidrigen höchst unschicklichen und strafbaren Benehmens des Herrn Faure. Ich habe die General-Direction der Posten angewiesen, denselben sofort zur Verantwortung zu ziehen, und mir zur gebührenden Ahndung zu übersenden, zugleich aber den Befehl zu erteilen, bis zur erfolgten Übergabe aller Dispositionen über gedachte Curie, in welche er vorher nicht einen Schritt weiter zu setzen hat, sich zu enthalten, und ihm zu eröffnen, daß er für die Folgen der gegen den General-Commissaire sich erlaubten gesetzwidrigen Störung im Besitze ohne Concurrenz des Gouvernements ganz allein verantwortlich und verhaftet bleibe.
    Übrigens wollen Sie die Verfügung treffen, daß die Übergabe der qu. Curie ohne weiteren Verzug geschehe und zugleich den Domänendirector Voigtel anweisen, das dasige alte Postgebäude von der zu dessen Überlieferung instruirten Postdirection zu übernehmen, wegen dessen Benutzung ich demnächst ihren gutachtlichen Vorschlag entgegensehe.

    Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung
    Der Minister
    Malchus"

    Diese widerechtliche Inbesitznahme, zog auch nach dem Königreich Westphalen einen weiteren "Rattensachwanz" nach. Möglicherweise führte auch die Aktion des Postdirektor Faure dazu, dass sein Vorgänger Bluhm wieder eingesetzt wurde.
    (Bei der Ermittlung der genauen Daten der einzelnen Postdirektoren, bin ich noch dabei...)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf