Beiträge von Magdeburger

    Lieber Bayern Klassisch

    in erster Linie geht es mir hier darum, daß "eben" nicht alles in irgendwelchen Verordnungen zu finden ist.

    Das Beispiel habe ich genau aus diesem Grunde genommen, weil sich an Hand der Archivdaten zumindestens alles plausibel erklären läßt, selbst wenn diese nicht für den gesamten Zeitraum vorhanden waren.

    Ich habe noch einige Belege mit diesen Stempeln, alle gehören zu den schon angesprochenen.

    Selbst wenn er auf einen "normalen" Brief vorkommen sollte, gäbe es eine plausible Begründung:
    Ausgehend von den Unterlagen war das Postamt in der Nacht geschlossen. Ein Beamter, häufig aus der Packkammer, war immer bestimmt, die Nachtwache auszuführen. Während dieser Zeit "schlief" er natürlich nicht, sondern bereitete alles für den darauffolgenden Dienstbeginn vor. Sicher ist, dass es einen Briefkasten am Postamt zu dieser Zeit gegeben hat, denn laut Beschreibung sollte er die angenommenen und angekommenden Sendungen soweit vorbereiten, dass diese schnellst möglich von den entsprechnenden Expeditionen abgearbeitet werden konnten.

    Erst ab 1850 ist ein sogenannter "Nachtstempel" im Einsatz, der im Gegensatz zu den normal verwendeteten K2 - Stempel ein Ra2 ist. Aus diesem Grunde, würde ich einen normalen "Brief" mit dem kleinen L2 als Nachtbrief ansehen.

    So bin ich mir relativ sicher, dass es auch für den von Altsax angesprochenen Stempel "Kohlfurt-Görlitz" Hinweise geben könnte, welche nur "vor Ort" zu finden sind.

    Vielleicht findet der eine oder andere hier noch solche Beispiele......

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    um die Diskussion um den Stempel Kohlfurt - Görlitz nicht dort fortzusetzen, möchte ich hier dieses Thema mit aufgreifen.
    Es gibt scheinbar Stempel, wo wir uns heute fragen, warum diese überhaupt eingeführt und wo diese nun genau verwendet wurden.

    Auch aus Magdeburg sind einige Stempel bekannt, wo es genügend Spekulationen gibt.

    Einer dieser ist der sogenannte kleine L2 - Stempel, welcher auch häufig als LIII in der Litheratur beschrieben wird. Die Gründe der Einführung der Stempel im allgemeinen soll mit der Umorganisierung der preussischen Post im Zusammenhang stehen. Postwärtereien nutzen diese und waren deshalb "kleiner" um so auf den Bedeutungsunterschied zu Postexpeditionen "hinzuweisen".

    Doch zurück zur Verwendung in Magdeburg. Laut Litheratur soll er in zwei Typen in der Zeit zwischen 1839 bis 1851 vorkommen.
    (Type I: Länge 33,5 mm, Buchstabenhöhe 4 mm ---- Type II: Länge 35 mm, Buchstabenhöhe 3,75 mm)

    Verwendet wurde er als Durchgangsstempel siegelseitig, auf Fahrpostbelegen und Insinuationsdokumenten, mir auch auf Retourbeleg bekannt.

    Zu dieser Zeit war der K2- Stempel, ab 1838 eingeführt und auch der sogenannte Fingerhutstempel, kleiner K1 bis 1842, in Verwendung. Scheinbar gibt es also keinen Grund, warum dieser Stempel eingesetzt wurde......

    Ich versuche jetzt mal einen möglichen Grund zu finden, warum es ihn gibt.

    Einleitend dazu folgendes: In den Acten (von 1848 - 1852) wird immer von "Annahme-Fenster" geschrieben, wovon es zwei gab. Ein Fenster war das der Briefannahme und das zweite das der Packkammer. Wichtig dazu ist noch, dass festgelegt wurde, was bei welchem Fenster für Sendungen "bearbeitet" wurden. Leider besitze ich diese "Bestimmungen" nicht für den ganzen Zeitraum, so dass es jetzt spekulativ bleiben muß.

    Ich bin sicher, dass dieser Stempel möglicherweise nur von der Packkammer geführt wurde. Warum?
    Bei Fahrpostsendungen ist es einleuchtend.
    Nicht zustellbare Briefe wurden ebenfalls in der Packkammer bearbeitet.
    So ist es durchaus möglich, dass bei Insinuationsdokumenten, welche durch ihre besondere Behandlung als Retourbelege anzusehen sind, diese wie solche von den Briefträgern der Packkammer "übergeben worden" sind.

    Für Transitbelegen kann ich zur Zeit keinen Grund finden, halte es jedoch für nicht ausgeschlossen, dass hier ebenfalls ausschließlich Beamte / Unterbeamte oder Assistenten der Packkammer die Weiterbearbeitung übernahmen. Die Frage ist ja, warum sollte hier zwischen Brief- und Fahrpost getrennt werden und dafür "Angestellte" beider Expeditionen beschäftigt werden.

    Abschließend kann ich zwar keinen direkten Beweis erbringen, da mir Unterlagen über den gesamten Zeitraum fehlen, jedoch bin ich der Überzeugung, dass es so gewesen sein könnte. Dies paßt auch zu meiner Übereugung, dass beide Expeditionen verschiedenen Stempel-Sätze verwendeten.

    Dazu einige Beispiel mit dem besagten Stempel:
    Postvorschuß-Brief vom 01.03.1841 nach Bielefeld (meine bisher frühste Verwendung)
    Insinuation-Dokument vom 24.01.1845 nach Salze
    Transitbrief vom Dresden nach Cöln vom 08.06.1845
    Retourbrief(hülle) von Berlin der vor 1844 ist

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Altsax

    bei dem Beleg fehlen mir Angaben, wie z.B. ein Gewichtsvermerk. Auch weis ich hier nicht, woher er kommt - unzureichend franciert war er auch noch...

    Zum Stempel Görlitz - Kohlfurt glaube ich fast an einem stationären Stempel, kann es jedoch nicht beweisen. Wie Du so schön schreibst, wird er als Eingangs- bzw. Transitstempel anzusehen sein. Um hierzu mehr zu erfahren, wäre eine Anfrage in entsprechende Archive erforderlich. ( Hast Du dazu mal etwas in die Wege geleitet ?)

    In Magdeburg gab es spätestens ab 1851 zwei Fahrpostexpeditionen. Die erste ist die Packkammer im Postamte und bei der zweiten entstand für mich der Eindruck, dass diese sich am "Bahnhof" befand.
    Leider ist in der Acte hierzu nicht sehr viel zu entnehmen. Im Mai treffe ich noch jemanden, der mir hoffentlich noch Unterlagen zur Verfügung stellen kann (Versprochen hat er es....) Eventuell kann ich dann genaueres sagen.
    Unabhänig davon ist die zweite Expedition stationär und unterstand dem Postamt. Von einer zweiten Briefpost-Expedition ist in der Acte nichts zu finden gewesen......

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo Zusammen

    den Brief hatte ich schon einmal gezeigt und mir damals das wichtigste der Antworten zusammenkopiert. Er hat Ähnlichkeit mit dem gezeigten Brief von Kauli.

    Eine Briefhülle vom 19.04.1832 von Magdeburg nach London. Da hier ein Gewicht von 1 Loth angegeben ist, handelt es sich innerhalb Preussens um einen schweren Brief.

    Nach dem PV Preußen-NL vom 21.6.1817 war für die Korrespondenzen nach England eine niederländische Transitgebühr von 15 Cent pro Brief bis zu 1 Loth incl. vereinbart. Diese wurde 1824 auf 20 Cent also 4 Sgr erhöht.

    Von Magdeburg nach Emmerrich waren es postalisch 33 1/4 Preußische Meilen. Also kostete der einfache Brief 6 Sgr. Da Preußen bis 1 Loth inclusive progressierte, war das dann nicht doppelt, sondern nur 1 1/2 fach. Also 9 Sgr für Preußen + die 4 Sgr für den Niederländischen Transit = 13 Sgr Teilfranko bis zur Küste.

    Der Brief wurde in London mit 2sh belastet. Nach Protest von Friedrich Huth wurden die 2sh auf 1/4sh reduziert. Auf der Rückseite ist ein entsprechender Vermerk "only double" Fred Huth - und damit sehr ähnlich.

    Der rote Stempel "gezuiverd" bedeutet gereinigt und wird vermutlich von Arnheim sein, das mit Emmerrich im Kartenschluss stand. ( 1831/32 wütete die Cholera in ganz Europa. )

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo Kauli

    der Brief ist bis Hamburg frei gemacht und dürfte auch schwerer 7/8 Loth gewesen sein, da 10 Sgr bezahlt wurden.
    ( Ich glaube 9 Sgr bis Hamburg - 1,5fache bei 30 bis 40 Meilen + 1 Sgr für Hamburg)

    Siegelseitig wurde noch notiert "Only double - F . Huth - als einfach doppelt in England und damit dürfte die vorderseitige "2" = Schilling sein und vom Emfänger zu zahlen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    heute habe ich mich riesig gefreut :):):) - es kam Post bei mir an. Der Inhalt zwei auf den ersten Blick normale Briefe.....

    Der erste lief von Halberstadt im Jahre 1852 nach Magdeburg, der zweite aus dem Jahre 1858 von Magdeburg nach Wermelskirchen.
    Beides waren Portobriefe. Soweit so gut.

    In beiden Briefen befindet sind jeweils eine Stoffprobe, ohne das von aussen etwas erkenntlich ist - einfach traumhaft. :thumbup:

    Ich danke peterhz auf diesem Wege für diese beiden traumhaften Briefe recht herzlich.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Ich habe nur von einem Brief den Teil mit angefügt.

    Lieber Altsax


    .... Interessant wäre es zu sehen, ob man bei Fahrpostsendungen in gleicher Weise verfuhr, oder aus Abrechnungsgründen von dieser Handhabung abwich.

    Dazu vielleicht ein paar Worte:
    Ich habe noch niemals einen Fahrpostbeleg gesehen, der siegelseitig Streckenstempel aufweist.
    Momentan bin ich beim Übertragen von "Originalen" vom Postamt MD um 1850 und darin steht zwar nicht direkt was dazu, jedoch wie einiges "funktionierte". Es ist die "Rede", dass z.B. leichte Pakete bis 1 Pfund, sofern es möglich war, gemeinsam in größeren Beuteln verpackt wurden und dann verschnürt zu den entsprechenden Transporten gebracht wurden. Es funkionierte wie bei der Briefpost, alles was in einer "Richtung" ging, wurde ( teilweise) in geschlossenen "Paketen" versendet.

    Für die Zeit bis 31.12.1857 glaube ich schon, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Sendungen nach den festgelegten Grenzaustauschorten gesendet wurde. Es macht ja auch Sinn, da die Transitwege eindeutig festgelegt wurden.

    Leider habe ich für die Zeit nach dem 01.01.1858 noch nichts gefunden, wie Fahrpostsendungen zwischen den DÖPV-Posthoheiten abgerechnet wurden. Ob es wie bei der Briefpost war....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Altsax

    der Strecken-Stempel Berlin - Minden kam überall auf der gesamten Strecke zum Einsatz. Der frühste Einsatzort kann nur Magdeburg gewesen sein. In Falle des Beleges gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder er ist in MD angebracht worden, oder er wurde im Zug auf der Strecke ab MD bis Minden bearbeitet. (Vielleicht kann ich dazu irgendwann es finden....)

    Da dieser Streckenstempel auch auf "Marken" vorkommt, ist eher von einer Bearbeitung im Zug auszugehen.

    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass im Jahre 1852 Korrespondenzen aus Bayern in Richtung süd-östliches Preussen durch Sachsen auf der angesprochenen Strecke Hof - Görlitz transportiert werden sollte, bspw. Breslau. Die in das nördlichere östliche Preussen wurde weiterhin über Berlin transportiert, bspw. Königsberg

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo Oliver

    ein wunderer Beleg, der auch fast die gesamte Strecke dokumentiert und es war zum Zeitpunkt auch die einizige mögliche Eisenbahnverbindung, wie Altsax schon anmerkte. Schade ist natürlich, dass es von Hof - Leipzig keinen Strecken-Stempel gibt, dann wäre der Weg sogar komplett dargestellt.

    Der Brief hat einen Tag bis Leipzig gebraucht, ging von dort mit der 2. Tour nach Magdeburg, weiter über Oschersleben nach Minden, von dort einen Tag später in Richtung Deutz nur bis nach Dortmund und schlußendlich zu Ziel.

    Dazu vielleicht eine kleine Anmerkung:
    Die Strecke Magdeburg - Halberstadt wurde nur gebaut, weil zeitgleich der Bau von Braunschweig in Richtung Oschersleben der Anschluß für die spätere Schnellzugbahn Berlin - Cöln realisiert wurde. Preussen sicherte sich frühzeitig die Rechte für diese Verbindung.
    Sehr schnell wurde diese Strecke zweigleisig ausgebaut. Der Streckenstempel Berlin - Minden wurde hier in Magdeburg bei der Umspeditierung angebracht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Peter

    ein "Muster ohne Wert - Brief" - tja der wäre dem Absender teurer geworden, den immerhin wäre dieser dann mit der 4fachen Brieftaxe zu belegen und mit der "Schwierigkeit" verbunden gewesen, diese Muster auch noch anhängend, also sichtbar anzubringen. Als "einliegende" Muster - tja dann sogar 8fache Brieftaxe. also ist eine Paketversendung aus Kostengründen deutlich günster gewesen.

    Es ist ein Brief, der viele Fragen offen läßt und ich gebe mal aus meiner Sicht der Reihe nach folgende Anmerkungen:

    - Gewichtsangabe des Paketes von 7 5/10 Loth - eigentlich rechnete man zu dieser Zeit in 8tel bzw. 16tel und erst ab 1861 in 10tel Gewichts-Teilung
    - Die "rote" Taxierung entspricht dem des Anschlußvertrages TuT an den DÖPV bis 31.12.1857 - 1 Sgr / 2 Sgr - dazu Anmerkung
    - Ab 01.01.1858 wäre der Mindestfahrposttarif bei 20 Meilen Gesamtentfernung 4 Sgr - tja so sieht es in blau überschrieben aus 2 Sgr / 2 Sgr.
    - Vorderseitig ist weiterhin "B(eutel) und 0 also vollständig bezahlt / 2 Kreuzer Bestellgeld notiert worden.
    - siegelseitig ist fr 2 notiert worden - Weiterfranco für Taxis
    - alle blauen Notierungen würde ich der gleichen Hand zuordnen und diese sind in Frankfurt a M. angebracht worden

    Anmerkung:
    ( Nach dem Anschlußvertrag zwischen Taxis und Preussen zum DÖPV sind die Grenzorte Altenkirchen und Hachenburg angegeben.
    Die Entfernung Wermelskirchen - Altenkirchen sind etwas unter 10 Meilen, zwischen Hachenburg - Frankfurt sind etwas über 10 Meilen. Die jeweiligen Mindestfahrposttarife waren die der einfachen Briefe!!! )

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    in der gesamten Acte gab ein keinen einzigen Laufzettel oder irgendetwas in dieser Richtung.
    Meistens waren es nur die "Briefinhalte" ohne dem Rest, vielfach wurde dazu notiert.

    Hiervon habe ich mir leider keine Kopie anfertigen lassen, da dieses Dokument sich recht gut gelesen hatte (mit wenig Hilfe...)

    linksseitig wurde dies geschrieben:

    "Durch dem vom 01.Mai d. M. ab veränderten Fahrplan auf der Magdeburg-Leipziger, Magdeburg-Berliner und Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn ist auch hinsichtlich der Posttransport-Begleitung zwischen hier und dem Bahnhofe eine Veränderung eingetreten, worauf die Begleitung durch 2 Unterbeamte nicht mehr geleistet werden kann.
    Theils fallen die Transporte auf einen Zeitpunkt zusammen, theils sind nun diesseitig zu leistende Begleitungen dadurch entstanden, daß die Conduitura den Transport zu dann nach Berlin und zu dann nach Halberstadt abgefahren Bürger nicht mehr wie früher besorgen, weil dieselben jetzt von Berlin nach Halberstadt etvise versa durchfahren.

    Der Dienst für die Begleiter umfaßt folgende Tagesabschnitte:
    Von 12 Uhr Nachts bis 4 Uhr früh................= 4 Stunden oder mit Hinzurechnung
    ...................................................................... von 50% für die Nachtzeit = 6 Std
    Von 3 Uhr früh bis 7 Uhr früh....................= 4 Stunden...................................= 6 Std
    von 10 Uhr vorm. bis 12 Uhr vorm...............= 2 Stunden...................................= 2 Std
    von 2 ½ Uhr Nachm. bis 5 ½ Uhr Nachm........= 3 Stunden...................................= 3 Std
    von 8 Uhr Abends bis 12 Uhr Nachts.............= 4 Stunden...................................= 6 Std
    von 7 Uhr Abends bis 10 Uhr Abends..............= 3 Stunden...................................= 4 Std
    ..............................................................summa...................................30 Std

    Soll die Begleitung und der anderweitig sich daran knüpfende Dienst durch 2 Unterbeamte gutgehen, so würde sich jedem ein täglicher Arbeitsmass von 15 Minuten kommen; dieß ist die Kräfte eines Menschen überschreitend und daher die Einstellung dieses Begleiter erforderlich, von denen jeder immer noch 10 Arbeitsstunden hat und außerdem in der Packkammer bei der den Anfordrungen des Dienstes nicht gänzlich genügender Personale Aushülfe leisten muß.
    Auch tut bei der gegenwärtigen Eintheilung des Begleitungdienstes auf eine Gewährung einer Erholungszeit, wie sie den übrigen Unterbeamten zu Theil wird, noch nicht Rücksicht genommen werden können, was jedoch billigerweise wird erfolgen müssen.
    Das Postamt hat die vorgestellte Maßnahme in der Voraussicht höherer Genehmigung bereits vom 1ten d. M. ab eintreten lassen und bittet mit Bezugnahme auf der dem Herrn Ober Postdirector, Hochwohlgeboren, hierüber gehaltenen? nützlichen Vortrag die Einwilligung hochgeneigtest gut zuheißen.
    "

    rechtsseitig wurde dies geschrieben:

    "Vor dem 1. Mai waren täglich 6 BahnhofsTransporte zu begleiten nähmlich
    1 ½ Uhr früh zum Zuge nach Cöln
    3 Uhr früh vom Zuge von Berlin
    3 ½ Uhr Nach. zum Zuge nach Halberstadt
    4 Uhr Nach. zum Zuge nach Berlin
    5 Uhr Nach. vom zuge von Berlin
    5 ½ Uhr Nach. vom Zuge von cöln
    Mit Einführung der Neuen Fahrpläne sind täglich 8 Transporte zu begleiten
    nähmlich
    1 ½ Uhr Früh zum Zuge nach Cöln
    2 ½ Uhr Früh vom zuge von Berlin
    4 ½ Uhr Früh zum zuge nach Berlin
    6 Uhr Früh vom Zuge von Cöln
    4 Uhr Nach. zum Zuge nach Halberstadt
    4 ¼ Uhr Nach zum Zuge nach Berlin
    5 Uhr Nach vom Zuge von Berlin
    5 ½ Uhr Nach vom Zuge von Cöln
    Die Nachtzüge von Berlin nach Cöln und die Frühzüge von Cöln nach Berlin liegen so dicht zusammen, daß die Transporte zu und von denselben von einem Begleiter umsoweniger besorgt werden können, als dieselben besonders stark befrachtet sind.
    Mit der Uebernahme, Begleitung und Ablieferung der Päckereien bei dem jetztigen Gange der Züge würden dadurch von 2 Uhr Nachmittags bis 7 Uhr früh fast ohne Unterbrechung 2 Mann beschäftigt seyn, zu deren Unterstützung daher ein 3ter Begleiter jedenfalls erforderlich ist.
    Darueber diese Unterstützung bei Begleitung der Transporte einen Mann nicht vollständig beschäftigt, so kann derselbe in der übrigen Zeit zweckmäßig in der Packkammer beschäftigt und dadurch den früheren Klagen derselben betr. Expedition über der unzureichende Unterbeamten Personal geeigneter Weise abgeholfen werden.
    Diese Hilfe in der Packkammer leistet jetzt der 3te Begleiter jeden Nachmittag von 1 bis 7 Uhr: in der Zeit von 7 bis 9 ½ Uhr Abends und von 4 bis 7 Uhr früh ist er mit dem Auslagen, Uebernahmen, Begleiten und Abliefern der zu dem Frühzuge nach Berlin bestimmten und mit dem Frühzuge von Cöln ankommenden Packeten beschäftigt.
    Die Begleitung der übrigen Transporte erfolgt durch den 1ten und 2ten Begleiter abwechselnd wie früher; auch haben diese beiden Begleiter den 3ten wöchentlich einmal an seinem freien Nachmittage abwechselnd zu vertreten.
    Wie infolge dessen die Dienstleistungen der jetztigen Unterbeamten Personal der hiesigen Packkammer sich gestalten ergiebt der hier beiliegenden Dienststunden=Plan.
    "

    Dieser Plan war ein Riesenblatt in Tabellenform - leider so nicht gut übertragbar. deshalb habe ich dies "aufgesplittet" und hier wieder als PDF angehangen.

    Das schöne war ja, da hier über interne Vorgänge berichtet wird. Der Weg von Postamt zum "Fürstenwall"-Ufer war schon eine "kleine" Strecke. (Versuche zur Zeit Informationen zu finden, wo dieser genau lang lief...)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    heute mal eine etwas längere Abschrift - leider ist hier nicht alles so darstellbar, so dass ich die Tabelle mit den vielen Zahlen als PDF-Datei angehangen habe. (war auch der Abschuß zu diesem)

    "Pro Memoria

    den Geschäftsbetrieb bei der hiesigen Packkammer=Expedition betreffend.

    Die von den Beamten der Packkammer=Expedition zu verrichtenden Dienst=Geschäften sind zur Zeit folgende:

    • Annahme der Packet=Adressen, Taxierung, Eintragung in das Annahmebuch, Zuschreibung nach der Register=Nummer und mit den Franco „und Auslage“ Beträge

    • Eintragung der ankommenden Packet=Adressen in das Lagerbuch, Vergleichung derselben mit den Packeten,

    • Versehen der ankomenden (Transit und Local) Packete nach den Frachtkarten, Beaufsichtigung der Vertheilung derselben in die verschiedenen Päckerei Räume

    • Annahme der Geldbriefe und Werthsachen, Auswiegen, Taxierung, Ausfertigung der Einlieferungsscheine, Zuschreibung mittels der Annahmebücher,

    • Annahme der Post=Vorschußbriefe und der Baareinzahlungen, Ausstellung der Reverse und Scheine, Eintragung in die betr. Register, Zuschreibung;

    • Ausfertigung der Passagierbillets, Eintragung der Reisenden in das Manual und den Personenzettel,

    • Abfertigung der Extraposten und Estaffetten,

    • Führung des Posthalterei=Journals (Einschreiben, Extraposten pp)

    • Erledigung der Packkammer-Laufzettel, sowie der an das Anmelde-Comtoir eingesandten Laufzettel und Anzeigen,

    • Revision der Packkammer=Räume, der inneren Räume der ankommenden Postwagen, des Passagier=Gepäcks

    • Abnahme der Werthstücke und Eintragung derselben in das Lagerbuch

    • Verausgabung der Palmwachslichter, Buchführung darüber

    • Aufziehen und Regulieren von 7 Coursbüchern und Führung der betr. Journale

    • Abhaltung der Nachtwache seitens der 5 Assistenten, innerhalb 25 Tagen 1mal von Jedem,

    • Führung des Conto über creditirtes Franco

    • Formirung der Lager „Abschlüße der Geld“ und der Packet=Annahme und Zusamenstellung derselben für den Expeditions=Vorsteher

    • Attestiren der Unterschriften unter den Geld=Einlieferungsscheinen, den Scheinen über Baareinzahlungen und den Postvorschuß=Revers, sowie Controlle über Verrsendung der Plakette

    • Besorgung des Abrechnungs-Geschäftes mit der Ober=Post=Kasse, mit dem Posthalter, den Postillionen, mit den betr. Behörden wegen der Comunications-Abgaben, Führung der betr. Conti, Verwaltung des Bureau, Vorprüfung und Ordnen der Stunden- und Personenzettel, Anfertigung der Versäumnis-Nachweisungen, der Nachweisungen über Postfreipässe, der Liquidationen über Estaffettenkosten in Königl. Dienstangelegenheiten pp.

    Der Zeit-Aufwand, welcher zur ordnungs- und vorschriftsmäßigen Besorgung der sämmtlichen welcher vorher gedachten Dienstgeschäfte muthig ist, wenn der Umfang der letzteren nach den gewöhnlichen Verkehrs-Verhältnissen bemessen wird, stellt sich in folgender Weise heraus
    ad 1, bei täglich 300 Adressen a 2 Min.............................................................10 St
    ad 2, bei täglich 250 Adressen a 2 Min.............................................................8 1/3 St
    ad 3, bei 19 Tages... im Durchschnitte a 15 Min...................................................4 ¾ St
    ad 4, bei täglich 170 Stück a 2 ½ Min................................................................7 St
    ad 5, bei täglich 40 Stück a 2 ½ Min.................................................................1 2/3 St
    ad 6, bei täglich 32 Personen a 3 Min...............................................................1 ½ St.
    ad 7, im dienstschnitte täglich einmal.............................................................1/6 St.
    ad 8, im dienstschnitte täglich einmal..............................................................1/6 St.
    ad 9, bei täglich 30 Stück a 15 Min.................................................................7 ½ St.
    ad 10, täglich...........................................................................................1 St
    ad 11, täglich...........................................................................................1/2 St.
    ad 12, täglich............................................................................................1/4 St.
    ad 13, täglich............................................................................................1/4 St.
    ad 14, bei jedesmal 10 ½ Stunden, 1 1/2fach gerechnet, durchschnittlich per Tag......... 3 St.
    ad 15, täglich..........................................................................................1 St.
    ad 16, täglich...........................................................................................2 St.
    ad 17, täglich..........................................................................................1/2 St
    ad 18, täglich...........................................................................................2 St.
    über......................................................................... täglich ...........51 7/12 St

    Auf jeden der 6 Packkammer=Beamten fällt hierauf ein tägliches Arbeitspensum von 8 ½ Stunden und nach dem gegenwärtig bestehenden Geschäftsplan ein solches von 9 ¼ Stunden. Das Mehr mag durch den Fensterdienst verursacht werden, welcher die dauernde Anwesenheit von 2 Beamten auch zu solchen Lager-Abschnitten erfordert, nur die Meldungen und Auslieferungen des Publikums nur gering sind. Das gedachte Arbeitspensum erscheint mit Rücksicht auf den darin begriffenen Früh=, Abend= und Nachtdienst nicht mäßig. In einigen, etwa drei, Sommermonaten wird es sich etwas geringen gestalten, in den Wintermonaten dagegen um so höher.
    Der außergewöhnliche Verkehr während der Weihnachtzeit ist bei der obrigen Berechnung außer Betracht geblieben, ebenso die Mehrarbeit, welche durch die Auslieferung von täglich 60 Packeten der Magdeburger Zeitung seit Juli d. J. erwachsen ist. Denn während nach der angenommenen Anzahl von Adressen
    ad1, bei täglich 300 Stück, im Jahre 109500 Packete auszuliefern wären,
    ad2, bei täglich 250 Stück, jährlich 91250 Packete abzugeben wären,
    sind, nach der anliegenden statischen Uebersicht, im vorigen Jahre bei der hiesigen Pack-Kammer in Wirklichkeit 124183 Pakete ausgeliefert und 96395 Packete abgeholt worden. Das Mehr von resp. 14683 und 3145 Packeten betrifft vorzugsweise die beiden Monate November und December, in naeher Zeit der Dienst durch die Anhäufung der Truppen hierselbst und durch die öfteren dislorationen derselben noch wesentlich erschwert würde.
    Auch das Laufzettelwesen geriet im December in Stocken, weil die Massen der lagernden Packete nicht zu übersehen warren. Es bliebt nur das Auskunftsmittel, die Packete mittelst Laufzettel nach ihren Bestimmungsorte abzusenden und die Beantwortung der eingesanden Laufzettel durch spätere Vergleichung derselben mit den abgesandten zu bewirken. Diese Vergleichung beschäftigt noch jetzt ausschließlich einen Hilfsarbeiter, während die Bearbeitung des currenten Laufzetteldienstes (die Zahl der Laufzettel beläuft sich seit Anfang dieses Jahres bereits auf mehr als 3000) die volle Thätigkeit zweier Beamten in Anspruch nimmt, Die Stockungen, welche im Packkammerdienste während der beiden letzten Monate des vorigen Jahres eingetreten waren, hätten möglicher Weise durch eine Vermehrung des Personals um 3 Beamte vermieden werden können, von welche der Eine Ganzthäglich die Packet=Ausgabe, die Aussondung der, länger als 6 Tage lagernden Packete pp, der andere die Vertheilung der abzusendenden und der Transit-Packete zu leiten, der dritte über die Erledigung der Laufzettel, beim Umsigniren der weiter zu sendenden (Soldaten) Packete Hilfe zu leisten hatte. Außerdem hätte es der Vermehrung des Packetboten-Personale nun 3 bis 4 gesunde und rüstige Männer bedurft, die Beschaffung dieser Hilfskräfte (und zwar wären für die eben genannten Dienstleistungen besonders umsichtige, mit dem Local und Speditions Verhältnisse durchaus vertraute Beamte nöthig gewesen) lag damals außerdem Bereich der Möglichkeit; der 5te Hilfsarbeiter mußte sogar im November 8 Tage lang übertragen wurden. Noch ungünstiger gestalteten sich die Verhältnisse, in Bezug auf das Unterbeamten-Personal. Der Packmeister Hagemann, schon längere Zeit vorher kränklich, mußte Anfang December austreten; die Packboten Schwarzel und Ohage erkrankten, und Müller und Scharffe wurden zur Feldpost einberufen.
    Endlich darf nicht unerwähnt bleiben, das sich die Unzweckmäßigkeit der baulichen Einrichtung der Packkammer-Locales gerade in jener Periode recht klar erwiesen hat. Der geringe Raum für das abholende Publikum, wo neben dem Eingange auch für einen Ausgang gesorgt seyn müßte, die unpraktischen Gitter-Verschläge, die der Beaufsichtigung der Unterbeamten durchaus hinderliche Trennung der eigentlichen Packkammer von dem Bureau, der beschränkte Raum in dem letzteren, dies alles trage zur Erschwerung des Dienstbetriebes nicht wenig bei, und im baldige Absichte hierbei dürfte der dringender Bedürfnisß anzusehen seyn.
    Magdeburg, d. 20 Februar 1851
    "

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo oisch

    zu DÖPV - Zeiten gab es einen Tarif bis 4 Meilen, der 5 Kreuzer für Pakete bis 1 Pfund betrug. Theoretisch könnte es möglich sein, dass es bei Orts-Paaren, wie hier Bayern - NDP solche Sondertarife noch gab. Dies wäre jedoch in "Acten" der Orte zu suchen.

    (Auf der Karte würde ich eine Luftlinie von ca 30 Kilometer sehen und dass paßt zu den 4 Meilen.....)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch,

    eine andere Notiz aus der Acte:

    "Dem vom Ober-Post-Amte vom 26. v. M. eingereichten Gesuch der dortigen Briefträger, um Lieferung von Lichtern zu ihren dienstlichen Verrichtungen, muß die Gewährung versagt bleiben, da die Bittsteller in ihrem Gehalte so gestellt sind, daß sie die an sich unerhebliche Ausgabe für die erforderlichen Lichter bei Bestellung der Briefe während der Winterzeit, aus diesem Gehalte in gleicher Weise, wie die Briefträger bei den anderen Post-Aemter bestreiten können.
    Berlin den 20.November 1849
    "

    Leider gab es keinen Hinweis, was die Briefträger "verdient" haben, jedoch denke ich, dass es nicht wesentlich mehr war, wie die beschriebene Situation:

    "Gegenwärtig sind hier 7 Briefträger angestellt, und davon einer für die Orte Buckau und Friedrichstadt.
    .... jetzt täglich in 4 Gängen ca 750 Briefe, Adressen und Geldscheinen zu bestellen haben, klagen schon immer, daß bei der Weitläufigkeit der Reviere ihre Anstrengungen zu groß sei und sie auf die Dauer selbiger nicht ertragen könnten.
    Es erkrankte am 15. d. Mts der Briefträger Strassmann ..... am 21.d. M. der Briefträger Friedrich, welcher jetzt noch dienstunfähig ist und endlich am 12.d.M der Briefträger Willing, welcher am 19. Aug. wieder dienstfähig wurde.
    Für diese drei Briefträger mussten selbstredend Stellvertreter angenommen werden... diese vermochten die Briefbestellung nicht ordnungsgemäß zu besorgen und .... das Ober=Post=Amt genöthigt, am 13. Aug. noch eine 7. Person, den ehemaligen freiwilligen Jürgen Reckling zur Hülfsleistung gegen 15 Sgr täglich Diäten anzunehmen und bisher beizubehalten....

    Magdeburg, den 30 November 1848 Ober-Postamt gez. Gericke"

    Nun noch mal zu den "Trinkgelder"
    Irgendwie hatte ich die Vermutung, dass die Postsendungen für Wolmirstedt bzw. Neuhaldensleben, welche in Magdeburg ankamen, von den Postillionen zu den entsprechenden Postamt "gebracht", aber dort nicht zugestellt worden. Im Prinzip also eine Vergütung für die Transportleistung von einem Postamt zum andern.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo oisch

    dann will ich mal versuchen die Fragen zu beantworten:
    Die Tarife und die Berechnung der Entfernungen findest Du im Post- und Telegraphen-Handbuch Nr 29

    Nr. 29

    Da sind auch die Taxquadratziffern mit enthalten - allerdings für den Norddeutschen Bund.

    Nun mal zum Brief, soweit ist erstmal das Übertragen richtig!!!
    Erstmal haben wir hier 2 Bestandteile:
    a - das Paket mit 18 Loth und
    b - den Postvorschuß vom 11 Gulden 6 x

    Für diese beiden Teile muss das Porto nun bestimmt werden:
    a)
    Für das Paket ist der Mindestfahrposttarif von 7 Kreuzer anzuwenden (bis 5 Meilen und das dürfte hier noch passen)
    b)
    Dann kommen wir zur Frage nach "Procura", was als Versicherungsgebühr übersetzt wird.
    Diese Gebühr war 1 Kreuzer je angefangenen Gulden - mindestens 3 Kreuzer und bei 11 Gulden 6x somit 12 x.

    Damit ergibt sich die Summe aus a) und b) von 19 Kreuzer und nicht 17.

    Tja und damit bin ich mit meinem Latein am Ende........

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    eine recht umfangreiche Acte im Landesarchiv hatte mich dort eine längere Zeit in Bann gezogen. Edliches habe ich mir dann doch als Kopie anfertigen lassen und schwitze zur Zeit darüber.
    Insgesamt enthält diese Originale aus der Zeit zwischen 1848 bis 1852. Vieles ist besonders "wichtig" für mich.

    Etwas was ich bisher nicht kannte, betrifft nachfolgendes aus dieser Acte:

    "Wolmirstedt, den 22 Juli 1852
    Postillion Trinkgeld-Zahlung für Rechnung der Posthalterei in Magdeburg betr.

    Wie ich bei der heutigen Revision der hiesigen Postexpedition bemerkt habe, werden die Postillion-Trinkgelder für die Postbeförderungen von Magdeburg nach Wolmirstedt nicht, wie angeschrieben, gleich nach jeder Fahrt ausgestellt, und zwar aus dem Grunde, weil der hiesigen Postexpedition seitens des Postamtes in Magdeburg ein Notifioratorium darüber noch nicht zugegangen ist, daß in Folge des Abschlußes einer neuen Postfuhr-Contractes die Postillion-Trinkgelder nach jeder Fahrt auszuzahlen und am Ende jedes Monats nach Magdeburg anzurechnen sind.
    Der Königlichen Ober Postdirectionsstelle ist hiernach das Weitergehorsamst anheim.

    (Magdeburg 12837)"

    Dazu wurde diese beiden Vermerke angebracht:

    "ad 12837
    B.m.s.v.v. vom Königl. Post-Amte höchselbst mit der Aufgabe zuzustellen, die Angelegenheit wegen Zahlung der Postillion-Trinkgelder für die Postbeförderungen von hier nach Wolmirstädt (darunter Neuhaldensleben) in die richtige Lage zu bringen und vom Geschehen sodann Anzeige zu machen.
    Magdeburg, 24 Juli 1852 Der Ober Post Director Gericke
    "

    und die nachfolgende, welche "grausam" geschrieben wurde und nur mit Hilfe mehrerer Angestellte in Archiv, hoffentlich einigermaßen richtig gedeutet werden konnte:

    "Bm 30/7 52 ad acta
    Der Königlichen Ober Post Direction wird der Anzeige gehorsamst zurückzureichen, daß die Packkammer-Expedition die Trinkgelder pro Juny und July, hier gezahlt hat, nachdem die hiesigen Postillione drumm gebeten hatten, ihre derselben monatlich in einer Summe zu kommen zu lassen, weil sie nur in diesem Falle Nutzen daraus ziehen, es nützlich anwenden, ja theil ersparen würden.
    Die umliegenden Stationen sind jedoch nun mehr ersucht worden, den Trinkgeldern vom 1ten August ab bar jeder Fahrt zu zahlen, und monatlich
    hierher anzurechnen.

    Magdeburg, den 30ten July 1852 Post-Amt Friecke"

    Wer hat schon einmal soetwas gehört oder gelesen? Was kann ich mir hier unter "Trinkgelder" vorstellen?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Peter

    1000 Punkte !!!!

    Ich hatte hier die K2 - Stempel vorgestellt:
    Ortsstempel von Magdeburg

    Den Beleg wollte ich haben, weil er wunderbar dokumentiert, dass es sich bei diesem Stempel-Gerät um keinen Stundenstempel handeln kann. also im Gegensatz zu allen anderen K2 - Stempeln die Stundenangabe "wechselbar" ist. Dies gilt nur für das Postamt Magdeburg und nicht für die "Bahnhofs-Stempel" (darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht!!!!!)

    Der "Ausbruch" am rechten unteren Viertel des Aussenkreises ist Anfang November 1864 noch nicht vorhanden - einen Monat später der Beginn. Sicher ist jedenfalls, daß der Schaden sich zeitlich vergrößerte und dann konstant über 2 Jahre blieb.
    Irgendetwas muss? am Gerät gemacht worden sein, nur was? - Oder liege ich hier falsch?

    Anbei ein paar Abschläge des Stempels, wo auch schön zu sehen ist, dass verschiedene Stecktypen verwendet wurden sind.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Michael

    Eisennach ist taxisch ( habe es Preussen zugeordnet :(:(:( , dauerte nur noch eine Weile bis dahin )

    Danach ist auch von 6 Sgr Taxe auszugehen, da zu dieser Zeit über Gränzpunkte taxiert wurde. 2x Mindestfahrpost bis 10 Meilen von je 1 Sgr und 2x 2 Sgr Wertaxe bei 107 Thaler.
    Möglicherweise wurde nur der Preussische Teil aufgeführt und da passen 3 Sgr, also 1 Sgr Mindestfahrposttarif DÖPV + 2 Sgr Werttaxe.
    Damit wäre der Brief jedoch mit 4 1/2 Sgr franciert gewesen....

    Mit freundlichen Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Innerhalb Preussen hätte er bei bis 10 Meilen insgesamt 2 Sgr gekostet und bei über 10 Meilen 4 Sgr.

    Lieber Michael

    es war ein Franco-Wert-Brief, welcher mit 1 1/2 Sgr franciert wurde.
    Tatsächlich kostete es jedoch 3 Sgr und somit wurde nur die Hälfte bezahlt.

    Dies bringt mich ganz schön ins Schwitzen... da es nur passen würde, wenn beide Orte keine 10 Meilen getrennt sind, der Mindestfahrposttarif (2 Sgr) berechnet wurde und damit der Wert je angefangene 100 Thaler mit 1/2 zu buche schlägt.

    Eigentlich sollte hier eine normale Brieftaxe von 1 Sgr (+ 1 Sgr Wert) reichen und damit wäre 1 Sgr zu viel berechnet. Ist die Entfernung größer 10 Meilen fehlt 1 Sgr, da die Werttaxe nun 1 Sgr je 100 Thaler beträgt (2 Sgr nach Entfernung + 2 Sgr Wert)

    Es bleiben Fragen.... ich werde mal suchen gehen...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    nach den schon woanders gezeigten Briefen, mal ein neuerer.....

    Nach dem Packwaagemeister Eisfeld kommt ab 1825 ein kleiner Einkreiser zu Einsatz. Dieser K1 mit einem Schreibschrift "H", wird den schon eingangs erwähnten Postsekretär Carl Hichtel zugeordnet.
    ( Beide waren zu "westphälischen" Zeiten in dieser Position im Postamt tätig )

    Der Brief ist vom 23.12.1825 an bekannter Adresse in Zeitz gesendet wurden. Auch hier war er als portofreie Herrschaftliche Schul-Sache unterwegs und mit 3 Pfund 28 Loth auch nicht unbedingt schwer.

    Dummerweise hatte stempelte das Zeitzer Postamt bei der Paketausgabe noch drüber....

    Mich würde nur noch interessieren was dem Gymnasium gesendet wurde: 36 Evangelien???

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf