Beiträge von Magdeburger

    Liebe Sammlerfreunde

    heute zur Thema eine Briefhülle, welche doch interessant ist. Rückseitig wurde das Jahr 1855 notiert, sicher feststellen kann ich es jedenfalls nicht, würde jedoch zeitlich passen. Jedenfalls ging die Reise von Magdeburg nach Neuhaldensleben - etwas über 3 Meilen.

    In Auslage wurden 8 Sgr genommen und der Brief wog 3 1/10 Loth.
    In Preussen wurden solche Briefe jedoch mit der Brieftaxe belegt und nicht mit der Fahrposttaxe, so dass für den Brief 4 Sgr, also das vierfache der normalen Taxe anfielen. Als Procura galt bis 15 Sgr einen Sgr, so dass in Summe insgesamt die 13 Sgr anfielen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Erdinger

    ich bin mir sicher, daß Du irgendwann auch solche Belege knacken wirst. Zwar habe ich keine Katzen hier, aber eine etwa 20 Kilo schwere "Bodenlenkrakete". Der Vorteil ist, dass ich halt "gassi" gehen muß und damit auch den Kopf frei bekomme. Also volle Konzentration draußen, ob Regen oder Sonnenschein. :)
    Wichtig ist dann, dass wir beide "Spass" und "Freude" haben. Also bekommt er die volle Aufmerksamkeit und ist danach einfach glücklich.

    Auch mir geht es so, wenn ein "Rätsel" gelöst ist und ich habe noch viele, die sich beharrlich widersetzen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Entschuldigung für das nicht katzengerechte Posting

    Lieber Nils


    Jetzt muss ich also ein eingeschriebenen PBB aus Vilshofen suchen. Ob ich es finden will???

    Unbedingt!!!


    Dann wird es hier gezeigt

    ...dann sind wir ja gleicher Meinung :D

    Nebenbei- zu einer Heimatsammlung gehört auch die Fahrpost dazu, auch wenn diese sich manchmal jeder "Erklärung" widersetzt. Wir lernen hier ja gern....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Hallo senziger

    laut dem PV zwischen Preussen und den Niederlanden sollte zur Abrechnung 1 Thaler Preussisch Courant 1 4/5 niederländischer Gulden betragen, was gleichbedeutend wäre, dass 1 Sgr = 6 Cent entsprachen.

    Bei der Taxierung wurde jedoch 1 Sgr mit 5 Cent gleichgesetzt. (Irgendwo habe ich auch eine Tabelle hierzu, da sieht man, daß es nicht durchgängig so war.) Jedenfalls war der Portobetrag durch 5 teilbar.

    Interessanterweise rechnete man in den Niederlanden meist zu ihren Gunsten, da ihnen von Preussen die schlechter gestellte Umrechnung aufgedrückt wurde. Da 4 Hamburger Schilling = 3 Sgr entsprechen, gehe ich davon aus, dass somit 1 1/3 HSch = 6 Cent in "echt", für die Taxierung jedoch meist nur 5 Cent entsprechen sollten.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    ich denke, daß wir uns hier alle einig sind, dass die ankommenden Posten auch "nachts" bedient wurden, was selbstverständlich auch für die abgehenden Posten galt. Mit "offen" meinte ich natürlich den Publikumsverkehr an den entsprechenden Annahmefenster.
    Der sogenannte Nachtstempel zeigt ja auch, dass höchstwahrscheinlich die Post aus den Briefkastenkästen während dieser Zeit bearbeitet wurde. Die Nachtwache schlief also nicht. :)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch

    möglich ist eine Eisenbahnverbindung über Halle - Erfurt - Kassel - bis eventuell Heidelberg, oder, wie ich auch eher annehme, über Leipzig - Hof bis eventuell Augsburg und dann von dort per Kutsche in Richtung Ulm.

    Die Laufzeit von nur 2 Tagen spricht eher für letzteres. Die Uhrzeit 5 - 6 im Ortstempel ist die Zeit 17 - 18 Uhr, da in den gleichen frühen Morgenstunden das Postamt schlichtweg zu hatte. Die Nachtwache stempelte zu dieser Zeit mit einem Nachtstempel in Form eines Rahmenstempels.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    dann mal hier eine Briefhülle
    "An den Königs Regierungsbevollmächtigten an den Königs Universitätsrat zu Halle u(nd) Geheimen Oberregierungsrath Herrn Delbrück hochwohlgeboren zu Halle a/S"

    und unten links "mit Anschlüsse" - wo ich mir nicht richtig sicher bin...

    Jedenfalls wog der Brief 2 Loth und die Entfernung von knapp 10 Meilen spricht für eine Taxierung bis 1844. Bis dahin galt für einfache Briefe 2 1/2 Sgr und das 2 1/2 fache bei diesem Gewicht, so daß sich die notierten 6 1/4 Sgr Porto ergeben.

    Siegelseitig ist leider nichts....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    zwar kann ich hier nicht ausschliessen, dass diese Briefhülle noch vor dem Beitritt Württembergs zum DÖPV zuzuordnen ist, aber soviele dahin kenne ich auch wieder nicht.
    Jedenfalls lief er als portofreie Justiz Sache von Magdeburg an das Amtsgericht zu Ebingen. Der Beamte "Kühne" bestätigte die Portofreiheit. Seinen Stempel findet man auf Belegen Anfang bis Mitte der 1850iger Jahre. Der Ortsstempel selbst ist schon 1840 in Verwendung gewesen und mit Unterbrechungen bis 1862.

    Siegelseitig ein Ankunftstempel von Ebingen - vielleicht läßt er noch weitere Rückschlüße zu.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayern Klassisch


    ich glaube, die gute Nils weiß jetzt so allmählich, was er da für eine Granate hat ... :P

    Ich habe keine Ahnung wie selten soetwas aus Bayern ist...
    Von Preussen sind ja eine Menge PBB erhalten geblieben, aber eingeschriebene sind extrem selten. Auch gibt es welche, die "per Expressen" versandt wurden. Diese Zusatzleistung bezog sich jedoch meist nur auf den "Brief" und nicht auf das Paket. Bisher habe ich weder das Eine noch das Andere für meine Sammlung gefunden...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    jetzt mal wieder eine Briefhülle von Magdeburg in das etwa 23 Meilen entfernte Chemnitz.
    Ein Paket mit 1000 Thaler in Cassenanweisung wurde versendet. Das erste mal wurde es gewogen mit 13 1/20 Loth - danach 13 2/10 Loth und siegelseitig wurde auch die Progressionsstufe P 6 notiert. Leider kann ich mit der blauen Notierung nichts anfangen...

    Die Taxierung ist hier der Mindestfahrposttarif von 4 Sgr (16 bis 24 Meilen) und der Rest ist die Werttaxe. Da vorderseitig insgesamt 27 Ngr notiert wurden, paßt nur die Zeit ab 01.01.1858 bis 31.12.1860.

    Während dieses Zeitraumes wird diese für die Entfernungsstufe (12 - 48 Meilen) wie folgt berechnet. Für je 80 angefangene Thaler waren 2 Sgr fällig. dies galt solange bis 800 Thaler voll waren. Für die jetzt jeweils angefangene 80 Thaler galt 1 Sgr - also die Hälfte. Somit ergibt für den Wert bis 800 Thaler = 10 * 2 Sgr = 20 Sgr,für den Rest von den 1000 - 800 = 200 Thaler ergibt sich somit nochmals 3 Sgr. Damit ergibt sich die Summe von insgesamt 27 Ngr, was der Empfänger zu zahlen hatte.

    Nach dem 01.01.1861 berechnete sich die Werttaxe bei gleicher Entfernung (12 - 48 Meilen) je 100 angefangene Thaler mit 2 Sgr bis zum Betrag von 1000 Thaler. Für den darüber liegenden Betrag, dann nach gleicher Regel die Hälfte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayernjäger

    nun zu Posting #59

    der erste Beleg nach Gardelegen ist portofrei. Der Kursstempel C.No4 ist zu dieser Zeit nicht mehr eindeutig zuordbar, wahrscheinlich in zeitlicher Reihenfolge verwendet.

    Der zweite Beleg ist ebenfalls portofrei und hier ist der 2. Stempel des Oberpostdirektors Lewecke zu sehen. Der erste hat unter dem "L" ein Posthorn. Sehr schön!

    zu Posting #60 gilt gleiches wie zum ersten Beleg in Posting #59.
    Hier ist sind nun die Stempel C.No 5 + 6 an die schon oben gesendete Adresse. ein Bsp. dass für den gleichen Ort zu dieser Zeit jeder dieser Stempel möglich ist. Die Nummer 7 an dieser Adresse glaube ich habe schon einmal hier gezeigt.

    Eine Frage habe ich noch, sind alle Jahresangaben auch aus den Inhalten zu schließen?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Bayernjäger

    da hast Du gleich einiges hervorgezaubert. :thumbup:

    Fangen wir ganz langsam an.

    Der erste Beleg aus dem Jahre 1846 nach ... by Halle hat für die Zeit noch den "richtigen" Richtungsstempel CNo2. Er lief mit recht hoher Sicherheit über die Eisenbahnlinie MD - Leipzig. Interessant ist hier noch der große Ziffernrahmenstempel mit der "3" welcher in Halle / Saale verwendet wurde. Die Entfernung ist recht genau 10 Meilen, so daß hier eigentlich die dreifache Brieftaxe anzuwenden wäre und nicht die doppelte. Möglicherweise lag hier eine Vergünstigung vor...

    Der zweite Beleg ist nach Genthin hat einen super Nierenstempel! Der kleine Einkreiser wird dem Postsekretär Hichtel zugeordnet.

    Die Entfernung beträgt etwas über 6 Meilen. Zwar kann ich das Wort nach " Mit Original... " nicht eindeutig lesen, doch bei den angeschrieben 8 Sgr Porto ist nur eine Actensendung möglich. Die Taxe betrug das 4fache der Brieftaxe solange das doppelt der Gewichtstaxe nicht erreicht wird. Das leichte Paket kostete den gestrichen Betrag - aber der Brief war selbst 1 Loth schwer, so dass hier für das Mehrgewicht eines einfachen Briefes (bis excl. 7/8 Loth), also für die 1/8 Loth Mehrgewicht das tarifmäßige Porto von 2 Sgr anfiel.
    Damit ergit sich die Summe von 10 Sgr Porto - interessant.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Antworten dauern u. U. ein wenig...
    Es dauert immer

    Lieber Nils

    dieser schöne Schein ist für ein recommandirtes Packet mit 27 Gulden 30 Kreuzer baar. Kurz, es ging um einen Wertpaketbegleitbrief, welcher eingeschrieben versandt wurde. Nebenbei, schon alleine solch einen Paketbegleitbrief zu finden, wäre traumhaft. :P

    Somit paßt es ja, wie von bayern klassisch bemerkt, dass er es nur für Fahrpostsendungen her kennt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    dann möchte ich mal ein zweiten Brief aus dieser Taxperiode zeigen und zwar einen Franco-Paketbegleitbrief, leider nur eine Hülle, von Frankfurt am Main (TuT) nach Erfurt (Preussen). Aufgeben wurde dieser am 20. August 1855 und war schon am nächsten Tag beim Herrn Burghardt. Siegelseitig ist der Ausgabestempel von Erfurt für die Zustellung des Begleitbriefes.

    Doch zurück zur Vorderseite. Der Orts-Stempel von Erfurt diente hier zur Paketausgabe, welches 3 Pfund wog und laut Inhalt "Eine Kiste Wein ????" war.

    Die Taxierung läßt den Schluß zu, dass hier der Weg Frankfurt - Gotha - Erfurt war. Der Austausch fand über die beiden letzteren Orte statt.

    Interessant ist der Gebührenbaum - oben 1 hier definitiv Sgr für Preussen. Pakete in die Grenzaustauschort wurden immer mit der ersten Entfernungsstufe belegt und hier mit dem Mindestfahrposttarif zu belegen, da der Gewichtstarif niedriger lag.
    Unter dem Bruchstrich sind 11 Kreuzer notiert worden, hier rechnete sich Taxis etwas "reich". Die Entfernung von Frankfurt nach Gotha beträgt ungefähr 23 Meilen und der Mindestfahrposttarif sind 3 Sgr oder 9 Kreuzer. Auch hier ist dieser anzuwenden.

    Laut "Postvertrag zwischen der Königlich Preußischen und der Fürstlichen Thurn und Taxisschen Postverwaltung über den Anschluß an den Deutsch-Österreichischen Postverein" vom 02.08.1850 ist die Fahrpost in Sgr abzurechnen.
    Danach hätte der Gebührenbaum 1 Sgr / 3 Sgr laut Fahrposttarif DÖPV sein müssen. Da in Frankfurt jedoch die Guldenwährung galt, ergibt sich die Reduzierung somit 4 Kreuzer / 11 Kreuzer.

    Wenn "K? 15" 15 Kreuzer bedeuten, ergibt sie dies aus der Reduzierugen und entspricht dem Gesamtfranco.

    Die Mindestfahrposttarife waren identisch die der Briefpost. Auch waren es die gleichen Entfernungen.
    Ansonsten galt allgemein? 2 Pfennige oder 7/12 Kreuzer je Pfund von 5 zu 5 Meilen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    bei der Durchsicht von Scan's fiel mir dieser in die "Hände". Ein einfacher Brief vom 02.04.1855 von Cöln nach Gimmeldingen by Neustadt an der Haardt, welcher von Absender bar mit 3 Sgr frei gemacht wurde.

    Siegelseitig ein Durchgangsstempel von Mainz einen Tag später. Nach einem weiteren Tag war er in Neustadt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Liebe Sammelfreunde

    heute mal ein Beleg aus etwas früherer Zeit, vom 04.05.1833 aus Schwanebeck in das 5 1/2 Meilen entfernte Neuhaldensleben.

    "Hierin 5 Thaler" wurden unten links notiert und damit haben wir einen ganz normalen Wertbrief, welcher nach dem §31 zu taxieren ist. Danach ist für einen Wertbetrag über 1 bis 20 Thaler die doppelte Brieftaxe erforderlich. Bezahlt wurden somit richtig 4 Sgr vom Absender - hier sogar doppelt notiert worden, einmal neben Franco 4 Sgr in schwarz und wiederholt in roter Tinte.

    Der Brief hätte bis 8 Loth wiegen dürfen, so dass der annehmende Postbeamte eine Gewichtsnotierung wahrscheinlich "vergaß". Dies wurde in Magdeburg links oben mit 1 1/2 Loth magd(ebur)g nachgeholt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf