Beiträge von Magdeburger

    Lieber Bayern Klassisch

    danke für die Info zu Wolfsburg.

    - schön ist er, vor allem der Posthornstempel auf der Siegelseite macht Spaß.

    Dieser Stempel wurde wahrscheinlich um 1835 eingeführt. Anfangs diente er als Paket - Aufgabestempel. Nach der "Neuerung" und anschliessenden Einführung der Lager- bzw. Kurs-Stempel wurde er als Ausgabestempel weitergenutzt.

    Erwähnenswert ist noch, dass er siegelseitig abgeschlagen wurde, obwohl in der Vorschrift von einer vorderseitigen Bedruckung gesprochen wird. Ein möglicher Grund könnte darin gelegen haben, dass seine Funktion eine andere wurde...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    heute bekam ich mit der Post von einem lieben Sammelfreund einen wunderbaren Beleg.

    Geschrieben wurde er am 09.07.1841 in Wolfsburg. Ab wann es dort ein Postamt gegeben hat, weiß ich leider nicht, auch bin ich mir nicht sicher, ob hier die "Wolfsburg" gemeint ist und somit aus dem Herzogtum Braunschweig kommt.

    Oebisfelde war ein Grenzort Preussens zu Braunschweig, wo er am 11.08. (Sonntag) abgestempelt wurde. Als Transitstempel vorderseitig ungewöhnlich, aber hier denkbar, da kein weiterer Aufgabevermerk vorhanden ist.

    Versendet wurde ein Acten-Paket von 5 Pfund 2 Loth, mit dem Vermerk "Herrsch(aftliche) Dröml(ings)-Meli(orations) Sache, bis dahin vollkommen unbekannt. Inhaltlich geht es um die Unterhaltung der Drömlinger Meliorations Werke und so habe ich es herausbekommen. Bei der Suche fand ich den Naturpark, welcher auch zu Gegend paßt. Dömling

    Die beiden oberen Zahlen "65" und "17" würde ich momentan Kartierungsnummer zuordnen. (Einen gültigen Postvertrag habe ich leider nicht).

    Auch bin ich ein wenig überfragt, wie der Beleg von Oebisfelde nach Magdeburg kam, wo vorderseitig der "A7"-Stempel für den Kurs aus der Altmark passend abgeschlagen wurde. Zumindestens ist er am Dienstag angekommen wie der siegelseite Ausgabestempel zeigt. Zusätzlich ist noch der K1 mit "A" + Posthorn als Paketausgabe-Stempel zu sehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    zwar kann ich hier nicht mithalten, möchte jedoch folgenden Brief zeigen.

    Eine Brief aufgegeben an der Magdeburger Bahnhofexpedition am 12.06.1866. Gesendet wurde er in das über 20 Meilen entfernte Nürnberg.

    Oben wurde notiert: "Anhängend Muster ohne Wert" - ein Gewicht leider nicht. Möglicherweise deshalb. weil es innerhalb Preussens nur noch 2 Gewichtsstufen gab.

    In den Postverein jedoch waren es deutlich mehr und dannach durfte der Brief selbst kein Loth wiegen, mit anhängenden Muster insgesamt keine 2 Loth um noch mit der einfachen Brieftaxe belegt zu werden.

    Der Absender bezahlte dieses von 3 Sgr, dargestellt durch 3x der Nummer 16.

    Siegelseitig der Ortsstempel von Nürnberg + Briefträgerstempel.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    die im Posting 44 gezeigte Briefhülle, ist durch die extrem geringe Entfernung einerseits und andererseits durch die sehr lange Versand-Dauer bemerkenswert.

    Der A4 wurde für den Kurs Magdeburg - Halberstadt, bzw. Braunschweig - Magdeburg verwendet.
    Soweit ich bisher herausbekommen habe führte der Halberstädter Kurs durch Wanzleben, der Braunschweiger lief über Wolmirstedt. Danach käme nur der erstere Kurs in Betracht und würde nur für die beiden Jahre 1837 bzw. 1843 passen.

    Anhand von Kalenderdaten läßt somit folgendes ermitteln: ( Kalender )
    Der 10. war ein Dienstag und unterstellt die Abgabe war nach Abgang der Fahrpost - dann Ankunft am Samstag (eigentlich Morgens) dem 14. in Magdeburg und am 16. ein Montag dann die Ausgabe, Empfänger war ja das Landgericht und dürfte Sonntag zu gehabt haben.

    Tendieren würde ich momentan auf 1843 - falls die Daten so passen - für 1837 wäre es extrem früh - Der frühste datierbarer Beleg ist mir erst vom 12.08.1837 bekannt...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    ich habe mal einige Textstellen gesucht, welche Karl-Heinz Laubner in der PO von Magdeburg so beschrieben hatte:

    Mit der Zunahme des Handels im 15. und 16. Jahrhundert wird der Nachrichtenaustausch in Magdeburg durch fahrende, reitende oder Boten zu Fuß eine ständige Einrichtung. Die Boten müssen im 16. Jahrhundert eine Bürgschaft stellen und werden bei Dienstantritt vereidigt.In diese Zeit dürfte auch die Einrichtung einer städtischen Botenanstalt in Magdeburg fallen, wobei der Botenmeister oder der spätere Postmeister „von den Kaufleuten aus ihren Mitteln bestellt wird“. ...Wahrscheinlich wohnten die aus anderen Städten ankommenden Boten, wie es in den Hansestädten üblich war, in den vorhandenen Gasthöfen, oder sie hatten eine private Unterkunft und nahmen hier die abgehenden Sendungen in Empfang. Vor dem Abgang fragten sie bei den Handelhäusern an, ob Sendungen zu befördern wären. Pünktlichkeit und Ehrlichkeit auch bei der Erhebung der Briefgebühr wurde von den Boten gefordert. Für den Botenkurs Hamburg – Leipzig wurde in der Zeit von 1583 bis 1602 eine Botenordnung entwickelt, die das Botenwesen auf diesem Kurse regelte. Die Boten der Kaufleute hatten bestimmte Aufgaben (Einkauf von Waren, Beförderung von Waren und Bargeld, Übernahme von Wechselgeschäften) auszuführen. Bewerber für die städtischen Botendienste mußten sich oft jahrelang vormerken lassen, da diese Tätigkeit recht begehrt war. Die städtischen Boten trugen als Standeszeichen das silberne Stadtwappen auf der Brust. Eine silberne, oft sogar vergoldete Botenbüchse diente zur Aufnahme der Pergamentrollen (Briefschaften). Als der Verkehr mit Briefschaften zunahm, treten Botentaschen an die Stelle der Büchsen. Die Boten wurden nach dem Orte benannt, nach dem sie gingen oder ritten.

    Weiter ist dieser Absatz ebenfalls interessant:

    Die Landkutscher hatten sich zu einer Zunft zusammengeschlossen und übernahmen die Beförderung von Reisenden, Briefen, Kaufmannswaren und anderen Gütern. Die Verkehrverbindungen der Magdeburger Landkutscher erstreckte sich bis Nürnberg. Der Kurs nach Hamburg ging von Magdeburg über Gardelegen, Salzwedel und Lüneburg. Für die Instandhaltung der Straßen waren zu jener Zeit die Grundherren verantwortlich, wofür sie ein Damm- oder Wegegeld fordern konnten. Sonst waren die Bewohner an der Instandhaltung der Straßen wenig interessiert, da sie durch die Gespannhilfe auf den schlechten Wegstrecken ihre geringen Einnahmen verbessern wollten. Die Wagen der Landkutscher waren mit 6 bis 8 Pferden bespannt. Die Zunft der Magdeburger Landkutscher wurde zu einer Macht des öffentlichen Lebens, jedoch sank durch eine schlechte innere Ordnung ihr Ansehen. Von den Landkutschern wurden erhöhte Gebühren gefordert. Der Rat der Stadt Magdeburg erließ daher 1550 eine Fuhrordnung, die u.a. das Verhalten der Landkutscher regelte.

    In der weiteren Beschreibung ändert es sich kaum. Erst nach dem Kriege wurden vorhandene Kurs wieder "in Betrieb" genommen sowie neue aufgebaut, dies jedoch (meist) schon auf Befehl des Königs.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Nils

    ich kann mich den Ausführungen von bayern klassisch anschließen. Soweit ich bisher gelesen und verstanden habe, gab es vor diesem Kriege nur wenige "Postkurse". Bedient wurden diese von Stadtpostboten. Genutzt wurden diese vorrangig von Kaufleuten, aber auch von den Bürgermeistern der Städte. (Bspw. stellten in Magdeburg die Handwerkerzünfte den Rat der Stadt.)

    Der Aufbau von Postkursen begann meist erst nach dem Kriege. Einerseits wollten die herrschenden Fürsten und Könige Berichte aus ihren "Provinzen" haben und auch ihre Gesetze durchsetzen und andererseits ging es auch den Kaufleuten um ihre Handelsbeziehungen, welche durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurden.

    Dies führte auch zu einer teilweisen Verdrängung der Stadtpostboten..

    Korrekturen und Ergänzungen sind auch von mir gewünscht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Balf_de

    die Taxquadratzahlen wären sicherlicherlich ein eigenes Thema wert.
    Eingeführt wurden diese mit dem zweiten revidierten Postvertrag im DÖPV zum 01.01.1858. Allerdings waren die Quadrate auch größer, denn die Kantenlänge betrug 4 Meilen und nicht 2 Meilen wie im Telegraphenhandbuch.

    In den preussischen Postamtblättern gibt es nur wenige Hinweise. Dies bezogen sich i. d. R. darauf, wenn eine Postexpedition eröffnet wurde. Ihr wurde Taxquadratzahl zugeordnet. Auf Paketaufkleber einiger AD-Staaten sind diese auch gedruckt.

    Gebraucht wurden sie bei der Entfernungsbestimmung für Orte größer 20 Meilen. Für die Briefpost spielten sie jedoch keine Rolle, sondern nur für die Fahrpost. Für die Taxierung bei der Briefpost brauchte man in der Postanstalt eigentlich nur die Orte zu kennen, welche nicht mit dem höchsten Satz eines einfachen Briefes zu belegen sind. Hierzu gab es sicherlich Listen oder gute Karten mit eingezeichneten Kreisen der einzelnen Taxstufen. ( Mir sind bspw. heute noch solche "Umgebungskarten" aus Baumärkten bekannt, wenn etwa angeliefert werden soll )

    Die Einführung der Taxquadrate beruht auf die Tatsache, dass zum 01.01.1858 die Taxierung der Fahrpost über Gränzpunkte innerhalb des DÖPV entfiel. Ich glaube kaum, dass man in der Lage gewesen wäre, für jede PostExpedition nun entsprechende Meilenanzeiger pünktlich auszuliefern, da diese ortabhängig wären. Das System der Taxquadrate ist ortsunabhängig und somit eine geniale Umsetzung bei der Entfernungsbestimmung.

    Neben den Taxquadraten-Zahlen der Orte wurden auch die Ergebnis-Tabellen mit Quadratzahlen und Wurzeln mit abgedruckt und entsprechend an jede Postanstalt "versendet". Ergänzt werden mußten nur Neueröffnungen bzw. Korrekturen.

    Ich bin mir sicher, daß die Postbeamten zur damaligen Zeit mit diesen Hilfsmitteln gerechnet haben. :)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    heute nochmals der L1 auf einen kleinen Brief vom 24. Mai 1810 nach Stendal. Zu dieser Zeit wurde das Porto noch nach der Länge des Wege der Postroute berechnet. So mußte der Absender 40 Centimes bezahlen.

    Interessant ist der Inhalt - Teilvorgedruckt und unten ergänzt und soweit ich es verstanden habe eine Mahnung.

    Leider kann ich den Text der Vorderseite links unten nicht entziffern.
    Aus der Anschrift "Den Herrn Maire der Stadt Stendal" würde ich den Bürgermeister bzw. (Stadt) Präfekten vermuten.

    Viele Fragen....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    folgenden Brief habe ich für die Sammlung "meines" Briefmarkenvereins vor einiger Zeit gekauft.
    Ein Paket von 1 Pfund aufgegeben in Coethen am 11.11.1870 wurde in das ca 7 Meilen entfernte Leipzig gesendet.
    Franciert wurde er mit dem Mindestfahrposttarif von 3 Groschen, dargestellt mit einer Nr. 16 und 17.

    Siegelsetig ein Hufeisenstempel von Leipzig.

    Vorderseitig Paketausgabestempel ebenfalls von Leipzig und ein blauer Stempel "ZFG" der Fragen zuerst aufwarf.

    Um es vorweg zu nehmen, dieser Stempel ist sogar zeitgerecht - jedoch ohne postalischer Bedeutung.
    Aus dem Inhalt ist erkennbar, dass dort ein Stempel in gleicher Farbe vom Absender "ppra Zuckerfabrik Glauzig" verwendet wurde und damit schliesst sich der Kreis.

    Das Schöne war jedenfalls, aus einem so kleinen Ort für die Sammlung etwas zu finden.

    Mit freundlichem Sammlrgruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    das die Arbeit scheinbar nicht von jeder "Person" gemacht werden konnte, zeigt dieser Fund:

    Magdeburg, den 31. Juli 1852
    Betrifft die Besetzung der Brief-Ausgabe und Fahrpost-Expedition 2
    No 2177

    In Folge erhaltener mündlichen Anweisung das Herr Ober-Post-Director Gericke hochwohlgeboren, den Postsecretair Jahns von der Verwaltung der Brief-Ausgabe-Expedition zu entbinden, und ihn als Vorsteher bei der Abfertigungs-Expedition No 2 eintreten zu lassen, verfehlt das Post-Amt nicht, gehorsamst anzuzeigen, daß die dieserhalb erforderlichen Anordnungen getroffen worden sind, der H. Jahns vom 1ten August c. ab die Fahrpost-Expedition No 2 übernehmen, der bisherige Vorsteher dieser Expedition, Postsecretair Aulich dagegen der Fahrpost-Expedition No 1 überwiesen werden wird.
    Die Wiederbesetzung der Stelle des p. Jahns bei der Brief-Ausgabe-Expedition anlangend, so hat das Post-Amt vorläufig dem Postsecretair Schrader, welcher sich von den hier vorhandenen Beamten anscheinend am meisten dazu eignen dürfte, übertragen; ob der p Schrader bei seiner schwächlichen Gewandheit (könnte auch Gesundheit dort stehen - muß ich nochmal prüfen), jedoch den großen Anstrengungen, welche der Dienst bei der Brief-Ausgabe-Expedition erfordert, gewachsen sein wird, dürfte erst durch längere Erfahrung festgestellt werden können.
    Was nun die Dienstthätigkeit betrifft, welche der Beamte bei der Brief-Ausgabe-Expedition entwickeln muß, damit der ordnungsmäßige Geschäftsgang nicht gestört, Schaden und Nachtheil aber verhütet werde, so ist dieser von solchen Umfange, und mit so vielen körperlichen Anstregungen verbunden, daß sie außer dem p Jahn, dessen langjährige Erfahrung, Umsicht und körperliche Gewandheit so leicht bei keinem zweiten Beamten getroffen werden müßte, inderselben Weise wie bisher ohne weitere Hilfe nicht fortgeführt werden kann. Es sind die dem Beamten auferlegten 12 Dienststunden täglich nicht allen, welche die fernern Verwaltung der Expedition durch nur einen Beamten unmöglich machen, sondern es dürfte vielmehr die in den Morgenstunden von 5 bis 10 Uhr zu entwickelnde übergroße Anstrengung, welcher der weniger mit dem Geschäftsgange vertraute, nicht mit der größten Umsicht und Beweglichkeit begabte Beamte unmöglich gewachsen ist, sehr leicht Störungen veranlassen und bedeutende Nachtheile hervorrufen.
    Zur Sicherstellung des Dienstes ist es daher unumgänglich erforderlich, daß der Brief-Ausgabe-Expedition jeden Vormittag von 5 bis 1 Uhr eine Hilfe gewährt werde, theilweise damit der gevorderte Geschäftsgang nicht gestört werde, dem aber auch um dem Beamten noch übergroßen Anstregung diejenigen Ruhe gewähren zu können, welche allein ihn zur weiteren Ausübung seiner Pflichten geeignet und tüchtig machen kann. Diese Hilfe hofft das Post-Amt jedoch aus dem jetzt vorhandenen Beamtenpersonal der Decartierungs-Expedition gewähren zu können, so daß die Überweisung eines besonderen Beamten hierzu vorläufig nicht erforderlich sein dürfte.
    Indem das Post-Amt gehorsamst bittet, die getroffenen Anordnungen geneigt genehmnigen zu wollen, bemerkt es aber ebenmäßig, daß es nicht verfallen wird, später anzuzeigen, ob der p. Schrader in der ihm jetzt übertragenen Stellung zu belassen, oder ob zur Sicherstellung des Dienstes andererseits Einrichtungen erforderlich sein dürfen.

    Als Noiz darauf:

    Magdeburg, 20. August 1852
    An das Königliche Post-Amt hierselbst

    Auf vom Bericht vom 31ten v. M. wird genehmigt, daß nach der auf diesseitiger Anordnung mit dem 1ten d. M. erfolgten Entbindung des Post-Secretairs Jahns von der Verwaltung der Brief-Ausgabe-Expedition und Uebertragung der Vorsteherstelle bei der Fahrpost-Abfertigungs-Expedition Nr. 2 an denselben, der bisherige Vorsteher dieser letzteren Expedition, Post-Secretair Aulich als Assistent der Fahrpost-Expedition Nr. 1 überweisen, und die Stelle des p. Jahns einstweilen dem Post-Secretair Schrader unter Gewährung einer Assistenz in den Vormittagsstunden durch die Beamten der Decartierungs-Expedition übertragen worden ist.
    Der /Tit:/ hat am Schluße dieses Monats wie die p Jahns, Schrader ihre neuen Dienststellen ausfüllen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    aus allen mir bekannten Unterlagen geht hervor, dass insbesondere zur Weihnachtzeit die "Post" stark in Anspruch genommen wurde. Der immer weiter zunehmende Verkehr tat sein übriges.
    Hierzu war es immer wieder erforderlich, dass Postämter zusammen arbeiteten.

    Zu diesem paßt folgendes:

    Zur Erleichterung des Geschäftsbetreibes bei dem hiesigen Post-Amte, während der bevorstehenden Weihnachtszeit ist, diesseits für zweckmäßig erachtet worden, vom 15. bis 31.ten j. unter anderen folgende directe Frachtkartenschlüsse einzurichten:

    • Von Sangerhausen nach Magdeburg täglich zweimal, mit beiden Nordhausen-Halle-Personen-Posten

    • Von Magdeburg nach Sangerhausen täglich zweimal, zum Anschluß an den beiden von Halle um 10 Uhr Vorm. und 10 Uhr Nachmitt. abfahrenden Personen-Posten nach Nordhausen

    • von Eisleben nach Magdeburg ein zweiter täglicher Frachtkartenschluß mit der zweiten Nordhausen-Halle-Personen-Post

    • von Magdburg nach Eisleben ein zweiter täglicher Frachtkartenschluß zum Anschluß an dem um 10 Uhr Vorm. von Halle nach Nordhausen abfahrende Personen-Post

    • Von Eilenburg nach Magdeburg mit der um 8 Uhr Vormitt. hier eintreffenden Personen-Post aus Bitterfeld


    Die Königliche Ober-Post-Direction ersuche sich ganz ergebenst, daß dortige Post-amt mit Anweisung hiernach gefälligst versehn und von dem dieserhalb Vertreten mich benachrichtigen zu wollen

    Halle, den 10. December 1852
    Der Ober-Post-Director, In dessen Vertretung Der Post-Rath Rudolphs

    Als kurze Mitteilung wurde hierzu notiert:

    Pr. v. 13/12 52 No 4137
    Der königlichen Ober-Post-direction mit der anzeige gehorsamst zurück zu reichen, dass der erforderlichen Anweisungen deserhalb hier getroffen worden sind.
    Magdeburg, d. 13. December 1852 Postamt Friecke

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    danke, danke, nur war ich dann doch irgenwie zu "blöd" das Quadrat von 15 (km) zu ermitteln... was ich jetzt noch korrigieren habe.

    Insgesamt ist das System jedoch recht gut, nur bei den Grenzwerten ziehe ich eine Karte vor und rechne es dann aus.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Balf_de


    ...Das Gegenteil – also einen überfrankierten - habe ich gefunden: er ging im Januar 1857 nach Waldkirch im Breisgau. Im Semkatalog sind die Koordinaten 112/86 vermerkt; das ergibt von Heidelberg aus (94/178 ) 19,7 Meilen. 6 Kreuzer hätten ausgereicht.

    Der Satz gab Anlaß, doch etwas zu den Taxquadraten zu schreiben, wie ich diese verstehe.

    Die in dem Handbuch angegebenen Werte beziehen sich auf ein Quadrat von 2 x 2 Meilen, wobei der Ort im Mittelpunkt dieses Quadrates liegt. Wenn wir nun von der realen Größe ausgehen, haben wir eine Fläche von ca 225 km^2 vor uns und der Ort liegt meistens auch nicht in deren Mittelpunkt.

    Bestimmt man nun die Entfernung zwischen zwei Orten, ist die Angabe folglich nur dann korrekt, wenn sich beide Orte im Mittelpunkt ihrers Taxquadrates befinden. Liegen diese beiden Orte jeweils an der zugewandten Grenze an der gedachten Linie ist die reale Entfernung sogar kürzer, im umgekehrten Falle sogar länger.
    Gehe ich jetzt von beiden extremen Möglichkeiten aus, ergibt sich der maximale Fehler von ca. 5,6 Meilen.

    Damit dies auch verständlicher wird, ein kleines Bild auf dem sich 2 Quadrate befinden.
    Die schwarze Linie zeigt die ermittelte Entfernung nach der Theorie an, d. h. beide Orte befinden sich im Mittelpunkt. Dies entspricht der errechneten Entfernung.

    Die blaue Linie gibt die Strecke wieder, wenn beide Orte an der gedachten Linie an der jeweils zugewandten Grenze liegen. Real sind beide Orte knapp die Wurzel aus 8 Meilen näher. Die rote Linie ist der entgegengesetzte Fall und somit ist die reale Entfernung knapp die Wurzel aus 8 Meilen größer.

    Addierte man die beiden Fehlerwerte, also 2 x Wurzel aus 8 Meilen erhält man den maximalen Fehler.

    Ich hoffe, dass ich das System der Taxquadrate richtig und auch verständlich wiedergeben konnte und somit auch deren Grenzen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Entschuldigt bitte die Nähe der Linien, aber ich wollte es irgendwie verständlich zeigen.

    Hallo Ihr Lieben

    einige wenige Briefe nach Österreich habe ich auch noch. (Vielleicht habe ich diese auch schon einmal gezeigt)

    Der erste lief am 16.11.1830 nach Steyr. Links unten würde ich noch als franco 7 Sgr lesen. Mittig ein Krakel, darauf komme ich nochmal zurück. Siegelseitig ist nur 24/11 zu sehen und sollte das Ankunftsdatum sein.

    Der zweite lief am 14.10.1832 ebenfalls nach Steyr und hier ist der mittige Krakel noch schlechter zu interpretieren. Siegelseitig ist 20 und 10 untereinander und sollte auch das Empfangdatum sein.

    Der dritte ist vom 28.03.1833 und diesmal ging es nach Klagenfurt. Hier ist deutlich hinter F(ran)co Gränze 7 Sgr notiert worden - auch hier in der Mitte einen Krakel. Siegelseitig ist diesmal der Ankunftstempel zu sehen und rechts unten eine "16"

    Vergleiche ich (meine) "Krakel" scheinen diese jeweils eine anderen roten Farbe zu haben. Mit viel Willen könnte ich eine 1/4 oder eine schlechte "14" hineininterpretieren.

    Schaue ich mir dann den schwarzen Krakel bei Michaels Beleg an - würde ich hier ebenfalls durch den Vergleich zu dieser Interpretation kommen.
    Es hilft sicherlich nicht viel weiter, würde mich jedoch interessieren, was er nun wirklich heißt....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo Ihr Lieben

    wenn ich mich mal kurz einmischen darf, war zu dieser Zeit nicht ebenfalls die Reco-Gebühr in Preussen nur auf den Postschein vermerkt? und immer vom Absender zu zahlen. Soweit ich mich erinnere, war dies solange, bis die 2 Sgr für den Schein nicht mehr anfielen ( Mitte 1848 ).

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    weil wir hier gerade bei nichts besonderen sind, dann noch eine "Krücke"...

    Ein Umschlag auch aus der Zeit des NDP. Aufgegeben an der Magdeburger Bahnhofexpedition und dieser lief nach Sudenburg. Da dieser Ortsteil schon seit dem 01.07.1867 eingemeindet worden ist, handelt es sich somit um einen Ortsbrief.

    Allerdings sind Ortsbriefe, welche bei der Bahnhofs-Expedition aufgegeben wurden eher selten. Also ist die schlechte Faltung und auch der Scherenschnitt gerade so verschmerzbar.

    Interessant ist, dass nur die Uhrzeitangaben 6 -7 und 8 - 12A K2 - Stempel waren. Ansonsten wurden dort Rahmenstempel verwendet. Fast genau umgekehrt wie im Postamt....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Michael

    ich muß mal irgendwann schauen, ab wann ich auch Siegelmarken auf Beleg habe. Sicher bin ich mir jedenfalls, einige zu haben. Eine große Menge wird es nicht sein.

    Dann noch ein Beleg, diesmal schon aus der Zeit des Norddeutschen Bundes.
    Seit dem 15. März 1868 gab es ein Stadtpostexeditionsamt am Alten Markt „An der Hauptwache“. Diese Expedition lag im Zentrum der Stadt und unterstand direkt dem (Haupt-) Postamt.

    Der Beleg ist vom 22.07.1868 und wurde auf diesem Postamt aufgegeben und lief nach Johann Georgenstadt.
    Bis auf den dort recht guten Stempel auch nichts weltbewegendes.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    NervLieber Volker

    Deine Post kann schon letzten Samstag an und ich "Schlampe" habe mich noch nicht mal bedankt, was ich jetzt natürlich auch ganz "offiziell" machen möchte. Zu den Belegen wurde schon alles gesagt.
    Leider ist meine Ausbeute an einfachen Belegen in letzter Zeit fast Null, irgendwie hatte ich nicht so viel Glück....

    Zwei 0815 - Belege kann ich noch zeigen - nicht besonderes also.

    Der erste ist ein Beleg vom 09.06.1862 nach Tangermünde. Der zweite lief am 14.11.1867 nach Gardelegen.
    Beim letzten ist schon der neue K1 - Stempel. Mal sehen, ob ich es schaffe hier jede Uhrzeit zusammen zu bekommen - ist ja nur für ein halbes Jahr zur Preussenzeit möglich...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf