Liebe Sammelfreunde
ich möchte mal ein paar allgemeine Worte zu dieser (meiner) Stadt schreiben. Schön finde ich in diesem Zusammenhang die Worte, welche F.A. Wolter in dem Buch "Geschichte der Stadt Magdeburg" niederschrieb:
Wer die erste Hütte am Ufer unserer Elbe genaut, des Namen nennt keine Chronik, aber weit zurück in das vaterländische Altertum gehen die Spuren des Anbaues, und die Sage von dem Tempel, einer Jungfrau geheiligt, ist es, um den sich der Ursprung dreht.
Eine Gründung durch die Römer wird zwar hier mit erwähnt, jedoch für sehr unwahrscheinlich gehalten.
Weiter heißt es dann:
Wahrscheinlicher als die sonstigen über Ursprung und Namen der Stadt aufbehaltenen Sagen und Vermutungen ist die durch gleichzeitige Schriftsteller allerdings auch nicht beglaubigte Angabe, Magdeburg sei im sechsten Jahrhundert von den Sachsen erbaut, welche sich von Holstein über Westfalen verbreitet und, nachdem sie in Gemeinschaft mit den Franken 531 das thüringische Reich zerstört, in dem zwischen Unstrut, Saale und Elbe belegenen Teile Nordthüringens, ihnen zugefallenen Gau eine Stadt begründet und dieser zu Ehren der jungfräulichen Freya, der altsächsischen Gottin der Liebe und Führerin der Walküren, oder der Ostara, der Frühlingsgöttin, welche bei ihnen besonders verehrt wurden, den Namen Magdeburg gegeben hätten. Unterstützt wird diese Annahme durch eine aus dem zehnten Jahrhundert stammende, auch in der Rathsmannschen Geschichte der Stadt Magdeburg erwähnte und neuerdings weiter ausgeführte Nachricht, daß sich von hiesiger Gegend aus zwischen Elbe und Weser bis nahe an die Ausflüsse beider Ströme ein großer "Magetheide" genannter Wald erstreckt, nach welchem sowohl die Stadt als der ganze Landstrich seinen Namen erhalten habe. Fände sich ein Anhalt dafür, daß die Magetheide Sitz und Heiligtum der jungfräulichen Walküren und ihrer Führerin, der Freya, gewesen, so würde dadurch die Angabe, daß der Name der Stadt auf die Göttin Freya zurückzuführen sei, an Wahrscheinlichkeit gewinnen, denn die Ehre der deutschen Götter wohnte nicht in Tempeln oder Burgen, sondern in der freien Natur, in welcher nur die Stille des Hains besonders geheiligt war.
Magdeburg wird 805 erstmalig mehrfach urkundlich erwähnt.
Soweit bekannt, dürften die ersten Ansiedlungen südlich vom Domfelsen gelegen haben.
Auf dem Felsen selbst wurde ein Kastell, später das Königpfalz von Otto I. errichtet und der eigentliche "Handelsplatz" zog zeitgleich in nördlicher Richtung, was heute als "Alter Markt" bezeichnet wird. Dieser Platz blieb jedenfalls das Zentrum der Altstadt.
Der Domfelsen ist dem "Neuen Markt" zuzuordenen und war später die südliche Grenze. Entfernungstechnisch sind die beiden Plätze etwa 800 Meter voneinander entfernt. Insgesamt erreicht die Altstadt um 1250 etwa ein Größe von 2 km^2. Schließlich wurde sie durch eine Festungsanlage umgeben, welche dann eine weitere Flächen-Expansion für sehr lange Zeit verhindet.
Der Ort zeichnete sich durch die Teilung der Elbe aus, so daß hier ein leichter Übergang möglich war. Es wird auch berichtet, das die Furt vom "Domfelsen" zum "Alten Markt" verlegt wurde. An deren Stelle trat die spätere Strombrücke.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf